Köln verpflichtet 1860-Stürmer Ouro-Tagba – und verleiht ihn

Der 1. FC Köln, der noch bis zum Januar 2025 keinen neuen Spieler registrieren darf, hat Mansour Ouro-Tagba vom TSV 1860 München verpflichtet – und sofort an Zweitliga-Aufsteiger Jahn Regensburg weiterverliehen.

Unterschrift gesetzt: Mansour Ouro-Tagba wechselt nach Köln - vorerst aber nach Regensburg.

Unterschrift gesetzt: Mansour Ouro-Tagba wechselt nach Köln – vorerst aber nach Regensburg.

1. FC Köln

Der kicker hatte es zuletzt bereits angedeutet, am Freitagvormittag machte der 1. FC Köln Nägel mit Köpfen: Stürmer Mansour Ouro-Tagba wird vom TSV 1860 München geholt und langfristig als Lizenzspieler unter Vertrag genommen. Der 19-Jährige, der im März 2024 sein Debüt in der togolesischen Nationalmannschaft feierte, wird in der kommenden Saison 2024/25 allerdings an den Zweitliga-Aufsteiger SSV Jahn Regensburg verliehen. Ein Vorgehen, das sich nicht mit der Transfersperre beißt.

“Mansour hat vielversprechende Anlagen und bringt für sein junges Alter vor allem aus athletischer Perspektive schon sehr gute Voraussetzungen mit, um sich nachhaltig im Profifußball durchzusetzen”, wird FC-Geschäftsführer Christian Keller in einer Pressemitteilung zitiert: “Für seine weitere Entwicklung ist die Leihe nach Regensburg genau der richtige Schritt. Wir werden ihn während der Leihe eng begleiten, bevor ab Sommer 2025 dann bei uns sein nächster Karriereschritt folgen soll.”

Auf ein Pflichtspiel im Rhein-Energie-Stadion darf Ouro-Tagba in der neuen Saison also hoffen. Regensburg ist über die Relegation gegen den SV Wehen Wiesbaden in die 2. Bundesliga zurückgekehrt.

“Hervorragende Chance” in Regensburg

“Ich bin sehr glücklich, bei so einem großen Verein unterschrieben zu haben”, sagt Ouro-Tagba selbst: “Die Leihe nach Regensburg bietet mir zudem die Möglichkeit, mich auf dem nächsthöheren Level zu beweisen. Das Jahr beim Jahn ist für mich eine hervorragende Chance, um mich persönlich und fußballerisch weiterzuentwickeln, bevor ich mich ab kommendem Sommer voll auf meinen weiteren Karriereweg beim FC konzentriere.”

Der in New York geborene Angreifer wurde seit 2013 im Nachwuchs des TSV 1860 München ausgebildet. In der Spielzeit 2022/23 erzielte er für die U 19 der Löwen acht Treffer in der Junioren-Bundesliga – und feierte im Mai 2023 beim Auswärtsspiel in Saarbrücken sein Debüt in der 3. Liga.

In der vergangenen Saison kam er 18-mal für die Amateure von 1860 in der Bayernliga Süd (drei Tore, vier Vorlagen) und 19-mal, alleine 13-mal als Joker, für die erste Mannschaft in der 3. Liga zum Einsatz (drei Tore, kicker-Notenschnitt 3,5).

Zwei Sturm-Talente im Fokus des 1. FC Köln

Noch bis zum Januar 2025 darf der 1. FC Köln keine neuen Spieler registrieren. Untätig ist der Klub auf dem Transfermarkt deshalb aber nicht: Zwei junge Angreifer stehen im Fokus der Kölner.

Münchens Mansour Ouro-Tagba ist im Visier des 1. FC Köln und könnte nach Regensburg verliehen werden.

Münchens Mansour Ouro-Tagba ist im Visier des 1. FC Köln und könnte nach Regensburg verliehen werden.

IMAGO/Ulrich Wagner

Manchmal ist der griffigere Bericht nicht unbedingt der präzisere. So ist das auch mit der sogenannten Transfersperre. Denn neue Spieler darf der 1. FC Köln trotz der im vergangenen Dezember vom internationalen Sportgerichtshof CAS bestätigten Transfersperre durchaus verpflichten – nur dann eben nicht registrieren und spielen lassen.

In diesem Sommer werden daher keine neuen Profis zum FC-Kader dazukommen, im kommenden Januar womöglich schon. Dann endet die Sperre. Schon jetzt könnte Sport-Geschäftsführer Christian Keller deshalb Vorgriffe für die Zukunft tätigen. Im Fokus dabei: Zwei junge Angreifer, die nach der Unterschrift am Geißbockheim für ein Jahr weiterverliehen würden. Ein Vorgehen, das sich nicht mit der Transfersperre beißt.

Gute Drähte nach Regensburg

Heiße Kandidaten für so ein Geschäft: Mansour Ouro-Tagba und Chilohem Onouha (beide 19). Ouro-Tagba stammt aus der Jugendabteilung von 1860 München und etablierte sich in der vergangenen Saison bei den Löwen. Bei 19 Einsätzen stand er sechsmal in der Startelf und erzielte drei Tore. Der 1,90 Meter große Mittelstürmer debütierte im März sogar für Togo, das Heimatland seiner Eltern.

Eine mögliche Option für eine Verlängerung ließ 1860 zuletzt verstreichen, womit Ouro-Tagba ablösefrei wechseln könnte. Nach kicker-Informationen sieht das Gedankenspiel der Kölner vor, den Rechtsfüßer zunächst ein Jahr lang an Zweitliga-Konkurrenz Jahn Regensburg zu verleihen. Eine Station, mit der die Kölner zuletzt bei der Leihe von Jonas Urbig gute Erfahrungen machten. Die Drähte dürften ohnehin gut sein, wechselte doch Keller einst aus Regensburg ans Geißbockheim.

Es gibt Konkurrenz für den FC

Auch bei Onuoha endet der Vertrag in diesem Sommer. Der 1,88 Meter große Angreifer ist variabel einsetzbar und lief zuletzt 20 Mal für die U 19 von RB Leipzig in der A-Junioren Bundesliga auf. Außerdem kam er bereits in der UEFA Youth League für RB zum Einsatz und absolvierte einen Kurzeinsatz für die deutsche U-19-Nationalmannschaft.

Die Eckdaten der Kölner Vorbereitung


  • Freitag, 21. Juni: Leistungsdiagnostik

  • Montag, 24. Juni: Voraussichtlicher Trainingsauftakt am Geißbockheim

  • Freitag, 5. Juli: Testspiel bei den Sportfreunden Siegen (16 Uhr)

  • 2. – 4. August: Erster Spieltag 2. Liga

Onuoha könnte dann entsprechend an Drittligist SC Verl verliehen werden. Die Verler entwickeln immer wieder Talente weiter und lassen sie dann ziehen, der Klub gilt als Station, bei der Jungspieler in Ruhe erste Erfahrungen im Profibereich sammeln können.

Fix ist allerdings noch keiner der beiden Deals. Zumindest für Ouro-Tagba gibt es auch einen weiteren Interessenten. Klar ist allerdings: Keller arbeitet schon jetzt am zukünftigen Kader des 1. FC Köln – Transfersperre hin oder her.

Jim Decker