‘It might be it’ – Klopp uncertain on future but will take ‘a long break 100%’

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Wie “Hurrikan” Klopp in England die Herzen eroberte – und aneckte

Erst belächelten sie ihn irritiert, dann verliebten sie sich: Jürgen Klopp führte den FC Liverpool mit großem Herzen, klarem Verstand und guter Laune – doch mancher lernte auch eine andere Seite kennen.

Wahrscheinlich ist das jetzt der am wenigsten originelle Einstieg in das Kapitel über die menschliche Seite von Jürgen Klopps Ära in Liverpool. Es ist aber ganz bestimmt der naheliegendste: Es kommt nicht darauf an, was man von dir denkt, wenn du ankommst. Was wirklich zählt, ist, was sie von dir halten, wenn du gehst. So hat es der Fußballtrainer sinngemäß gesagt, als er im Oktober 2015 im Nordwesten Englands aufschlug. Im Mai 2024 lautet eine Liedzeile dort, angelehnt an einen Beatles-Song: “Ich bin verliebt in ihn und fühle mich gut dabei.”

Am Anfang haben sie den Deutschen leicht irritiert belächelt. Sogar Kommentare für nationale Sonntagszeitungen wurden geschrieben, weil der Neue seine Mannschaft sich vor den Fans auf dem legendären Kop hatte aufreihen und unterhaken lassen. Und das nach einem doch eher freudlosen 2:2 gegen West Bromwich Albion.

Die Gemeinschaft mit den Fans suchte Klopp früh

Ein Team und seine Fans: Jürgen Klopp und seine Spieler.

Ein Team und seine Fans: Jürgen Klopp und seine Spieler vor der Liverpooler Kop.
imago images/Shutterstock

Klopp stiftete damit früh Gemeinsinn unter Profis und Publikum. Seine persönliche, innige Beziehung zu den Getreuen im Anfield Stadium festigte der Teammanager rasch, indem er Verständnis für deren Protest gegen eine Erhöhung der Ticketpreise äußerte. Das war authentisch, gleichzeitig nicht uneigennützig: Ohne die so leidenschaftliche wie fachkundige Gemeinde im Rücken wäre seine Mission zum Scheitern verurteilt gewesen.

Die genoss es zunehmend, wenn ihr “Manager” die Seitenlinie entlang raste, um späte Siegtore zu feiern. Was den Rest des Königreichs nicht wirklich amüsierte. Die Medienmenschen des Klubs bekamen ohnehin schon die Krise, weil der Deutsche Gefallen daran fand, das im Land allgegenwärtige F…-Wort während offizieller Pressekonferenzen auszusprechen.

Fußball-England gewöhnte sich jedoch schnell an den “Normal One”, der für Entertainment sorgte. Neben dem Platz und vor allem darauf. Wer aufmerksam war bei all den Interviews in all den Jahren, hörte Klopp immer wieder von einem “proper football match” reden: Guter, ordentlicher, richtiger Fußball, vorzugsweise gegen Gegner, die mitspielen wollen, sollte im Mittelpunkt stehen. Viel häufiger als ihm lieb war, rückte jedoch das ganze Drumherum dorthin.

“Der Kerl ist seit einer Woche hier und kennt jedermanns Namen”

Die Kultur-Revolution im Inneren des Liverpool Football Club begann mit seinem Einstand. George Sephton, seit 52 Jahren Stadionsprecher, hat alle großen Trainer und Stars kommen und gehen sehen. An seine erste Begegnung mit “Jurgen” erinnert er sich gut und gern: “Nach Klopps erstem Heimspiel, Europa League gegen Rubin Kasan, 1:1, wartete ich im Empfangsbereich der alten Haupttribüne, als er die Treppe hinauf in den Presseraum ging. Ich folgte ihm und sagte: Hallo, mein Name ist George … Das war alles, was ich loswerden konnte, denn er entgegnete: Ach ja, Du bist die berühmte Stimme von Anfield! Ich war fassungslos.”

– Anzeige –

Klopp hatte einige Zeit zuvor ein Interview mit Sephton in der kicker-Rubrik “Geschichte und Geschichten” gelesen und sich an die “Voice of Anfield” erinnert. Aber nicht nur das: Ein Steward, der die Szene beobachtete, rief Sephton zu: “Der Kerl ist seit einer Woche hier und kennt jedermanns Namen. Nicht nur die der Spieler, sondern auch der Leute im Büro, der Sicherheitsleute. Alle!”

Klopp kann sein Publikum je nach Anlass zum Lachen oder Weinen bringen

Im legendären Trainingszentrum Melwood kam kein Zweifel auf, wer Kommunikation und Kommando übernehmen würde: der Boss, der so klug und emotional intelligent war, immer auch Mitarbeitern in deren Fachbereichen zu vertrauen. In der neuen, von Klopp maßgeblich mitgestalteten Academy in Kirkby ist das heute nicht anders.

Der Gute-Laune-Chef, der dort einer Kantinenangestellten auf Englisch darzustellen versucht, wie der deutsche Urlauber in Spanien für gewöhnlich – “Dos cervezas por favor” – zwei Bier bestellt, bringt sich bei solchen Gelegenheiten gern selbst brüllend zum Lachen. Das Video-Team von LFC-TV verliert ein Naturtalent vor der Kamera, das sein Publikum, egal, ob bei kommerziellen oder karitativen Themen, je nach Anlass zum Lachen oder zum Weinen bringt – und auf jeden Fall für die gute Sache gewinnt.

Sakho lernte Klopps Konsequenz kennen

Er kann aber auch ganz anders. James Pearce, zunächst für das Liverpool Echo, heute für The Athletic LFC-Insider, bekam Klopps kalte Schulter unvermittelt in einer Pressekonferenz zu spüren, weil sein Athletic-Kollege Simon Hughes eine Story über Personalien und Dissonanzen in der medizinischen Abteilung veröffentlicht hatte. Wenig später war wieder “all good”. Was sich von Mamadou Sakho, Verteidiger in dem von Brendan Rodgers übernommenen Kader, nicht behaupten lässt. Sakho kam wiederholt zu spät. Und wer die Regeln missachtet, spielt schon bald nicht mehr mit. Alle anderen schützt dieser Trainer wie eine Löwenmutter ihre Jungen.

Bei manchem Liverpool-Fan bleibt Jürgen Klopp nicht nur gedanklich in Erinnerung.

Bei manchem Liverpool-Fan bleibt Jürgen Klopp nicht nur gedanklich in Erinnerung.
IMAGO/Shutterstock

Seine Empathie und Dankbarkeit haben ihn die Trennung von Heroen wie Jordan Henderson, Kapitän der Titelgewinner in der Champions League 2019 und in der Premier League 2020, wohl zu lange hinauszögern lassen. Der sportliche CEO war immer auch persönlich eine loyale Führungskraft, die das sich selbst tragende Geschäftsmodell der amerikanischen Klubeigner von der Fenway Sports Group respektierte und nach außen vertrat.

“Wir glauben an Training”, lautete ein Kernsatz der Anfangsjahre. Klopp führte mit seinem datengetriebenen Team hinter dem Team kontinuierlich Top-Transfers und Talente zusammen. Auch im vermaledeiten vorletzten Spieljahr 2022/23, in dem sich alles und damit zu viel auf ihn als alleinigen operativen Entscheider zuspitzte.

Er ist eine Naturgewalt. Ein menschlicher Hurrikan.

Stadionsprecher George Sephton über Jürgen Klopp

Der “German Scouser”, Vaterfigur und bewusster Leader eines hochgradig multikulturellen Kaders, sprach seine Meinung zu gesellschaft- lichen und politischen Themen, etwa gegen den Brexit, dosiert, aber, wenn es sein musste, unmissverständlich aus. Wer so stabil unverfälscht auftritt, erntet das Vertrauen seiner Leute und bei seinen Gegnern mindestens Respekt. Klopps unaufhörliche Kritik an der Premier-League-Anstoßzeit am Samstag, 12.30 Uhr, und am internationalen Spielkalender überhaupt ist von der Sorge um die Gesundheit der Athleten und die Qualität des Spitzenfußballs getrieben.

Seine Erregung gegenüber Schiedsrichtern und Vierten Offiziellen kam auf der Insel öfter nicht gut an. Sie hat sich mit Beginn der laufenden Saison erkennbar gelegt. Was an der treffenden Beschreibung von Sephton nichts ändert. Die Stimme von Anfield sagt: “Er ist eine Naturgewalt. Ein menschlicher Hurrikan.”

Jörg Jakob

Wie “Hurrikan” Klopp in England die Herzen eroberte – und aneckte

Erst belächelten sie ihn irritiert, dann verliebten sie sich: Jürgen Klopp führte den FC Liverpool mit großem Herzen, klarem Verstand und guter Laune – doch mancher lernte auch eine andere Seite kennen.

Wahrscheinlich ist das jetzt der am wenigsten originelle Einstieg in das Kapitel über die menschliche Seite von Jürgen Klopps Ära in Liverpool. Es ist aber ganz bestimmt der naheliegendste: Es kommt nicht darauf an, was man von dir denkt, wenn du ankommst. Was wirklich zählt, ist, was sie von dir halten, wenn du gehst. So hat es der Fußballtrainer sinngemäß gesagt, als er im Oktober 2015 im Nordwesten Englands aufschlug. Im Mai 2024 lautet eine Liedzeile dort, angelehnt an einen Beatles-Song: “Ich bin verliebt in ihn und fühle mich gut dabei.”

Am Anfang haben sie den Deutschen leicht irritiert belächelt. Sogar Kommentare für nationale Sonntagszeitungen wurden geschrieben, weil der Neue seine Mannschaft sich vor den Fans auf dem legendären Kop hatte aufreihen und unterhaken lassen. Und das nach einem doch eher freudlosen 2:2 gegen West Bromwich Albion.

Die Gemeinschaft mit den Fans suchte Klopp früh

Ein Team und seine Fans: Jürgen Klopp und seine Spieler.

Ein Team und seine Fans: Jürgen Klopp und seine Spieler vor der Liverpooler Kop.
imago images/Shutterstock

Klopp stiftete damit früh Gemeinsinn unter Profis und Publikum. Seine persönliche, innige Beziehung zu den Getreuen im Anfield Stadium festigte der Teammanager rasch, indem er Verständnis für deren Protest gegen eine Erhöhung der Ticketpreise äußerte. Das war authentisch, gleichzeitig nicht uneigennützig: Ohne die so leidenschaftliche wie fachkundige Gemeinde im Rücken wäre seine Mission zum Scheitern verurteilt gewesen.

Die genoss es zunehmend, wenn ihr “Manager” die Seitenlinie entlang raste, um späte Siegtore zu feiern. Was den Rest des Königreichs nicht wirklich amüsierte. Die Medienmenschen des Klubs bekamen ohnehin schon die Krise, weil der Deutsche Gefallen daran fand, das im Land allgegenwärtige F…-Wort während offizieller Pressekonferenzen auszusprechen.

Fußball-England gewöhnte sich jedoch schnell an den “Normal One”, der für Entertainment sorgte. Neben dem Platz und vor allem darauf. Wer aufmerksam war bei all den Interviews in all den Jahren, hörte Klopp immer wieder von einem “proper football match” reden: Guter, ordentlicher, richtiger Fußball, vorzugsweise gegen Gegner, die mitspielen wollen, sollte im Mittelpunkt stehen. Viel häufiger als ihm lieb war, rückte jedoch das ganze Drumherum dorthin.

“Der Kerl ist seit einer Woche hier und kennt jedermanns Namen”

Die Kultur-Revolution im Inneren des Liverpool Football Club begann mit seinem Einstand. George Sephton, seit 52 Jahren Stadionsprecher, hat alle großen Trainer und Stars kommen und gehen sehen. An seine erste Begegnung mit “Jurgen” erinnert er sich gut und gern: “Nach Klopps erstem Heimspiel, Europa League gegen Rubin Kasan, 1:1, wartete ich im Empfangsbereich der alten Haupttribüne, als er die Treppe hinauf in den Presseraum ging. Ich folgte ihm und sagte: Hallo, mein Name ist George … Das war alles, was ich loswerden konnte, denn er entgegnete: Ach ja, Du bist die berühmte Stimme von Anfield! Ich war fassungslos.”

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Klopp hatte einige Zeit zuvor ein Interview mit Sephton in der kicker-Rubrik “Geschichte und Geschichten” gelesen und sich an die “Voice of Anfield” erinnert. Aber nicht nur das: Ein Steward, der die Szene beobachtete, rief Sephton zu: “Der Kerl ist seit einer Woche hier und kennt jedermanns Namen. Nicht nur die der Spieler, sondern auch der Leute im Büro, der Sicherheitsleute. Alle!”

Klopp kann sein Publikum je nach Anlass zum Lachen oder Weinen bringen

Im legendären Trainingszentrum Melwood kam kein Zweifel auf, wer Kommunikation und Kommando übernehmen würde: der Boss, der so klug und emotional intelligent war, immer auch Mitarbeitern in deren Fachbereichen zu vertrauen. In der neuen, von Klopp maßgeblich mitgestalteten Academy in Kirkby ist das heute nicht anders.

Der Gute-Laune-Chef, der dort einer Kantinenangestellten auf Englisch darzustellen versucht, wie der deutsche Urlauber in Spanien für gewöhnlich – “Dos cervezas por favor” – zwei Bier bestellt, bringt sich bei solchen Gelegenheiten gern selbst brüllend zum Lachen. Das Video-Team von LFC-TV verliert ein Naturtalent vor der Kamera, das sein Publikum, egal, ob bei kommerziellen oder karitativen Themen, je nach Anlass zum Lachen oder zum Weinen bringt – und auf jeden Fall für die gute Sache gewinnt.

Sakho lernte Klopps Konsequenz kennen

Er kann aber auch ganz anders. James Pearce, zunächst für das Liverpool Echo, heute für The Athletic LFC-Insider, bekam Klopps kalte Schulter unvermittelt in einer Pressekonferenz zu spüren, weil sein Athletic-Kollege Simon Hughes eine Story über Personalien und Dissonanzen in der medizinischen Abteilung veröffentlicht hatte. Wenig später war wieder “all good”. Was sich von Mamadou Sakho, Verteidiger in dem von Brendan Rodgers übernommenen Kader, nicht behaupten lässt. Sakho kam wiederholt zu spät. Und wer die Regeln missachtet, spielt schon bald nicht mehr mit. Alle anderen schützt dieser Trainer wie eine Löwenmutter ihre Jungen.

Bei manchem Liverpool-Fan bleibt Jürgen Klopp nicht nur gedanklich in Erinnerung.

Bei manchem Liverpool-Fan bleibt Jürgen Klopp nicht nur gedanklich in Erinnerung.
IMAGO/Shutterstock

Seine Empathie und Dankbarkeit haben ihn die Trennung von Heroen wie Jordan Henderson, Kapitän der Titelgewinner in der Champions League 2019 und in der Premier League 2020, wohl zu lange hinauszögern lassen. Der sportliche CEO war immer auch persönlich eine loyale Führungskraft, die das sich selbst tragende Geschäftsmodell der amerikanischen Klubeigner von der Fenway Sports Group respektierte und nach außen vertrat.

“Wir glauben an Training”, lautete ein Kernsatz der Anfangsjahre. Klopp führte mit seinem datengetriebenen Team hinter dem Team kontinuierlich Top-Transfers und Talente zusammen. Auch im vermaledeiten vorletzten Spieljahr 2022/23, in dem sich alles und damit zu viel auf ihn als alleinigen operativen Entscheider zuspitzte.

Er ist eine Naturgewalt. Ein menschlicher Hurrikan.

Stadionsprecher George Sephton über Jürgen Klopp

Der “German Scouser”, Vaterfigur und bewusster Leader eines hochgradig multikulturellen Kaders, sprach seine Meinung zu gesellschaft- lichen und politischen Themen, etwa gegen den Brexit, dosiert, aber, wenn es sein musste, unmissverständlich aus. Wer so stabil unverfälscht auftritt, erntet das Vertrauen seiner Leute und bei seinen Gegnern mindestens Respekt. Klopps unaufhörliche Kritik an der Premier-League-Anstoßzeit am Samstag, 12.30 Uhr, und am internationalen Spielkalender überhaupt ist von der Sorge um die Gesundheit der Athleten und die Qualität des Spitzenfußballs getrieben.

Seine Erregung gegenüber Schiedsrichtern und Vierten Offiziellen kam auf der Insel öfter nicht gut an. Sie hat sich mit Beginn der laufenden Saison erkennbar gelegt. Was an der treffenden Beschreibung von Sephton nichts ändert. Die Stimme von Anfield sagt: “Er ist eine Naturgewalt. Ein menschlicher Hurrikan.”

Jörg Jakob

Überraschende Kehrtwende: De Zerbi verlässt Brighton doch

Nach zwei erfolgreichen Jahren verabschiedet sich Roberto de Zerbi nach dem letzten Spiel gegen Manchester United am Sonntag von Brighton & Hove Albion. Die Trennung kommt durchaus überraschend.

Er verlässt die Seagulls im Sommer: Roberto de Zerbi.

Er verlässt die Seagulls im Sommer: Roberto de Zerbi.

imago images

Es war zwar eine klassische Pep-Formulierung, sie war in diesem Fall aber auch Ausdruck echter Bewunderung. “Roberto de Zerbi ist einer der einflussreichsten Trainer der letzten 20 Jahre”, hatte Guardiola im Mai 2023 erklärt: “Es gibt keine Mannschaft, die so spielt. Es ist einzigartig.”

Seine erste Saison bei Brighton & Hove Albion beschloss de Zerbi gleich mal auf einem überragenden sechsten Platz. Die zweite starteten die Seagulls deswegen in der Europa League und scheiterten erst im Achtelfinale am späteren Halbfinalisten aus Rom (0:4, 1:0). In der Premier League ist Brighton vor dem letzten Spieltag zwar nur 10. – und doch tauchte de Zerbi auf praktisch jedem Wunschzettel auf. Auch auf dem der Bayern.

In der vergangenen Woche deutete allerdings vieles darauf hin, dass der 44-Jährige doch dem Projekt bei Brighton & Hove Albion die Treue halten wird. “Wenn Sie mich fragen, ob es irgendeinen Verein gibt, der mich umstimmen kann: Nein, da gibt es keinen”, stellte de Zerbi bei The Athletic klar.

Bloom spricht von “zwei hervorragenden Saisons”

Umso überraschender kam dann doch, was der Verein am Samstagnachmittag offiziell mitteilte. De Zerbi und Brighton gehen nach dem abschließenden Premier-League-Spiel gegen Manchester United am Sonntag (17 Uhr, LIVE! bei kicker) getrennte Wege.

Eigentümer Tony Bloom, ein Poker-Millionär, spricht in der Pressemitteilung von “zwei hervorragenden Saisons”, wobei speziell das europäische Abenteuer “den Fans lange in Erinnerung bleiben wird”.

“Wir haben uns einvernehmlich darauf geeinigt, Robertos Vertrag zu einem Zeitpunkt zu beenden, der für beide Seiten passt und uns die frühestmögliche Gelegenheit gibt, für die nächste Saison zu planen – und Roberto genügend Zeit gibt, über seinen nächsten Schritt und seine Zukunft nachzudenken”, so Bloom.

Wenn ich jetzt aufhöre, kann ich mir eine Pause gönnen, bevor ich über meine Zukunft entscheide.

Roberto de Zerbi

Es sei zwischen beiden Parteien kein böses Blut geflossen. De Zerbi betonte, dass nun beide Seiten die “eigenen Ideen und Visionen” umsetzen könnten. “Wenn ich jetzt aufhöre, kann ich mir eine Pause gönnen, bevor ich über meine Zukunft entscheide”, erklärte de Zerbi.

Aus dessen Trainerteam verlassen auch Andrea Maldera, Ricard Segarra, Marcattilio Marcattilii, Vincenzo Teresa, Agostino Tibaudi, Marcello Quinto und Enrico Venturelli die Seagulls. Lediglich Andrew Crofts und Jack Stern bleiben Brighton erhalten.

Triumphe und Debakel: Klopps Highlight-Spiele als Liverpool-Trainer

Grandiose Triumphe und Debakel gegen Pep Guardiola, wundersame Wenden und ein 2:7: Große Spiele prägen die Ära Klopp in Liverpool. Ein Rückblick mit Brillen, Ecken und Kanten.

Wenn am Sonntag um kurz vor 19 Uhr in Anfield der Schlusspfiff ertönt, ist es vorbei für Jürgen Klopp in Liverpool. Das Match gegen Wolverhampton wird sein 491. und letztes Pflichtspiel als Teammanager der Reds. Über 300 Partien hat Klopp gewonnen, manche spät und spektakulär, besonders wichtige Spiele aber gingen auch dramatisch verloren. Der kicker blickt noch einmal zurück auf einige besonders denkwürdige Auftritte aus den vergangenen gut achteinhalb Jahren mit Liverpool.

17. Oktober 2015: Tottenham Hotspur – FC Liverpool 0:0

9. Spieltag, Premier League: Ganz am Anfang steht Klopp im Mittelkreis im alten Stadion an der White Hart Lane und beobachtet interessiert, wie Gegenüber Mauricio Pochettino seine Tottenham Hotspur aufwärmt. Als “The Normal One” hat sich Klopp eine Woche zuvor in Liverpool vorgestellt, sein Debüt in England verläuft jedenfalls wenig schillernd. Emre Can steht in der Startelf und leitet fast das 1:0 durch Divock Origi ein, am Ende aber muss Simon Mignolet gegen Harry Kane das 0:0 retten. Gegenpressing ist noch in Arbeit.

23. Januar 2016:  Norwich City – FC Liverpool 4:5

23. Spieltag, Premier League: Noch keine vier Monate da, schon ein Fall für den Optiker. Norwich und Liverpool liefern sich ein Spektakel, aus 1:3 wird 4:3, dann 4:4. Als Adam Lallana in der fünften Minute der Nachspielzeit das 5:4 für den FC Liverpool schießt, brechen in der Ekstase Dämme und Sehgestell. Kein ganz neuer Unfall, denn 2011 zerdeppert Nuri Sahin bei einem BVB-Jubel schon einmal die Brille des Trainers, der später vorsorgt: Klopp lässt sich 2021 die Augen lasern.

14. April 2016: FC Liverpool – Borussia Dortmund 4:3

Klopps grosse spiele

Viertelfinale, Europa League: Wieder liegt Liverpool zwei Tore zurück, diesmal 1:3 gegen Klopps Ex-Verein aus Dortmund. Die Reds aber rennen an mit voller Wucht, am Ende köpft Abwehrkante Dejan Lovren eine Flanke von James Milner zum 4:3 ins Netz – Klopp und der Kop flippen aus. Später im Finale in Basel aber gewinnt der FC Sevilla cool mit 3:1 die Europa League, schon das Endspiel im League Cup 2016 ist gegen ManCity verloren gegangen.

9. September 2017: Manchester City – FC Liverpool 5:0

4. Spieltag, Premier League: Pep Guardiola folgt 2016 bei City auf Manuel Pellegrini – nun nimmt ein packendes Trainerduell Fahrt auf, das es schon in der Bundesliga gab. Als die Skyblues Liverpool im Etihad mit 5:0 in der Liga demütigen (zwei Tore Leroy Sané), folgt Monate später die Revanche in der Champions League: Liverpool gewinnt im Viertelfinale furios mit 3:0 und 2:1. Guardiola und Klopp sehen sich ja jetzt häufiger, nie ist es langweilig.

26. Mai 2018: Real Madrid – Liverpool 3:1

Strahlemänner: Cristiano Ronaldo und Zinedine Zidane (re.) nach dem CL-Sieg 2018.

Strahlemänner: Cristiano Ronaldo und Zinedine Zidane (re.) nach dem CL-Sieg 2018.
IMAGO/Sven Simon

Finale, Champions League: Das bis heute letzte große Fußballspiel in Kiew, der letzte Auftritt von Cristiano Ronaldo für Real Madrid – und das letzte Mal für Loris Karius im Tor des FC Liverpool. Klopp hat den Keeper 2016 aus Mainz geholt, der einer der Schlüssel ist für den Einzug in dieses Finale gegen den Seriensieger der Königsklasse. Es wird ein Albtraum: Sergio Ramos wirft erst Mo Salah auf die Schulter und checkt dann Karius. Der, angeblich noch benommen, rollt Karim Benzema die Kugel vor die Füße und lässt einen Fernschuss von Gareth Bale ins Tor flutschen. Immerhin: Bei Bales Fallrückzieher ist Karius machtlos, trotzdem wird er danach nur noch verliehen. Klopp tröstet sich bis frühmorgens mit Campino und Liedgut der Toten Hosen.

7. Mai 2019: FC Liverpool – FC Barcelona 4:0

Halbfinale, Champions League: “Corner taken quickly!” Es braucht nur diese drei Wörter und jeder Livepool-Fan weiß, worum es geht. Barca hat das Hinspiel 3:0 gewonnen mit einem traumhaften Freistoß von Lionel Messi als Schlusspunkt. Die Reds aber geben sich nicht geschlagen. Divock Origi trifft im Rückspiel früh, nach der Pause stellt der Doppelschlag von Georginio Wijnaldum alles auf null, und dann führt Trent Alexander-Arnold eine Ecke schnell aus, Origi versenkt zum 4:0. Nicht in der Overtime, wie viele heute glauben, sondern in der 79. Minute. Barca ist zu geschockt für eine Reaktion.

1. Juni 2019: FC Liverpool – Tottenham Hotspur 2:0

Finale, Champions League: Das zweite Finale in Folge – und nach den Niederlagen 2013 mit dem BVB und 2018 darf Klopp den Henkelpokal nun in Madrid in die Hände nehmen. Salah versenkt früh einen Handelfmeter gegen Tottenham, Origi macht den Triumph perfekt. Nach 2005 gewinnen die Reds wieder die Champions League, erneut wird es eine lange Party, diesmal folgt die Bustour samt Trophäe durch die Stadt.

10. November 2019: FC Liverpool – Manchester City 3:1

12. Spieltag, Premier League: Wieder ein Highspeed-Thriller gegen City und Guardiola. Der 3:1-Sieg gelingt relativ früh in der Saison, doch er bringt Liverpool acht Punkte Vorsprung. Die erste Meisterschaft nach 30 Jahren wird immer greifbarer, nachdem es in der Saison zuvor trotz 97 Punkten (City98) nicht reichte. Im Januar 2019 hatte Liverpool 1:2 bei den Skyblues verloren, einmal fehlen den Reds laut Torlinientechnik nur 11Millimeter zum vielleicht titelentscheidenden Treffer. Als die Meisterschaft schließlich Ende Juni 2020 perfekt ist, müssen Straßen und Stadion wegen Corona leer bleiben.

21. Dezember 2019 FC Liverpool – Flamengo 1:0 n. V.

Erst die CL gewonnen, dann den Weltpokal: Liverpool 2019.

Erst die CL gewonnen, dann den Weltpokal: Liverpool 2019.
imago images/Xinhua

Finale, Klub-WM: Ein Brasilianer trifft gegen die Brasilianer und krönt den FC Liverpool zum Klub-Weltmeister. Roberto Firmino besorgt in der 99. Minute das einzige Tor gegen Flamengo, das sich lange vehement wehrt. Klopp ist nicht nur Weltmeister, sondern wird von der FIFA auch zum Welttrainer gekürt.

4. Oktober 2020: Aston Villa – FC Liverpool 7:2

4. Spieltag, Premier League: Nach drei Siegen zum Saisonstart geht Liverpool bei Aston Villa krachend unter. Jack Grealish, damals Kapitän der Villans, sammelt fünf Scorerpunkte, doch Klopp gibt sich gelassen. “Warum sollte ich jetzt wütend sein?”, fragt er. Vielleicht weil seit 70 Jahren kein Meisterteam in England mehr sieben Tore kassierte.

16. Mai 2021: West Bromwich Albion – FC Liverpool 1:2

36. Spieltag, Premier League: Liverpool, mit viel Verletzungspech, läuft Gefahr, einen Platz in der Champions League zu verpassen. Doch der Schlussspurt hat es in sich: Die letzten fünf Spiele gewinnt das Team, besonders in Erinnerung ist ein Tor vom Torwart. Alisson ist bei einer Ecke mit vorn und köpft zum 2:1- Sieg bei West Brom ein. Klopp jubelt welttrainerlich: “What a Worldie!”

28. Mai 2022: FC Liverpool – Real Madrid 0:1

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Finale, Champions League: Zwei C beherrschen Klopps viertes Champions-League-Finale: Chaos und Courtois. Erst die gefährlichen Szenen vor dem Stade de France, als durch einheimische Banden und krude Polizeimaßnahmen Dutzende Liverpool-Fans zu Schaden kommen. Nach dem verspäteten Anpfiff domineren zwar die Reds, haben Chance um Chance, doch Reals Keeper Thibaut Courtois ist an diesem Abend in Paris nicht zu schlagen. Neun Monate später im Achtelfinale ist die Angelegenheit hingegen klar. Real gewinnt im Achtelfinal-Hinspiel ultracoool mit 5:2 in Anfield. Neben dem jüngsten 0:3 gegen Bergamo die höchste Europacup-Pleite unter Klopp.

27. August 2022: FC Liverpool – AFC Bournemouth 9:0

4. Spieltag, Premier League: Vor all dem Real-Frust aber gibt es ein Highlight in der Premier League. Nach tristen zwei Punkten aus drei Spielen fertigt Liverpool den AFC Bournemouth mit 9:0 ab, es wird der höchste Sieg in der Ära Klopp, bei dem der amtierende Torschützenkönig Salah kurioserweise ohne Scorerpunkt bleibt. “We want ten”, fordern die Fans zwar, doch die Mannschaft belässt es bei einem einstelligen Ergebnis. Zehn Treffer wären ein Novum in der 132-jährigen Klubgeschichte gewesen.

5. März 2023: FC Liverpool – Manchester United 7:0

Was für ein Ergebnis: 2023 schoss Liverpool Manchester United mit 7:0 aus dem Stadion.

Was für ein Ergebnis: 2023 schoss Liverpool Manchester United mit 7:0 aus dem Stadion.
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26. Spieltag, Premier League: Einen Vereinsrekord stellt dafür Manchester United an der Anfield Road auf, allerdings keinen, auf den die Beteiligten jemals angesprochen werden möchten. Nie davor und danach haben die Red Devils in der Premier League eine heftigere Niederlage einstecken müssen als bei jenem epischen 0:7. Salah schießt diesmal zwei Tore und bereitet zwei vor. “Peinlich” findet nicht nur United-Verteidiger Luke Shaw das Debakel ausgerechnet beim 60 Kilometer entfernten Erzrivalen. Klopp hat auch diesem Traditionsduell der englischen Schwergewichte eine historische Note verpasst.

25. Februar 2024: FC Liverpool – FC Chelsea 1:0 n. V.

Finale, League Cup: Dieser League Cup sei “die speziellste Trophäe, die ich je gewonnen habe”, sagt Klopp nach dem Sieg über den FC Chelsea. Nicht, weil es sein letztes Spiel in Wembley und sein letzter Titel als Trainer des FC Liverpool sein wird. Auch nicht, weil es der dritte Finalsieg über die Blues in Folge ist (davor FA Cup und League Cup im Elfmeterschießen), sondern weil seine Mannschaft so ungewöhnlich besetzt ist. “Es ging darum, was diese Kids dazu beigetragen haben.” Elf arrivierte Profis fehlen, also vertraut Klopp auf die Teenager Bobby Clark, James McConnell und Jayden Danns. Das Tor besorgt mit van Dijk zwar ein Haudegen per Kopf, Klopp aber lobt danach vor allem die Jungen. Schließlich sollen sie bald auch ohne ihren Normal One Spektakel in Rot zeigen.

Martin Gruener

Klopps Weg zur Legende: Bierkästen, Telefondienste, Titel – und Bayern am Horizont?

“The Normal One” sagt Goodbye 17.05.2024

Klopps Weg zur Legende: Bierkästen, Telefondienste, Titel – und Bayern am Horizont?

19:58Ein letztes Mal betritt Jürgen Klopp am Sonntag nochmals die Premier-League-Bühne, danach verabschiedet er sich aus Liverpool. In der neuen Folge “Making of …” blicken wir mit langjährigen Wegbegleitern auf seinen Karriereweg – und wie er zur Trainerlegende wurde.

Klopps Weg zur Legende: Bierkästen, Telefondienste, Titel – und Bayern am Horizont?

“The Normal One” sagt Goodbye 17.05.2024

Klopps Weg zur Legende: Bierkästen, Telefondienste, Titel – und Bayern am Horizont?

19:58Ein letztes Mal betritt Jürgen Klopp am Sonntag nochmals die Premier-League-Bühne, danach verabschiedet er sich aus Liverpool. In der neuen Folge “Making of …” blicken wir mit langjährigen Wegbegleitern auf seinen Karriereweg – und wie er zur Trainerlegende wurde.

Letzte PK in Liverpool: Die Klopp-Awards und ein Ratschlag an die Nachfolger

Am Freitag hat Jürgen Klopp (56) letztmals als Trainer des FC Liverpool eine Pressekonferenz gegeben. Es wurde gelacht, sich erinnert und nach vorne geschaut.

Raus mit Applaus: Liverpool-Trainer Jürgen Klopp.

Raus mit Applaus: Liverpool-Trainer Jürgen Klopp.

IMAGO/PA Images

Es hatte zu diesen Anlässen über die Jahre auch immer mal wieder Scharmützel mit manchen Journalisten und kleinere Wutreden gegeben, doch die letzte Pressekonferenz von Jürgen Klopp beim FC Liverpool begann so, wie die meisten begonnen hatten: mit lockerem Gelächter. Man schätzt sich am Ende doch.

Am Freitagvormittag ließ sich der scheidende Reds-Trainer eine ganz spezielle Lockerheit anmerken, eine Gelöstheit, aber auch das volle Bewusstsein. “Wir müssen nicht so tun, als wäre es eine normale Woche, weil es das nicht ist”, meinte Klopp vor seinem letzten Spiel in aktueller Funktion, dem Heimspiel gegen Wolverhampton an der Anfield Road (Sonntag, 17 Uhr, LIVE! bei kicker). Es wird besonders. Auch wenn die Meisterschaft woanders entschieden wird.

Erste Zeremonien nach knapp neun denkwürdigen Jahren sind bereits im Gange. “Gestern haben sich die Spieler verabschiedet, wir haben hier gegrillt”, verriet Klopp. “Zwischendurch habe ich immer wieder sehr emotionale Momente.” Missen will er sie nicht. “Wenn der Abschied nicht schwer wäre, würde es bedeuten, dass man keine gute Zeit zusammen hatte”, so der 56-Jährige. “Es war mir immer klar, dass es ein sehr schwerer Abschied wird.”

Mit Klopp gehen wird nicht nur sein Trainerteam. Eine gute Stunde vor der PK hatten die Reds bekanntgegeben, dass die auslaufenden Verträge von Joel Matip und Thiago nicht verlängert werden. “Haben Sie je einen besseren ablösefreien Transfer gesehen?”, raunte Klopp zufrieden zur Personalie Matip. “Ich hätte seine Karriere gerne ohne Verletzungen erlebt”, sagte er über Thiago.

“Klopp-Awards” für Alisson und Alexander-Arnold

Der gebürtige Stuttgarter, gewohnt redselig, gab so einige Einschätzungen zum Besten, verlieh auf Nachfrage quasi ein paar Klopp-Awards. Den Preis für den besten Fußball gab er der Leistung seiner Mannschaft gegen Manchester City im März (1:1), als spektakulärstes Spiel kürte Klopp das Champions-League-Halbfinal-Rückspiel gegen Barcelona 2019. Sein liebstes Tor erzielte Alisson, die beste Parade zeigte der Torhüter auch. Den besten Assist gab Trent Alexander-Arnold per Ecke – gegen Barcelona. Auf dem Weg zum CL-Titel.

“Dreimal im CL-Finale zu stehen, ist eine unglaubliche Leistung”, schwärmte Klopp, als er nach seinem Urteil über seine Ausbeute in knapp neun Jahren Liverpool gefragt wurde. “Ich weiß, dass wir mehr hätten gewinnen können”, räumte er angesichts von “nur” einer Meisterschaft und “nur” einem Henkelpott ein, “aber das ist okay für mich”. Er sei mit sich und seiner Zeit an der Anfield Road im Reinen. Das strahlte er auch aus. Es sei “die beste Zeit” gewesen, “die ich hatte – beim besten Klub, den ich mir hätte vorstellen können”.

Im letzten Drittel der PK ging es hauptsächlich um das besondere Band zwischen Klub und Fans, aber auch zwischen Fans und Klopp. Er selbst machte das weniger an seiner Person fest. Mehr an seiner Herangehensweise. “Wir alle sind so glücklich, wie wir es sind, weil wir uns darauf eingelassen haben.” Diesen Optimismus als Ratschlag legte Klopp dem LFC auch für die Zeit nach seiner Ära nahe.

Dass er nach seinen Stationen in Mainz und Dortmund auch bei einem der größten Klubs der Welt zu so einer beliebten Identifikationsfigur geworden ist, hatte Klopp übrigens “nicht geplant. Ich hatte das nicht erwartet. Aber es bedeutet mir unglaublich viel.”

Liverpool verabschiedet Matip und Thiago

Am Sonntag endet in Liverpool nicht nur das Kapitel Jürgen Klopp. Die Reds verabschieden auch Joel Matip und Thiago.

Ein Kuss für die Champions-League-Trophäe: Joel Matip.

Ein Kuss für die Champions-League-Trophäe: Joel Matip.

imago images / Sportfoto Rudel

Der FC Liverpool hat zwei Tage vor dem letzten Saisonspiel bekanntgegeben, dass Joel Matip und Thiago den Verein im Sommer verlassen werden. Die Verträge laufen aus und werden nicht verlängert.

Matip spielte acht Jahre in Liverpool, gehörte damals zu den ersten Neuverpflichtungen von Jürgen Klopp. Der gebürtige Bochumer wechselte 2016 ablösefrei von Schalke 04 auf die Insel und absolvierte seitdem 201 Pflichtspiele für die Reds. Seine größten Erfolge waren der Champions-League-Gewinn 2019 und ein Jahr später der Meistertitel in der Premier League.

“In all den Jahren, in denen ich mit Fußball zu tun habe, bin ich mir nicht sicher, ob ich auf allzu viele Spieler gestoßen bin, die mehr geliebt werden als Joel Matip. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob es möglich wäre, etwas Schlechtes über ihn zu sagen”, sagte Klopp über Matip, der aktuell noch an den Folgen eines Kreuzbandrisses laboriert. Klopp beschrieb den 32-jährigen Innnenverteidiger als “einen wunderbaren Profi, einen wunderbaren Fußballer und einen wunderbaren Menschen”: “Wir waren gesegnet, ihn so lange bei uns zu haben, und jetzt können wir ihm nur noch alles Gute wünschen, wenn er eine neue Richtung einschlägt.”

Thiago geht nach schwieriger Saison

Wenig später vermeldeten die Reds auch den Abschied von Thiago, dessen Vertrag ebenfalls ausläuft. Der spanische Mittelfeldspieler wechselte 2020 nach dem Triple-Gewinn der Bayern an die Anfield Road und absolvierte in vier Jahren 98 Pflichtspiele. 2022 holte er mit dem FC Liverpool den englischen Pokal, erzielte beim 6:5-Erfolg im Elfmeterschießen ein Tor.

In dieser Saison kam der 33-Jährige verletzungsbedingt nur auf einen Einsatz. “Ich weiß, dass Verletzungen für ihn und auch für uns frustrierend waren, aber das Niveau, auf dem er spielen konnte, als er verfügbar war, war unglaublich. Daran werde ich mich erinnern”, unterstrich Klopp.

Beim Heimspiel am Sonntag gegen die Wolverhampton Wanderers (17 Uhr, LIVE! bei kicker) fällt für Matip und Thiago der letzte Vorhang in Liverpool. Es wird schon allein wegen Klopp ein emotionaler Abschied werden.