“Und irgendwann einmal …”: Lieberknecht sorgt für Lacher bei Terzic

BVB-Coach erinnert sich an letzte Wembley-Reise 18.05.2024

“Und irgendwann einmal …”: Lieberknecht sorgt für Lacher bei Terzic

3:15Angesprochen auf das Champions-League-Finale und auch die Erinnerungen an 2013 holte Edin Terzic etwas aus und sprach auch über seine Vergangenheit als Dortmund-Fan. Zum Abschluss verriet Darmstadt-Trainer Torsten Lieberknecht, wie er das Endspiel verfolgen wird.

Zeichen auf Abschied? Hummels “hat gezeigt, wozu er noch in der Lage ist”

Eine Entscheidung über seine Zukunft möchte Mats Hummels erst nach dem Champions-League-Finale gegen Real Madrid treffen. Nach dem letzten Bundesliga-Spiel gegen Darmstadt lieferte er allerdings vielsagende Bilder.

Ein Bild mit Symbolcharakter? Mats Hummels blickte nach dem Spiel minutenlang ins Dortmunder Westfalenstadion.

Ein Bild mit Symbolcharakter? Mats Hummels blickte nach dem Spiel minutenlang ins Dortmunder Westfalenstadion.

IMAGO/eu-images

Im letzten Bundesliga-Spiel der Saison für Borussia Dortmund (4:0 gegen Darmstadt) lag der Fokus vor allem auf einer Person: Marco Reus, dessen Abschied nach zwölf Jahren am Saisonende bereits klar kommuniziert ist und der sich – ebenso wie Marius Wolf und Mateu Morey – bei den Fans verabschiedete.

Eine andere Personalie ist derweil weiter offen: Auch der Vertrag von Mats Hummels läuft am Saisonende aus. Wie es für den 35-jährigen Innenverteidiger weitergeht, ist bislang unbekannt. Edin Terzic erklärte schon auf der Pressekonferenz vor dem Darmstadt-Spiel, er habe darum gebeten, “dass wir diese Entscheidung gemeinsam erst nach der Saison treffen”. Im Schatten der Ehrenrunde von Reus lieferte Hummels am Samstagnachmittag allerdings jede Menge Futter für Spekulationen über ein mögliches Ende seiner Zeit beim BVB im Sommer.

Reus’ Schubser vor die Kurve “hatte keinen besonderen Hintergrund”

Während sein scheidender Teamkollege sich noch einmal den Applaus abholte, setzte sich Hummels – wohlwissend, dass in diesem Moment auch einige Kameras auf ihn gerichtete sein werden – vor der Nordtribüne allein auf den Boden. Angelehnt an den Pfosten ließ er minutenlang den Blick durch das Stadion schweifen, als würde er ebenfalls noch einmal auf seine möglicherweise bald endende Zeit in Dortmund zurückblicken. Er applaudierte, umringt vom auf dem Platz spielenden Nachwuchs der BVB-Profis, hin und wieder für Reus und erhob sich noch einmal, als das Stadion seinen Namen sang.

In eine ähnliche Richtung waren kurz zuvor bereits die Bilder vor der Südtribüne gegangen. Nachdem Reus erst selbst eine Laola gestartet hatte, schubste er Hummels nach vorne, um ihm auch noch einmal seinen Moment mit der Südtribüne zu geben. Vielleicht den letzten? “Das hatte keinen besonderen Hintergrund. Ich weiß da genau so wenig wie ihr, wie es bei ihm weitergeht. Aber man muss seine Leistung in den vergangenen Wochen und Monaten einfach honorieren. Deshalb hat er sich das verdient”, gab sich Reus nach dem Spiel unwissend.

Terzic betont “Respekt und Wertschätzung”

Terzic hingegen unterstrich bereits vor dem Spiel seine Zufriedenheit darüber, mit Hummels, Nico Schlotterbeck und Niklas Süle “drei Innenverteidiger auf diesem Niveau trainieren zu dürfen” und betonte: “Mats hat es deutlich gezeigt, wozu er noch in der Lage ist und was er möchte. Er möchte auf absolutem Top-Niveau Fußball spielen.” Der Coach hätte wohl nichts dagegen, wenn der Innenverteidiger diesen Willen auch über das Champions-League-Finale am 1. Juni hinaus hätte.

Jedenfalls untermauerte er noch einmal “meinen Respekt und meine Wertschätzung” für Hummels, aber auch für Reus. “Das ist unabhängig von der Vertragssituation. Mir geht es einfach nur darum, ob sie in der Lage sind, der Mannschaft dabei zu helfen, das nächste Spiel zu gewinnen.” Gelingt dies, würde es nichts anderes bedeuten, als dass sich Reus, Wolf, Morey – und eben möglicherweise auch Hummels – mit dem Henkelpott aus Dortmund verabschieden.

Morey und Wolf verlassen den BVB – Kehl lobt Rothe

Borussia Dortmund fiebert dem Champions-League-Finale entgegen, richtet den Blick aber auch schon auf die kommende Saison – und etwaige Personalfragen. So werden zwei weitere auslaufende Verträge nicht verlängert.

Die Zeit der intensiven Transfergespräche steht bevor: Sebastian Kehl.

Die Zeit der intensiven Transfergespräche steht bevor: Sebastian Kehl.

IMAGO/Steinbrenner

Dass Marco Reus den BVB verlassen wird, ist bekannt, nun bestätigte Sportdirektor Sebastian Kehl, dass die auslaufenden Verträge von Mateu Morey und Marius Wolf nicht verlängert werden. “Mateu Morey und Marius Wolf haben wir mitgeteilt, dass wir ihre Verträge nicht verlängern”, sagte Kehl im Interview mit den Ruhr Nachrichten und bedauerte dabei, wie es beim Spanier, der es in vier Jahren lediglich auf 32 Pflichtspiele schaffte,  gelaufen ist. “Er hatte viel Pech mit Verletzungen und konnte nie über einen längeren Zeitraum zeigen, was in ihm steckt.”

Bei Wolf wiederum verwies er auf dessen bewegenden Karriereverlauf. “Marius hatte unterschiedliche Phasen, war zeitweise Nationalspieler, hat als BVB-Profi fünf Länderspiele gemacht”, blickte Kehl zurück und verriet, dass den Offensivspieler nun “auch die Möglichkeit reizt, vielleicht im Ausland noch eine neue Erfahrung zu sammeln”. Kehl machte keine Angaben, wie es mit den Beiden weitergehen wird, er bestätigte jedoch, dass beide am Samstag gegen Darmstadt (LIVE! ab 15.30 Uhr bei kicker) ebenso wie Otto Addo, der Ghana als Nationaltrainer zur WM führen soll, verabschiedet werden sollen.

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Ganz anders gestaltet sich die Lage bei Ian Maatsen (ausgeliehen vom FC Chelsea) und Jadon Sancho (ausgeliehen von Manchester United). Kehl bestätigte, “dass wir natürlich Gespräche führen werden” – und betonte: “Wir werden überzeugen müssen, und das wird aus wirtschaftlichen Gründen nicht einfach werden, denn das Steuer halten ihre jeweiligen Klubs in der Hand.”

Werden erstmal unsere Kaderplanung vorantreiben, bevor wir Probleme anderer Klubs lösen.

Sebastian Kehl

Kehl äußerte sich auch zu den ausgeliehenen Giovanni Reyna (Nottingham Forest), Soumaila Coulibaly (Royal Antwerpen) und Tom Rothe. “Alle haben ab dem 1. Juli gültige Verträge bei uns. Wir analysieren gemeinsam mit den Beratern und den Spielern die Situation: Was ergibt Sinn? Eine erneute Ausleihe, eine Rückkehr oder ein Verkauf? Das schauen wir uns in Ruhe an”, sagte er.

Tom Rothe

Hatte eine starke Saison in Kiel: Tom Rothe.
IMAGO/Eibner

Der 44-Jährige lobte dann auch explizit die Entwicklung des erst 19-jährigen Rothe, der auf dem Radar anderer Klubs aufgetaucht sein soll. “Er ist mit Kiel in die Bundesliga aufgestiegen, hat fast alle Spiele bestritten. Dass da Bewegung drin ist, ist nur verständlich. Und er spielt auf einer Position, die Begehrlichkeiten weckt. Wir machen uns Gedanken, wie wir damit umgehen. Wir werden erstmal unsere Kaderplanung vorantreiben, bevor wir Probleme anderer Klubs lösen.”

Optimismus vor dem Champions-League-Finale

Der 314-fache Bundesligaspieler meinte zudem, dass der Fokus des BVB derzeit ohnehin auf etwas ganz anderem läge – der Champions League. Am 1. Juni in Wembley will man nach 1997 zum zweiten Mal den Henkelpott gewinnen. Das wird gewiss nicht leicht, weiß Kehl, immerhin sei Gegner Real Madrid “klarer Favorit”, aber “wir haben auf jeden Fall eine Chance” – und die eigenen Fans als Faustpfand. “London wird an diesem Wochenende schwarz-gelb sein”, ist sich Kehl sicher.

“Ich glaube daran, dass wir das packen können”, gibt sich Kehl mit Blick auf das CL-Finale optimistisch. Und an Selbstvertrauen fehlt es den Dortmundern nicht, immerhin habe man auf dem Weg ins Endspiel Teams wie Paris St. Germain, Newcastle United, AC Mailand, PSV Eindhoven und Atletico Madrid überwunden und bereits “eine Duftmarke hinterlassen. Das bringt uns höchste sportliche Anerkennung.”

Reus trägt noch einmal die Kapitänsbinde

Sein 294. Bundesliga-Spiel für Borussia Dortmund ist sogleich sein letztes: Marco Reus verabschiedet sich am Samstag mit dem Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 von den Fans des BVB. Noch einmal wird der Routinier seinen Klub dann als Kapitän aufs Feld führen.

Marco Reus wird den BVB nach dem Champions-League-Finale gegen Real Madrid am 1. Juni verlassen.

Marco Reus wird den BVB nach dem Champions-League-Finale gegen Real Madrid am 1. Juni verlassen.

IMAGO/Jan Huebner

Die Saison von Borussia Dortmund endet erst am 1. Juni mit dem Champions-League-Finale gegen Real Madrid im Londoner Wembley-Stadion. Die Bundesliga-Spielzeit allerdings wird am Samstag mit der Partie gegen Absteiger Darmstadt abgeschlossen. Vor allem für einen Dortmunder ist das ein besonderes Spiel: Marco Reus. Nach zwölf Jahren im schwarz-gelben Trikot verlässt der 34-Jährige den Klub, für den er bereits in der Jugend spielte, eher sich in Ahlen und in Mönchengladbach vom ausgemusterten Talent zu einem Topspieler entwickelte und 2012 schließlich nach Dortmund zurückkehrte.

Startelfgarantie für Reus

Jahrelang war Reus eine prägende Figur, zuletzt aber ließ sein Einfluss auf dem Rasen nach. Die Trennung zum Saisonende ist daher ein logischer Schritt. Doch das ändert nichts an der Wertschätzung, die Reus beim BVB genießt. Intern wie extern. Der Abschied am Samstag soll dementsprechend feierlich ausfallen. “Wir wollen Marco den Rahmen bieten, den er sich verdient hat”, kündigte Dortmunds Trainer Edin Terzic an. Reus steht daher nicht nur in der Startelf, sondern wir die Mannschaft auch als Kapitän aufs Feld führen. Emre Can, der eigentliche Spielführer der Borussia, reicht dafür die Binde an den Routinier weiter. “Marco hat sich hier über die vergangenen Jahre so viel verdient, das merkt man auch daran, wie viel Liebe ihm entgegengebracht wird.”

Von Anspannung sei bei Reus derweil nichts zu spüren. Trotz der besonderen Umstände am Samstag. “Marco geht sehr positiv mit der Situation um. Er wirkt sehr gelöst”, sagte Terzic am Freitag. “Ich habe ihn sehr positiv wahrgenommen seit der Entscheidung. Das hat man ihm auch angemerkt in den Spielen und bei seinen Äußerungen danach.” Reus werde am Samstag ganz bewusst “jeden Moment aufsaugen” – in dem Wissen, dass ein weiteres Highlight noch bevorsteht: “Wir hoffen, dass wir am Samstag gemeinsam einen ganz speziellen Tag erleben werden – und wir in zwei Wochen in Wembley dann noch einmal was richtig Tolles zu feiern haben werden.”

Fragezeichen hinter Morey

Bei der Personalauswahl für die beim Blick auf die Tabelle für beide Mannschaften bedeutungslosen Partie gegen Darmstadt spielt das Endspiel in der Königsklasse dagegen nur eine untergeordnete Rolle. Nach einer kompletten Trainingswoche werde eine “frische und richtig gute Mannschaft” auf dem Feld stehen – die sich nach Möglichkeit besser präsentieren soll als jene komplett durchrotierte Elf beim 0:3 in Mainz am vergangenen Samstag.

Bis auf die Langzeitverletzten Ramy Bensebaini und Julien Duranville sowie Sebastien Haller, der weiterhin Probleme mit dem Sprunggelenk hat, stehen Terzic voraussichtlich alle Spieler zur Verfügung. Einzig hinter Außenverteidiger Mateu Morey steht noch ein Fragezeichen, der Spanier fehlte am Donnerstag erkrankt. Die zuletzt ebenfalls kranken Jamie Bynoe-Gittens und Jadon Sancho sind dagegen wieder ins Teamtraining eingestiegen.

Matthias Dersch

Dortmunds Abstand zur Ballerliga

Das zweite Jahr in Folge wird kein Dortmunder Offensivspieler in die Nähe von 20 Treffern kommen. Möglicherweise wird im Sommer ein neuer Angreifer verpflichtet.

Niclas Füllkrug konnte toretechnisch in dieser Saison nicht mit Serhou Guirassy und Harry Kane mithalten.

Niclas Füllkrug konnte toretechnisch in dieser Saison nicht mit Serhou Guirassy und Harry Kane mithalten.

imago images (3)

Wenn am Samstag Borussia Dortmund den bereits sicheren Absteiger Darmstadt 98 zum letzten Spieltag empfängt (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker), wird wohl mehr auf die Ereignisse nach der Partie als die während der 90 Minuten geschaut werden. Der 294. und letzte Bundesliga-Auftritt von Marco Reus im schwarz-gelben Dress bedeutet auch den gebührenden Abschied von der BVB-Legende auf heimischer Bühne – obwohl im Londoner Wembley-Stadion zwei Wochen später noch die Krönung folgen soll.

Eine weitere große Ehrung wird es nach Schlusspfiff aber nicht geben, von der einen oder anderen Verabschiedung mal abgesehen. Anders als vor einem Jahr ist keine Meisterschale auf dem Weg nach Dortmund – und auch keine kicker-Torschützenkanone. Beste Dortmunder in dieser Wertung sind Donyell Malen und Niclas Füllkrug mit derzeit je zwölf Liga-Toren – ordentliche Werte, aber weit weg von den Ballermännern der Liga wie Bayerns Harry Kane (36), Stuttgarts Serhou Guirassy (26) oder Leipzigs Lois Openda (24).

Die Vereine der besten drei Torschützen stehen allesamt vor dem BVB, auch wenn der Blick zum souveränen Meister Bayer Leverkusen und deren besten Schützen Victor Boniface (13 Tore) keinen unmittelbaren Kausalzusammenhang erlaubt. Dennoch: Anders als in den vergangenen Jahren mit Spielern wie Erling Haaland, Pierre-Emerick Aubameyang oder Robert Lewandowski hat Dortmund schon im zweiten Jahr in Folge keinen Offensivspieler, der annähernd in Richtung der 20-Tore-Marke geht. Vergangene Saison waren neun Treffer der niedrige Bestwert, erreicht von Julian Brandt, Sebastien Haller und Malen.

Terzic über Kane

Damals hätte es trotzdem fast zur Meisterschaft gereicht, dennoch hatte Edin Terzic das Thema bereits beschäftigt: “Ein echtes Spitzenteam kann sich häufig auf einen Spieler verlassen, der 20 und mehr Tore pro Saison erzielt.” Zuletzt ging des Trainers Blick vor dem Spiel beim FC Bayern auf Kane. “Er allein hat so viele Tore erzielt wie unsere drei Top-Torjäger zusammen.”

Dass der BVB den Abgang von Haaland vor rund zwei Jahren nicht gleichwertig auffangen konnte, war nachvollziehbar – schließlich ging der Norweger als angehender Weltklasse-Angreifer mit einer Quote von nahezu einem Treffer pro Spiel zu Manchester City. Es folgte das große persönliche und sportliche Pech, dass Nachfolger Haller in seiner ersten Vorbereitung an Hodenkrebs erkrankte und nach einer starken Rückrunde in der vergangenen Saison immer noch mit den Folgen seiner Therapie zu kämpfen hat.

Durchaus möglich also, dass Dortmund im Sommer einen neuen Angreifer verpflichtet, der Name von Stuttgarts Guirassy hält sich Umfeld hartnäckig. Rund 20 Millionen Euro beträgt die Ausstiegsklausel des 28-Jährigen – ohne Handgeld und deutlich gestiegene Honorarvorstellungen allerdings.

Patrick Kleinmann

Schweinsteiger erwartet weitere BVB-Profis im EM-Kader

Bastian Schweinsteiger erklärt in seiner kicker-Kolumne, was ihm an Florian Wirtz und Jamal Musiala am besten gefällt, welchen Vorteil Nico Schlotterbeck hat – und warum er weitere BVB-Spieler im EM-Kader erwartet.

Niclas Füllkrug und Nico Schlotterbeck stehen schon im EM-Kader - welche Dortmunder dürfen noch hoffen?

Niclas Füllkrug und Nico Schlotterbeck stehen schon im EM-Kader – welche Dortmunder dürfen noch hoffen?

IMAGO/Moritz Müller

18 Spieler haben ihr EM-Ticket bereits bis Mittwochabend erhalten, die Namen der restlichen mindestens acht wird der DFB an diesem Donnerstag bekanntgeben. Und Bastian Schweinsteiger wäre nicht überrascht, wenn darunter auch Profis von Borussia Dortmund sind.

“Nach Dortmunds beeindruckendem Sieg bei Paris St. Germain erwarte ich, dass bei der Nominierung des EM-Kaders ein paar BVB-Spieler zurückkehren werden, die im März nicht dabei waren”, schreibt der Weltmeister von 2014 in seiner kicker-Kolumne (Donnerstagsausgabe). “Ich denke da zum Beispiel an Emre Can.”

“Mit seiner Qualität müsste Schlotterbeck immer dazu gehören”

Bislang hat Julian Nagelsmann erwartungsgemäß Angreifer Niclas Füllkrug nominiert – und Nico Schlotterbeck, der erstmals und zum bestmöglichen Zeitpunkt eine Chance unter dem neuen Bundestrainer erhält. Schweinsteiger hat dessen Berufung “nicht verwundert”. Denn: “Wie sich Schlotterbeck in den großen Spielen verhalten hat, war exzellent. Und er hat den Vorteil, dass er mit dem linken Fuß sehr gute Pässe spielen kann. Er müsste mit seiner Qualität eigentlich immer zur Nationalmannschaft gehören.”

Vorne ruhen Schweinsteigers Hoffnungen beim Heim-Turnier auf den 21-jährigen Florian Wirtz und Jamal Musiala. Gemeinsam könnten beide “einen großen Unterschied ausmachen”, weil sie über “unglaublich viel Fantasie” verfügten, “Räume schaffen, Spieler in Szene setzen und Tore erzielen” könnten, findet der EM-Experte der ARD. “Was mir an den beiden aber mit am besten gefällt, ist ihre Bereitschaft zur Defensivarbeit.”

Das sei gerade bei einem Turnier enorm wichtig. “Du kannst nicht nur mit Offensivfußball eine erfolgreiche EM bestreiten”, warnt Schweinsteiger. “Bei der WM in Katar kassierte Deutschland in den drei Gruppenspielen fünf Gegentore, das war natürlich zu viel und ein wesentlicher Grund für das frühe Ausscheiden. Deshalb hoffe ich, dass es Julian Nagelsmann schafft, eine defensive Struktur und Stabilität reinzubekommen.”

In seiner Kolumne in der kicker-Donnerstagsausgabe (hier auch als eMagazine) schreibt Schweinsteiger außerdem, mit welchem Gefühl er in die EM geht, wann das Turnier für die DFB-Elf ein Erfolg wäre – und warum die beiden letzten Testspiele “extrem wichtig” sind.

Schweinsteiger erwartet weitere BVB-Profis im EM-Kader

Bastian Schweinsteiger erklärt in seiner kicker-Kolumne, was ihm an Florian Wirtz und Jamal Musiala am besten gefällt, welchen Vorteil Nico Schlotterbeck hat – und warum er weitere BVB-Spieler im EM-Kader erwartet.

Niclas Füllkrug und Nico Schlotterbeck stehen schon im EM-Kader - welche Dortmunder dürfen noch hoffen?

Niclas Füllkrug und Nico Schlotterbeck stehen schon im EM-Kader – welche Dortmunder dürfen noch hoffen?

IMAGO/Moritz Müller

18 Spieler haben ihr EM-Ticket bereits bis Mittwochabend erhalten, die Namen der restlichen mindestens acht wird der DFB an diesem Donnerstag bekanntgeben. Und Bastian Schweinsteiger wäre nicht überrascht, wenn darunter auch Profis von Borussia Dortmund sind.

“Nach Dortmunds beeindruckendem Sieg bei Paris St. Germain erwarte ich, dass bei der Nominierung des EM-Kaders ein paar BVB-Spieler zurückkehren werden, die im März nicht dabei waren”, schreibt der Weltmeister von 2014 in seiner kicker-Kolumne (Donnerstagsausgabe). “Ich denke da zum Beispiel an Emre Can.”

“Mit seiner Qualität müsste Schlotterbeck immer dazu gehören”

Bislang hat Julian Nagelsmann erwartungsgemäß Angreifer Niclas Füllkrug nominiert – und Nico Schlotterbeck, der erstmals und zum bestmöglichen Zeitpunkt eine Chance unter dem neuen Bundestrainer erhält. Schweinsteiger hat dessen Berufung “nicht verwundert”. Denn: “Wie sich Schlotterbeck in den großen Spielen verhalten hat, war exzellent. Und er hat den Vorteil, dass er mit dem linken Fuß sehr gute Pässe spielen kann. Er müsste mit seiner Qualität eigentlich immer zur Nationalmannschaft gehören.”

Vorne ruhen Schweinsteigers Hoffnungen beim Heim-Turnier auf den 21-jährigen Florian Wirtz und Jamal Musiala. Gemeinsam könnten beide “einen großen Unterschied ausmachen”, weil sie über “unglaublich viel Fantasie” verfügten, “Räume schaffen, Spieler in Szene setzen und Tore erzielen” könnten, findet der EM-Experte der ARD. “Was mir an den beiden aber mit am besten gefällt, ist ihre Bereitschaft zur Defensivarbeit.”

Das sei gerade bei einem Turnier enorm wichtig. “Du kannst nicht nur mit Offensivfußball eine erfolgreiche EM bestreiten”, warnt Schweinsteiger. “Bei der WM in Katar kassierte Deutschland in den drei Gruppenspielen fünf Gegentore, das war natürlich zu viel und ein wesentlicher Grund für das frühe Ausscheiden. Deshalb hoffe ich, dass es Julian Nagelsmann schafft, eine defensive Struktur und Stabilität reinzubekommen.”

In seiner Kolumne in der kicker-Donnerstagsausgabe (hier auch als eMagazine) schreibt Schweinsteiger außerdem, mit welchem Gefühl er in die EM geht, wann das Turnier für die DFB-Elf ein Erfolg wäre – und warum die beiden letzten Testspiele “extrem wichtig” sind.

Ricken: “Ich verstehe unter moderner Führung, alle stark zu machen”

Im Amt ist Lars Ricken bereits seit dem 1. Mai. Offiziell vorgestellt wurde der neue Geschäftsführer Sport des BVB allerdings erst am Mittwoch. Der 47-Jährige absolvierte seinen Antritt mit großer Souveränität – und skizzierte sowohl seinen Führungsstil als auch die Aufgaben und Herausforderungen seines neuen Jobs.

Lars Ricken steht an seinem großen Tag im Presseraum des Signal Iduna Park und wartet darauf, dass es losgeht. Der neue Geschäftsführer Sport von Borussia Dortmund, der an diesem Mittwochmittag offiziell der Öffentlichkeit präsentiert wird, ist bereits seit 15 Tagen im Amt. Doch an seinem Auftreten hat sich nichts geändert: Ricken, der seit 1991 für den Klub aktiv ist – erst als Spieler, später als Nachwuchskoordinator und Direktor des Nachwuchsleistungszentrums -, ist nahbar. Er schüttelt Hände, hält Smalltalk, ist guter Dinge.

Rickens Dank an die NLZ-Mitarbeiter

Als es dann losgeht und die Eröffnungsworte von BVB-Präsident Dr. Reinhold Lunow und BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke gesprochen sind, startet der 47-Jährige mit einem Statement, in dem viele Gründe dafür stecken, warum ihn Watzke als Idealbesetzung für die neue Stelle auserkoren hat: Ricken bedankt sich bei den Mitarbeitern des NLZ, mit denen er seit einem Jahrzehnt regelmäßig nationale Titel gewann, in der Youth League Erfolge feierte und unzählige Talente zu Profis entwickelte.

“Sie haben großen Einfluss darauf, dass ich jetzt hier sitze”, sagt Ricken und blickte dann aufs bevorstehende Champions-League-Finale gegen Real Madrid am 1. Juni voraus: “1997 stand ich als Torschütze im Blickpunkt, 2013 dann ein bisschen unfreiwillig. In den London soll der Raum gehören, die ein Jahr für diesen Erfolg gekämpft haben.” Trainer Edin Terzic, seine Assistenten, Watzke – und Sebastian Kehl, Dortmunds Sportdirektor, der selbst eine Beförderung auf die Position als Geschäftsführer Sport gehofft hatte.

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Die neue Personalstruktur – neben ihm selbst nahm am 1. Mai auch der neue Kaderplaner Sven Mislintat seine Arbeit auf – zu moderieren, das zählt zu den größten Herausforderungen, die Ricken in den ersten Monaten seiner Amtszeit bewältigen muss.

Mit Kehl hat er direkt den Austausch gesucht, nachdem klar war, dass er Geschäftsführer Sport wird. “Wir haben uns zusammengesetzt und ein klärendes Gespräch geführt. Wir sind zusammen Deutscher Meister geworden, haben jahrelang eng zusammengearbeitet”, sagt Ricken und wählt dann einen Vergleich aus der Vergangenheit, den auch Kehl bereits wählte: “Sebastian ist weiter Sportdirektor. Michael Zorc hat auf dieser Position bewiesen, dass du die Geschicke des Klubs wunderbar mitgestalten kannst.”

Man sei sich einig, deshalb gehe er auch optimistisch in die nächsten Monate. “Sebastian, Sven und ich haben die große Chance, gemeinsam, konstruktiv und vertrauensvoll den Bereich Sport weiterzuentwickeln.”

Theoretisch sind wir gut aufgestellt. Praktisch müssen wir es unter Beweis stellen.

Hans-Joachim Watzke

Auch Watzke, der sich für Ricken entschied, ergreift das Wort. Es sei gut, “wenn der Verein aus sich heraus die eine oder andere Alternative hat”. Am Ende aber müssen man sich entscheiden.

“Das heißt aber nicht, dass der andere weniger qualifiziert gewesen wäre.” Er wisse aber auch, schränkt Watzke ein, dass jeder Akteur neben seiner Qualität auch ein Ego mitbringe. “Wenn die drei es hinkriegen, zusammenzuarbeiten, dann ist das eine große Chance,” sagt auch der Klubboss, der noch bis Herbst 2025 in der Geschäftsführung sitzt. “Theoretisch sind wir sehr gut aufgestellt. Praktisch müssen wir es noch unter Beweis stellen.”

Ricken macht keinen Hehl daraus, dass er seine jahrelang erprobte Personalstrategie aus dem NLZ auch bei den Profis anwenden möchte. “Ich freue mich auf Gespräche auf Augenhöhe”, sagt der gebürtige Dortmunder. “Ich verstehe unter moderner Führung, alle stark zu machen. Ich muss die Bedingungen dafür schaffen, dass jeder in seinem Bereich optimal arbeiten kann. Ich habe die größte Abteilung des Klubs geleitet, zwei Dinge waren dabei wichtig: Kommunikation und Vertrauen.”

Zwei-Säulen-Konzept in der Kaderplanung

Mit seinem Konzept, dass er den Entscheidern von Borussia Dortmund präsentierte, habe er “den Präsidialausschuss gerockt”, sagt Lunow gleich zu Beginn der 45-minütigen Runde. Einen Einblick in seine Pläne gewährt Ricken auch in diesem öffentlichen Rahmen: Der BVB sei immer dann am erfolgreichsten gewesen, wenn er seine Strategie auf zwei Säulen aufgebaut habe: Auf der einen Seite “junge, hungrige Spieler mit sportlichem Wert und Marktwertpotenzial, aus dem eigenen Nachwuchs oder als internationale Toptalente”, auf der anderen “ein Gerüst aus Spieler mit Erfahrung, Mentalität und Qualität, bei denen sich die Jungen anlehnen und sich entwickeln können”.

Die Arbeit am neuen Kader hat längst begonnen, ungeachtet des Finaleinzugs in der Champions League. “Ich kenne das Budget, das uns zur Verfügung steht”, sagt Ricken und formuliert den Anspruch, “in der Strategie, die ich dargelegt habe, den bestmöglichen Kader zusammenzustellen.”

Ricken besitzt weiterhin ein dickes Fell

Neben diesem internen Teil seiner Arbeit wird auch ein öffentlicher anfallen. Anders als in seiner Zeit als Direktor des NLZ steht Ricken künftig wieder Woche für Woche im Blickpunkt des Interesses.

Er kennt das, seit er als Jungprofi zum Objekt der Begierde der damaligen Medienlandschaft wurde – und dabei nicht nur gute Erfahrung sammelte. Das dicke Fell, das er sich damals aneignete, hat er noch heute – wie er erst kürzlich feststellte. “An meinem ersten Tag hat sich ein früherer Bundesliga-Spieler über mich geäußert”, sagt er, ohne den Namen zu nennen. “Das hat absolut nichts mit mir gemacht.”

Hoeneß hat sich noch nicht gemeldet

Konflikte scheute Ricken in der Vergangenheit ohnehin nie, wenn er das Gefühl hatte, sich verteidigen zu müssen. Daran will er auch künftig festhalten. “Ich bin gebürtiger Dortmunder. Das ist mein Verein”, sagt er. “Ich vertrete diese Farben, mit allem, was ich habe. Wenn wir angegangen werden, von wem auch immer, dann werde ich die Farben auch laut und deutlich vertreten.”

Watzke, der die Abteilung des BVB 19 Jahre lang anführte, lieferte sich in der Vergangenheit etliche verbale Scharmützel mit der Konkurrenz – unter anderem mit Bayerns Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß.

Am Mittwoch wird Ricken gefragt, ob sich Hoeneß schon bei ihm gemeldet habe. Ricken verneint. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Legt man die Souveränität zugrunde, mit der Dortmunds neuer Geschäftsführer Sport seine öffentliche Präsentation absolviert, scheint er auch dafür gewappnet zu sein.

Matthias Dersch

Füllkrug findet DFB-Vorgehen “überragend” – Schlotterbeck hatte Zweifel

Auf Niclas Füllkrug und Nico Schlotterbeck kommen aufregende Wochen zu: Das BVB-Duo wurde von Bundestrainer Julian Nagelsmann für die Heim-EM nominiert – und steht zuvor noch im Champions-League-Finale gegen Real Madrid. Voller Stolz und Vorfreude blicken sie voraus.

Erst der Einzug ins Champions-League-Finale, nun die EM-Nominierung: Nico Schlotterbeck (li.) und Niclas Füllkrug schwimmen auf einer Erfolgswelle.

Erst der Einzug ins Champions-League-Finale, nun die EM-Nominierung: Nico Schlotterbeck (li.) und Niclas Füllkrug schwimmen auf einer Erfolgswelle.

IMAGO/Beautiful Sports

Es kommt in der Karriere eines Fußballers nicht allzu oft vor, dass er eine eigene Meldung in der ehrwürdigen Tagesschau bekommt. Nico Schlotterbeck allerdings wurde diese Ehre am Sonntag zuteil: In der Hauptnachrichtensendung der ARD verkündete Sprecher Jens Riewa die Nominierung des Dortmunder Innenverteidigers für den deutschen EM-Kader. Sein Teamkollege Niclas Füllkrug dagegen übernahm diesen Job am Dienstagmorgen gleich selbst: Im Radiosender 1live verriet der Stürmer, ebenfalls dabei zu sein.

Art der Nominierung? “Überragend”

“Überragend” findet Füllkrug die derzeitige Kommunikationspolitik des DFB, die Nominierungen tröpfchenweise – etwa durch Medien oder Influencer – zu streuen. “Man holt die ganze Gesellschaft mit ins Boot, ist nah dran, holt Leute rein, die die Gesellschaft widerspiegeln”, sagt der 31-Jährige am Dienstag am Rande des öffentlichen Trainings von Borussia Dortmund, zu dem knapp 1000 Fans der Schwarz-Gelben getingelt sind. Für ihn selbst kam die Nominierung wenig überraschend, entsprechende Signale hatte er bereits beim Lehrgang im März erhalten. Auch war der Kontakt zu Nagelsmann und dessen Assistenten Sandro Wagner stets gegeben. Das “gute Gefühl” sei daher schon vor der finalen Bestätigung da gewesen.

Ganz anders war die Lage bei Schlotterbeck, der von Nagelsmann noch nie zuvor nominiert worden war – und seine Premiere unter dem Bundestrainer ausgerechnet unmittelbar vor der Heim-EM feiern wird. Zwar hatte auch der Innenverteidiger regelmäßig Kontakt zu Nagelsmann und dessen Trainerteam, zittern musste er dennoch bis zum Schluss.

Schlotterbeck: “Hätte Mats Hummels gern an meiner Seite”

“Ich habe am Sonntag den Anruf bekommen”, verrät er am Dienstag. “Da war ich gerade mit der Familie unterwegs. Ich war natürlich glücklich darüber.” Auch wenn er öffentlich sich immer zuversichtlich zeigte, intern waren Zweifel schon vorhanden, gibt er zu. “Du machst dir Gedanken und versuchst, dein Bestes zu geben. Ich bin heilfroh, dass ich dabei bin. Gerade bei einer Heim-EM. Das ist noch mal etwas ganz Besonderes.”

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Dass Schlotterbeck die Nominierung verdient hat, daran lässt sein Teamkollege Füllkrug keinen Zweifel aufkommen: “Ich freue mich riesig für ihn. Es ist schön für ihn, sich belohnen zu können für diese Saison.” Des einen Freud dürfte aber des anderen Leid sein: Mats Hummels, Schlotterbecks zuletzt in der Champions League ebenfalls herausragend spielender Innenverteidiger-Kollege, ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht dabei bei der EURO. “Mats spielt eine überragende Saison. Das weiß jeder”, sagt Füllkrug dazu. “Er hätte es leistungstechnisch sicher verdient.” Schlotterbeck sieht das ähnlich. Auch er sagt: “Wir harmonieren sehr gut. Ich hätte ihn gern an meiner Seite. Ich habe von ihm schon viel gelernt und lerne immer noch von ihm.”

Beide Dortmunder kennen ihre Rolle

In den Plänen des Bundestrainers ist für Schlotterbeck erst einmal die Rolle als Ersatzspieler vorgesehen. Jonathan Tah (Bayer Leverkusen) und Antonio Rüdiger (Real Madrid), auf den Schlotterbeck im Champions-League-Finale in Wembley trifft, sind gesetzt. “Ich werde mich hinten anstellen”, kündigt der Dortmunder am Dienstag an. “Ich werde versuchen, der Mannschaft viel positive Energie zu geben. Ob ich auf dem Platz stehe oder nicht, das spielt für das Land keine Rolle.”

Auch Füllkrug kann sich nicht sicher sein, in jedem Spiel in der Startelf zu stehen. Sein Hauptkonkurrent heißt Kai Havertz vom FC Arsenal, der die Sturmposition freilich ganz anders ausfüllt als der BVB-Angreifer. “Bei einer EM”, sagt Füllkrug, “ist es selten so, dass man jedes Spiel mit der gleichen Elf spielt. Es gibt immer Rotation. Ich werde meine Rolle bestmöglich ausfüllen. Da, wo ich gebraucht werde.”

Füllkrug: “So viel Zufall kann’s nicht gewesen sein”

Dass Füllkrug überhaupt dabei ist, darf er als verdienten Lohn für jahrelange harte Arbeit betrachten. “So viel Zufall kann’s nicht gewesen sein”, sagt er selbst. “Wenn du dich auf dem Niveau durchsetzt, konstant Leistung bringst, scorst und triffst, manchmal auf gewisse Weise auch rausstichst – dann ist das eine Leistung, auf die ich sehr stolz sein kann und es auch bin. Aber das funktioniert nur mit einem funktionierenden Team drumherum.”

Natürlich half auch ihm – wie Schlotterbeck – der Dortmunder Erfolg in dieser Königsklassen-Saison, in der beide ihre internationale Klasse nachweisen konnten. Dafür warten jetzt zwei Monate auf das Dortmunder Duo, die es in sich haben: Auf das emotionale letzte Saisonspiel gegen Darmstadt, bei dem Marco Reus vom eigenen Publikum verabschiedet wird, folgt am 1. Juni das Champions-League-Finale. Direkt im Anschluss dann geht es weiter zum DFB-Team, das sich bereits ab dem 26. Mai auf die Heim-EM vorbereitet.

“Die zwei Monate werden karrieretechnisch kaum zu toppen sein”

“Karrieretechnisch”, sagt Füllkrug, “werden die zwei Monate kaum zu toppen sein.” Schlotterbeck, immerhin sieben Jahre jünger als sein Teamkollege, mag da nicht widersprechen: “Das Finale in der Champions League ist das größte Spiel im Vereinsfußball, eine Heim-EM etwas Einmaliges, das kannst du nur einmal schaffen”, sagt er. “Ich bin glücklich und stolz über meinen Weg.” Und er ist noch nicht zu Ende. Weder für ihn noch für Füllkrug.

Matthias Dersch