Harenbrock spricht’s aus: “Wir wollen aufsteigen”

Rot-Weiss Essen schwimmt in der Liga auf einer Erfolgswelle: Die letzten sieben Spiele nicht verloren, zuhause in den letzten drei Spielen zwölf Tore geschossen und nur noch drei Punkte hinter dem Relegationsrang. Der Aufstieg scheint mittlerweile nicht mehr nur ein entfernter Traum zu sein.

Nach oben soll's gehen: Harenbrock und Essen haben weiter Hoffnungen auf den Aufstieg.

Nach oben soll’s gehen: Harenbrock und Essen haben weiter Hoffnungen auf den Aufstieg.

IMAGO/Beautiful Sports

Essen bleibt weiter hinter dem Top-Trio der Liga in Lauerstellung und zementiert dank des 4:0-Heimerfolgs gegen Ingolstadt die Hoffnungen auf ein Mitspracherecht in Sachen Aufstieg. Nur noch drei Zähler beträgt der Rückstand auf Preußen Münster und den Relegationsrang und das weiß mittlerweile ganz Essen. Die Fans feierten ihre Mannschaft nach dem Sieg ausgiebig, auch weil die Art und Weise am Sonntag deutliche Signale gesendet hat.

“Das ist Gänsehaut, das ist Energie pur und das ist Kraft”, reflektierte RWE-Coach Christoph Dabrowski die Minuten nach dem Abpfiff am Mikrofon von “Magenta Sport”. Seine Jungs hätten ein “überragendes Heimspiel” gemacht und hochverdient gewonnen. Die Energie von den Rängen war von Beginn an auch auf dem Platz, so der Coach. Auch Dank seiner Entscheidung Sandor Plechaty heute von Beginn an zu bringen – es war das erste Mal in dieser Saison – führten die Rot-Weißen früh. Der Außenstürmer erzielte schon nach neun Minuten das 1:0.

Plechaty belohnt sich

Sowohl Dabrowski als auch Kollege Cedric Harenbrock lobten den Torschützen nach Abpfiff mehrfach. Für Ersteren war es keine Überraschung, dass Plechaty direkt traf, denn “das Leben gibt immer das zurück, was man investiert”. Der 26-Jährige hatte nach einer Verletzung in den letzten Monaten mit sich zu kämpfen, doch der Mannschaft auch abseits des Rasens viel gegeben, betonte Dabrowski: “Er  war in allen Phasen voll für die Mannschaft da, egal ob er verletzt war oder in der Kabine.”

Doch nicht nur Plechatys Tor und der Heimsieg standen nach der Partie im Fokus. Viel geredet wurde auch über die Aufstiegschancen. Und während der Trainer eher zurückhaltend ein “wir sind zufrieden” von sich gab, schlugen Plechaty und Harenbrock andere Seiten auf. Man wolle bis zur letzten Minute alles versuchen, um oben mitzumischen und vielleicht sogar aufsteigen, so Plechaty. Sein Banknachbar und Vorlagengeber ließ sich dann noch zu einer eindeutigen Aussage drängen. “Wir wollen aufsteigen”, sagte Harenbrock mit einem breiten Grinsen ins Mikrofon.

Es war immer mein Ziel mit RWE in die 2. Liga aufzusteigen.

Cedric Harenbrock

Vielleicht dann sogar mit Harenbrock im Zweitliga-Kader? Die Zukunft des ebenfalls 26-Jährigen ist ungewiss, eine Sache aber ist für den seit 2017 im Verein spielenden Mittelfeldmann klar: “Es war immer mein Ziel mit RWE in die 2. Liga aufzusteigen.” Auch der Vertrag von Plechaty läuft aus. Gespräche mit dem Verein habe es noch keine gegeben, doch sein Auftritt gegen die Schanzer könnte ein Argument sein, um das schnell zu ändern.

Klarer Sieg gegen den FCI: Essen bleibt an Rang 3 dran

Rot-Weiss Essen lässt nicht abreißen. RWE gewinnt nach einer furiosen ersten Halbzeit klar gegen den FC Ingolstadt und hat damit drei Spieltage vor dem Ende drei Punkte Rückstand auf den Tabellendritten Münster sowie vier Zähler auf den Zweiten Regensburg.

Gleich viermal durfte Essen jubeln: Am Ende gewann RWE deutlich gegen Ingolstadt.

Gleich viermal durfte Essen jubeln: Am Ende gewann RWE deutlich gegen Ingolstadt.

picture alliance / BEAUTIFUL SPORTS

Die Hoffnung, dass RWE noch ein Wörtchen in Sachen Aufstieg mitreden kann, war vor der Partie gegen Ingolstadt berechtigterweise vorhanden – Essen lag vor Anpfiff sechs Punkte hinter Rang drei und damit Preußen Münster. Die Form von sechs ungeschlagenen Spielen in Serie sprach gegen den FCI zudem für das Team von Christoph Dabrowski, der im Vergleich zum 1:1 im Nachholspiel in Saarbrücken daher auch nur einmal rotierte und einzig Plechaty für Wiegel (Bank) brachte.

Seit vier Partien ungeschlagen waren die Gäste aus Ingolstadt. Doch das Team von Coach Michael Köllner hatte die Aufstiegsambitionen in dieser Spielzeit schon vor geraumer Zeit begraben und hängt im Mittelfeld des Tableaus fest. Trotz des 2:0-Heimerfolgs gegen Duisburg musste Köllner dreifach tauschen: Cvjetinovic und Schröck kamen für die verletzten Costly und Malone, im Mittelfeld rückte Fröde für Kayo (Bank) rein. Der 19-jährige Gül gab sein Kader-Debüt.

RWE dominant und mit schnellem Tor

3. Liga, 35. Spieltag

Die Rot-Weißen nahmen den Schwung aus den letzten Wochen mit und begannen mit viel Energie. In den ersten Minuten war fast nur RWE am Ball und die frühe Führung daher durchaus verdient: Harenbrock war nach tollem Steckpass von Vonic frei vor Funk, legte nochmal quer auf Plechaty, der nur noch einschieben musste (9.).

Nach der dominanten Anfangsphase nahmen sich die Hausherren ein wenig raus, überließen auch dem FCI die Kugel, der allerdings bis zur 30. Minute keinen Torschuss verzeichnen konnte. Die Riesenchance auf den Ausgleich ließ der beste Torschütze der 3. Liga wortwörtlich liegen. Mause war alleine auf dem Weg zu Golz, wollte den Torwart umkurven, bekam bei seinem Übersteiger den Ball aber nicht unter Kontrolle (29.).

In der Folge wurden die Männer aus dem Pott wieder aktiver und erhöhten prompt auf 2:0. Harenbrock erhielt vor dem Strafraum die Kugel von Müsel, fackelte nicht lange und zirkelte das Leder ins Tor (41.). Kurz vor dem Pausenpfiff kam es dann noch dicker für die Schanzer. Der früh für den angeschlagenen Brumme eingewechselte Young wurde im Sechzehner von Lorenz zu Fall gebracht und holte einen Strafstoß raus. Vonic ließ Funk mit seinem Schuss ins linke Eck keine Chance und erhöhte auf 3:0 (45. +4).

Lorenz macht per Eigentor alles klar

Auch in den zweiten Durchgang starteten die Hausherren besser und kamen wie schon im ersten Durchgang durch Plechaty zur ersten Chance. Diesmal verpasst der Außenstürmer aber knapp (50.). Doch das 4:0 ließ nicht lange auf sich warten. Nach einem wuchtigen Abschluss von Young wehrte Funk die Kugel nach vorne ab und traf Lorenz, der den Ball mit dem Oberschenkel ins eigene Tor bugsierte (59.).

Das vierte Tor zog Ingolstadt nun endgültig den Stecker. Bis auf einen Aluminiumtreffer durch Kopacz (68.) hatte auch weiterhin nur RWE die großen Möglichkeit auf weitere Tore. Allen voran Vonic, der in der 77. Minute das 5:0 markieren hätte müssen. Aus wenigen Metern verzog der Stürmer völlig frei vor Funk. Seine vergebene Chance hatte aber keine Auswirkungen mehr. Das 4:0 hatte bis zum Schluss bestand und so zog Essen in der Tabelle an Dresden vorbei und steht nur drei Punkte hinter Münster auf Rang vier.

Am kommenden Samstag (16.30 Uhr) geht für Essen das Aufstiegsrennen in Sandhausen weiter. Tags darauf (19.30 Uhr) beschließt Ingolstadt den 36. Spieltag mit einem Heimspiel gegen Waldhof Mannheim.

Saison-Aus? Top-Scorer Obuz fehlt RWE wochenlang – Rios Alonso bleibt

Den – ohnehin nicht komplett befriedigenden – Punkt in Bielefeld muss Rot-Weiss Essen auch noch sehr teuer bezahlen, schließlich brechen zwei Leistungsträger weg. Es gibt aber auch gute Nachrichten von der Hafenstraße.

Der eine hat sich am Oberschenkel verletzt, der andere einen neuen Vertrag: Marvin Obuz und José-Enrique Rios Alonso.

Der eine hat sich am Oberschenkel verletzt, der andere einen neuen Vertrag: Marvin Obuz und José-Enrique Rios Alonso.

IMAGO/Fotostand

RWE-Trainer Christoph Dabrowski war nach dem 1:1 in Bielefeld um eine positive Analyse bemüht. “Das ist ein gewonnener Punkt für uns”, sagte der 45-Jährige bei MagentaSport. “Beim 0:1 sind wir der Musik hinterhergerannt. Nach dem 1:1 war meine Mannschaft voll da. Wir haben nach vorn gespielt und waren überzeugter”, meinte Dabrowski und sprach von einem gerechten Remis: “Nach zwei Heimsiegen kann man mit einem Auswärtspunkt leben.”

Sportlich sieht der Trainer sein Team im Soll, Sorgen musste er sich allerdings um Top-Scorer Marvin Obuz machen. Der 22-jährige Flügelstürmer (sieben Tore, 14 Vorlagen) fasste sich in der Schlussphase an den Oberschenkel, musste den Platz verlassen. “Es hat hinten reingezogen”, sagte Obuz, dick bandagiert, nach dem Abpfiff. Schon vor der MRT-Untersuchung schwante ihm nichts Gutes: “Die Schmerzen sind sehr stark. Ich werde wohl um eine Pause nicht herumkommen.”

Kein Ligaspiel mehr für RWE?

Am Montag dann die Diagnose: Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel. Damit fällt Obuz für etwa vier Wochen aus. Fraglich, ob die Leihgabe des 1. FC Köln überhaupt noch einmal für RWE in der Liga zum Einsatz kommt. Lediglich das letzte Spiel der Saison beim VfB Lübeck am 18. Mai liegt außerhalb des genannten Zeitraums. Bis zum Finale im Niederrheinpokal gegen Rot-Weiß Oberhausen am 25. Mai sollte er wieder fit sein.

Der Ausfall trifft die Essener hart. Zum einen ist Obuz als Unterschiedsspieler ohnehin nicht adäquat zu ersetzen, zum anderen gibt es auf seiner Position kaum eine echte Alternative. In Bielefeld fand auch Obuz nur schwer ins Spiel. Nach dem Ausgleich hatte er jedoch die beiden besten Chancen zum Siegtreffer. Vor allem ein Solo an fünf Arminen vorbei war sehenswert und wurde erst in letzter Sekunde gestoppt.

Brumme fehlt gelbgesperrt in Mannheim

Klar ist auch, dass Linksverteidiger Lucas Brumme die Partie beim SV Waldhof (Sonntag, 13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) wegen einer Gelbsperre verpassen wird. In der Nachspielzeit unterband der 24-Jährige einen Konter, sah wegen des taktischen Fouls die fünfte Gelbe Karte.

Nach der Partie in Mannheim muss RWE erneut auswärts ran, denn am Mittwochabend, 24. April, wird das Gastspiel beim 1. FC Saarbrücken im Ludwigspark nachgeholt. Vor eigenem Publikum steht dann am Sonntag, 28. April, ab 13.30 Uhr das Duell mit dem FC Ingolstadt 04 an.

Götze und Harenbrock sollen bleiben

Bis dahin will RWE-Sportdirektor Christian Flüthmann in seiner Kaderplanung ein paar Schritte weitergekommen sein, schließlich gibt es Spieler mit auslaufenden Verträgen. “Bei Felix Götze (26) und Cedric Harenbrock (25) steht fest: Wir wollen die Spieler halten. Beide sind in einem Alter, wo sich die Frage nach dem nächsten Schritt stellt. Ebenso klar ist: Wir warten nicht bis zum Ende der Saison. Wir haben einen klaren Weg aufgezeigt”, sagte Flüthmann und skizzierte: “Ende April ist eine mögliche Deadline für eine Entscheidung.”

Vertrag von Stammkraft Rios Alonso verlängert sich um ein Jahr

Die ist bei José-Enrique Rios Alonso bereits gefallen. Seit dem vergangenen Wochenende steht auch rechnerisch fest, dass Essen den Klassenerhalt geschafft hat. “Dadurch verlängert sich der Vertrag von Rios Alonso automatisch um ein weiteres Jahr bis 2025”, schreibt der Verein auf X.

Der Verteidiger zählt zum absoluten Stammpersonal beim Drittligisten, stand in 31 von 33 Spielen auf dem Platz und da immer in der Startelf sowie über die vollen 90 Minuten. Mit einem kicker-Notenschnitt von 3,26 wusste der 23-Jährige, der im Sommer 2021 von der Zweitvertretung des VfB Stuttgart kam und mit RWE 2022 den Aufstieg schaffte, zu überzeugen.

cfl, rd, nik

Saison-Aus? Top-Scorer Obuz fehlt RWE wochenlang

Den – ohnehin nicht komplett befriedigenden – Punkt in Bielefeld muss Rot-Weiss Essen auch noch sehr teuer bezahlen, schließlich brechen zwei Leistungsträger weg.

Hat sich am Oberschenkel verletzt: Marvin Obuz.

Hat sich am Oberschenkel verletzt: Marvin Obuz.

IMAGO/Fotostand

RWE-Trainer Christoph Dabrowski war nach dem 1:1 in Bielefeld um eine positive Analyse bemüht. “Das ist ein gewonnener Punkt für uns”, sagte der 45-Jährige bei MagentaSport. “Beim 0:1 sind wir der Musik hinterhergerannt. Nach dem 1:1 war meine Mannschaft voll da. Wir haben nach vorn gespielt und waren überzeugter”, meinte Dabrowski und sprach von einem gerechten Remis: “Nach zwei Heimsiegen kann man mit einem Auswärtspunkt leben.”

Sportlich sieht der Trainer sein Team im Soll, Sorgen musste er sich allerdings um Top-Scorer Marvin Obuz machen. Der 22-jährige Flügelstürmer (sieben Tore, 14 Vorlagen) fasste sich in der Schlussphase an den Oberschenkel, musste den Platz verlassen. “Es hat hinten reingezogen”, sagte Obuz, dick bandagiert, nach dem Abpfiff. Schon vor der MRT-Untersuchung schwante ihm nichts Gutes: “Die Schmerzen sind sehr stark. Ich werde wohl um eine Pause nicht herumkommen.”

Kein Ligaspiel mehr für RWE?

Am Montag dann die Diagnose: Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel. Damit fällt Obuz für etwa vier Wochen aus. Fraglich, ob die Leihgabe des 1. FC Köln überhaupt noch einmal für RWE in der Liga zum Einsatz kommt. Lediglich das letzte Spiel der Saison beim VfB Lübeck am 18. Mai liegt außerhalb des genannten Zeitraums. Bis zum Finale im Niederrheinpokal gegen Rot-Weiß Oberhausen am 25. Mai sollte er wieder fit sein.

Der Ausfall trifft die Essener hart. Zum einen ist Obuz als Unterschiedsspieler ohnehin nicht adäquat zu ersetzen, zum anderen gibt es auf seiner Position kaum eine echte Alternative. In Bielefeld fand auch Obuz nur schwer ins Spiel. Nach dem Ausgleich hatte er jedoch die beiden besten Chancen zum Siegtreffer. Vor allem ein Solo an fünf Arminen vorbei war sehenswert und wurde erst in letzter Sekunde gestoppt.

Brumme fehlt gelbgesperrt in Mannheim

Klar ist auch, dass Linksverteidiger Lucas Brumme die Partie beim SV Waldhof (Sonntag, 13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) wegen einer Gelbsperre verpassen wird. In der Nachspielzeit unterband der 24-Jährige einen Konter, sah wegen des taktischen Fouls die fünfte Gelbe Karte.

Nach der Partie in Mannheim muss RWE erneut auswärts ran, denn am Mittwochabend, 24. April, wird das Gastspiel beim 1. FC Saarbrücken im Ludwigspark nachgeholt. Vor eigenem Publikum steht dann am Sonntag, 28. April, ab 13.30 Uhr das Duell mit dem FC Ingolstadt 04 an.

Götze und Harenbrock sollen bleiben

Bis dahin will RWE-Sportdirektor Christian Flüthmann in seiner Kaderplanung ein paar Schritte weitergekommen sein, schließlich gibt es Spieler mit auslaufenden Verträgen. “Bei Felix Götze (26) und Cedric Harenbrock (25) steht fest: Wir wollen die Spieler halten. Beide sind in einem Alter, wo sich die Frage nach dem nächsten Schritt stellt. Ebenso klar ist: Wir warten nicht bis zum Ende der Saison. Wir haben einen klaren Weg aufgezeigt”, sagte und Flüthmann und skizzierte: “Ende April ist eine mögliche Deadline für eine Entscheidung.”

RWE: Große Sorgen um Top-Scorer Obuz

Den – ohnehin nicht komplett befriedigenden – Punkt in Bielefeld muss Rot-Weiss Essen womöglich auch noch sehr teuer bezahlen, schließlich drohen zwei Leistungsträger wegzubrechen.

Hat sich am Oberschenkel verletzt: Marvin Obuz.

Hat sich am Oberschenkel verletzt: Marvin Obuz.

IMAGO/Fotostand

RWE-Trainer Christoph Dabrowski war nach dem 1:1 in Bielefeld um eine positive Analyse bemüht. “Das ist ein gewonnener Punkt für uns”, sagte der 45-Jährige bei MagentaSport. “Beim 0:1 sind wir der Musik hinterhergerannt. Nach dem 1:1 war meine Mannschaft voll da. Wir haben nach vorn gespielt und waren überzeugter”, meinte Dabrowski und sprach von einem gerechten Remis: “Nach zwei Heimsiegen kann man mit einem Auswärtspunkt leben.”

Obuz: “Ich werde wohl um eine Pause nicht herumkommen”

Sportlich sieht der Trainer sein Team im Soll, Sorgen muss er sich allerdings um Top-Scorer Marvin Obuz machen. Der 22-jährige Flügelstürmer (sieben Tore, 14 Vorlagen) fasste sich in der Schlussphase an den Oberschenkel, musste den Platz verlassen. “Es hat hinten reingezogen”, sagte Obuz, dick bandagiert, nach dem Abpfiff. Schon vor der MRT-Untersuchung schwante ihm nichts Gutes: “Die Schmerzen sind sehr stark. Ich werde wohl um eine Pause nicht herumkommen.”

Die Essener hoffen, dass die Leihgabe des 1. FC Köln überhaupt noch einmal mithelfen kann im Saisonendspurt. Zum einen ist Obuz als Unterschiedsspieler ohnehin nicht adäquat zu ersetzen, zum anderen gibt es auf seiner Position kaum eine echte Alternative. In Bielefeld fand auch Obuz nur schwer ins Spiel. Nach dem Ausgleich hatte er jedoch die beiden besten Chancen zum Siegtreffer. Vor allem ein Solo an fünf Arminen vorbei war sehenswert und wurde erst in letzter Sekunde gestoppt.

Brumme fehlt gelbgesperrt in Mannheim

Während bei Obuz noch nicht klar ist, wie lange er pausieren muss, steht bereits fest, dass Linksverteidiger Lucas Brumme die Partie beim SV Waldhof (Sonntag, 13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) wegen einer Gelbsperre verpassen wird. In der Nachspielzeit unterband der 24-Jährige einen Konter, sah wegen des taktischen Fouls die fünfte Gelbe Karte.

Nach der Partie in Mannheim muss RWE erneut auswärts ran, denn am Mittwochabend, 24. April, wird das Gastspiel beim 1. FC Saarbrücken im Ludwigspark nachgeholt. Vor eigenem Publikum steht dann am Sonntag, 28. April, ab 13.30 Uhr das Duell mit dem FC Ingolstadt 04 an.

Götze und Harenbrock sollen bleiben

Bis dahin will RWE-Sportdirektor Christian Flüthmann in seiner Kaderplanung ein paar Schritte weitergekommen sein, schließlich gibt es Spieler mit auslaufenden Verträgen. “Bei Felix Götze (26) und Cedric Harenbrock (25) steht fest: Wir wollen die Spieler halten. Beide sind in einem Alter, wo sich die Frage nach dem nächsten Schritt stellt. Ebenso klar ist: Wir warten nicht bis zum Ende der Saison. Wir haben einen klaren Weg aufgezeigt”, sagte und Flüthmann und skizzierte: “Ende April ist eine mögliche Deadline für eine Entscheidung.”

Duell auf Augenhöhe: Bielefeld und Essen teilen die Punkte

Durch ein Remis gegen Rot-Weiss Essen hat Arminia Bielefeld den Vorsprung auf die Abstiegszone ausgebaut. RWE gehört nach einer ausgeglichenen Partie weiterhin dem erweiterten Kreis der potentiellen Aufstiegskandidaten an.

Viele Zweikämpfe wurden am Sonntagnachmittag auf der Bielefelder Alm geführt.

Viele Zweikämpfe wurden am Sonntagnachmittag auf der Bielefelder Alm geführt.

picture alliance / Markus Endberg

Die im schwarz-weißen Sondertrikot gekleideten Arminen, das in Erinnerung an den ehemaligen jüdischen Arminia-Präsidenten Julius Hesse getragen wurde, begannen nach dem Last-Minute-Ausgleich in Ingolstadt mit einer personellen Veränderung in der Startelf. Trainer Mitch Kniat setzte auf Momuluh anstelle von Wörl (Bank).

Damit nahmen die Bielefelder exakt einen Wechsel mehr vor als die Gäste aus Essen, bei denen Coach Christoph Dabrowski auf dieselbe Startelf wie beim 4:1 gegen Duisburg vertraute. Unter der Woche hatte RWE zudem einen 3:1-Sieg im Halbfinale des Niederrheinpokals gefeiert.

Auftakt auf Augenhöhe

Die Partie auf der Bielefelder Alm, wo sich auch zahlreiche RWE-Anhänger einfanden, startete ausgeglichen und ohne echte Torchancen. Beide Mannschaften zeigten sich zwar bemüht, agierten vor dem gegnerischen Gehäuse aber nicht zwingend genug.

Wirklich gefährlich wurde es erstmals in der 19. Minute, als sich die Arminen in Person von Putaro der Führung erstmals aussichtsreich annäherten.

Putaro verwertet Momuluhs Flanke

Mehr Glück im Abschluss sollte Bielefelds Nummer 34 im weiteren Verlauf der ersten Hälfte haben, genauer gesagt 13 Minuten nach seiner ersten vielversprechenden Gelegenheit. Nach einer Hereingabe von Momuluh tauchte der Angreifer in zentraler Position vor dem Essener Tor auf und netzte eiskalt ein (32.).

Zu weiteren nennenswerten Offensivaktionen kam es vor dem Pausenpfiff nicht mehr, sodass sich die Hausherren mit der 1:0-Führung im Rücken in die Kabine begaben.

3. Liga, 33. Spieltag

Bielefeld kommt gut aus der Pause – und kassiert das 1:1

Nicht einmal 60 Sekunden waren nach dem Wiederanpfiff vergangen, ehe der auffällige Putaro einen nächsten Warnschuss auf das RWE-Gehäuse abgab. Die Bielefelder blieben auch in der Folge das aktivere Team, belohnten sich aber nicht für den Aufwand. Auch nicht durch den aufgerückten Innenverteidiger Schneider, der in der 53. Minute aus wenigen Metern unbedrängt die Riesenchance auf das 2:0 liegenließ.

Rund zehn Meter weiter vom gegnerischen Gehäuse entfernt, dafür aber mit umso mehr Präzision, schoss Harenbrock die Gäste kurz nach der Stundenmarke zum Ausgleich. Nach Querpass von Kaiser überraschte der Mittelfeldspieler Kersken im kurzen Eck (61.).

Obuz’ Solo führt beinahe zum 2:1

Vor allem Essens Obuz hatte sich für die Schlussphase einiges vorgenommen, konnte sich aber mehrmals nicht für den Aufwand belohnen. Nachdem die Kölner Leihgabe erst am wachsamen Kersken gescheitert war (69.), unterband Lannert nur vier Minuten später ein sehenswertes Solo des Angreifers in letzter Sekunde.

Auch im Endspurt suchten sowohl die Arminen als auch die Essener weiterhin den Weg in den gegnerischen Sechzehner, doch die Abwehrreihen hielten standhaft dagegen.

Etwas glücklicher über das Remis dürften die Bielefelder sein, die ihren Vorsprung auf die Abstiegszone vorübergehend auf sechs Punkte ausbauen konnten. Bereits am Freitag (19 Uhr) ist die Arminia beim Gastspiel in Sandhausen wieder in Aktion. Für Rot-Weiss Essen, das sich weiterhin im Rennen um die Top 3 befindet, geht es zwei Tage später (Sonntag, 13.30 Uhr) nach Mannheim, bevor unter der Woche das Nachholspiel in Saarbrücken (Mittwoch, 24. April, 19 Uhr) wartet.