0:3 aufgeholt: Doppelpacker Topp und Paula retten U-20 ein torreiches Remis

Zum Abschluss des Länderspieljahres traf die deutsche U 20 im spanischen Oliva Nova auf Frankreich. In einer packenden Schlussphase rettete die Elf von Trainer Hannes Wolf ein wildes 4:4-Remis.

Entscheidender Faktor: Keke Topp traf doppelt und legte ein weiteres Tor auf.

Entscheidender Faktor: Keke Topp traf doppelt und legte ein weiteres Tor auf.

Getty Images for DFB

Beinahe hätte das Länderspieljahr der DFB-U-20 mit einer krachenden Niederlage geendet. Doch nach dem souveränen 3:1 im ersten Aufeinandertreffen mit Frankreich am Freitag rettete sich die Elf von Hannes Wolf im Re-Match in einer packenden Schlussphase immerhin ein Remis gegen Les Bleus.

Es lief von Beginn an wenig zusammen für die DFB-Elf. Zwar hatte man mehr Ballbesitz, doch anders als in der Vorwoche stand die französische Abwehr sicher und gewährte keine Lücken. Hinzu kam, dass die zuletzt lahmende Offensive um Top-Talent Mohamed-Ali Cho plötzlich funktionierte – was das Team um Kapitän Wagner schnell zu spüren bekam.

Frankreich kontert und stellt früh auf 2:0

Immer wieder rollten gefährliche Konter auf das Tor von Backhaus zu. Einen solchen unterband Collins per Foul, was Cho per Distanzschuss nach indirekt ausgeführtem Freistoß zur Führung nutzte (25.). Wenig später stellte Dong auf 2:0 (31.), weitere Chancen ließ man vor der Pause aus.

Auch aus dieser kam Frankreich besser, es benötigte allerdings die Hilfe von Breunig, um die Führung weiter in die Höhe zu schrauben. Der Regensburger fälschte einen Ball ins eigene Tor ab (56.) – sorgte damit aber für einen Weckruf bei seiner Mannschaft, die sich nicht aufgab.

Topp und Paula gleichen aus – doch Frankreich hat die Antwort

Nach einem Foul an Topp verkürzte dieser vom Punkt (67.) und leutete damit eine Schlussphase ein, in der es Schlag auf Schlag ging. Zunächst verhinderte Backhaus Chos Doppelpack (71.), dann münzte der eingewechselte Paula den Druck der Wolf-Elf in den Anschluss um (75.).

Es dauerte nur sieben Minuten, ehe der Stuttgarter den Doppelpack schnürte und nach Topps Ablage ausglich (82.) – aber im Anschluss nur zwei weitere, ehe Dong seinerseits zum zweiten Mal traf und sein Team erneut mit 4:3 in Führung brachte (84.).

Topp hat das letzte Wort

Doch das letzte Wort im spanischen Nova Oliva sollte der deutschen Elf vorbehalten sein. Unermüdlich warf sie sich nach vorne und kam durch Topps Kopfball kurz vor Schluss zum erneuten und angesichts des Engagements auch verdienten Ausgleich (90.).

Auch ÖFB-Kandidat Wanner dabei: Wolfs U-20-Kader für Frankreich steht

Die deutsche U-20-Nationalmannschaft startet ins Kalenderjahr 2024: Für einen Länderspiel-Doppelpack gegen Frankreich nominierte Hannes Wolf unter anderem auch ÖFB-Kandidat Paul Wanner.

Er streift sich Ende März erneut das DFB-Trikot über: Paul Wanner.

Er streift sich Ende März erneut das DFB-Trikot über: Paul Wanner.

imago images

Parallel zum ersten Lehrgang der deutschen A-Nationalmannschaft, die sich auf die Heim-Europameisterschaft im eigenen Land vorbereitet, starten auch die deutschen U-20-Junioren ins Kalenderjahr 2024. Auf das Team von Cheftrainer Hannes Wolf wartet im spanischen Urlaubsort Oliva Nova am Mittelmeer südlich von Valencia ein Länderspiel-Doppelpack gegen Frankreich.

“Zum Abschluss der U-20-Saison haben wir die Möglichkeit, uns in zwei Länderspielen gegen Frankreich noch einmal auf höchstem Niveau zu messen”, wird Wolf auf der DFB-Website zitiert: “Darauf freuen wir uns sehr. Wie immer steht für uns die Entwicklung jedes Einzelnen im Vordergrund. Wir wollen aber auch in den Mannschaftsprozessen sowohl im Training als auch im Spiel top sein.”

Sicherlich die spannendste Personalie im Kader ist Paul Wanner, aktuell vom FC Bayern München an Zweitligist SV Elversberg verliehen. Der Offensivspieler wird auch heftig vom österreichischen Fußballverband umworben, Teamchef Ralf Rangnick hat das Tauziehen um das Top-Talent noch nicht aufgegeben.

Locken könnten Wanner, der in dieser Saison bislang 19 Zweitliga-Einsätze sowie sieben Scorerpunkte (vier Tore, drei Assists, kicker-Notenschnitt 3,13) vorweisen kann, die Perspektiven in Österreich. Die Konkurrenz in der deutschen Offensive wäre fraglos größer.

Bobzien mit Abstand erfahrenster Spieler im Kader

Insgesamt berief Wolf für die Frankreich-Spiele, die am 22. und 25. März (jeweils ab 15 Uhr) stattfinden, drei Torhüter und 17 Feldspieler. Der erfahrenste Spieler im Kader ist Ben Bobzien (von Mainz an Austria Lustenau verliehen), der für die deutsche U 20 bereits elf Länderspiele (zwei Tore) machte. Wanner schoss in zwei Auftritten für diesen Jahrgang einen Treffer.

Debütieren könnten David Herold (Karlsruher SC), Anton Kade (FC Basel), Yannik Lührs (Hannover 96) und VfB-Talent Raul Paula.

Auch ÖFB-Kandidat Wanner dabei: Wolfs U-20-Kader für Frankreich steht

Die deutsche U-20-Nationalmannschaft startet ins Kalenderjahr 2024: Für einen Länderspiel-Doppelpack gegen Frankreich nominierte Hannes Wolf unter anderem auch ÖFB-Kandidat Paul Wanner.

Er streift sich Ende März erneut das DFB-Trikot über: Paul Wanner.

Er streift sich Ende März erneut das DFB-Trikot über: Paul Wanner.

imago images

Parallel zum ersten Lehrgang der deutschen A-Nationalmannschaft, die sich auf die Heim-Europameisterschaft im eigenen Land vorbereitet, starten auch die deutschen U-20-Junioren ins Kalenderjahr 2024. Auf das Team von Cheftrainer Hannes Wolf wartet im spanischen Urlaubsort Oliva Nova am Mittelmeer südlich von Valencia ein Länderspiel-Doppelpack gegen Frankreich.

“Zum Abschluss der U-20-Saison haben wir die Möglichkeit, uns in zwei Länderspielen gegen Frankreich noch einmal auf höchstem Niveau zu messen”, wird Wolf auf der DFB-Website zitiert: “Darauf freuen wir uns sehr. Wie immer steht für uns die Entwicklung jedes Einzelnen im Vordergrund. Wir wollen aber auch in den Mannschaftsprozessen sowohl im Training als auch im Spiel top sein.”

Sicherlich die spannendste Personalie im Kader ist Paul Wanner, aktuell vom FC Bayern München an Zweitligist SV Elversberg verliehen. Der Offensivspieler wird auch heftig vom österreichischen Fußballverband umworben, Teamchef Ralf Rangnick hat das Tauziehen um das Top-Talent noch nicht aufgegeben.

Locken könnten Wanner, der in dieser Saison bislang 19 Zweitliga-Einsätze sowie sieben Scorerpunkte (vier Tore, drei Assists, kicker-Notenschnitt 3,13) vorweisen kann, die Perspektiven in Österreich. Die Konkurrenz in der deutschen Offensive wäre fraglos größer.

Bobzien mit Abstand erfahrenster Spieler im Kader

Insgesamt berief Wolf für die Frankreich-Spiele, die am 22. und 25. März (jeweils ab 15 Uhr) stattfinden, drei Torhüter und 17 Feldspieler. Der erfahrenste Spieler im Kader ist Ben Bobzien (von Mainz an Austria Lustenau verliehen), der für die deutsche U 20 bereits elf Länderspiele (zwei Tore) machte. Wanner schoss in zwei Auftritten für diesen Jahrgang einen Treffer.

Debütieren könnten David Herold (Karlsruher SC), Anton Kade (FC Basel), Yannik Lührs (Hannover 96) und VfB-Talent Raul Paula.

Vorteil DFB? Pavlovic vertröstet serbischen Verband

Mit starken Leistungen beim FC Bayern München hat sich Aleksandar Pavlovic ins Rampenlicht gespielt. Nun buhlt auch der serbische Verband intensiv um das Top-Talent – und wurde bis zur EM vertröstet.

Hat die Qual der Wahl: Aleksandar Pavlovic.

Hat die Qual der Wahl: Aleksandar Pavlovic.

IMAGO/eu-images

Der gebürtige Münchner Pavlovic, der seit seinem siebten Lebensjahr beim FC Bayern spielt, ist eine der großen Entdeckungen der laufenden Saison. Der 19-Jährige überzeugte nicht nur in der Bundesliga (zwölf Einsätze, zwei Tore und ein kicker-Notenschnitt von 3,06), sondern auch international, zuletzt beim 3:0 gegen Lazio Rom am Dienstag in der Champions League.

Sein kometenhafter Aufstieg wurde auch in Serbien registriert. Pavlovic hat serbische Wurzeln, ergo könnte der 19-Jährige auf Länderspielebene auch die “Weißen Adler” vertreten. Und der serbische Verband (FSS) ist bemüht, den deutschen Junioren-Nationalspieler von einem Verbandswechsel zu überzeugen. Eine Delegation des serbischen Verbandes um Nationalmannschaftsdirektor Stevan Stojanovic war in München, um mit dem Mittelfeldspieler zu sprechen – mit überschaubarem Erfolg, wie sich nun zeigt.

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“Uns wurde gesagt, dass Aleksandar derzeit keine endgültige Entscheidung fällen möchte”, sagte Stojanovic via Verbandswebsite und verriet zudem, dass das Münchner Top-Talent sich auf jeden Fall Zeit bis nach der EM nehmen möchte. “Das verstehen wir. Wir werden ihn weiter beobachten und Kontakt halten. Am Ende werden wir sehen, wie der Epilog ausgeht.”

Serbien hat sich für die anstehende EM qualifiziert, trifft in Gruppe C gegen England, Dänemark und Slowenien – und Pavlovic hätte wohl auch die Option, bei der Endrunde dabei zu sein.

Denn: Serbiens Nationaltrainer Dragan Stojkovic wollte den Münchner bereits “für die anstehenden Länderspiele im März nominieren”, gab Stojanovic zu und betonte, dass man schon seit “Monaten mit Pavlovic respektive dessen Eltern” in Kontakt sei. “Es gab intensive, konstruktive und direkte Gespräche. Aleksandar sollte auf adäquate Weise in die A-Nationalmannschaft integriert werden”, sagte Stojanovic und betonte: “Es gibt auch keinen Zweifel, dass wir ihn dort sehen.”

Nun aber wurde der FSS also vertröstet, holte sich de facto einen Korb ab. Sicher ist: Die Serben müssen sich gedulden. Allem Anschein nach liegt der Ball nun beim DFB, für den Pavlovic im vergangenen November bereits zwei Länderspiele in der U 20 (1:0 in Rumänien, 2:3 gegen England) bestritten hat. Bundestrainer Julian Nagelsmann kennt Pavlovic persönlich, hat den Youngster auch schon während seiner Zeit als Bayern-Trainer regelmäßig bei den Profis mittrainieren lassen.

Ob der 19-Jährige aber bereits ein Kandidat für die Nationalelf ist, bleibt abzuwarten. Fakt ist: Im zentralen Mittelfeld hat Nagelsmann eine Reihe von Optionen, nicht zuletzt seit der Rückkehr von Toni Kroos. In diesem Fall wird sich Pavlovic wohl seinerseits gedulden müssen. Doch wie sieht es in der U 21 aus? DFB-Trainer Antonio Di Salvo hat den Shootingstar mehrfach gescoutet – und könnte ihn für die anstehenden Duelle gegen Kosovo am 22. März und vier Tage später gegen Israel berufen.