Steffen will weiterhin begeistern: “Wow, was spielen die Elversberger für einen Fußball”

Vier Tore schenkte die SV Elversberg dem zuvor zu Hause ungeschlagenen Spitzenreiter St. Pauli ein. Den Abstiegskampf hat Trainer Horst Steffen nach dem wichtigen Sieg dennoch noch nicht für beendet erklärt. Die Art und Weise der SVE soll dabei weiterhin begeistern.

Jubel am Millerntor: SVE-Trainer Horst Steffen feierte mit seinem Team einen wichtigen Auswärtssieg.

Jubel am Millerntor: SVE-Trainer Horst Steffen feierte mit seinem Team einen wichtigen Auswärtssieg.

IMAGO/Fussball-News Saarland

Am Sonntag um 15.27 Uhr stand die erste Heimniederlage des FC St. Pauli in dieser Saison fest. Ausgerechnet gegen die zuvor dreimal in Folge torlos gebliebene SV Elversberg hatte der nun ehemalige Spitzenreiter gleich vier Gegentore kassiert und verlor am Ende trotz zweimaliger Führung mit 3:4.

Während das Ergebnis bei den Kiezkickern zu deutlichen Worten führte, war die Stimmung bei den Gäste natürlich komplett gelöst. “Ja, es ist ein super Tag heute. Hier zu gewinnen, gegen so eine starke Mannschaft, das ist enorm”, freute sich SVE-Trainer Horst Steffen direkt nach dem Auswärts-Coup bei Sky.

Steffen bekommt wieder “blonde Haare”

In der Anfangsphase hatte sich am Millerntor aber auch gezeigt, warum der Aufsteiger zuletzt dreimal ohne eigenen Treffer geblieben war. Die Gäste vergaben eine Reihe sehr guter Möglichkeiten und wurden von den Hamburgern vor der Pause nach einer Ecken-Variante eiskalt geduscht. Auf die Frage, ob aufgrund der schlechten Chancenverwertung sich weitere graue Haare auf Steffens Kopf ausgeprägt hätten, antwortete der Coach launig: “Ich hatte nicht erwartet, dass wir so viele Möglichkeiten erspielen können, das hat die Mannshaft bravourös gemacht. Deshalb sind eher wieder die blonden Haare dazugekommen.”

Statt in Führung lag Elversberg also wieder einmal hinten. Nur kurz nach Wiederbeginn gelang Maurice Neubauer aber schon der Ausgleich, ehe Marcel Hartel in der 69. Minute zum 2:1 für St. Pauli einschoss – wieder allerdings ohne nachhaltigen Effekt für die Hamburger, denn völlig unbeeindruckt vom erneuten Rückschlag drehten Joseph Boyamba, Paul Wanner und Hugo Vandermersch innerhalb von 13 Minuten die Partie zugunsten des Aufsteigers. Gerade weil Steffens Team zuletzt “nicht die beste Phase” hatte, war das Comeback “bemerkenswert”.

Schnellbacher war sich “sicher, dass wir unsere Tore machen können”

Den Glauben an dieses hatten die Spieler dabei die ganze Zeit, verriet Luca Schnellbacher: “Wir waren uns eigentlich sicher, dass wir unsere Tore machen können und auch werden.” Allerdings nur, “wenn wir als Mannschaft spielen und nicht so wie in Braunschweig”. Bei der Eintracht vor zwei Wochen zerfiel die SVE und ging mit 0:5 unter. “Dass es so gelaufen ist, ist natürlich überragend”, freute sich Schnellbacher über den Erfolg, der das Polster auf den Relegationsplatz auf nun acht Punkte wieder anwachsen lassen hat.

Auch wenn mit nun 39 Punkten der Klassenerhalt fast schon sicher scheint, will sich Steffen noch nicht zurücklehnen: “Es war ein enorm wichtiger Dreier, aber nichtsdestotrotz meiner Ansicht nach nicht ausreichend.” Die fehlenden Punkte für die letzte Gewissheit sollen schnell gesammelt werden und zwar weiterhin mit einer begeisternden Spielweise: “Wir wollen auch die nächsten Spiele wieder so spielen, dass alle sagen ‘Wow, was spielen die Elversberger für einen Fußball’.”

Wenn dieser so erfolgreich ist wie am Millerntor, sollte das zweite Bundesliga-Jahr bald gesichert sein.