Mitreißender 4:4-Schlagabtausch zwischen Verl und Sandhausen

Der SC Verl und der SV Sandhausen haben am Ostersonntag ein absolutes Fußballspektakel geboten: Trotz acht Treffern, mehreren Führungswechseln und zwei Elfmetern fand sich in Verl aber kein Sieger.

David Otto und Daniel Mikic liefern sich einen Zweikampf.

David Otto und Daniel Mikic liefern sich einen Zweikampf.

picture alliance / Eibner-Pressefoto

Verls Trainer Alexander Ende wechselte im Vergleich zum  1:0-Erfolg beim FC Ingolstadt, dem ersten Sieg nach sechs sieglosen Begegnungen des Sportclubs, dreimal: Der gesperrte Paetow, Gruber (Gesichtsfraktur) und Sessa (Knieprobleme) wurden durch Pernot, Mikic, und Lokotsch ersetzt.

Und auch SVS-Coach Jens Keller musste im Hinblick auf den 1:0-Sieg gegen die SpVgg Unterhaching mehrmals rotieren: Geschwill, Ben Balla, Maciejewski und Greil starteten für Girdvainis, El-Zein (jeweils Bank), Mühling sowie Ehlich (jeweils krank).

3. Liga, 31. Spieltag

Bereits in der ersten Minute gab’s die erste Chance: Die Verler wollten kurz herausspielen, verloren jedoch den Ball, sodass Burcu zum ersten Abschluss kam. Das war jedoch nicht der Startschuss einer packenden erste Hälfte. Vielmehr entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der es beiden Teams an Präzision mangelte.

Otto kontert Greil

Dies änderte sich allerdings mit zunehmender Spieldauer, die Partie nahm mehr und mehr an Fahrt auf. Unbehaun rettete mit einer starken Parade erst die Null, dann leitete der Torhüter jedoch mit einem Pass ins hohe Pressing der Sandhäuser den Rückstand ein: Greil bedankte sich und schob aus sechs Metern zum 1:0 ein (27.).

Die Hausherren zeigten sich vom Rückstand keineswegs geschockt, sondern spielten weiter und wurden kurze Zeit später durch Yari Otto mit dem Ausgleich belohnt (34.).

Doch auch die Kurpfälzer bewiesen, dass sie eine prompte Antwort parat hatten: Greil musste nach einem Pfostentreffer von David Otto den Ball nur noch für seinen Doppelpack über die Linie schieben (39.). Besonders bitter für die Verler war die Entstehung des Treffers, bei der Stammtorhüter Unbehaun mit Weik zusammengestoßen war und mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ausgewechselt werden musste.

Otto vergibt – Verl dreht Spiel

Nach Wiederanpfiff eröffnete David Otto schließlich den wilden Schlagabtausch. Nach einem Foul an Greil im Strafraum übernahm der Stürmer die Verantwortung, scheiterte aber an Tom Müller (58.). Ein Fehlschuss, für den die Sandhäuser postwendend die Quittung bekamen, denn Baack glich keine drei Minuten später für die Verler aus (61.), ehe es noch schlimmer kam und Wolfram gar zur Führung der Ostwestfalen traf (69.).

Wilde Schlussphase

Die Kurpfälzer mussten sich kurz schütteln, kamen jedoch umso besser zurück – vor allem dank der Einwechselspieler: Erst bediente Burcu den eingewechselten Meier (79.), dann der eingewechselte El-Zein den ebenfalls ins Spiel gekommenen Stolze (85.) – zwei Jokertore innerhalb von sechs Minuten führten zur 4:3-Führung. Doch das war noch lange nicht alles, was die Partie zu bieten hatte.

Es folgte der Aufreger des Tages: Taz suchte im Strafraum gegen Fuchs den Kontakt und flog in den Verteidiger. Schiedsrichter Nicolas Winter entschied auf Strafstoß – eine grenzwertige Entscheidung -, den der Gefoulte souverän verwandelte (88.) – und so am Ostersonntag den Schlusspunkt auf eine – besonders in der zweiten Hälfte – spektakuläre Partie setzte.

Verl ist am kommenden Samstag (14 Uhr) beim abstiegsbedrohten VfB Lübeck gefordert. Gleichzeitig empfängt Sandhausen die Zweitvertretung von Borussia Dortmund.

“Schwamm drüber, heute zählt der Sieg”: Verl froh über Ende der Sieglosserie

Nach zuletzt sechs Spielen in Folge ohne Sieg war die Erleichterung beim SC Verl groß. Da war es auch zu verkraften, dass die spielerische Leistung nicht das Niveau aus den Vorwochen erreichen konnte.

Energisch an der Seitenlinie dabei: Verls Trainer Alexander Ende.

Energisch an der Seitenlinie dabei: Verls Trainer Alexander Ende.

IMAGO/Eibner

Das Jahr 2024 war bislang keins, was dem SC Verl zugute gekommen war. Neben den Abgängen der beiden Leistungsträger Oliver Batista-Meier und Mael Corboz gesellten sich zuletzt auch ausbleibende Ergebnisse dazu. Nach dem 1:0-Sieg gegen den SC Freiburg II konnten die Ostwestfalen zuletzt sechs Spiele am Stück nicht gewinnen, davon gar vier Niederlagen – bis zum erlösenden 1:0-Sieg beim ebenfalls kriselnden FC Ingolstadt.

Stabile Defensive als Erfolgsfaktor

3. Liga, 30. Spieltag

Entsprechend trat im Anschluss an die Partie ein “total glücklicher” SC-Trainer Alexander Ende vor das Mikrofon von MagentaSport. “Das tut uns richtig gut. Heute war es sicherlich nicht unter bestes Spiel, wir haben in den letzten Wochen – gerade fußballerisch – deutlich mehr auf den Platz gebracht. Heute war es ein Fight. Ich bin froh, dass die Null steht.” In der ein oder anderen Szene habe man “auch das Quäntchen Glück gehabt, aber in Summe auch nicht so viel zugelassen”.

Besonders im Umschaltspiel nach vorne hätte sich Ende gewünscht, dass “wir sauberer sind und da wäre heute einiges möglich gewesen, aber wie gesagt: Schwamm drüber, heute zählt der Sieg”. Auch Torschütze Maximilian Wolfram erkannte: “Von den letzten Spielen ist das wahrscheinlich das schlechteste gewesen. Nach dem 1:0 müssen wir ein bisschen cleverer spielen, können da wahrscheinlich auf 2:0 oder 3:0 stellen, wenn wir das ein bisschen besser ausspielen. Aber im Großen und Ganzen war das eine reife Abwehrleistung.”

Wolfram: “Da tut so ein Duseltor mal ganz gut”

Dass es das Quäntchen Glück mit den Verlern an diesem Abend gut meinte, hat auch Wolfram festgestellt. Mit Blick auf seinen frühen Treffer, bei dem Wolfram frei auf das gegnerische Tor zulief, zunächst am gegnerischen Torhüter scheiterte und erst im Nachschuss verwandelte, musste er schmunzelnd anerkennen. “Mir wurden ja schon ein-zwei Tore aberkannt und da tut so ein Duseltor mal ganz gut.”

Aber nicht nur das Tor, sondern ganz allgemein der Sieg “tut allen gut”, um “mal ein paar Tage abschalten” zu können. Durch den Erfolg haben sich die Kicker der Verler einen freien Tag mehr verdient. Aber dann “geht es übernächste Woche im Pokal weiter”, so Wolfram mit Blick auf die Partie im Halbfinale des Landespokal Westfalen gegen den Regionalligisten SV Lippstadt. Das Spiel sei “für uns als Verein total wichtig”, ergänzte Ende. “Eins der wichtigsten Spiele in den letzten Wochen und da müssen wir voll da sein.” Schließlich ist der Verbandspokal die Chance, um “in den DFB-Pokal einzuziehen”.

Wolfram trifft früh: Verl beendet Sieglosserie in Ingolstadt

Nach zuletzt sechs sieglosen Spielen hat der SC Verl wieder einen Dreier eingefahren. Beim nun seinerseits seit sechs Ligaspielen sieglosen FC Ingolstadt feierten die Ostwestfalen einen 1:0-Sieg.

Die Gäste aus Verl bejubeln den Siegtreffer von Maximilian Wolfram (li.).

Die Gäste aus Verl bejubeln den Siegtreffer von Maximilian Wolfram (li.).

IMAGO/Fotostand

Schanzer-Coach Michael Köllner veränderte seine Startelf nach dem 1:1 in Regensburg auf drei Positionen. Malone, Kanuric und Grönning begannen anstelle von Cvjetinovic (Bänderverletzung), Keidel und Dittgen (je Bank).

Verls Trainer Alexander Ende beließ es nach dem 1:1 gegen Essen bei einem Wechsel. Ochojski kehrte nach Gelbsperre zurück, dafür nahm Lokotsch zunächst auf der Bank Platz.

Wolfram bringt Verl früh in Führung

3. liga, 30. spieltag

Beiden Teams waren Siege in den letzten Wochen nicht vergönnt geblieben –  Ingolstadt war seit fünf Ligaspielen sieglos, Verl gar seit sechs. Den besseren Start in die Partie erwischten die Gäste aus Verl, denn bereits in der vierten Minute brachte Wolfram seine Elf nach starkem Pass von Sessa in Führung. Ingolstadt war in der Folge die leicht spielbestimmende Mannschaft, ohne sich jedoch groß Chancen herauszuspielen.

Generell war es auf beiden Seiten ein chancenarmes Aufeinandertreffen. In Minute 28 profitierten die Gäste von einem Fehler von Seiffert, doch Sessa konnte daraus trotz eines guten Abschlusses kein Kapital schlagen. Kurz vor der Pause hatten dann die Hausherren ihre beste Chance, doch Unbehaun parierte einen Kopfball von Mause (43.).

Ingolstadt trifft das Tor nicht

Nach dem Seitenwechsel blieb es dabei, dass Ingolstadt mehr vom Ball hatte, doch erneut fehlten die klaren Abschlüsse. Erst mit den Distanzversuchen von Kopacz (64.) und Malone (67.) wurde etwas Gefahr vor dem gegnerischen Tor entfacht. In Minute 75 hatte Mause die große Chance auf den Ausgleich, doch erneut fand er in Unbehaun seinen Meister. Verl, das sich im zweiten Durchgang größtenteils auf die Defensive fokussierte, schaltete in den Schlussminuten noch mal den Angriffsmodus ein, um Ingolstadt vom eigenen Tor fernzuhalten. Bis auf eine gefährliche Hereingabe von Taz (85.) sprang dabei aber auch nichts herum.

In der ersten der fünf Nachspielminuten wäre dann doch noch beinahe der Ausgleich gefallen, doch die Ostwestfalen warfen sich in die Schüsse von Deichmann und Mause, die ausgehend von einem tollen Schnittstellenpass von Dittgen auf Costly frei zum Abschluss kamen. Der Treffer wollte aber nicht fallen, sodass es letztlich beim 1:0 für die Gäste blieb.

Der FCI trifft nach der Länderspielpause samstags auswärts auf Unterhaching (14 Uhr). Verl spielt bereits vier Tage früher am Dienstag wieder im Landespokal-Halbfinale gegen Lippstadt (19 Uhr).