Erste Auslandsstation: Pohlmann verlässt den BVB gen Portugal

Ein Abschied hatte sich zuletzt abgezeichnet, am Dienstagabend wurde er offiziell: Ole Pohlmann verlässt Borussia Dortmund trotz Vertrags bis 30. Juni 2025 und wechselt erstmals in seiner Karriere ins Ausland.

Er verlässt den BVB: Ole Pohlmann.

Er verlässt den BVB: Ole Pohlmann.

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Die Zweitvertretung von Borussia Dortmund, die in der vergangenen Drittliga-Saison auf Rang elf ins Ziel eingelaufen war, verliert einen absoluten Leistungsträger. Ole Pohlmann wechselt mit sofortiger Wirkung in Portugals erste Liga, wo er sich Rio Ave anschließt.

Für den 23-Jährigen, der im Juli 2021 vom VfL Wolfsburg zur U 23 des BVB gekommen war, ist es die erste Auslandsstation. Rio Ave, wo Pohlmann einen Dreijahresvertrag bis 30. Juni 2027 erhält, freut sich auf einen Spieler, der “verschiedene Rollen im Angriff” bekleiden kann.

Die sportmedizinischen Untersuchungen in Portugal hat Pohlmann bereits erfolgreich absolviert und am Dienstagnachmittag erstmals mit seinem neuen Team unter Coach Luis Freire trainiert. Der FC Rio Ave war in der vergangenen Saison mit 37 Punkten auf Platz elf gelandet – mit fünf Punkten Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz.

Zweitbester Notenschnitt der gesamten 3. Liga

In Dortmund hatte Pohlmann eigentlich noch Vertrag bis 30. Juni 2025. Der Offensivspieler aber sah die Zeit für Veränderung gekommen. Über die Ablösemodalitäten wurde Stillschweigen vereinbart, wie der BVB erklärt.

Seit seiner Ankunft in Dortmund machte Pohlmann insgesamt 96 Drittliga-Partien für die Westfalen, in denen ihm 18 Tore und 20 Vorlagen gelangen. In der vergangenen Spielzeit kam er 29-mal zum Zug, schoss 13 Treffer und bereitete zehn weitere vor (kicker-Notenschnitt 2,52). Nur Ulms Leonardo Scienza, den es im Sommer zu Bundesligist Heidenheim zog, konnte einen noch besseren Notenschnitt unter allen Drittliga-Profis vorweisen (2,41).

Pohlmann stieß in der vergangenen Saison indes auch zum Dortmunder Profikader. Im Februar dann feierte er sein Bundesliga-Debüt beim 0:0 in Heidenheim (kicker-Note 4,0), seinen zweiten und letzten Joker-Einsatz hatte Pohlmann Mitte Mai beim 0:3 in Mainz.

Neuer Torwart: Werder erkundigt sich auch nach Kolke

Der SV Werder Bremen hat eine Verpflichtung des Kapitäns vom FC Hansa Rostock ausgelotet: Markus Kolke steht bei der Torhütersuche ebenfalls auf der Liste.

Schließt sich Markus Kolke Werder Bremen an?

Schließt sich Markus Kolke Werder Bremen an?

IMAGO/Jan Huebner

Das Stellenprofil ist klar: Der SV Werder Bremen sucht aktuell einen neuen Torwart, der sich als klare Nummer drei hinter Stammkeeper Michael Zetterer und dem von der Leihe zum FC Volendam zurückkehrenden Mio Backhaus einreihen soll.

Nachdem der Bundesligist bereits fortgeschrittene, aber noch keineswegs abgeschlossene Gespräche mit Philipp Kühn, der bisherigen Nummer eins von VfL Osnabrück, geführt hat, wurde noch eine weitere Alternative eines Zweitliga-Absteigers geprüft: Auch Markus Kolke vom FC Hansa Rostock hat das Werder-Interesse geweckt.

Der 33-Jährige spielt seit 2019 für die Hanseaten, ist seit 2020 Kapitän – und könnte sich die Herausforderung in Bremen grundsätzlich gut vorstellen. Der Unterschied im Vergleich zu Kühn, dessen Vertrag in Osnabrück nach sechs Jahren ausläuft, ist, dass Kolke noch bis 2026 an den FC gebunden ist – und auch durch den Abstieg in die 3. Liga keine Ausstiegsklausel in seinem Kontrakt besitzt.

Für Kolke würde eine Ablöse fällig

Werder müsste also eine Ablöse nach Rostock entrichten, sollte man sich für die erfahrene Lösung entscheiden: Kolke kommt auf 101 Zweitliga- und 286 Drittliga-Partien – der 31-jährige Kühn auf 81 respektive 93 Einsätze in diesen Spielklassen. Die neue Bremer Nummer drei soll die beiden weiteren Keeper pushen, ohne jedoch in den Konkurrenzkampf zwischen Zetterer und Backhaus einzugreifen.

Das 19-jährige Torwarttalent Backhaus hat nach seinem Leih-Jahr in Volendam und als zweitjüngster Keeper in den europäischen Top-Ligen bereits im kicker-Interview angedeutet, dass es “irgendwann natürlich mein Ziel ist, die Nummer eins zu werden”. Allerdings hat auch Zetterer nach seinem langen Weg zur Bremer Nummer eins erst kürzlich seinen Vertrag am Osterdeich langfristig verlängert.

Kein Aufstiegsbonus durch Gruev

Interessiert ist Werder, wie die Deichstube zuerst berichtete, an einer Leihe von Bayern-Talent Paul Wanner – was jedoch genauso für die PSV Eindhoven und Borussia Mönchengladbach gilt. Möglicherweise will man auf Spieler-Seite auch erst einmal noch das Bemühen anderer Klubs abwarten. An dem ebenfalls kolportierten Bremer Interesse für Talent Ole Pohlmann von Borussia Dortmund II (13 Tore und zehn Vorlagen in der 3. Liga) ist wiederum nichts dran.

Außerdem muss Werder in diesem Sommer auf eine Bonuszahlung von Leeds United verzichten. Hätte der Klub des im Vorjahr von Bremen nach England transferierten Ilia Gruev den Aufstieg in die Premier League geschafft, wären weitere rund 1,5 Millionen Euro an Nachzahlungen geflossen. Leeds unterlag dem FC Southampton am Sonntag mit 0:1.

Tim Lüddecke