Elversberger Zurückhaltung bei der 40: “So wird es nur ein Radler oder zwei”

Viel fehlt nicht mehr, bis der Klassenerhalt der SV Elversberg auch rechnerisch sicher ist. Bis dahin hält sich Trainer Horst Steffen mit dem Feiern noch zurück – zieht aber eine äußerst positive Zwischenbilanz.

Daumen hoch für eine starke Saison: Hugo Vandermersch (re.) feiert mit den Elversberger Fans.

Daumen hoch für eine starke Saison: Hugo Vandermersch (re.) feiert mit den Elversberger Fans.

IMAGO/Fussball-News Saarland

Die Fans feierten ihre Mannschaft nach dem Schlusspfiff am Freitagabend noch ausgiebig, Linksverteidiger Maurice Neubauer kündigte an, dass auch sein Team “auf jeden Fall” ein wenig feiern könne. Der Grund: Die SV Elversberg hat durch das Remis gegen Schalke (1:1) die 40-Punkte-Marke erreicht, der Klassenerhalt in Liga zwei ist so gut wie sicher.

Einen Traum habe man sich bereits mit dem Aufstieg im Vorjahr erfüllt, blickte Neubauer bei Sky zurück. Umso schöner sei es nun, “dass wir hier in der Liga unsere Leistungen abrufen konnten und der gesamten Liga gezeigt haben, dass wir mithalten können”. Platz 10 steht nach 30 absolvierten Spielen zu Buche. Und eben die 40 Punkte. Ein mehr als achtbares Zwischenergebnis, mit dem nicht viele gerechnet hatten.

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Das weiß auch Trainer Horst Steffen, der von einer “fantastischen Reise” sprach. “Dass wir uns so stark präsentieren, das war nicht zu erwarten.” Sein erster Mini-Rückblick auf die erste Zweitliga-Saison der Vereinsgeschichte fällt entsprechend positiv aus. “Zu Beginn waren die Spiele nicht schlecht. Wir haben zwar nicht die Punkte geholt, aber alle haben gesagt: Ui, die Elversberger können Fußball spielen.”

Diese ersten Respektsbekundungen habe man “mit Punkten untermauert”, sich eine “tolle Vorrunde ermöglicht”. Nach der Winterpause waren dann mehr “nicht ganz so begeisternde Spiele” dabei, mit ein paar Ausnahmen: “Fürth und St. Pauli haben das entschädigt”, meinte Steffen mit Blick auf den 4:1-Auswärtserfolg beim Kleeblatt und der 4:3-Überraschung beim damaligen Spitzenreiter St. Pauli.

Steffen will noch keine Glückwünsche für den Klassenerhalt

Nun treffe er im Saarland “viele begeisterte Menschen” an – von denen die meisten schon vorzeitig den Klassenerhalt feiern dürften. Steffen gehört nicht dazu. “Ich nehme keine Gratulation zum Klassenerhalt entgegen”, bekräftigte er auf der Pressekonferenz nach dem Schalke-Spiel, “weil ich nicht genau weiß, wie es weitergeht. Ich feiere erst, wenn es wirklich entschieden ist. Wenn wir den Klassenerhalt rechnerisch erreicht haben.”

Abstiegskampf in der 2. Liga

Das könnte am kommenden Samstag der Fall sein. Bei aktuell neun Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang und bei noch vier ausstehenden Spielen fehlt nicht mehr viel. Sollte Rostock am Freitagabend verlieren, könnte die SVE am Samstag im Auswärtsspiel gegen Paderborn (13 Uhr, LIVE! bei kicker) mit einem Punktgewinn alles klar machen.

So oder so ist es sehr unwahrscheinlich, dass Elversberg noch sechs Plätze zurückfällt. Und: Seit der Wiedereinführung der Relegation zur Saison 2008/09 haben 40 Punkte nur einmal nicht zum direkten Klassenerhalt gereicht. 2018 musste Erzgebirge Aue trotz der 40 Zähler in der Relegation nachsitzen, blieb aber in der 2. Liga.

Wir haben nicht geplant, die letzten vier Spiele allesamt zu verlieren.

Sportvorstand Ole Book

“Wir haben eine sehr große Chance, dass wir es schaffen”, ist sich auch Sportvorstand Ole Book am Sky-Mikrofon sicher. “Wir haben auch nicht geplant, die letzten vier Spiele allesamt zu verlieren.” Idealerweise sollen in den Spielen in Paderborn, gegen die Hertha, in Nürnberg und gegen Karlsruhe noch ein paar Punkte dazu kommen, noch ein paar Tabellenplätze gewonnen werden, was sich auch positiv auf die TV-Gelder auswirken würde.

“Es ist immer gut für uns, ein gutes Spiel zu machen – natürlich finanziell, aber auch in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit, vielleicht auch für potenzielle Neuzugänge und Spieler, die wir halten wollen”, blickte Book voraus. Mit den Spielern feiern wollte auch er am Freitagabend noch nicht, genau wie Steffen. Der Cheftrainer wartet mit der großen Sause, bis der Klassenerhalt auch rechnerisch sicher ist: “So wird heute es nur ein Radler oder zwei.”

Steffen will weiterhin begeistern: “Wow, was spielen die Elversberger für einen Fußball”

Vier Tore schenkte die SV Elversberg dem zuvor zu Hause ungeschlagenen Spitzenreiter St. Pauli ein. Den Abstiegskampf hat Trainer Horst Steffen nach dem wichtigen Sieg dennoch noch nicht für beendet erklärt. Die Art und Weise der SVE soll dabei weiterhin begeistern.

Jubel am Millerntor: SVE-Trainer Horst Steffen feierte mit seinem Team einen wichtigen Auswärtssieg.

Jubel am Millerntor: SVE-Trainer Horst Steffen feierte mit seinem Team einen wichtigen Auswärtssieg.

IMAGO/Fussball-News Saarland

Am Sonntag um 15.27 Uhr stand die erste Heimniederlage des FC St. Pauli in dieser Saison fest. Ausgerechnet gegen die zuvor dreimal in Folge torlos gebliebene SV Elversberg hatte der nun ehemalige Spitzenreiter gleich vier Gegentore kassiert und verlor am Ende trotz zweimaliger Führung mit 3:4.

Während das Ergebnis bei den Kiezkickern zu deutlichen Worten führte, war die Stimmung bei den Gäste natürlich komplett gelöst. “Ja, es ist ein super Tag heute. Hier zu gewinnen, gegen so eine starke Mannschaft, das ist enorm”, freute sich SVE-Trainer Horst Steffen direkt nach dem Auswärts-Coup bei Sky.

Steffen bekommt wieder “blonde Haare”

In der Anfangsphase hatte sich am Millerntor aber auch gezeigt, warum der Aufsteiger zuletzt dreimal ohne eigenen Treffer geblieben war. Die Gäste vergaben eine Reihe sehr guter Möglichkeiten und wurden von den Hamburgern vor der Pause nach einer Ecken-Variante eiskalt geduscht. Auf die Frage, ob aufgrund der schlechten Chancenverwertung sich weitere graue Haare auf Steffens Kopf ausgeprägt hätten, antwortete der Coach launig: “Ich hatte nicht erwartet, dass wir so viele Möglichkeiten erspielen können, das hat die Mannshaft bravourös gemacht. Deshalb sind eher wieder die blonden Haare dazugekommen.”

Statt in Führung lag Elversberg also wieder einmal hinten. Nur kurz nach Wiederbeginn gelang Maurice Neubauer aber schon der Ausgleich, ehe Marcel Hartel in der 69. Minute zum 2:1 für St. Pauli einschoss – wieder allerdings ohne nachhaltigen Effekt für die Hamburger, denn völlig unbeeindruckt vom erneuten Rückschlag drehten Joseph Boyamba, Paul Wanner und Hugo Vandermersch innerhalb von 13 Minuten die Partie zugunsten des Aufsteigers. Gerade weil Steffens Team zuletzt “nicht die beste Phase” hatte, war das Comeback “bemerkenswert”.

Schnellbacher war sich “sicher, dass wir unsere Tore machen können”

Den Glauben an dieses hatten die Spieler dabei die ganze Zeit, verriet Luca Schnellbacher: “Wir waren uns eigentlich sicher, dass wir unsere Tore machen können und auch werden.” Allerdings nur, “wenn wir als Mannschaft spielen und nicht so wie in Braunschweig”. Bei der Eintracht vor zwei Wochen zerfiel die SVE und ging mit 0:5 unter. “Dass es so gelaufen ist, ist natürlich überragend”, freute sich Schnellbacher über den Erfolg, der das Polster auf den Relegationsplatz auf nun acht Punkte wieder anwachsen lassen hat.

Auch wenn mit nun 39 Punkten der Klassenerhalt fast schon sicher scheint, will sich Steffen noch nicht zurücklehnen: “Es war ein enorm wichtiger Dreier, aber nichtsdestotrotz meiner Ansicht nach nicht ausreichend.” Die fehlenden Punkte für die letzte Gewissheit sollen schnell gesammelt werden und zwar weiterhin mit einer begeisternden Spielweise: “Wir wollen auch die nächsten Spiele wieder so spielen, dass alle sagen ‘Wow, was spielen die Elversberger für einen Fußball’.”

Wenn dieser so erfolgreich ist wie am Millerntor, sollte das zweite Bundesliga-Jahr bald gesichert sein.

“Technisch versiert”: Elversberg schnappt sich Schmahl

Frederik Schmahl wechselt von der zweiten Mannschaft der TSG Hoffenheim zur SV Elversberg. Der 21-jährige offensive Mittelfeldspieler erhält an der Kaiserlinde einen Dreijahres-Vertrag bis 2027.

Frederik Schmahl (li.) wechselt ins Saarland.

Frederik Schmahl (li.) wechselt ins Saarland.

IMAGO/Eibner

Zweitliga-Aufsteiger SV Elversberg treibt die Kaderplanung für die nächste Saison weiter voran. Die Saarländer haben Frederik Schmahl von der TSG Hoffenheim für 2024/25 verpflichtet und den offensiven Mittelfeldspieler mit einem Dreijahres-Vertrag bis 2027 ausgestattet.

Ausgebildet wurde der gebürtige Berliner beim 1. FC Union Berlin. Bis zum ersten U-19-Jahr war Schmahl für die Eisernen in der Junioren-Bundesliga im Einsatz, anschließend wechselte er für ein Jahr zum FC Energie Cottbus, damals ebenfalls Junioren-Bundesligist. Im Sommer 2021 entschied sich der Offensivspieler, der meist zentral, aber auch auf den Außen zum Einsatz kommt, für den Wechsel in den Herren-Bereich zum Nordost-Regionalligisten FSV Luckenwalde.

23 Scorerpunkte in 52 Spielen für die TSG II

Für Luckenwalde kam Schmahl 2021/2022 auf 35 Regionalliga-Einsätze (zwölf Torbeteiligungen), was ihn auch auf den Zettel von Bundesligist TSG Hoffenheim brachte. Zur Saison 2022/2023 schloss er sich der Hoffenheimer U 23 in der Regionalliga Südwest an. Spätestens seit der aktuellen Saison gehört der 21-Jährige zu den Stammkräften der TSG II. Für die Kraichgauer kommt er zum jetzigen Zeitpunkt auf saisonübergreifend 52 weitere Regionalliga-Einsätze mit 23 Scorerpunkten.

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In der aktuellen Spielzeit stehen für Schmahl 26 Spiele in der Regionalliga Südwest in der Vita, in denen er sieben Tore erzielte.

“Laufstarker und technisch versierter Spieler”

“Freddy ist ein laufstarker und technisch versierter Spieler. Er bringt dazu mit seiner Auffassungsgabe und seinem Spielverständnis die Voraussetzungen mit, um sich auch in Elversberg durchzusetzen”, wird SVE-Sportvorstand Ole Book auf der Vereinswebsite zitiert.

Schmahl sagt über seinen Entschluss, ins Saarland zu gehen: “Der Wechsel zur SV Elversberg bedeutet für mich den nächsten passenden Schritt. Es wird eine neue Herausforderung in einem neuen Umfeld, auf das ich mich schon jetzt sehr freue.”

Am kommenden Sonntag ist die SV Elversberg beim Spitzenreiter FC St. Pauli zu Gast (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker).

Elversbergs Kapitän Conrad hört auf: “Durchmarsch unvergesslich”

Kapitän Kevin Conrad hat mit der SV Elversberg erlebt, was nicht vielen Fußballern vergönnt ist. Jetzt zieht er nach Verletzungsproblemen im kommenden Sommer einen Schlussstrich unter seine Karriere.

Beendet seine Laufbahn nach der Saison: SVE-Kapitän Kevin Conrad.

Beendet seine Laufbahn nach der Saison: SVE-Kapitän Kevin Conrad.

IMAGO/Jan Huebner

“Nach dem letzten Jahr, das viel von Verletzungen geprägt war, habe ich mich schweren Herzens dazu entschieden, meine Karriere als Fußballprofi zu beenden”, wird Conrad auf der Website des Zweitligisten zitiert.

Der 33-Jährige war 2020 vom SV Waldhof Mannheim zur Sportvereinigung gewechselt. Für Conrad folgten zwei Jahre in der Regionalliga Südwest, ehe 2022 der Aufstieg als Meister glückte. Die wundersame Reise des kleinen Klubs ging da aber erst richtig los und endete in der nächsten Meisterschaft 2023 in der 3. Liga und dem Durchmarsch in die 2. Bundesliga.

Conrad übernahm dabei schon in seiner zweiten Spielzeit bei der SVE die Kapitänsbinde. Doch beim Innenverteidiger kamen zuletzt immer wieder Verletzungen dazu. Muskuläre Probleme und eine Knie-Operation stoppten ihn schon in der vergangenen Spielzeit. Mittlerweile gehört er nicht mehr zur Stammformation und kam nur auf zehn Einsätze in der laufenden Saison.

“Vorbildliches Wirken als Mannschaftskapitän”

“Kevin Conrad hat großen Anteil an unseren Erfolgen in den vergangenen Jahren, nicht nur als Fußballer, sondern auch durch sein vorbildliches Wirken als Mannschaftskapitän”, kommentiert Sportvorstand Ole Book das Aus zum Ende der Saison.  Der Abschied werde nicht leicht fallen.

Was bleibt neben 104 Pflichtspielen hängen? “Die vergangenen Jahre in Elversberg waren sehr ereignisreich, mit den Aufstiegen und dem Durchmarsch bis in die 2. Bundesliga auch unvergesslich”, blickt Conrad zurück, der auf der Zielgeraden nochmal alles dafür geben wolle, das Saisonziel zu erreichen. Mit Platz elf und 36 Punkten sieht es für den Aufsteiger auch ganz danach aus, als sollte der Klassenerhalt klappen.

0:5 als gutes Omen? Elversberg schöpft Mut aus dem Déjà-vu

Gegen Kellerkind Braunschweig kassierte Elversberg eine Klatsche. Schon kurz nach dem 0:5 zog Trainer Horst Steffen bereits positive Schlüsse und erinnerte an die Reaktion seiner Spieler nach der Düsseldorf-Niederlage.

Bemängelte die fehlende Überzeugung seines Teams: Horst Steffen.

Bemängelte die fehlende Überzeugung seines Teams: Horst Steffen.

IMAGO/eu-images

Schlechter als die SV Elversberg kann ein Team kaum in die Schlussphase der Saison starten. Beim damaligen Tabellenvorletzten Braunschweig kam der Aufsteiger am Samstag mächtig unter die Räder (0:5).

Die Hauptursache musste Trainer Horst Steffen über die Osterfeiertage nicht etwa in einem langen Videostudium herausfinden, sondern benannte sie gleich im Anschluss auf der Pressekonferenz. “Wir haben ein paar Prozente Intensität weniger auf den Platz gebracht”, so der 55-Jährige, der daraus aber gleich positive Schlüsse zog: “Vielleicht ist es auch wichtig, dass die Spieler gesehen haben: Okay, mit ein paar Prozentpunkten weniger Intensität und Überzeugung ins Spiel zu gehen, reicht einfach nicht, um in der 2. Bundesliga Spiele zu gewinnen.”

Wir konnten die Wucht hinter den Standards nicht aufhalten.

Horst Steffen

Die geringere Überzeugung spiegelte sich vor allem bei gegnerischen Standards wider. Alleine drei Gegentore fielen nach Eckbällen, zusätzlich einer vom Elfmeterpunkt. “Wir konnten die Wucht hinter den Standards nicht aufhalten”, erklärte Steffen.

In vier der vergangenen fünf Spiele blieb Elversberg torlos

Daher wird wahrscheinlich das Verteidigen von Standards ein Trainingsschwerpunkt darstellen. Allerdings sollten die Saarländer dabei nicht ihren Blick auf die Offensive verlieren. Denn in vier der letzten fünf Spiele blieben sie torlos – lediglich in Fürth gelangen gleich vier Treffer.

Trotz der aktuellen Schwächephase bleiben die Elversberger aber positiv – angesichts von sechs Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz auch verständlich. Mut schöpfen sie tatsächlich aus dem 0:5. Denn dieses Ergebnis mussten sie in dieser Spielzeit bereits zum zweiten Mal hinnehmen. Bereits am 4. Spieltag schenkte ihnen Fortuna Düsseldorf fünf Treffer ein.

Damals “lernte” das Team “daraus”: Anschließend feierte die SVE ihren Premierensieg im Bundesliga-Unterhaus und blieb sieben Partien in Folge ungeschlagen (fünf Siege, zwei Remis). Auf eine ähnliche Reaktion hofft Steffen, der die Niederlage in Braunschweig als “Ausnahme” betitelte, am Samstag gegen Magdeburg.

“Vielversprechende Veranlagung”: SVE schnappt sich Gerezgiher

Die SV Elversberg vermeldet den ersten Neuzugang für die kommende Saison und verpflichtet Offensivspieler Filimon Gerezgiher.

Freibergs Filimon Gerezgiher (li.) spielt künftig in Elversberg.

Freibergs Filimon Gerezgiher (li.) spielt künftig in Elversberg.

IMAGO/Eibner

Zweitliga-Aufsteiger SV Elversberg, derzeit Tabellenelfter, verstärkt sich für die Zukunft. Der 23-jährige Filimon Gerezgiher, der beide Außenbahnen bespielen kann, läuft aktuell noch in der Regionalliga Südwest für den SGV Freiberg auf und erhält zur neuen Saison bei der SVE einen Dreijahresvertrag bis Sommer 2027, wie die Saarländer am Montag mitteilten.

Gerezgiher, Mittelfeldspieler aus Eritrea, kommt in der laufenden Spielzeit bis dato auf 23 Einsätze, erzielte dabei acht Tore, flog aber auch schon zweimal mit Gelb-Rot vom Platz.

Der 23-Jährige hat die längste Zeit seiner fußballerischen Ausbildung in Baden-Württemberg verbracht. Nach seinen frühen Zeiten beim FC Stuttgart-Cannstatt und dem MTV Stuttgart wechselte Gerezgiher als U-17-Spieler erstmals zum SGV Freiberg und anschließend zum SV Sandhausen, wo er bis zur U 19 aktiv war. Nach weiteren Stationen in der Oberliga bei Wormatia Worms und dem FSV Bietigheim-Bissingen schloss sich der Offensivspieler im Sommer 2022 für ein halbes Jahr in der Regionalliga Südwest dem VfB Stuttgart II an, ehe er im Januar 2023 innerhalb der gleichen Liga zum SGV Freiberg zurückkehrte. In Freiberg erarbeitete sich Gerezgiher schnell einen Stammplatz und ist nun Leistungsträger beim SGV.

Gerezgiher besticht durch “Schnelligkeit, Durchsetzungsfähigkeit und Technik”

Elversbergs Sportvorstand Ole Book freut sich auf den Neuzugang: “Wir sehen in Filimon Gerezgiher großes Potenzial. Er bringt durch seine Schnelligkeit, Durchsetzungsfähigkeit und Technik eine vielversprechende Veranlagung mit und hat hier die Möglichkeit, die nächsten Schritte zu machen.”

Gerezgiher selbst ist heiß auf seinen neuen Klub: “Ich freue mich sehr über die Chance, mich in Elversberg zu beweisen. Was der Verein und die Mannschaft in den letzten Jahren geleistet haben, ist beeindruckend. Ich werde in den nächsten Wochen in Freiberg noch alles für einen guten Saisonabschluss geben, freue mich dann aber darauf, Teil dieses Teams zu werden.”

Für Elversberg geht es nach der Länderspielpause am Karsamstag mit der Auswärtspartie bei Eintracht Braunschweig weiter (13 Uhr, LIVE! bei kicker).

Elversberg verlängert mit “verlässlicher Stütze” Pinckert

Die SV Elversberg arbeitet am Kader für die kommende Spielzeit. Der Aufsteiger verlängerte im Zuge dessen den Vertrag mit Lukas Pinckert (24).

Bleibt Elversberg auch über die Saison hinaus enthalten: Lukas Pinckert.

Bleibt Elversberg auch über die Saison hinaus enthalten: Lukas Pinckert.

IMAGO/Steinbrenner

Die SV Elversberg schaffte in der vergangenen Saison den Durchmarsch in die 2. Bundesliga und belegt Platz elf. An diesem rasanten Aufstieg hat auch Lukas Pinckert einen Anteil. Der Verteidiger etablierte sich seit seinem Wechsel an die Kaiserlinde im Sommer 2022 zwar nicht als unangefochtener Stammspieler, doch war immer zur Stelle, wenn er gebraucht wurde.

Dies honorierte der Verein nun mit einer Vertragsverlängerung: Pinckert verlängerte seinen ursprünglich im Sommer auslaufenden Kontrakt um drei Jahre bis 2027. “Lukas ist ein sehr robuster, ehrgeiziger Spieler, der den Teamgedanken immer in den Vordergrund stellt. Er hat die Zeit genutzt, um zu zeigen, dass er immer hart an sich arbeitet und eine verlässliche Stütze für das Team sein kann”, erklärte Elversbergs Sportvorstand Ole Book.

Ich schätze das faire, ehrliche Miteinander.

Lukas Pinckert

Seine Verlässlichkeit stellt er aktuell auch unter Beweis. Denn nach nur einem Startelf-Einsatz bis zum 20. Spieltag rutschte der 24-Jährige aufgrund des Kreuzbandrisses von Frederik Jäkel und der Verletzung von Carlo Sickinger (muskuläre Probleme) in die Anfangsformation und zeigte solide Leistungen – besonders am 25. Spieltag in Fürth überzeugte er im Abwehrzentrum (kicker-Note 2,0) und sicherte sich damit die Berufung in die Elf des Spieltags.

An solche Auftritte gilt es nun anzuknüpfen, um mit seinem Team die Klasse zu halten. Sieben Zähler beträgt der Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz. “Ich hatte bis jetzt eine sehr gute Zeit in Elversberg und schätze das faire, ehrliche Miteinander. Ich will hier weiter Gas geben und mit dem Team so erfolgreich wie möglich sein”, so Pinckert.

Elversberg und FSV: Keine Sanktionen möglich

Die Unsportlichkeit in der Endphase ihres Spiels war unübersehbar und erhitzt viele Gemüter. Der FSV Frankfurt und Elversberg kommen mit ihrer Masche trotzdem durch.

Erst Geschiebe,  dann Meisterfeier, nun Kritik: Spieler der SV Elversberg.

Erst Geschiebe,  dann Meisterfeier, nun Kritik: Spieler der SV Elversberg.

IMAGO/Jan Huebner

Die Bilder vom Nichtangriffspakt zwischen dem FSV Frankfurt und der SV Elversberg in der Regionalliga Südwest gehen deutschlandweit viral. In den letzten zwölf Minuten ihres Aufeinandertreffens hatten sich die Akteure beider Teams ganz offensichtlich auf ein bloßes Verwalten des 1:1-Unentschiedens geeinigt, das beiden ihr jeweiliges Saisonziel garantierte: Elversberg die Meisterschaft und dem FSV Frankfurt den Klassenerhalt.

Die einen (Elversberg) schoben sich den Ball in der eigenen Hälfte zu, die anderen verweigerten jeglichen Versuch einer Eroberung des Spielgeräts. Während nach Schlusspfiff hüben wie drüben gefeiert wurde, bleibt beim unbeteiligten Beobachter zwangsläufig ein äußerst fader Beigeschmack. Sowie die Frage: Hätte nicht der Schiedsrichter eine Handhabe besessen, das unwürdige Treiben zu unterbinden – und drohen den Klubs nun nicht nachträgliche Sanktionen?

“Kein offensichtliches und klar zuzuordnendes Vergehen”

Dem 24-jährigen Referee Jonas Brombacher aus Wittlingen war auf dem Feld keine Eingriffsmöglichkeit gegeben, wie DFB-Schiri-Lehrwart und Regelexperte Lutz Wagner klarstellt: “Es lag regeltechnisch kein offensichtliches und klar zuzuordnendes Vergehen vor.” Die Gesamtszenerie ließe sich zwar als unsportliches Verhalten werten – doch wen konkret sollte der Unparteiische dafür zur Rechenschaft ziehen? Schließlich ist es weder verboten, auf reinen Ballbesitz zu spielen wie Elversberg, noch komplett auf Konter zu setzen wie die Frankfurter.

Eine stillschweigende Übereinkunft lässt sich naturgemäß nicht belegen

Ebenso gibt es für nachträgliche Ermittlungen von Verbandsseite keine Grundlage. Das Sportgericht der Regionalliga Südwest wird – anders als etwa der Kontrollausschuss auf DFB-Ebene – generell nicht von Amts wegen tätig, sondern nur im Falle einer Anzeige, wie der Vorsitzende Prof. Dr. Andreas Pitz am Montag im Gespräch mit dem kicker bestätigte.

Auf der Liga-Geschäftsstelle war bis kurz vor Ende der Einspruchsfrist am späten Montagnachmittag diesbezüglich nichts eingegangen – und gemäß intensivem Austausch mit den leidtragenden Vereinen SSV Ulm bzw. SG Sonnenhof Großaspach auch nichts mehr zu erwarten.

Zudem hatte Schiri Brombacher keinen Sonderbericht angefertigt. Ein solcher wäre fällig gewesen, hätte der Unparteiische beispielsweise eine explizite Absprache wahrgenommen. Eine stillschweigende Übereinkunft indes bleibt naturgemäß nicht belegbar. In die Geschichtsbücher der Regionalliga Südwest wird sie dennoch eingehen – als unerfreuliches Kapitel.

Thiemo Müller