Elversberger Zurückhaltung bei der 40: “So wird es nur ein Radler oder zwei”

Elversberger Zurückhaltung bei der 40: “So wird es nur ein Radler oder zwei”

Viel fehlt nicht mehr, bis der Klassenerhalt der SV Elversberg auch rechnerisch sicher ist. Bis dahin hält sich Trainer Horst Steffen mit dem Feiern noch zurück – zieht aber eine äußerst positive Zwischenbilanz.

Daumen hoch für eine starke Saison: Hugo Vandermersch (re.) feiert mit den Elversberger Fans.

Daumen hoch für eine starke Saison: Hugo Vandermersch (re.) feiert mit den Elversberger Fans.

IMAGO/Fussball-News Saarland

Die Fans feierten ihre Mannschaft nach dem Schlusspfiff am Freitagabend noch ausgiebig, Linksverteidiger Maurice Neubauer kündigte an, dass auch sein Team “auf jeden Fall” ein wenig feiern könne. Der Grund: Die SV Elversberg hat durch das Remis gegen Schalke (1:1) die 40-Punkte-Marke erreicht, der Klassenerhalt in Liga zwei ist so gut wie sicher.

Einen Traum habe man sich bereits mit dem Aufstieg im Vorjahr erfüllt, blickte Neubauer bei Sky zurück. Umso schöner sei es nun, “dass wir hier in der Liga unsere Leistungen abrufen konnten und der gesamten Liga gezeigt haben, dass wir mithalten können”. Platz 10 steht nach 30 absolvierten Spielen zu Buche. Und eben die 40 Punkte. Ein mehr als achtbares Zwischenergebnis, mit dem nicht viele gerechnet hatten.

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Das weiß auch Trainer Horst Steffen, der von einer “fantastischen Reise” sprach. “Dass wir uns so stark präsentieren, das war nicht zu erwarten.” Sein erster Mini-Rückblick auf die erste Zweitliga-Saison der Vereinsgeschichte fällt entsprechend positiv aus. “Zu Beginn waren die Spiele nicht schlecht. Wir haben zwar nicht die Punkte geholt, aber alle haben gesagt: Ui, die Elversberger können Fußball spielen.”

Diese ersten Respektsbekundungen habe man “mit Punkten untermauert”, sich eine “tolle Vorrunde ermöglicht”. Nach der Winterpause waren dann mehr “nicht ganz so begeisternde Spiele” dabei, mit ein paar Ausnahmen: “Fürth und St. Pauli haben das entschädigt”, meinte Steffen mit Blick auf den 4:1-Auswärtserfolg beim Kleeblatt und der 4:3-Überraschung beim damaligen Spitzenreiter St. Pauli.

Steffen will noch keine Glückwünsche für den Klassenerhalt

Nun treffe er im Saarland “viele begeisterte Menschen” an – von denen die meisten schon vorzeitig den Klassenerhalt feiern dürften. Steffen gehört nicht dazu. “Ich nehme keine Gratulation zum Klassenerhalt entgegen”, bekräftigte er auf der Pressekonferenz nach dem Schalke-Spiel, “weil ich nicht genau weiß, wie es weitergeht. Ich feiere erst, wenn es wirklich entschieden ist. Wenn wir den Klassenerhalt rechnerisch erreicht haben.”

Abstiegskampf in der 2. Liga

Das könnte am kommenden Samstag der Fall sein. Bei aktuell neun Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang und bei noch vier ausstehenden Spielen fehlt nicht mehr viel. Sollte Rostock am Freitagabend verlieren, könnte die SVE am Samstag im Auswärtsspiel gegen Paderborn (13 Uhr, LIVE! bei kicker) mit einem Punktgewinn alles klar machen.

So oder so ist es sehr unwahrscheinlich, dass Elversberg noch sechs Plätze zurückfällt. Und: Seit der Wiedereinführung der Relegation zur Saison 2008/09 haben 40 Punkte nur einmal nicht zum direkten Klassenerhalt gereicht. 2018 musste Erzgebirge Aue trotz der 40 Zähler in der Relegation nachsitzen, blieb aber in der 2. Liga.

Wir haben nicht geplant, die letzten vier Spiele allesamt zu verlieren.

Sportvorstand Ole Book

“Wir haben eine sehr große Chance, dass wir es schaffen”, ist sich auch Sportvorstand Ole Book am Sky-Mikrofon sicher. “Wir haben auch nicht geplant, die letzten vier Spiele allesamt zu verlieren.” Idealerweise sollen in den Spielen in Paderborn, gegen die Hertha, in Nürnberg und gegen Karlsruhe noch ein paar Punkte dazu kommen, noch ein paar Tabellenplätze gewonnen werden, was sich auch positiv auf die TV-Gelder auswirken würde.

“Es ist immer gut für uns, ein gutes Spiel zu machen – natürlich finanziell, aber auch in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit, vielleicht auch für potenzielle Neuzugänge und Spieler, die wir halten wollen”, blickte Book voraus. Mit den Spielern feiern wollte auch er am Freitagabend noch nicht, genau wie Steffen. Der Cheftrainer wartet mit der großen Sause, bis der Klassenerhalt auch rechnerisch sicher ist: “So wird heute es nur ein Radler oder zwei.”