Mourinhos Zukunft bleibt ein Rätsel: “Ich verdiene mehr”

Nachdem José Mourinho (60) am Mittwochabend im sechsten Anlauf sein erstes europäisches Finale verloren hatte, sprach der Portugiese auch über seine Zukunft – dabei aber in Rätseln.

Gewohnt emotional an der Seitenline: José Mourinho.

Gewohnt emotional an der Seitenline: José Mourinho.

imago images

Nach Schlusspfiff eines hochspannenden Europa-League-Finals, das fast 150 Minuten dauerte und erst nach Mitternacht beschlossen wurde, verschwand José Mourinho kurz in der Kabine – um wenig später für eine lange Rede im Spielerkreis zurückzukehren. Die AS Rom hatte aufopferungsvoll gekämpft, am Ende aber setzten sich mal wieder die Europa-League-Experten aus Sevilla durch. Für die Andalusier war es bereits der siebte Triumph in diesem Wettbewerb.

Um Mourinho halten sich seit Monaten Gerüchte, viele Trainerstellen bei potenten, prominenten Klubs sind vakant. Deswegen wurde der Portugiese kurz nach der Finalniederlage auch auf seine Zukunft angesprochen. “Ich will bleiben, aber meine Spieler verdienen mehr, ich verdiene mehr”, erklärte der 60-Jährige nach der verrückten Nacht in Budapest und schob hinterher: “Ich habe es satt, Trainer und Sprecher des Vereins zu sein.” Eine unmissverständliche Kritik an den Verantwortlichen der Giallorossi.

Die folgende Aussage klang dann schon mehr nach öffentlichem Poker. Mourinho betonte, dass er “bleiben will, aber unter besseren Bedingungen, damit ich mein Bestes geben kann”. Also auch eine Frage des Geldes. Der Vertrag von “The Special One” in der Ewigen Stadt läuft noch bis 30. Juni 2024.

“Ich würde immer ehrlich und direkt sein, nichts heimlich machen”

Speziell mit Paris Saint-Germain, das sich alsbald von Trainer Christophe Galtier trennen dürfte, wird Mourinho in Verbindung gebracht. “Meine Zukunft? Ich meine es ernst, ich habe vor einigen Monaten gesagt, dass ich es den Besitzern sagen würde, wenn ich Kontakt zu einem anderen Verein hätte”, stellte “Mou” bei “Sky Sport” klar: “Ich würde immer ehrlich und direkt sein, nichts heimlich machen.”

Die letzte Offerte flatterte Ende des vergangenen Jahres rein. “Ich habe im Dezember mit dem Verein gesprochen, als ich das Angebot der portugiesischen Nationalmannschaft erhalten habe”, so Mourinho: “Seitdem habe ich mit niemandem mehr Kontakt gehabt. Mein Vertrag läuft noch ein Jahr, und das ist der Stand der Dinge.”

Ich muss für diese Jungs kämpfen und kann daher nicht objektiv sagen, dass ich bleiben werde.

José Mourinho

Am Sonntag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) steht das letzte Ligaspiel der Roma gegen Spezia Calcio an, das noch um den Klassenverbleib bangen muss. Der unterlegene Europa-League-Finalist hat als Tabellensechster nur einen Punkt Vorsprung auf Juventus Turin. Der nächste unerbittliche Fight steht wohl bevor.

Auch deswegen unterstrich Mourinho noch, dass Fragen zu seiner Zukunft “im Moment nicht wichtig” seien. Und legte doch nach: “Ich fahre am Montag in den Urlaub. Wenn wir vor Montag Zeit haben, darüber (seinen Vertrag, Anm. d. Red.) zu sprechen, werden wir das tun. Wenn nicht, werde ich in den Urlaub fahren und dann werden wir sehen.” Sein klares Schlussstatement, das die Roma-Fans kaum beruhigen dürfte: “Ich muss für diese Jungs kämpfen und kann daher nicht objektiv sagen, dass ich bleiben werde.”

Fast 150 Minuten: Sevilla-Roma zieht sich am Ende wie Kaugummi

Chancen gab es auf beiden Seiten im diesjährigen Finale der Europa League. Allerdings bot das leidenschaftliche Duell zwischen dem FC Sevilla und der AS Roma auch reichlich überschaubare Kost – und eine sehr lange Spielzeit.

Ein intensives und langes Stück Arbeit: Schiedsrichter Anthony Taylor, im EL-Finale umringt von Spielern.

Ein intensives und langes Stück Arbeit: Schiedsrichter Anthony Taylor, im EL-Finale umringt von Spielern.

IMAGO/NurPhoto

168 Stunden Dauerfußball hatte es in der Fußballgeschichte auch schon mal gegeben: Denn eine ganze Woche lang (!) spielten die Sportfreunde Winterbach am 29. Mai 2019 gegen den ‘Thank God It’s Friday Event Club’ aus Wallhalben – und zwar bewusst am Stück.

Der Endstand: ein Unentschieden, ein 1802:1802.

Offiziell war das Ganze schließlich Anfang des Jahres 2021, als der erhoffte Eintrag in die “Guinness World Records” folgte.

Eine gesamte Nachspielzeit von über 20 Minuten

Europa League, Finale

Ganz so lang dauerte das diesjährige Finale der Europa League zwischen dem FC Sevilla und der AS Roma an diesem Mittwoch respektive Donnerstag dann doch nicht. Wie eine halbe Ewigkeit dürfte diese Partie Fußball einigen neutralen Beobachtern trotzdem vorgekommen sein.

Denn nicht nur ging das vom englischen Schiedsrichter Anthony Taylor geleitete Spiel in die Verlängerung und daraufhin ins Elfmeterschießen, es war zwischenzeitlich auch reichlich nachgespielt worden. Sieben Minuten nach den ersten 45 Minuten, sechs Minuten nach 90, zwei Minuten nach der 105. Minute und am Ende vor dem finalen Thriller nochmals sechs Zeigerumdrehungen plus ein paar Minuten extra. Insgesamt betrug allein die gesamte Nachspielzeit an diesem Abend in der Budapester Puskas-Arena weit über 20 Minuten.

Einiges geboten wurde dabei in den fast 150 Minuten auch neben reichlich geführten Zweikämpfen, Einlagen am Boden und vielen Diskussionen: etwa das anfängliche 1:0 von Paulo Dybala, das spätere 1:1-Eigentor von Gianluca Mancini, der finale Elfmeter von Gonzalo Montiel. Doch gerade am Ende passierte kaum mehr etwas, hier wirkte dieses Endspiel doch teils wie ein zäher Kaugummi.

Mourinho verschenkt Medaille

Weil sich das Elfmeterschießen, das letztlich den FC Sevilla einmal mehr als EL-Champion bestätigte (4:1 i. E.), auch nochmals über zehn Minuten erstreckt hatte, wurde der Titelträger im am Donnerstag um 21 Uhr angepfiffenen Finale sogar erst nach Mitternacht gefunden. Und er hießt nicht José Mourinho, der nach bislang fünf erfolgreichen europäischen Endspielen (UEFA-Cup und Champions League mit Porto, Königsklasse mit Inter Mailand, Europa League mit Manchester United und Conference League mit der Roma) erstmals überhaupt als Verlierer von dannen ziehen musste. Seine Ehrenmedaille schenkte er nach der Übergabe der UEFA auch direkt einem Fan auf den Rängen.

‘I don’t care’ – Mourinho shuts out critics ahead of Europa League final

Jose Mourinho says he does not care if people question his methods as a manager.

Five-time European winner Mourinho is set to manage in the sixth European final of his career when Roma face Sevilla in the Europa League final in Budapest on Wednesday evening.

The Portuguese boss is also looking to build on his Europa Conference League victory with Roma last season by adding a second piece of silverware with the club since his arrival in 2021.

Europa League

How to watch Sevilla v Roma in the Europa League final

YESTERDAY AT 11:45

Roma beat Bayer Leverkusen 1-0 over two legs in the Europa League semi-finals and recorded just 28% possession as they held on for a 0-0 draw in the second leg in Germany.

When asked if he cares about his critics, he told BT Sport in an interview before the final: “I don’t care. What can I do? Fight everyone? I cannot do it. I work hard, I try my best.

“That’s my education. That’s what I do every day. My history is there, no-one can [dis]believe.

“It’s also my philosophy of life. It’s not ‘I want this and this’. We have a final on Wednesday and I’m going to do everything I can to try and win it.”

Mourinho says his side deserve to be in the Europa League final and that they will show “no fear” against Sevilla as the Serie A club chase their third ever European title.

He said: “Last season I had to explain to the club what a UEFA media day was because they didn’t know. Now, it’s the second time for them, and it looks like it’s normal to have it. It’s not normal to have it, at all.

“I came to Rome with this objective to try to develop them as a club and reach the special moments that define the history of a club. There are clubs where a final is just one more final. For Roma, it’s not that, it’s very special.

“The only thing I know is that I work so hard. I cannot complain about the people around me because with them, it’s the same thing.

“There is no secret. We are chasing things; we are not waiting for things to happen. We are not afraid; we show no fear.

“We know our qualities and our problems. We try to hide our problems and play to our strengths. We are really a very strong group on a human level. The guys deserve so much to play in this final.”

– –

You can watch the Europa League final live on BT Sport and the BT Sport app.

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Dybala: “Ich war perplex, als ich im Kolosseum präsentiert wurde”

Seit dieser Saison trägt Paulo Dybala das Trikot der Roma. In seiner persönlichen Bilanz stehen elf Treffer in 24 Serie-A-Spielen sowie vier weitere Tore in der Europa League. Nun steht er mit den Giallorossi im Endspiel und könnte seinen ersten internationalen Vereinstitel gewinnen.

Seit dieser Saison ein Römer: Paulo Dybala hat in 24 Serie-A-Spielen elf Tore erzielt.

Seit dieser Saison ein Römer: Paulo Dybala hat in 24 Serie-A-Spielen elf Tore erzielt.

NurPhoto via Getty Images

Wenn Schiedsrichter Anthony Taylor am Mittwochabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) das Europa-League-Finale in der Puskas-Arena zu Budapest freigibt, dürfte auch er im Hemd der Roma auf dem Feld stehen: Paulo Dybala, in den vergangenen Wochen – mal wieder – verletzungsbedingt oftmals außen vor, jetzt aber rechtzeitig fit, um mit den Giallorossi den großen Wurf zu landen.

“Es wäre etwas Gigantisches, für diesen Klub Geschichte zu schreiben”, sagt der 29-jährige Argentinier im Interview mit dem kicker (Dienstagausgabe) und erinnert sich an seine Anfänge in Rom vor knapp einem Jahr. Es sei schon vor seinem Wechsel “immer faszinierend gewesen”, im Stadio Olimpico aufzulaufen. “Die Hymne, die unglaubliche Leidenschaft und positive Verrücktheit der Tifosi” – all das habe ihn stets beeindruckt. “Doch erst seit ich hierhin wechselte”, betont Dybala, “habe ich wirklich verstanden, dass der Fußball hier über allem rangiert”.

CL-Finale 2017? “Die Erinnerung schmerzt immer noch”

Europa League, Finale

Wie hoch der Stellenwert des Calcio in der “Ewigen Stadt” tatsächlich ist, zeigte sich schon bei seiner Ankunft im vergangenen Sommer. “Zunächst war ich perplex, als ich im Kolosseum präsentiert wurde. So etwas hatte ich noch nicht erlebt”, erinnert sich der Weltmeister von 2022. Die Euphorie bei seiner Präsentation vor zehntausenden Anhängern hinterließ bei vielen Beobachtern Gänsehaut – beeindruckendes Lichter-Spektakel am Kolosseum inklusive.

Die Giallorossi hatten da gerade unter José Mourinho mit einem 1:0 gegen Rotterdam die Conference League und zugleich den ersten internationalen Titel seit dem Messe-Pokal 1960/61 gewonnen, Dybala hingegen fehlt bis heute ein internationaler Vereinstitel. Mit Juventus errang er nicht weniger als fünf Meisterschaften und vier Pokalsiege – als er 2017 aber mit den Turinern im Endspiel der Champions League stand, ging der Henkelpott an Real Madrid.

Nun heißt der Gegner im Finale der Europa League FC Sevilla. “Die Erinnerung schmerzt immer noch”, sagt Dybala zum verlorenen Finale vor sechs Jahren: “Die Chance zum Gewinn der Champions League bekommst du vielleicht nur einmal im Leben. Mit Juve habe ich viele Trophäen geholt, aber dieser Niederlage trauere ich wirklich nach.” Doch nun hat “La Joya” die Chance auf die Europa-League-Trophäe.

Im Interview mit dem kicker (Dienstagausgabe oder im e-Magazine) spricht Dybala auch darüber, wie er auf die argentinische Krönung bei der Weltmeisterschaft von Katar zurückschaut, wie es ist, unter einem derart polarisierenden Trainer wie José Mourinho zu arbeiten – und er redet über den Aufschwung des italienischen Fußballs, der sich auch darin zeigt, dass in den Endspielen aller drei europäischen Wettbewerbe ein Team aus der Serie A (Inter Mailand, Roma, Florenz) vertreten ist.

How to watch Sevilla v Roma in the Europa League final

The Europa League final is set, with Sevilla set to take on Roma in Budapest on Wednesday.

Sevilla, the most successful team in Europa League history, find themselves in contention for a remarkable seventh title after a challenging season.

Led by their third manager of the campaign, Jose Luis Mendilibar, the Spanish side has battled relegation fears domestically while also eliminating formidable opponents Manchester United and Juventus on their path to the final.

Europa League

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Roma have also enjoyed a difficult domestic campaign, failing to finish in the top four after a poor end to the season, but they have also found solace in Thursday night European encounters.

After guiding his team to victory in the inaugural Europa Conference League last season, the renowned Jose Mourinho now aims to become the first manager to clinch this coveted title with three different clubs, following his previous triumphs with Porto in 2002/03 and Manchester United in 2016/17.

The Europa League final takes place at the Puskas Arena in Budapest on May 31.

Here is all you need to know ahead of the match.

When is Sevilla v Roma?

The Europa League final between Sevilla and Roma kicks off at 20:00 UK time on Wednesday, May 31. Live coverage of the match will begin at 19:15.

Which TV channel is Sevilla v Roma on?

Coverage of the final is on BT Sport 1 and on BT Sport Ultimate from 19:15 in the UK.

How to watch a live stream of Sevilla v Roma?

You can watch a live stream of the match in the UK via the BT Sport website or app.

How to follow Sevilla v Roma via live updates?

We will be hosting live text coverage of the match via eurosport.co.uk.

History on the line

With six Europa League titles to their name, Sevilla have established themselves as specialists in the competition, outshining closest pursuers Inter Milan, Liverpool, Juventus, and Atletico Madrid.

Their impressive track record includes winning all six titles in the 21st century, with their most recent triumph in the 2019/20 season against Inter in a thrilling grand final.

Despite a lacklustre performance in La Liga this season – Mendilibar’s team sit 11th with one game to go – Sevilla have demonstrated resilience since exiting the Champions League group stage.

“Our aim was to do our best in this competition and everything is going well; we have eliminated two great teams in Manchester United and Juve and we will present ourselves in Budapest against another great team and another great coach. People did not expect we would do something like this and we have achieved it,” Mendilibar said.

Roma look to go back-to-back

For Roma, a victory in this final would mark their second piece of European silverware.

Unlike their Spanish opponents, Roma’s journey in Europe this season began in the Europa League. Although they finished as runners-up in Group C behind Real Betis, their strong finish secured them a spot in the knockout stages.

Along the way, the Giallorossi navigated past challenges including Salzburg, Real Sociedad, Feyenoord, and Bayer Leverkusen, even without scoring an away goal.

Ahead of the clash, Mourinho said: “My concern was getting to the final. Sevilla are a very strong team and have great experience.”

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Was Mourinho Trapattoni und Ferguson voraushat

Wenn es die Roma am Mittwochabend im Finale der Europa League mit dem FC Sevilla zu tun hat, bestreitet José Mourinho bereits sein sechstes internationales Endspiel. Das alleine ist zwar keine Bestmarke, die bisherige Bilanz des 60-jährigen Portugiesen allerdings schon.

Große Trainer, große Titel: Sir Alex Ferguson (li.) und Giovanni Trapattoni.

Große Trainer, große Titel: Sir Alex Ferguson (li.) und Giovanni Trapattoni.

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Es ist eine ziemlich kurze, aber doch erlauchte Liste. Nur drei Trainer haben es im Laufe ihrer Karriere in sechs Europapokal-Endspiele geschafft: Sir Alex Ferguson mit dem FC Aberdeen und Manchester United, Giovanni Trapattoni mit der AC Milan, Juventus Turin und Inter Mailand – sowie José Mourinho, der an diesem Mittwoch bereits zum sechsten Mal in einem internationalen Finale steht. 

Sollte er mit der Roma aus den 90 oder 120 Minuten von Budapest als Sieger hervorgehen, würde der Coach der Giallorossi eine neue Bestmarke aufstellen. Denn während Ferguson bei vier Triumphen und Trapattoni bei deren fünf steht, könnte Mourinho beim Duell mit dem FC Sevilla bereits seine sechste Trophäe gewinnen.

Vor dem Anpfiff am Mittwochabend hat Mourinho sowohl Ferguson als auch Trapattoni voraus, kein einziges Finale verloren zu haben. Der UEFA-Cup 2003 und die Champions League 2004 mit dem FC Porto, der Triumph in der Königsklasse mit Inter Mailand 2010, der Europa-League-Titel 2017 mit Manchester United und der Sieg in der Conference League mit der Roma im Vorjahr: Mourinhos Endspiel-Bilanz ist schlichtweg beeindruckend. 

Trapattoni verlor gegen Magdeburg und den HSV

In Fergusons Vita hingegen stehen vier Titeln zwei große Niederlagen gegenüber. 1983 gewann er mit Aberdeen den Europapokal der Pokalsieger und wiederholte diesen Triumph 1991 mit ManUnited, ehe er mit den Red Devils 1999 und 2008 auch die Champions League gewann. 2009 und 2011 hatte er im Endspiel der Königsklasse allerdings das Nachsehen gegen den FC Barcelona. 

Bei Trapattoni heißen die Kontrahenten, die seine Bilanz trüben, 1. FC Magdeburg (1974 im Europapokal der Pokalsieger) und Hamburger SV (1983 im Europapokal der Landesmeister). Sieben Finalteilnahmen sind allerdings Rekord und bleiben es so lange, bis Mourinho wieder einmal in ein europäisches Endspiel einzieht. Zunächst einmal ist der Trainer der Roma aber darauf ausgerichtet, im sechsten Finale den sechsten Titel zu holen. 

Mourinho vor dem Europa-League-Endspiel: “Ich bin noch besser”

Am Mittwochabend steigt das Europa-League-Endspiel in Budapest. Im Halbfinale hat sich die AS Rom gegen Bayer Leverkusen behauptet, nun treffen die Italiener auf den FC Sevilla, der den Wettbewerb 2007 zum ersten Mal gewann und seitdem nicht weniger als fünf weitere Titel folgen ließ. Für Roms Trainer José Mourinho heißt das aber nicht, dass er sich kleinmacht – im Gegenteil.

Finale von Budapest: José Mourinho steht vor seinem sechsten Europapokal-Endspiel.

Finale von Budapest: José Mourinho steht vor seinem sechsten Europapokal-Endspiel.

picture alliance / ANSA

Gewinnt José Mourinho schon wieder einen internationalen Wettbewerb? Oder setzt sich erneut der FC Sevilla durch und bestätigt seinen Ruf als Europa-League-Spezialist? Diese Frage wird am Mittwoch (21 Uhr, LIVE bei kicker) beantwortet, wenn Mourinho mit der Roma im sechsten europäischen Endspiel seiner Trainer-Karriere auf die Andalusier trifft. 

Im Vorjahr hatte der 60-Jährige mit den Giallorossi durch ein 1:0 gegen Feyenoord Rotterdam bei der ersten Auflage der Conference League triumphiert, nun steht er erneut in einem Finale und strotzt regelrecht vor Selbstvertrauen. “Besserer Trainer, bessere Person, gleiche DNA. Die DNA ist Motivation und Freude, der Wunsch nach großen Momenten. Das versuche ich auch, den Jungs zu vermitteln”, sagt Mourinho vor dem Duell mit Sevilla. 

In Budapest könnte der Portugiese seine makellose Endspiel-Statistik weiterführen und im sechsten Europapokalfinale zum sechsten Mal den Pokal gewinnen. Vor dem Conference-League-Gewinn mit der Roma hatte Mourinho bereits mit dem FC Porto den UEFA-Cup (2003) und die Champions League (2004) gewonnen, außerdem triumphierte er mit Inter Mailand in der Königsklasse (2010) und mit Manchester United in der Europa League (2017). 

Nur ein Sieg aus den jüngsten neun Spielen – gegen Leverkusen

Nun also Endspiel Nummer sechs und das zweite mit der Roma, die in der Serie A vor dem letzten Spieltag auf dem sechsten Platz steht und wettbewerbsübergreifend lediglich eine der vergangenen neun Partien gewonnen hat. Dieser Sieg aber, ein 1:0 gegen Leverkusen im Hinspiel des Europa-League-Halbfinals, genügte für den Endspiel-Einzug.

Nun sagt Mourinho, er werde “mit den Erfahrungen immer besser”. Trotz all der Titel habe er noch lange nicht genug. “Meine Motivation wächst jeden Tag”, betont der Coach der Roma. Und: “Ich denke, dass ich jetzt noch besser bin.” 

Später Doppelschlag der Fiorentina schockt die Roma

Die AC Florenz hat ihr Heimspiel gegen die AS Rom spät gedreht und am vorletzten Spieltag der Serie A nochmal einen Sieg eingefahren. Die Roma verpatzte ihre Generalprobe vor dem Finale in der Europa League.

Besorgte den Ausgleich gegen die Roma: Luka Jovic.

Besorgte den Ausgleich gegen die Roma: Luka Jovic.

IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto

Die Fiorentina war zu Beginn aktiver, hatte mehr Spielanteile, agierte im letzten Drittel jedoch zu halbherzig. Immer wieder segelten Hereingaben in die Zentrale, die aber keinen Abnehmer fanden. Die Roma konzentrierte sich aufs kompakte Verteidigen und fuhr immer wieder gefährliche Konter – erst einmal ohne Ertrag.

El Shaarawy besorgt die Führung

Stattdessen war es Innenverteidiger Smalling, der mit einem weiten Ball den Führungstreffer einleitete, an dessen Ende El Shaarawy im Fünfmeterraum zur Stelle war und den Ball über die Linie drückte (11.). In der Folge waren es weiterhin die Hausherren, die den Weg nach vorne suchten, aber keine einzige Großchance hatten. Möglichkeiten wie die von Ex-Frankfurter Jovic, der den Kasten um rund zwei Meter verpasste, waren das Höchste der Gefühle (31.).

Anders die Hauptstädter, die sich zwar trotz der Führung klare Torchancen erarbeiteten, vor dem Gehäuse der Fiorentina aber fahrlässig mit ihren Möglichkeiten umgingen. So vergab Wijnaldum alleine vor Cerofolini (27.), ehe Belotti unmittelbar vor dem Pausenpfiff ebenfalls den zweiten Treffer liegenließ (45.+1).

Serie A, 37. Spieltag

Die Roma ging mit der knappen Führung in die Halbzeit und kam ebenso wie die AC Florenz mit wenig Schwung wieder auf den Rasen. Gute Möglichkeiten waren in Durchgang zwei über weite Strecken Mangelware, auch weil die Roma á la Mourinho verteidigte und wenig zuließ. Vereinzelte Konter, wie der über Wijnaldum blieben einmal mehr ungenutzt (59.).

Fiorentina dreht die Partie

Durchaus überraschend fiel dann auf einmal der Ausgleichstreffer durch Jovic, der frei vom Tor nur noch vollenden musste (85.). Doch von nun an war das Momentum auf der Seite der Fiorentina, die erneut vordrang und nur drei Minuten später die Partie sogar komplett drehte. Diesmal war es Ikoné, der etwas überraschend das 2:1 besorgte (88.).

Danach passierte nichts mehr, die Roma verpasste damit die mögliche Qualifikation für die Champions League über die Liga, hat dennoch am Mittwoch die letzte Chance sich für die Königsklasse zu qualifizieren. Im Europa-League-Finale am 31. Mai geht es in Budapest gegen den FC Sevilla. Die Fiorentina ist am kommenden Wochenende zu Gast bei Sassuolo Calcio (4. Juni), bevor in rund eineinhalb Wochen das Finale der Europa-Conference-League gegen West Ham United ansteht.

Später Doppelschlag der Fiorentina schockt die Roma

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Besorgte den Ausgleich gegen die Roma: Luka Jovic.

Besorgte den Ausgleich gegen die Roma: Luka Jovic.

IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto

Die Fiorentina war zu Beginn aktiver, hatte mehr Spielanteile, agierte im letzten Drittel jedoch zu halbherzig. Immer wieder segelten Hereingaben in die Zentrale, die aber keinen Abnehmer fanden. Die Roma konzentrierte sich aufs kompakte Verteidigen und fuhr immer wieder gefährliche Konter – erst einmal ohne Ertrag.

El Shaarawy besorgt die Führung

Stattdessen war es Innenverteidiger Smalling, der mit einem weiten Ball den Führungstreffer einleitete, an dessen Ende El Shaarawy im Fünfmeterraum zur Stelle war und den Ball über die Linie drückte (11.). In der Folge waren es weiterhin die Hausherren, die den Weg nach vorne suchten, aber keine einzige Großchance hatten. Möglichkeiten wie die von Ex-Frankfurter Jovic, der den Kasten um rund zwei Meter verpasste, waren das Höchste der Gefühle (31.).

Anders die Hauptstädter, die sich zwar trotz der Führung klare Torchancen erarbeiteten, vor dem Gehäuse der Fiorentina aber fahrlässig mit ihren Möglichkeiten umgingen. So vergab Wijnaldum alleine vor Cerofolini (27.), ehe Belotti unmittelbar vor dem Pausenpfiff ebenfalls den zweiten Treffer liegenließ (45.+1).

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Fiorentina dreht die Partie

Durchaus überraschend fiel dann auf einmal der Ausgleichstreffer durch Jovic, der frei vom Tor nur noch vollenden musste (85.). Doch von nun an war das Momentum auf der Seite der Fiorentina, die erneut vordrang und nur drei Minuten später die Partie sogar komplett drehte. Diesmal war es Ikoné, der etwas überraschend das 2:1 besorgte (88.).

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