Shesterkin wird erneut zum Albtraum: Rangers vor dem nächsten Sweep

Die New York Rangers marschieren weiter ungeschlagen durch die Playoffs – auch weil ihr Goalie erneut überragt. Dallas schlägt dank Roope Hintz gegen Colorado zurück. Die NHL am Freitagmorgen.

Rangers-Goalie Igor Shesterkin brachte die Hurricanes erneut zur Verzweiflung.

Rangers-Goalie Igor Shesterkin brachte die Hurricanes erneut zur Verzweiflung.

IMAGO/USA TODAY Network

In der vergangenen Saison hatte es den Boston Bruins nicht viel gebracht, die Regular Season als beste Mannschaft, noch dazu mit allerlei Rekorden, abgeschlossen zu haben. Schon in der ersten Runde der Playoffs war anschließend gegen Außenseiter Florida Panthers Schluss. Den New York Rangers jedoch gelingt es in diesem Jahr eindrucksvoll, den Schwung mitzunehmen.

Nach dem 4:0 gegen die Washington Capitals zum Auftakt der Postseason peilt der Gewinner der Presidents’ Trophy bereits den nächsten Sweep an: In der Nacht auf Freitag (MESZ) erhöhten die Rangers in der Best-of-seven-Serie gegen die Carolina Hurricanes auf 3:0 und sind damit nur noch einen Sieg vom Einzug in die Stanley Cup Semifinals entfernt.

NHL 2023/24

Nach zwei knappen Heimsiegen hatten sie auch im ersten Duell in Raleigh die Nase minimal vorn: Nachdem Andrei Svechnikov für Carolina 96 Sekunden vor dem regulären Ende zum 2:2 ausgeglichen hatte – Torhüter Pyotr Kochetkov hatte bereits Platz gemacht und eine 6:5-Überzahl ermöglicht -, erzielte Artemi Panarin nach nicht einmal zwei Minuten in der Overtime den 3:2-Siegtreffer für New York. Vorbereiter Vincent Trocheck, der bereits das zwischenzeitliche 2:1 mit eingeleitet hatte, hat in allen sieben Playoff-Spielen gepunktet (fünf Tore, sieben Assists).

Shesterkin zeigt 45 Paraden – Stars bremsen Avalanche-Comeback rechtzeitig

Der Albtraum der Hurricanes war aber erneut ein anderer: Igor Shesterkin, der im langen Spiel 2 54 Paraden gezeigt hatte, stoppte satte 45 Abschlüsse der Hausherren und steht in den Playoffs bei einer starken Abwehrquote von 93,5 Prozent. Allein im Mitteldrittel wehrte er 20 von 20 Schüssen ab. Die Hurricanes, die erneut fünf Powerplays ungenutzt ließen und damit in der Serie weiter bei null Prozent stehen (0/15), müssen nun das vierte Duell – erneut zuhause – gewinnen, um das vorzeitige Saisonende abzuwenden.

Die Dallas Stars, Pendant zu den Rangers als bestes Hauptrunden-Team im Westen, haben derweil gegen die Colorado Avalanche zum 1:1 ausgeglichen. Beim 5:3-Sieg verspielten sie zwar beinahe wie im ersten Duell (3:4 nach 3:0) eine komfortable Führung. Doch nachdem die Avalanche auf 3:4 herangekommen war (57.), entschied Esa Lindell die Partie mit dem fünften Treffer ins leere Tor. Bester Mann auf dem Eis war Roope Hintz mit einem Treffer und drei Vorlagen.

Draisaitl erst stark, dann angeschlagen: Oilers verspielen 4:1-Führung

Erst läuft alles nach Plan, dann aus dem Ruder – das gilt zum Auftakt der Serie gegen die Vancouver Canucks für die Edmonton Oilers ebenso wie für Leon Draisaitl. Die NHL Playoffs am Donnerstagmorgen.

Wende eingeleitet: J.T. Miller trifft zum 3:4 für die Canucks.

Wende eingeleitet: J.T. Miller trifft zum 3:4 für die Canucks.

IMAGO/USA TODAY Network

Die Vancouver Canucks haben ihren Status als diesjähriger Angstgegner der Edmonton Oilers zum Auftakt der gemeinsamen Playoff-Serie untermauert. In der Nacht auf Donnerstag (MESZ) unterlagen Leon Draisaitl & Co. beim kanadischen Rivalen nach 4:1-Führung noch mit 4:5 und liegen im Kampf um den Einzug in die Stanley Cup Semifinals damit 0:1 in Rückstand.

Zunächst war für die Oilers alles wunschgemäß gelaufen: Zack Hyman (3.) und Mattias Ekholm (16.) schossen nach dem überlegenen ersten Drittel – 10:5 Torschüsse – eine 2:0-Führung heraus. Draisaitl verbuchte jeweils einen Assist und erhöhte sein Scorerpunkte-Konto nach sechs Playoff-Auftritten auf satte zwölf (5/7), womit er ligaweit mit Teamkollege Connor McDavid und Avalanche-Verteidiger Cale Makar an der Spitze liegt.

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Nach dem Anschluss durch Dakota Joshua (21.) stellten Cody Ceci und erneut Hyman (neuntes Playoff-Tor!) per Doppelschlag auf 4:1 (33./34.). Draisaitl stand dabei jedoch schon nicht mehr auf dem Eis: Er verpasste die letzten acht Minuten des zweiten Abschnitts angeschlagen und saß in dieser Zeit auch nicht auf der Bank. Und so konnte auch er nicht verhindern, dass Elias Lindholm für die inzwischen überlegenen Canucks verkürzte (38.).

Später Doppelschlag schockt Oilers – Panthers schlagen furios zurück

Im finalen Drittel kehrte Draisaitl zwar wieder zurück, wirkte aber gehemmt. Der Kölner kassierte eine Zwei-Minuten-Strafe und gab nur noch einen Torschuss ab, die Teamkollegen allerdings auch nur deren drei. Stattdessen drehten J.T. Miller (50.) sowie Nikita Zadorov und Conor Garland binnen 39 Sekunden (54./55.) die Partie.

Spiel 2 findet in der Nacht auf Samstag (MESZ) ebenfalls in Vancouver statt. Dann können sich die Oilers die Florida Panthers zum Vorbild nehmen, die in ihrer Best-of-seven-Serie gegen die Boston Bruins furios ausglichen: Nach dem 1:5 zum Auftakt hieß es diesmal 6:1 für den Vorjahresfinalisten, bei dem Aleksander Barkov mit zwei Toren und zwei Vorlagen herausragte. Auch Sam Reinhart kam auf vier Scorerpunkte, jeweils Assists.

Trocheck historisch und “vergesslich”: Rangers gewinnen 88-Minuten-Krimi

Die New York Rangers haben in der doppelten Overtime gegen Carolina das letzte Wort, brauchen aber einen zweiten Blick. Die Avalanche klaut Spiel 1 in Dallas nach 0:3-Rückstand. Die NHL Playoffs am Mittwochmorgen.

Ekstase im Madison Square Garden: Vincent Trocheck (li.) hat soeben zum Sieg in der Verlängerung getroffen.

Ekstase im Madison Square Garden: Vincent Trocheck (li.) hat soeben zum Sieg in der Verlängerung getroffen.

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In der ersten Runde hatten sie die Washington Capitals mit 4:0 deklassiert. In der Nacht auf Mittwoch (MESZ) bewiesen die New York Rangers jedoch, dass sie auch einen langen Atem haben. Im zweiten Aufeinandertreffen mit den Carolina Hurricanes setzten sie sich mit 4:3 nach doppelter Verlängerung durch und bleiben damit in der Postseason ungeschlagen.

Vincent Trocheck ließ den Madison Square Garden in der 88. Spielminute explodieren, als er nach mehreren Blocks irgendwie aus kurzer Distanz abstaubte. “Ich kann euch nicht sagen, was passiert ist”, erklärte der Matchwinner hinterher. “Er ist reingegangen, keine Ahnung, wie. Ich werde es mir noch mal anschauen und es euch dann morgen sagen.”

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Der 30-Jährige erzielte damit im fünften Spiel hintereinander mindestens ein Tor, was in den Playoffs zuletzt 1933 ein Rangers-Spieler geschafft hatte. Ehe Chris Kreider zum 3:3 ausglich und danach eine gut 40-minütige Phase ohne Tor einleitete, hatte Alexis Lafreniere für die Rangers zum 1:0 und 2:2 getroffen. Auch Artemi Panarin, der in der Vorbereitung dreier Treffer – auch des Siegtors – beteiligt war, und Goalie Igor Shesterkin, der 54 Paraden zeigte, spielten groß auf.

Die Hurricanes bewiesen zwar wie im ersten Duell (3:4), dass sie das beste Team der Regular Season weitaus mehr ärgern können als die Capitals, gehen nun aber mit einem 0:2-Rückstand in ihre beiden Heimspiele. Wie in Spiel 1 ließen sie alle fünf Powerplay-Gelegenheiten ungenutzt. So waren der Doppelpack von Jake Guentzel und die drei Assists von Sebastian Aho am Ende zu wenig.

Nichushkin trifft schon wieder – Stars verspielen 3:0 gegen Colorado

Die Serie zwischen den Dallas Stars und der Colorado Avalanche begann dagegen mit einem Auswärtssieg: Der dreimalige Stanley-Cup-Sieger aus Denver holte einen 0:3-Rückstand nach dem ersten Drittel auf und klaute dank Miles Woods 4:3 in der Verlängerung (72.) Dallas den Heimvorteil. Eingeleitet hatte das Comeback Valeri Nichushkin, der in der ligaweiten Playoff-Torjägerliste mit acht Treffern führt und wie Teamkollege Nathan MacKinnon im American Airlines Center auf Tor und Vorlage kam. Letzterer streitet sich mit Nikita Kucherov (Tampa Bay Lightning) und Connor McDavid (Edmonton Oilers) noch um die Hart Trophy für den MVP der Regular Season.

Stürmen Colorado und Edmonton weiter Richtung Titel?

Wie auch im Osten setzten sich auch in der Western Conference die Favoriten durch. Der Sieger der Hauptrunde, der Cup-Sieger von 2022, die titelhungrigen Oilers sowie ein Außenseiter buhlen nun um noch größere Erfolge. Eine Vorschau auf das Playoff-Halbfinale im Westen …

Wollen mit ihren Teams unter die besten Vier: Cale Makar (li.) und Leon Draisaitl.

Wollen mit ihren Teams unter die besten Vier: Cale Makar (li.) und Leon Draisaitl.

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Dallas Stars – Colorado Avalanche

Erst im siebten entscheidenden Spiel in der Nacht zum Montag gelang es dem im Westen topgesetzten Team aus Dallas, Titelverteidiger Vegas Golden Knights auszuschalten – und nach 0:2-Serienrückstand ein Comeback zu vollenden. Gegner Colorado war deutlich schneller. Die Avalanche fegte nach einer Niederlage in Spiel eins gegen die Winnipeg Jets förmlich über die in der Hauptrunde noch beste Abwehr der Liga hinweg und erzielte in den nur fünf Partien insgesamt satte 28 Tore.

NHL playoffs, 2. Runde

Bekommen die Stars Colorados Offensive in den Griff? Immerhin gelangen in nur fünf Spielen in Runde eins gleich drei Spielern satte neun Scorerpunkte: Den Superstars Cale Makar und Nathan MacKinnon sowie auch Mikko Rantanen. Der Reihenkollege der beiden Letzteren, Valeri Nichushkin, kam auf sieben Tore. Der Lohn waren mehrere freie Tage, die im Vergleich zu Dallas durchaus wertvoll werden können. Bei den Stars war der erst 20-jährige Wyatt Johnston – noch für Hauptrunden-Topscorer Jason Robertson – mit vier Toren und drei Assists der beste Punktesammler.

kicker-Tipp: 2:4

Die Offensivstärke der Avalanche ist nach Winnipeg auch für Dallas starkes und tief besetztes Kollektiv zu viel.

Vancouver Canucks – Edmonton Oilers

Das Überraschungsteam der Hauptrunde aus Vancouver schreibt weiter seine eigene Erfolgsgeschichte. Gegen die spät in Fahrt gekommenen Nashville Predators gingen die Canucks nie in Rückstand und gewannen in einer dennoch sehr engen Serie am Ende mit 4:2. Besonders kurios dabei: Aus Verletzungsgründen musste das Team aus West-Kanada dabei gleich drei Torhüter einsetzen. Nummer eins fiel schon in Spiel mit einer Knieblessur und wird in den Playoffs wohl nicht mehr zurückkommen. Nachdem auch Nummer zwei Casey DeSmith ausfiel, übernahm Nummer drei, der Lette Arturs Silovs, und führte sein Team prompt in die zweite Runde.

Wieder einmal waren Connor McDavid, der mit zwölf Punkten aus nur fünf Spielen die meisten aller Akteure in Playoff-Runde eins erzielte, und Leon Draisaitl (zehn) nicht zu stoppen, mehr als nur unterstützt von Toptorjäger Zach Hyman mit sieben Toren. Vor allem die Special Teams brillierten beim 4:1 gegen die Los Angeles Kings. Unglaublich 45 Prozent ihrer Powerplays nutzte Edmonton aus und kassierte keinen einzigen Gegentreffer in Unterzahl – beides Bestwerte nach Runde ein.

kicker-Tipp: 2:4

Den Canucks fehlt es nicht an Qualität, aber noch an Erfahrung, um die Playoff-gestählten Oilers und ihre Superstars zu bezwingen.

Goalie Swayman geschichtsträchtig: Boston lässt in Florida aufhorchen

Von wegen müde! Die Boston Bruins zeigten sich nach dem Sieben-Spiele-Krimi in der ersten Playoff-Runde gegen Toronto in Florida hellwach und fertigten die Panthers mit 5:1 ab. Für Torhüter Jeremy Swayman ein geschichtsträchtiger Abend.

Musste sich nur einmal geschlagen geben: Bruins-Torhüter Jeremy Swayman.

Musste sich nur einmal geschlagen geben: Bruins-Torhüter Jeremy Swayman.

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Das Erstrunden-Aus des haushohen Favoriten in der vergangenen Saison gegen die Panthers kam unerwartet und war für Fans der Bruins brutal, Boston kann sich nun in der zweiten Runde der Playoffs revanchieren – der Start ist schon einmal geglückt. Zum Auftakt der Zweitrunden-Serie sorgten die Bruins in Florida mit einem klaren 5:1 für ein Ausrufezeichen.

Beim Sieg am Montagabend geriet Boston zwar durch einen Treffer von Matthew Tkachuk in Rückstand, drehte die Partie aber mit drei Toren noch im zweiten Drittel. Morgan Geekie (33.), Mason Lohrei (37.) und Brandon Carlo (40.) sorgten für das zwischenzeitliche 3:1 der Gäste. Spannung kam nicht mehr auf, denn Justin Brazeau und Jake DeBrusk legten im Schlussdrittel mit zwei weiteren Treffern nach.

NHL 2023/24

“Wir waren physisch stark”, meinte Bruins-Coach Jim Montgomery nach dem gelungenen Auftakt. “Unser Selbstvertrauen hat nach der ersten Runde eine neue Stufe erreicht.” Die hat sein Team gezündet. Und das konnte sich einmal mehr auf Jeremy Swayman verlassen, der mit 38 Saves eine starke Performance lieferte. “Wir hatten einen guten Start in die Playoffs, und das hat mich angespornt”, meinte der 25-Jährige, der ganz nebenbei auch noch ein Stück Geschichte schrieb.

Swayman ist erst der achte Torhüter in der NHL, der in seinen ersten sieben Einsätzen in der Postseason jeweils zwei oder weniger Gegentore kassierte. Zuletzt gelang das Jean-Sebastian Giguere (7 im Jahr 2007).

Zum Einzug in die nächste Runde braucht eine Mannschaft vier Siege. Spiel zwei der Serie ist in der deutschen Nacht zu Donnerstag erneut in Florida.

Stars eliminieren Titelverteidiger – Zibanejad baut Rangers-Lauf aus

Die Dallas Stars reißen das Ruder in ihrer Serie gegen Titelverteidiger Vegas erfolgreich herum, die New York Rangers siegen einfach immer weiter. Die NHL Playoffs am Montagmorgen.

4:3 nach 0:2 in der Serie: Die Dallas Stars sind eine Runde weiter.

4:3 nach 0:2 in der Serie: Die Dallas Stars sind eine Runde weiter.

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Ein normaler Wildcard-Starter waren die Vegas Golden Knights in den Playoffs beileibe nicht, trotzdem sind sie nun wie ein normaler Wildcard-Starter in der ersten Runde ausgeschieden: Der Titelverteidiger, der bei der Transfer-Deadline noch einmal mächtig aufgerüstet hatte, verlor in der Nacht auf Montag (MESZ) das entscheidende siebte Spiel bei den Dallas Stars mit 1:2.

Dabei hatten die Golden Knights die Serie mit einem doppelten Auswärtscoup eröffnet, doch die Stars rissen das Ruder mit vier Siegen aus fünf Spielen erfolgreich herum. “Nach Spiel 2 gab es wahrscheinlich viele da draußen, die daran gezweifelt haben, dass wir noch einmal zurückkommen. Hier, in diesem Raum, in dieser Organisation, haben viele daran geglaubt”, sagte Dallas’ Kapitän Jamie Benn nach dem Einzug in die nächste Runde.

NHL 2023/24

Für die Texaner, die in der Regular Season das beste Team der Western Conference gestellt hatten, erzielte Radek Faksa kurz nach Beginn des Schlussdrittels den Siegtreffer, nachdem Brett Howden (36.) die Führung der Hausherren durch Wyatt Johnston (15.) noch ausgeglichen hatte. Beide Torhüter – Jake Oettinger und Adin Hill – kamen auf jeweils 22 Paraden. Dallas, das damit das letzte noch offene Ticket fürs Viertelfinale löste, bekommt es dort mit der Colorado Avalanche zu tun, die nach dem 4:1 über die Winnipeg Jets deutlich ausgeruhter ist.

Eiskalte Rangers gewinnen auch das fünfte Playoff-Spiel

Schon einen Schritt weiter sind die New York Rangers, die ihre Zweitrunden-Serie gegen die Carolina Hurricanes mit einem 4:3 im Madison Square Garden eröffneten. Der Gewinner der Presidents’ Trophy für die beste Mannschaft der Hauptrunde gewann damit nach dem Sweep gegen die Washington Capitals auch sein fünftes Match dieser Playoffs.

Mika Zibanejad war mit zwei Toren und einer Vorlage der überragende Mann in einem Spiel, in dem die Rangers mit 3:1 und 4:2 führten. Für die Hurricanes, die zuvor die New York Islanders überzeugend ausgeschaltet hatten (4:1), wurde das Über- und Unterzahlspiel zum Problem: Die Rangers nutzten beide Powerplays für Tore, die Gäste keine ihrer fünf Chancen.

Favoriten-Duell im Osten – Boston will die Revanche

In der Eastern Conference setzten sich in allen vier Erstrunden-Serien die besser gesetzten Teams durch und sind nun unter sich. Eine Vorschau auf die Runde zwei im Osten …

Zwei Teams auf Titeljagd: Die Florida Panthers (li.) und die New York Rangers.

Zwei Teams auf Titeljagd: Die Florida Panthers (li.) und die New York Rangers.

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New York Rangers – Carolina Hurricanes

Der Playoff-Modus bringt es mit sich, dass mit den Rangers und Hurricanes das punktbeste und das drittbeste Team der Hauptrunde nicht nur im Osten, sondern der gesamten NHL bereits in Runde zwei aufeinandertreffen. Beide präsentierten sich in ihren Erstrundenserien sehr souverän, die “Broadway Blue Shirts” schlugen die Washington Capitals sogar per “Sweep”. Beide Teams gehören zum engsten Kreis der Titelkandidaten, besitzen in allen Mannschaftsteilen Tiefe, Erfahrung und auch Starpower.

Bei Carolina wurden in Runde eins gerade die jüngeren Akteure zu Schlüsselfaktoren: Der erst 22-jährige Seth Jarvis war mit sieben Scorerpunkten in fünf Spielen bester Scorer, gefolgt von Andrei Svechnikov (24) und Martin Necas (25) mit je fünf Zählern. Bei den Rangers waren die beiden erfahrenen Center Mika Zibanejad (31) mit sieben und Vincent Trocheck (30) mit sechs Punkten die tragenden Säulen – noch vor Supertechniker Artemi Panarin.

kicker-Tipp: 4:3

Der bessere Torhüter mit Igor Shesterkin (Fangquote 93,1 Prozent) aus den Reihen der Rangers könnte zum entscheidenden Faktor zwischen zwei stark besetzten Teams werden.

Florida Panthers – Boston Bruins

Als letztes Team in der Eastern Conference schaffte Boston erst durch einen Overtime-Erfolg in Spiel sieben gegen Toronto den Sprung in die zweite Runde, nachdem die Maple Leafs zuvor einen 1:3-Serienrückstand wettgemacht hatten. Die Bruins wahrten so aber ihren Nimbus als Angstgegner der Kanadier. Kapitän Brad Marchand mit acht Scorerpunkten, vor allem aber Goalie Jeremy Swayman, der in seinen sechs Einsätzen auf die herausragenden Werte von 95 Prozent gehaltender Schüsse sowie nur 1,5 Gegentore pro Spiel kam, waren in den Playoffs bis dato die Schlüsselspieler für die Bruins.

Die Panthers beeindruckten derweil beim glatten 4:1 gegen den bis vor kurzem noch erfolgreicheren Florida-Rivalen Tampa Bay Lightning mit viel offensiver Wucht im Kollektiv, angeführt – wie schon im letzten Jahr beim Finaleinzug – von Stürmern Matthew Tkachuk sowie auch Carter Verhaeghe (beide neun Scorerpunkte). Schon der Weg ins Finale 2023 hatte für Florida gegen die Bruins begonnen, die damals nach Rekordhauptrunde und 3:1-Führung gegen die Panthers in der Overtime von Spiel sieben unterlagen. Folgt 2024 die Revanche?

kicker-Tipp: 4:2

Die Ausgeruhtheit der Panthers, die vor Spiel eins eine Woche Pause hatten, wird zum Zünglein an der Waage.

Pastrnak in der Overtime: Boston wirft Toronto raus

Die Zuschauer im Bostoner TD Garden mussten lange den Atem anhalten, ehe das siebte und entscheidende Playoff-Erstrundenspiel zwischen den Bruins und Toronto entschieden war. In der Overtime war David Pastrnak zur Stelle und beendete die Saison der Maple Leafs.

Kaum zu halten nach seinem entscheidenden Treffer: David Pastrnak (li.).

Kaum zu halten nach seinem entscheidenden Treffer: David Pastrnak (li.).

IMAGO/USA TODAY Network

Eine der ältesten Playoff-Rivalitäten der NHL fand am Samstag mal wieder ein dramatisches Ende. Und wieder einmal waren die Kanadier die Leidtragenden. 2013 verspielten sie in Spiel 7 in den letzten zwei Minuten noch ein 4:2 (4:5 OT), 2018 (7:4) und 2019 (5:1) mussten sie sich im entscheidenden Duell geschlagen geben. Und 2024? Mit zwei 2:1-Siegen hatte Toronto sich noch in die Partie nach Boston gerettet, um dann doch wieder nach einem 1:2 in der Overtime auszuscheiden.

Dabei hatten die Maple Leafs zehn Minuten vor dem Ende in einem fairen Spiel, in dem es insgesamt nur drei Powerplay-Situationen gab, alle Trümpfe in der Hand. Nachdem zuvor die beiden starken Torhüter Jeremy Swayman (Boston) und Ilya Samsonov (Toronto) ihren Kasten sauber gehalten hatten, brachte William Nylander in der 50. Minute mit einem Schuss aus dem Slot in Führung – aber nicht in die nächste Runde. Denn Hampus Lindholm glich nur 1:21 Minuten später vom linken Bully-Punkt aus.

Der Unterschied war so gering. Kein Zweifel, wir waren in Reichweite.”

Torontos Kapitän John Tavares

Nachdem ein Nylander-Versuch kurz vor dem Ende vom Schuh von Bostons Verteidiger Parker Wotherspoon gerade noch von Swayman pariert werden konnte, ging es in die Verlängerung. Und da versetzte David Pastrnak die Bruins in einen kollektiven Jubel. Nach einem Lindholm-Pass nahm Pastrnak den von der Bande zurückspringenden Puck auf und traf nach 61:52 Minuten.

“Wir hatten es in Reichweite”, haderte Torontos Kapitän John Tavares. “Der Unterschied war so gering. Kein Zweifel, wir waren in Reichweite.” Das sah auch sein Coach so. “Die Serie war natürlich unglaublich eng. Verlängerung in Spiel 7, knapper geht es nicht. Deshalb sind wir natürlich enttäuscht, dass wir den Kürzeren gezogen haben”, erklärte Sheldon Keefe.

Nun wartet Florida auf die Bruins

Toronto ist raus, für Boston geht es nun in der zweiten Playoff-Runde gegen die Florida Panthers weiter, die ihre Serie in fünf Spielen gegen den Tampa Bay Lightning gewannen. Die Bruins können da Revanche nehmen, den vergangene Saison flogen sie in der ersten Runde überraschend gegen die Panthers nach einem 3:4 in der Serie nach 3:1-Führung noch raus.

Rookie-Goalie trumpft auf: Die Oilers treffen auf Angstgegner Vancouver

Mit einem unerwarteten Matchwinner machen die Vancouver Canucks eine Playoff-Serie mit den Edmonton Oilers perfekt. Und der Titelverteidiger verhindert das Aus. Die NHL am Samstagmorgen.

Torwart Arturs Silovs mittendrin: Die Canucks bejubeln den entscheidenden Auswärtssieg in Nashville.

Torwart Arturs Silovs mittendrin: Die Canucks bejubeln den entscheidenden Auswärtssieg in Nashville.

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Die Edmonton Oilers treffen beim Kampf um ihren ersten Stanley-Cup-Triumph seit 1990 im Viertelfinale auf den einzigen Gegner, der in der Pacific Division vor ihnen gelandet war: Die Vancouver Canucks entschieden ihre Auftaktserie gegen die Nashville Predators im sechsten Spiel mit einem 1:0-Auswärtssieg. Die Oilers hatten die Los Angeles Kings bereits mit 4:1 ausgeschaltet.

Der Schweizer Pius Suter erzielte in der Nacht auf Samstag (MESZ) 99 Sekunden vor dem regulären Ende den Treffer des Tages in der Bridgestone Arena, als Matchwinner durfte sich aber noch ein anderer fühlen: Arturs Silovs, ein 23 Jahre junger Lette, erarbeitete sich mit 28 Paraden zu einem perfekten Zeitpunkt den ersten Shutout seiner noch jungen NHL-Karriere. Der Rookie war als dritter Torhüter der Canucks in die Serie gestartet, ist seit Spiel 4 aber als Startspieler gefragt, weil sich Thatcher Demko und Casey DeSmith verletzt hatten.

NHL 2023/24

Für die Oilers waren die Canucks in dieser Saison ein echter Angstgegner. Alle vier Duelle gingen verloren bei insgesamt 7:21 Toren. “Das wird eine echte Herausforderung”, findet Vancouvers Verteidiger Ian Cole dennoch. “Gerade wenn man zwei Typen wie McDavid und Draisaitl hat. Sie machen jedes Mal, wenn sie auf dem Eis sind, den Unterschied.”

In der ersten Playoff-Runde galt das in jedem Fall: Connor McDavid kam in den fünf Duellen mit den Kings auf satte zwölf Scorerpunkte (ein Tor/elf Vorlagen), Leon Draisaitl auf zehn (5/5). Auch in den verlorenen Hauptrunden-Spielen gegen die Canucks waren beide Edmontons Punktegaranten (Draisaitl vier, McDavid drei Scorerpunkte).

Stars vergeben ersten Matchball in Las Vegas

Nachsitzen müssen dagegen die Dallas Stars, die ihren ersten Matchball bei den Vegas Golden Knights vergaben. Der Titelverteidiger erkämpfte sich mit einem 2:0 auf heimischem Eis ein Entscheidungsspiel in Dallas. Adin Hill hielt seinen Kasten mit 23 abgewehrten Schüssen sauber.

Doppelpack Draisaitl: Oilers eliminieren Kings

Vor zwei Jahren schalteten die Edmonton Oilers die Los Angeles Kings in sieben Spielen aus, vergangene Saison in sechs, nun durch das 4:3 in fünf. Die Wende am frühen Morgen deutscher Zeit brachte Leon Draisaitl mit einem Doppelpack.

Jubel mit den Fans: Doppelpacker Leon Draisaitl lässt sich gegen die Kings feiern.

Jubel mit den Fans: Doppelpacker Leon Draisaitl lässt sich gegen die Kings feiern.

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Die Edmonton Oilers um Leon Draisaitl haben ihr erstes Zwischenziel erreicht und die Los Angeles Kings in möglichst wenig Partien ausgeschaltet. Nun haben sie ein paar Tage Zeit zu regenerieren, trainieren, Blessuren auszukurieren. Auch, weil ihr Gegner in der zweiten Runde der NHL Playoffs noch nicht feststeht. Aktuell führen die Vancouver Canucks in ihrer Serie mit 3:2-Siegen gegen die Nashville Predators.

Im heimischen Rogers Place mussten sich die Oilers einer Anfangsoffensive der Kings erwehren, die noch einmal alles versuchten. Dennoch brachte Evander Kane die Gastgeber nach Pass von Verteidiger Brett Kulak in Führung (11.). 28 Sekunden vor Drittelende fiel der unglückliche Ausgleich, als ein ins Oilers-Drittel geschlagener Puck kurios von der Bande abprallte. Der zum Klären herausgeeilte Goalie Stuart Skinner konnte nicht mehr verhindern, dass Alex Laferriere ins leere Netz einschoss. Auf der Kippe stand das vorzeitige Oilers-Weiterkommen kurz, als Blake Lizotte die Kalifornier sogar mit 2:1 nach vorne brachte (24.). Doch erneut konnten sich Edmonton auf sein Überzahlspiel verlassen.

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In der 28. Minute sah es zunächst so aus, als ob Kings-Goalie Dave Rittich einen Draisaitl-Schuss spektakulär pariert hätte. Das Videostudium zeigte jedoch eindeutig, dass er mit Handschuh und Puck hinter der eigenen Torlinie lag, deshalb lautete das Urteil: Tor und 2:2. Wenige Sekunden nach Ende des nächsten Powerplays bediente Oilers-Superstar Connor McDavid erneut Draisaitl, der sein Team mit dem Doppelpack auf Kurs brachte (33.).

Zach Hyman staubte einen Pfostenschuss von Ryan Nugent-Hopkins zum 4:2 ab (40.), erneut nur Sekunden nach dem Ende eines Powerplays und mit Kings in Unordnung. Im Schlussdrittel verwalteten die Oilers ihren Vorsprung weitgehend sicher, mussten nur noch das 4:3 durch Adrian Kempe hinnehmen (58.), als L.A. bereits den Torwart vom Eis genommen hatte. Der Rest war eine große Party der Fans im Rogers Place.

Oilers mit perfektem Unterzahlspiel – Vegas vor dem Aus

Ein Trumpf der Oilers in dieser Runde: Zum ersten Mal in ihrer Geschichte blieb das Unterzahlspiel in einer Playoff-Serie perfekt, sie kassierten nicht einen Treffer in fünf Partien. Unterdessen stehen die Vegas Golden Knights vor dem frühzeitigen Aus. Der Titelverteidiger verlor 2:3 und damit das dritte Spiel in Serie gegen die Dallas Stars und liegt nun mit 2:3 in der Serie hinten. Jason Robertson gelang bereits im Mitteldrittel das Siegtor (37.).