Stars eliminieren Titelverteidiger – Zibanejad baut Rangers-Lauf aus

Die Dallas Stars reißen das Ruder in ihrer Serie gegen Titelverteidiger Vegas erfolgreich herum, die New York Rangers siegen einfach immer weiter. Die NHL Playoffs am Montagmorgen.

4:3 nach 0:2 in der Serie: Die Dallas Stars sind eine Runde weiter.

4:3 nach 0:2 in der Serie: Die Dallas Stars sind eine Runde weiter.

IMAGO/USA TODAY Network

Ein normaler Wildcard-Starter waren die Vegas Golden Knights in den Playoffs beileibe nicht, trotzdem sind sie nun wie ein normaler Wildcard-Starter in der ersten Runde ausgeschieden: Der Titelverteidiger, der bei der Transfer-Deadline noch einmal mächtig aufgerüstet hatte, verlor in der Nacht auf Montag (MESZ) das entscheidende siebte Spiel bei den Dallas Stars mit 1:2.

Dabei hatten die Golden Knights die Serie mit einem doppelten Auswärtscoup eröffnet, doch die Stars rissen das Ruder mit vier Siegen aus fünf Spielen erfolgreich herum. “Nach Spiel 2 gab es wahrscheinlich viele da draußen, die daran gezweifelt haben, dass wir noch einmal zurückkommen. Hier, in diesem Raum, in dieser Organisation, haben viele daran geglaubt”, sagte Dallas’ Kapitän Jamie Benn nach dem Einzug in die nächste Runde.

NHL 2023/24

Für die Texaner, die in der Regular Season das beste Team der Western Conference gestellt hatten, erzielte Radek Faksa kurz nach Beginn des Schlussdrittels den Siegtreffer, nachdem Brett Howden (36.) die Führung der Hausherren durch Wyatt Johnston (15.) noch ausgeglichen hatte. Beide Torhüter – Jake Oettinger und Adin Hill – kamen auf jeweils 22 Paraden. Dallas, das damit das letzte noch offene Ticket fürs Viertelfinale löste, bekommt es dort mit der Colorado Avalanche zu tun, die nach dem 4:1 über die Winnipeg Jets deutlich ausgeruhter ist.

Eiskalte Rangers gewinnen auch das fünfte Playoff-Spiel

Schon einen Schritt weiter sind die New York Rangers, die ihre Zweitrunden-Serie gegen die Carolina Hurricanes mit einem 4:3 im Madison Square Garden eröffneten. Der Gewinner der Presidents’ Trophy für die beste Mannschaft der Hauptrunde gewann damit nach dem Sweep gegen die Washington Capitals auch sein fünftes Match dieser Playoffs.

Mika Zibanejad war mit zwei Toren und einer Vorlage der überragende Mann in einem Spiel, in dem die Rangers mit 3:1 und 4:2 führten. Für die Hurricanes, die zuvor die New York Islanders überzeugend ausgeschaltet hatten (4:1), wurde das Über- und Unterzahlspiel zum Problem: Die Rangers nutzten beide Powerplays für Tore, die Gäste keine ihrer fünf Chancen.

Favoriten-Duell im Osten – Boston will die Revanche

In der Eastern Conference setzten sich in allen vier Erstrunden-Serien die besser gesetzten Teams durch und sind nun unter sich. Eine Vorschau auf die Runde zwei im Osten …

Zwei Teams auf Titeljagd: Die Florida Panthers (li.) und die New York Rangers.

Zwei Teams auf Titeljagd: Die Florida Panthers (li.) und die New York Rangers.

IMAGO/USA TODAY Network

New York Rangers – Carolina Hurricanes

Der Playoff-Modus bringt es mit sich, dass mit den Rangers und Hurricanes das punktbeste und das drittbeste Team der Hauptrunde nicht nur im Osten, sondern der gesamten NHL bereits in Runde zwei aufeinandertreffen. Beide präsentierten sich in ihren Erstrundenserien sehr souverän, die “Broadway Blue Shirts” schlugen die Washington Capitals sogar per “Sweep”. Beide Teams gehören zum engsten Kreis der Titelkandidaten, besitzen in allen Mannschaftsteilen Tiefe, Erfahrung und auch Starpower.

Bei Carolina wurden in Runde eins gerade die jüngeren Akteure zu Schlüsselfaktoren: Der erst 22-jährige Seth Jarvis war mit sieben Scorerpunkten in fünf Spielen bester Scorer, gefolgt von Andrei Svechnikov (24) und Martin Necas (25) mit je fünf Zählern. Bei den Rangers waren die beiden erfahrenen Center Mika Zibanejad (31) mit sieben und Vincent Trocheck (30) mit sechs Punkten die tragenden Säulen – noch vor Supertechniker Artemi Panarin.

kicker-Tipp: 4:3

Der bessere Torhüter mit Igor Shesterkin (Fangquote 93,1 Prozent) aus den Reihen der Rangers könnte zum entscheidenden Faktor zwischen zwei stark besetzten Teams werden.

Florida Panthers – Boston Bruins

Als letztes Team in der Eastern Conference schaffte Boston erst durch einen Overtime-Erfolg in Spiel sieben gegen Toronto den Sprung in die zweite Runde, nachdem die Maple Leafs zuvor einen 1:3-Serienrückstand wettgemacht hatten. Die Bruins wahrten so aber ihren Nimbus als Angstgegner der Kanadier. Kapitän Brad Marchand mit acht Scorerpunkten, vor allem aber Goalie Jeremy Swayman, der in seinen sechs Einsätzen auf die herausragenden Werte von 95 Prozent gehaltender Schüsse sowie nur 1,5 Gegentore pro Spiel kam, waren in den Playoffs bis dato die Schlüsselspieler für die Bruins.

Die Panthers beeindruckten derweil beim glatten 4:1 gegen den bis vor kurzem noch erfolgreicheren Florida-Rivalen Tampa Bay Lightning mit viel offensiver Wucht im Kollektiv, angeführt – wie schon im letzten Jahr beim Finaleinzug – von Stürmern Matthew Tkachuk sowie auch Carter Verhaeghe (beide neun Scorerpunkte). Schon der Weg ins Finale 2023 hatte für Florida gegen die Bruins begonnen, die damals nach Rekordhauptrunde und 3:1-Führung gegen die Panthers in der Overtime von Spiel sieben unterlagen. Folgt 2024 die Revanche?

kicker-Tipp: 4:2

Die Ausgeruhtheit der Panthers, die vor Spiel eins eine Woche Pause hatten, wird zum Zünglein an der Waage.

Pastrnak in der Overtime: Boston wirft Toronto raus

Die Zuschauer im Bostoner TD Garden mussten lange den Atem anhalten, ehe das siebte und entscheidende Playoff-Erstrundenspiel zwischen den Bruins und Toronto entschieden war. In der Overtime war David Pastrnak zur Stelle und beendete die Saison der Maple Leafs.

Kaum zu halten nach seinem entscheidenden Treffer: David Pastrnak (li.).

Kaum zu halten nach seinem entscheidenden Treffer: David Pastrnak (li.).

IMAGO/USA TODAY Network

Eine der ältesten Playoff-Rivalitäten der NHL fand am Samstag mal wieder ein dramatisches Ende. Und wieder einmal waren die Kanadier die Leidtragenden. 2013 verspielten sie in Spiel 7 in den letzten zwei Minuten noch ein 4:2 (4:5 OT), 2018 (7:4) und 2019 (5:1) mussten sie sich im entscheidenden Duell geschlagen geben. Und 2024? Mit zwei 2:1-Siegen hatte Toronto sich noch in die Partie nach Boston gerettet, um dann doch wieder nach einem 1:2 in der Overtime auszuscheiden.

Dabei hatten die Maple Leafs zehn Minuten vor dem Ende in einem fairen Spiel, in dem es insgesamt nur drei Powerplay-Situationen gab, alle Trümpfe in der Hand. Nachdem zuvor die beiden starken Torhüter Jeremy Swayman (Boston) und Ilya Samsonov (Toronto) ihren Kasten sauber gehalten hatten, brachte William Nylander in der 50. Minute mit einem Schuss aus dem Slot in Führung – aber nicht in die nächste Runde. Denn Hampus Lindholm glich nur 1:21 Minuten später vom linken Bully-Punkt aus.

Der Unterschied war so gering. Kein Zweifel, wir waren in Reichweite.”

Torontos Kapitän John Tavares

Nachdem ein Nylander-Versuch kurz vor dem Ende vom Schuh von Bostons Verteidiger Parker Wotherspoon gerade noch von Swayman pariert werden konnte, ging es in die Verlängerung. Und da versetzte David Pastrnak die Bruins in einen kollektiven Jubel. Nach einem Lindholm-Pass nahm Pastrnak den von der Bande zurückspringenden Puck auf und traf nach 61:52 Minuten.

“Wir hatten es in Reichweite”, haderte Torontos Kapitän John Tavares. “Der Unterschied war so gering. Kein Zweifel, wir waren in Reichweite.” Das sah auch sein Coach so. “Die Serie war natürlich unglaublich eng. Verlängerung in Spiel 7, knapper geht es nicht. Deshalb sind wir natürlich enttäuscht, dass wir den Kürzeren gezogen haben”, erklärte Sheldon Keefe.

Nun wartet Florida auf die Bruins

Toronto ist raus, für Boston geht es nun in der zweiten Playoff-Runde gegen die Florida Panthers weiter, die ihre Serie in fünf Spielen gegen den Tampa Bay Lightning gewannen. Die Bruins können da Revanche nehmen, den vergangene Saison flogen sie in der ersten Runde überraschend gegen die Panthers nach einem 3:4 in der Serie nach 3:1-Führung noch raus.

Rookie-Goalie trumpft auf: Die Oilers treffen auf Angstgegner Vancouver

Mit einem unerwarteten Matchwinner machen die Vancouver Canucks eine Playoff-Serie mit den Edmonton Oilers perfekt. Und der Titelverteidiger verhindert das Aus. Die NHL am Samstagmorgen.

Torwart Arturs Silovs mittendrin: Die Canucks bejubeln den entscheidenden Auswärtssieg in Nashville.

Torwart Arturs Silovs mittendrin: Die Canucks bejubeln den entscheidenden Auswärtssieg in Nashville.

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Die Edmonton Oilers treffen beim Kampf um ihren ersten Stanley-Cup-Triumph seit 1990 im Viertelfinale auf den einzigen Gegner, der in der Pacific Division vor ihnen gelandet war: Die Vancouver Canucks entschieden ihre Auftaktserie gegen die Nashville Predators im sechsten Spiel mit einem 1:0-Auswärtssieg. Die Oilers hatten die Los Angeles Kings bereits mit 4:1 ausgeschaltet.

Der Schweizer Pius Suter erzielte in der Nacht auf Samstag (MESZ) 99 Sekunden vor dem regulären Ende den Treffer des Tages in der Bridgestone Arena, als Matchwinner durfte sich aber noch ein anderer fühlen: Arturs Silovs, ein 23 Jahre junger Lette, erarbeitete sich mit 28 Paraden zu einem perfekten Zeitpunkt den ersten Shutout seiner noch jungen NHL-Karriere. Der Rookie war als dritter Torhüter der Canucks in die Serie gestartet, ist seit Spiel 4 aber als Startspieler gefragt, weil sich Thatcher Demko und Casey DeSmith verletzt hatten.

NHL 2023/24

Für die Oilers waren die Canucks in dieser Saison ein echter Angstgegner. Alle vier Duelle gingen verloren bei insgesamt 7:21 Toren. “Das wird eine echte Herausforderung”, findet Vancouvers Verteidiger Ian Cole dennoch. “Gerade wenn man zwei Typen wie McDavid und Draisaitl hat. Sie machen jedes Mal, wenn sie auf dem Eis sind, den Unterschied.”

In der ersten Playoff-Runde galt das in jedem Fall: Connor McDavid kam in den fünf Duellen mit den Kings auf satte zwölf Scorerpunkte (ein Tor/elf Vorlagen), Leon Draisaitl auf zehn (5/5). Auch in den verlorenen Hauptrunden-Spielen gegen die Canucks waren beide Edmontons Punktegaranten (Draisaitl vier, McDavid drei Scorerpunkte).

Stars vergeben ersten Matchball in Las Vegas

Nachsitzen müssen dagegen die Dallas Stars, die ihren ersten Matchball bei den Vegas Golden Knights vergaben. Der Titelverteidiger erkämpfte sich mit einem 2:0 auf heimischem Eis ein Entscheidungsspiel in Dallas. Adin Hill hielt seinen Kasten mit 23 abgewehrten Schüssen sauber.

Doppelpack Draisaitl: Oilers eliminieren Kings

Vor zwei Jahren schalteten die Edmonton Oilers die Los Angeles Kings in sieben Spielen aus, vergangene Saison in sechs, nun durch das 4:3 in fünf. Die Wende am frühen Morgen deutscher Zeit brachte Leon Draisaitl mit einem Doppelpack.

Jubel mit den Fans: Doppelpacker Leon Draisaitl lässt sich gegen die Kings feiern.

Jubel mit den Fans: Doppelpacker Leon Draisaitl lässt sich gegen die Kings feiern.

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Die Edmonton Oilers um Leon Draisaitl haben ihr erstes Zwischenziel erreicht und die Los Angeles Kings in möglichst wenig Partien ausgeschaltet. Nun haben sie ein paar Tage Zeit zu regenerieren, trainieren, Blessuren auszukurieren. Auch, weil ihr Gegner in der zweiten Runde der NHL Playoffs noch nicht feststeht. Aktuell führen die Vancouver Canucks in ihrer Serie mit 3:2-Siegen gegen die Nashville Predators.

Im heimischen Rogers Place mussten sich die Oilers einer Anfangsoffensive der Kings erwehren, die noch einmal alles versuchten. Dennoch brachte Evander Kane die Gastgeber nach Pass von Verteidiger Brett Kulak in Führung (11.). 28 Sekunden vor Drittelende fiel der unglückliche Ausgleich, als ein ins Oilers-Drittel geschlagener Puck kurios von der Bande abprallte. Der zum Klären herausgeeilte Goalie Stuart Skinner konnte nicht mehr verhindern, dass Alex Laferriere ins leere Netz einschoss. Auf der Kippe stand das vorzeitige Oilers-Weiterkommen kurz, als Blake Lizotte die Kalifornier sogar mit 2:1 nach vorne brachte (24.). Doch erneut konnten sich Edmonton auf sein Überzahlspiel verlassen.

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In der 28. Minute sah es zunächst so aus, als ob Kings-Goalie Dave Rittich einen Draisaitl-Schuss spektakulär pariert hätte. Das Videostudium zeigte jedoch eindeutig, dass er mit Handschuh und Puck hinter der eigenen Torlinie lag, deshalb lautete das Urteil: Tor und 2:2. Wenige Sekunden nach Ende des nächsten Powerplays bediente Oilers-Superstar Connor McDavid erneut Draisaitl, der sein Team mit dem Doppelpack auf Kurs brachte (33.).

Zach Hyman staubte einen Pfostenschuss von Ryan Nugent-Hopkins zum 4:2 ab (40.), erneut nur Sekunden nach dem Ende eines Powerplays und mit Kings in Unordnung. Im Schlussdrittel verwalteten die Oilers ihren Vorsprung weitgehend sicher, mussten nur noch das 4:3 durch Adrian Kempe hinnehmen (58.), als L.A. bereits den Torwart vom Eis genommen hatte. Der Rest war eine große Party der Fans im Rogers Place.

Oilers mit perfektem Unterzahlspiel – Vegas vor dem Aus

Ein Trumpf der Oilers in dieser Runde: Zum ersten Mal in ihrer Geschichte blieb das Unterzahlspiel in einer Playoff-Serie perfekt, sie kassierten nicht einen Treffer in fünf Partien. Unterdessen stehen die Vegas Golden Knights vor dem frühzeitigen Aus. Der Titelverteidiger verlor 2:3 und damit das dritte Spiel in Serie gegen die Dallas Stars und liegt nun mit 2:3 in der Serie hinten. Jason Robertson gelang bereits im Mitteldrittel das Siegtor (37.).

Kuriose acht Sekunden beenden Islanders-Saison – Bostons Angst vor dem Déjà-vu

Die Carolina Hurricanes und die Colorado Avalanche stehen in der nächsten Playoff-Runde – die Boston Bruins dagegen zittern plötzlich. Wird’s bitter wie im Vorjahr? Die NHL am Mittwochmorgen.

Playoff-Aus unter bitteren Umständen: Für Kyle Palmieri und die New York Islanders ist die NHL-Saison vorbei.

Playoff-Aus unter bitteren Umständen: Für Kyle Palmieri und die New York Islanders ist die NHL-Saison vorbei.

IMAGO/USA TODAY Network

Mit einem 6:3-Heimsieg gegen die New York Islanders haben die Carolina Hurricanes bereits im fünften Spiel der Best-of-seven-Serie den Einzug ins Viertelfinale der NHL-Playoffs klargemacht. Entscheidend war eine Sequenz zu Beginn des Schlussdrittels.

Beim Stand von 3:3 versenkte erst Jack Drury den zufällig zu ihm abgefälschten Puck zum 4:3 – acht Sekunden später hieß es 5:3: Direkt nach dem Bully erwartete Islanders-Goalie Semyon Varlamov hinter seinem Kasten das Spielgerät, das jedoch gegen den Pfosten prallte. Stefan Noesen staubte ins leere Tor ab. “Es ist hart, ein Spiel so zu verlieren”, haderte Gäste-Kapitän Anders Lee.

NHL 2023/24

Seth Jarvis setzte per Empty-Netter den Schlusspunkt und beendete die Saison der Islanders endgültig. Für die Hurricanes dagegen geht es gegen das beste Team der Regular Season weiter: die New York Rangers, denen gegen die Washington Capitals der einzige Sweep der ersten Playoff-Runde gelungen war.

Avalanche versenkt Jets mit 28 Toren – Maple Leafs überraschen Bruins ohne Matthews

Ebenfalls weiter ist die Colorado Avalanche, die gegen die Winnipeg Jets zum vierten Mal in Serie gewann. Beim 6:3-Auswärtssieg schlug Mikko Rantanen im letzten Drittel doppelt zu, Dauer-Scorer Nathan MacKinnon kam auf zwei Assists. Insgesamt schloss die Avalanche die Serie mit satten 28 Toren ab. Nächster Gegner sind entweder die Dallas Stars oder Titelverteidiger Vegas Golden Knights, deren Serie noch völlig offen ist (2:2).

Derlei wollen die Boston Bruins unbedingt vermeiden. Doch weil sie gegen die Toronto Maple Leafs zuhause ihren ersten Matchball liegenließen und stattdessen mit 1:2 nach Verlängerung verloren, sind sie auf einmal mit ihrer Vergangenheit konfrontiert: Vor einem Jahr hatte Boston nach einer überragenden Hauptrunde mit zahlreichen Rekorden in der ersten Playoff-Runde gegen Underdog Florida Panthers ebenfalls mit 3:1 geführt, nur um dann urplötzlich dreimal in Serie zu verlieren.

Der Coup der Maple Leafs war umso bemerkenswerter, weil NHL-Torschützenkönig Auston Matthews kurzfristig – offenbar erkrankt – ausgefallen war. Die Matchwinner waren stattdessen Matthew Knies, der nach 2:26 Minuten in der Overtime das Siegtor erzielte, und Torhüter Joseph Woll, der bei seinem ersten Starteinsatz in der Serie mit 27 Paraden überzeugte. Zuhause hat Toronto jetzt die Chance, gegen die Bruins auszugleichen.

Möglicher Oilers-Gegner: Canucks vergeben ersten Matchball

Die Edmonton Oilers um Leon Draisaitl können in der Nacht auf Donnerstag (MESZ) zuhause gegen die Los Angeles Kings den entscheidenden vierten Sieg einfahren. Ihr nächster Gegner stünde dann noch nicht fest. Die Vancouver Canucks müssen nach einem 1:2 zuhause gegen die Nashville Predators noch mindestens einmal nachsitzen. Sie führen nur noch mit 3:2.

Panthers werfen Lightning aus den NHL-Playoffs – “Einiges lief nicht für uns”

Drei Playoff-Serien zwischen den Tampa Bay Lightning und den Florida Panthers gab es in den vergangenen vier Jahren. Dreimal kam der einstige Serienmeister Tampa weiter. Diesmal ging es anders aus.

Freude bei Evan Rodrigues (17) und Brandon Montour über die 3:1-Führung der Panthers am Montagabend.

Freude bei Evan Rodrigues (17) und Brandon Montour über die 3:1-Führung der Panthers am Montagabend.

IMAGO/ZUMA Wire

Die Florida Panthers stehen in der zweiten Runde der NHL Playoffs. Im fünften Spiel der Serie gegen die Tampa Bay Lightning holten die Panthers am Montagabend (Ortszeit) den notwendigen vierten Sieg.

Beim 6:1 trafen Alexander Barkov und Carter Verhaeghe jeweils doppelt, Evan Rodrigues und Niko Mikkola erzielten die weiteren Treffer. Für die Gäste war einzig Victor Hedman erfolgreich, sein Treffer zum 1:2 war aber zu wenig. In den ersten zehn Minuten hatte die Lightning zwei eigene Powerplays ohne einen einzigen Schuss aufs Tor abgeschlossen.

“Heute liefen einige Dinge nicht für uns”, sagte Lightning-Coach Jon Cooper. “In der ganzen Serie liefen einige Dinge für nicht für uns. Glauben Sie mir: Ich bin zum Pressekonferenz-Podium unzählige Male als Sieger gekommen und weiß, wie glücklich wir manchmal auch gewonnen haben. Aber wir hatten in dieser Serie unsere Gelegenheiten.”

Tampa Bay ist nun zum zweiten Mal hintereinander in der ersten Runde der Playoffs ausgeschieden, nachdem das Team zuvor drei Jahre in Serie den Titel geholt hatte. Von den drei vorausgehenden Playoff-Serien gegen die Panthers hatte Tampa alle gewonnen.

Skinner plötzlich ganz groß: Oilers fehlt auch dank Draisaitl nur noch ein Sieg

Weil ihr Goalie auf einmal ein Matchwinner ist, stehen die Edmonton Oilers vor dem Einzug in die nächste Playoff-Runde – in der sich der Gegner schon anbahnt. Die NHL am Montagmorgen.

Umjubelter Matchwinner: Stuart Skinner (Mi.) lässt sich von Cody Ceci und Leon Draisaitl feiern.

Umjubelter Matchwinner: Stuart Skinner (Mi.) lässt sich von Cody Ceci und Leon Draisaitl feiern.

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Auch weil ihnen ein herausragender Torhüter fehlte, waren die Edmonton Oilers in der vergangenen Saison bereits in der zweiten Runde am großen Ziel Stanley-Cup-Triumph gescheitert. Und auch 2023/24 war Stuart Skinner nicht gerade ein Punktegaranten für seine Mannschaft, die unter Trainer Kris Knoblauch zwar auch mal enge Spiele gewinnen kann, aber dabei in der Regel von der überragenden Offensive abhängig ist.

Umso bemerkenswerter war, was sich am frühen Montagmorgen (MESZ) in Los Angeles abspielte: Die Oilers gewannen das vierte Spiel der Serie gegen die Kings untypischerweise mit 1:0, und erst recht untypischerweise war Skinner der große Matchwinner. Der 25-Jährige wehrte alle 33 Versuche der Gastgeber ab und feierte den ersten Playoff-Shutout seiner Karriere. Bislang kommt er in den diesjährigen Playoffs auf eine beachtliche Paradenquote von 91,9 Prozent.

NHL 2023/24

Den Siegtreffer erzielte Verteidiger Evan Bouchard beim ersten Powerplay in der 32. Minute auf Vorlage von Leon Draisaitl, der bereits seinen achten Scorerpunkt in der Serie verzeichnete und damit ligaweit nur hinter Teamkollege Connor McDavid (10) liegt. Das Oilers-Topduo liefert also bislang ab, auch wenn Kings-Torwart David Rittich bei seinem ersten Starteinsatz der Serie kaum gefordert war und nur zwölf Paraden zeigte.

Sehr guter Boeser führt Predators zum 3:1 – Rangers schon weiter

Nur noch ein Sieg fehlt Edmonton, das im fünften Aufeinandertreffen wieder zuhause antreten darf, um weiterzukommen. In der nächsten Runde bahnen sich die Vancouver Canucks als Gegner an. Der Gewinner der Pacific Division – fünf Punkte vor den Oilers – führt in seiner Serie gegen die Nashville Predators ebenfalls mit 3:1. Beim 4:3-Auswärtssieg nach Verlängerung erzwang Dreierpacker Brock Boeser mit einem späten Doppelschlag (58./60.) die Overtime, in der Elias Lindholm nach 62 Sekunden zuschlug.

Als erstes Team stehen die New York Rangers in der nächsten Runde. Der Gewinner der Presidents’ Trophy als beste Mannschaft der Regular Season gewann auch das vierte Duell mit den Washington Capitals, die sich im letzten Moment noch eine Wildcard für die Playoffs gesichert hatten, dort aber gegen die Rangers an ihren Grenzen stießen. Artemi Panarin führte die Gäste mit Tor und Vorlage zu einem 4:2. Als nächstes warten entweder die Carolina Hurricanes oder die New York Islanders, wobei Erstere mit 3:1 in der Serie führen.

Nichushkin trumpft mit Dreierpack auf

Das gilt auch für die Colorado Avalanche, die nach dem furiosen 6:7 zum Auftakt zum dritten Mal am Stück gegen die Winnipeg Jets gewannen. Dem 5:2 und 6:2 folgte ein 5:1, bei dem Valeri Nichushkin erstmals ein Dreierpack gelang und Nathan MacKinnon zwei Assists beisteuerte.