MSV ärgert Wolfsburg lange – Popp krönt Comeback mit Tor und holt Elfmeter raus

Wer hätte das gedacht? Schlusslicht und Absteiger MSV Duisburg hatte den VfL Wolfsburg am Rand einer Niederlage. Der designierte Vizemeister dreht das Spiel spät dank Alex Popp – und dank eines diskutablen Elfmeters.

Unnachahmlich: Alexandra Popp (VfL Wolfsburg) köpft den 1:1-Ausgleich.

Unnachahmlich: Alexandra Popp (VfL Wolfsburg) köpft den 1:1-Ausgleich.

IMAGO/Beautiful Sports

Duisburgs Trainer Thomas Gerstner vertraute nach dem 1:5 gegen den FC Bayern auf vier neue Namen in der Startformation: Thomas, Bathmann, Muth und Zielinski ersetzten Freutel, Sigurdardottir, Josten (alle Bank) und Günster (nicht im Kader). Der Abstieg des MSV hatte schon vor Anpfiff festgestanden, nachdem Köln den SC Freiburg besiegt hatte.

VfL-Coach Tommy Stroot tauschte dreimal im Vergleich zum 4:1 in Freiburg: Wedemeyer, Xhemaili und Kalma begannen für Wilms (nicht im Kader), Oberdorf (Gelbsperre) und die vor einem Wechsel nach Barcelona stehende Pajor (Bank). Popp saß nach fünf Wochen Pause zunächst immerhin wieder auf der Bank.

Frauen-Bundesliga, 19. Spieltag

Der VfL tat sich in Duisburg schwerer als erwartet. Kampfstarke Gastgeberinnen hielten dagegen, hatten bei einem Kalma-Pfostenschuss (6.) früh Glück und eine gut aufgelegte MSV-Keeperin Mahmutovic gegen sich, die gegen Endemann (11.) und vor allem Brand stark parierte (12.). Endemann ließ wenig später freistehend das 1:0 liegen (19.) und visierte in der 33. Minute den Pfosten an. Großes Chancenplus für die Stroot-Elf, aber 0:0 zur Pause.

Nach Popp-Comeback fällt erst einmal das MSV-Tor

Und es wurde ergebnistechnisch nicht besser, also brachte Stroot nach einer Stunde Pajor und Popp, die nach wochenlanger Verletzungspause ihr Comeback gab. Das Tor sollte zügig fallen – nur auf der Gegenseite. Muth flog in eine Bogenlampe und köpfte den völlig überraschenden Duisburger Führungstreffer (64.)!

Wolfsburg reagierte wütend offensiv, Duisburg geriet in Nöte. Unnachahmlich dann der Ausgleich: Ecke Huth, Kopfball Popp (71.). Bis in die 84. Minute hielt das 1:1, dann sorgte ein Elfmeterpfiff für Diskussionen. Popp ging nach einer Ecke und Kontakt mit Muth zu Boden, Schiedsrichterin Westerhoff pfiff zum Unverständnis der Zebras. Janssen verwandelte souverän (85.), der Rest war dann ein von zwei weiteren Toren garniertes Schaulaufen (Endemann, 88.; Pajor, 89.).

Duisburg reist auf seiner Abschiedstournee am 5. Mai (18.30 Uhr) nach Bremen. Zwei Tage zuvor empfängt der VfL zur gleichen Uhrzeit den 1. FC Köln.

9:0 gegen Essen: Wolfsburg steht zum zehnten Mal in Folge im Frauen-Pokalfinale

Die Frauen des VfL Wolfsburg sind mit zehn Titeln Rekordsiegerinnen im DFB-Pokal – und stehen nun zum zehnten Mal in Folge im Finale. Gegen Essen machten es die Wölfinnen äußerst deutlich.

Im DFB-Pokal praktisch nicht zu schlagen: Die Frauen des VfL Wolfsburg sind Pokal-Expertinnen.

Im DFB-Pokal praktisch nicht zu schlagen: Die Frauen des VfL Wolfsburg sind Pokal-Expertinnen.

IMAGO/Eibner

Das 0:4 gegen den FC Bayern hat die Meisterschaft bereits vorentschieden – und so muss der VfL Wolfsburg alles auf die Karte DFB-Pokal setzen. Der zehnmalige Champion war im Halbfinale gegen Essen Favorit, ging es gegen das Überraschungsteam aus der Bundesliga mit drei Wechseln in der Startelf an – Wilms, Rabano und Endemann begannen für Wedemeyer, Hegering und Jonsdottir.

Wolfsburg startete mit Wut im Bauch und war direkt auf Kurs Wiedergutmachung. Zwar verliefen die Anfangsphase ohne große Highlights, doch Brands Führungstreffer nach 14 Minuten war dennoch verdient. Essen verlor den Zugriff auf die Partie, vor allem in der Defensive. Das bestrafte Pajor mit dem Doppelschlag (16.).

DFB-Pokal der Frauen, Halbfinale

Die Wölfinnen wollten noch vor der Pause nachlegen, was durch die ehemalige Essenerin Endemann auch gelang – 3:0 (37.). Von der SGS war offensiv derweil nichts zu sehen, auch defensiv war Essen mitunter überfordert.

Endemann schnürt den Doppelpack

Das ging nach Wiederanpfiff weiter, wenngleich Tommy Stroot Pajor schonte und durch Kalma ersetzte. Die Wolfsburger Offensive machte jedoch weiter Alarm, vor allem Brand und Endemann. Nach einem Doppelpass der beiden Flügelspielerinnen war es Endemann, die ihren Doppelpack schnürte und nach 51 Minuten endgültig alles klar machte.

Es war jedoch noch lange zu spielen – und Wolfsburg längst nicht satt. Essen erlebte einen bitteren Nachmittag, fing sich noch einige Gegentore. Nach 66 Minuten traf Janssen per Kopf zum 5:0, das Eigentor der eingewechselten Joester machte das halbe Dutzend voll (70.). Endemann hatte zudem keine Gnade mit ihrem Ex-Klub, die Rechtsaußen erzielte ihren dritten Treffer, wenngleich Winkler dabei nicht gut aussah. Auch die eingewechselte Xhemaili und Kapitänin Huth trugen sich in die Torschützinnenliste ein, was am Ende ein deutliches 9:0 bedeutete.

Es war die perfekte Wolfsburger Antwort auf das 0:4 gegen den FC Bayern, zum zehnten Mal in Folge steht der VfL im Frauen-Pokalfinale. In der Liga geht es nach der Länderspielpause mit einem Auswärtsspiel in Freiburg weiter, Essen ist derweil bei Aufsteiger Nürnberg gefragt.