Gidsel sitzt Zehnder im Nacken – Späth überragt – Kiel entgeht Patzer

Gidsel sitzt Zehnder im Nacken – Späth überragt – Kiel entgeht Patzer

In der Handball-Bundesliga standen am Sonntag gleich fünf Spiele an: Im Meisterrennen gaben sich Magdeburg und Berlin keine Blöße, die Rhein-Neckar Löwen atmeten auf – und Kiel entging nur hauchzart dem nächsten Patzer.

Emotionaler Ostersonntag: Mathias Gidsel, David Späth und der THW Kiel (v.li.) gingen als Sieger vom Feld.

Emotionaler Ostersonntag: Mathias Gidsel, David Späth und der THW Kiel (v.li.) gingen als Sieger vom Feld.

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Den Ostersonntag in der Handball-Bundesliga eröffnete der VfL Gummersbach mit einem verdienten 34:31 (17:15)-Erfolg beim HC Erlangen. Durch den siebten Auswärtssieg in dieser Saison (7/0/7) schob sich der Traditionsklub vorbei an der TSV Hannover-Burgdorf auf Rang sechs. Der Traum von Europa lebt wohl nicht mehr nur bei Kentin Mahé.

In Nürnberg überragten Gummersbachs Linksaußen Milos Vujovic (10 Tore/11 Versuche) sowie U-21-Weltmeister Ole Pregler (8/13) – beim HCE, der auf Rang 15 abrutschte, erwischte Jonathan Svensson (7/7) einen starken Nachmittag.

Magnusson liefert beim SCM

In der zweiten von insgesamt fünf Partien gab sich der turmhohe Favorit Magdeburg bei Aufsteiger ThSV Eisenach keine Blöße und gewann mit 35:25 (22:13). Für Eisenach war es das zweite Ost-Derby in Folge – nach dem Coup in Leipzig war für die Mannschaft von Trainer Misha Kaufmann diesmal nichts zu holen.

Beste Werfer beim SCM waren Omar Ingi Magnusson (7/10) sowie die beiden Außen Tim Hornke und Matthias Musche (je 5/7). Für den ThSV machten Manuel Zehnder (5/9) – noch immer Top-Torschütze der HBL – und Marko Grgic (5/8) die meisten Tore.

Kireev und der Welthandballer sind zur Stelle

Weil eine halbe Stunde später aber auch die Füchse Berlin ihre Hausaufgaben machten, bleibt dem SCM – bei einem Spiel weniger – vorerst weiter nur Rang zwei. Der Hauptstadtklub gewann sein Heimspiel gegen die HSG Wetzlar mit 32:30 (17:16). Für die Mannschaft von Trainer Jaron Siewert war es allerdings ein hartes Stück Arbeit.

Verlass war bei den Berlinern in der entscheidenden Phase auf Keeper Victor Kireev und Welthandballer Mathias Gidsel (7/12), der in der Torschützenliste der HBL nur noch zwei Treffer hinter dem führenden Schweizer Zehnder liegt. Bei Wetzlar, das aufopferungsvoll kämpfte und in Till Klimpke (13 Paraden) einen starken Rückhalt hatte, waren auch die acht Tore von Rechtsaußen Domen Novak (bei zehn Versuchen) zu wenig.

“Die 30 Gegentore zeigen, dass die Kooperation zwischen Abwehr und Torhüter heute nicht auf dem Niveau war, welches wir uns vorgenommen hatten”, haderte Berlin-Coach Siewert hinterher: “In der zweiten Halbzeit ist es bis zum 27:23 schon besser, bis dahin haben wir alles unter Kontrolle. Dann kommt ein kleiner Bruch in unser Spiel.”

Kohlbacher erwischt einen Sahnetag

Einen wichtigen Derbysieg feierten indes auch die Rhein-Neckar Löwen, die Frisch Auf Göppingen mit 33:29 (15:11) niederrangen. Entscheidenden Anteil daran hatten zwei deutsche Nationalspieler, denn einerseits überragte bei den Keepern U-21-Weltmeister David Späth mit 16 Paraden – Gegenüber Julian Buchele sammelte gerade mal fünf – und andererseits hatte Kreisläufer Jannik Kohlbacher (9/10) einen absoluten Sahnetag erwischt.

Göppingen wehrte sich tapfer und hatte in Marcel Schiller (9/11) einen treffsicheren Linksaußen, am Ende aber war der Unterschied bei den Torhüter zu gravierend. Während die Löwen zurück auf Rang neun klettern, rutschte Göppingen auf Platz elf ab.

Lemgos Hoffnungen zerschellen am Lattenkreuz

Einen packenden Abschluss des Ostersonntags gab es beim TBV Lemgo Lippe, wo der THW Kiel hauchzart dem nächsten Patzer entging. Weil Niels Versteijnen Sekunden vor dem Ende einen Kempa nur ans Lattenkreuz nagelte, gewann der deutsche Rekordmeister auswärts mit 28:27 (14:13).

Bester Werfer beim Favoriten waren Patrick Wiencek (6/8) und Harald Reinkind (6/10), bei den Hausherren machte Emil Buhl Laerke sechs Tore (bei elf Versuchen). Bei den Torhütern sammelte TBV-Keeper Finn Zecher mit sieben Paraden die meisten.