Faeser entsetzt über Krawalle in der Regionalliga Nordost: “Macht den Sport kaputt”

Faeser entsetzt über Krawalle in der Regionalliga Nordost: “Macht den Sport kaputt”

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat mit Entsetzen auf die Fan-Krawalle beim Spiel zwischen dem BFC Dynamo und Energie Cottbus reagiert.

155 Polizeibeamten wurden beim Aufeinandertreffen zwischen dem BFC Dynamo und dem FC Energie Cottbus verletzt.

155 Polizeibeamten wurden beim Aufeinandertreffen zwischen dem BFC Dynamo und dem FC Energie Cottbus verletzt.

IMAGO/Beautiful Sports

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Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat mit Fassungslosigkeit auf die Ausschreitungen in der Regionalliga Nordost beim Topspiel zwischen dem BFC Dynamo und dem FC Energie Cottbus reagiert, bei dem auch Gäste-Coach Claus-Dieter Wollitz laut eigenen Aussagen Opfer von Steinwürfen wurde. “155 verletzte Polizeibeamte sind eine schlimme Bilanz massiver Krawalle. Solche Gewalt macht den Sport kaputt. Den verletzten Einsatzkräften wünsche ich, dass es ihnen schnell wieder gut geht”, schrieb die SPD-Politikerin am Montag auf der Plattform X (ehemals Twitter).

Bei der Partie in Berlin hatte es am Samstag Ausschreitungen in den Fanblocks gegeben. 116 Polizisten aus Berlin und vom Bund wurden nach Angaben der Behörden durch Reizgas verletzt, 28 Polizeikräfte durch Angriffe und elf Bundespolizisten durch Pyrotechnik. Die Polizei nahm mindestens 74 Verdächtige vorübergehend fest, es gab zunächst 62 Anzeigen.

Spranger fordert Erklärung von Verein

Zuvor hatte sich bereits Berlins Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) empört gezeigt. “Ich verurteile das absolut”, sagte Spranger am Montag am Rande eines Pressetermins. Sie forderte den Verein, den Berliner Fußballverband und Fanvereinigungen auf, noch in dieser Woche bei ihr zur Erklärung zu erscheinen. “Der Verein muss uns jetzt sagen, was er mit seiner Fangemeinde machen will. Das sind Steuergelder, die wir einsetzen mussten mit 1000 Polizisten zur Sicherung.”

Die Gewalt und die Angriffe auf Polizisten seien viel schlimmer gewesen als am 1. Mai, sagte Spranger. Durch solche Gewaltausbrüche in Sportstadien würden auch Familien und Kinder in Gefahr gebracht. “Wenn es zu solchen Ausschreitungen kommt, werden wir dagegen vorgehen.”

Verein und Verband sollten klare Ansagen machen, wie es jetzt weitergehe. Sie werde sich auch mit Bundesinnenministerin Faeser darüber austauschen. Jetzt müsse man genau feststellen: “Wie teuer war das Ganze, wie ist der Schaden im Stadion entstanden, wer bezahlt das, wie wollen die Fans dazu künftig mit umgehen?”

BFC Dynamo distanziert sich von Gewalt

In einer Stellungnahme distanzierte sich der BFC Dynamo am Montagmittag von den Vorkommnissen. “Der BFC Dynamo distanziert sich ausdrücklich von Gewalt, diese ist nicht Teil unserer Wertvorstellung und steht im Widerspruch zu den Werten, die fest in unserer Vereinssatzung verankert sind”, so der Klub, der sich bei den Ordnungskräften für deren Einsatz bedankte. Weiter schreiben die Berliner: “Seit vielen Jahren arbeitet der BFC Dynamo vertrauensvoll und auf Augenhöhe mit den Verantwortlichen des Polizeiabschnitts 31, in deren Einzugsgebiet das Sportforum fällt, zusammen. Wir wünschen allen Verletzten gute Besserung und eine schnelle Genesung.”