Startelfmandat auch im Europacup: Streich stärkt Atubolu

Gleich nach der Ankunft in Griechenland am Mittwochabend äußerte sich Christian Streich auf der Pressekonferenz zum Personal und zur Stimmung nach zuletzt zwei Niederlagen. Seinen neuen Stammkeeper stützt er ausdrücklich.

Genießt das Vertrauen von Freiburgs Cheftrainer Christian Streich: Torwart Noah Atubolu.

Genießt das Vertrauen von Freiburgs Cheftrainer Christian Streich: Torwart Noah Atubolu.

IMAGO/RHR-Foto

“Bei uns ist keine gute Stimmung, wenn wir zweimal verloren haben, aber auch keine schlechte Stimmung”, sagte Christian Streich und blickte nochmals auf das 0:5 in Stuttgart vor der Länderspielphase und das 2:4 gegen Dortmund am Samstag: “In Stuttgart haben wir wegen krassen individuellen Fehlern verloren und einer Mannschaftsleistung, die nicht ausreichend war.”

Streich: Nur ein schlechtes Spiel gegen Stuttgart

Gegen Dortmund habe sein Team allerdings “überwiegend ein gutes Spiel gemacht, leider zwei Tore in Unterzahl kassiert” und hätte “Minimum ein Unentschieden verdient gehabt”. Außer mit “einzelnen, individuellen Dingen” war Streich mit seiner Mannschaft “sehr zufrieden”. Zuvor habe der SC im Pokal sowie zweimal in der Liga – bei Hoffenheim (2:1) und gegen Bremen (1:0) – gewonnen: “Wir haben diese Saison ein schlechtes Spiel gemacht – gegen Stuttgart.”

In Piräus will der SC an den Leistungsaufschwung gegen den BVB anknüpfen und Noah Atubolu seinen Teil dazu beitragen. Das im Sommer zum Stammkeeper beförderte Eigengewächs hat bisher keinen glücklichen Saisonstart erlebt, steht aber vor der nächsten Gelegenheit, sein fraglos großes Potenzial zeigen zu können.

Streich nimmt Atubolu in Schutz – Startgarantie gegen Piräus

Ein in anderen Klubs praktiziertes Modell, im Europacup grundsätzlich die Nummer zwei spielen zu lassen – in Freiburgs Fall der im Sommer aus Stuttgart zurückgekehrte Florian Müller – kommt für Streich nicht infrage. “Es gab bewusst vor der Saison bei uns keine Planungen, wer in welchem Wettbewerb wie lange spielt. Morgen wird Noah Atubolu selbstverständlich spielen”, erklärte der 58-Jährige.

Der SC-Trainer erwähnte nochmals mit dem Blick auf seinen Torhüter die beiden vergangenen, gegentorreichen Spiele. “In Stuttgart haben ihm seine Mitspieler leider nicht helfen können. Die Tore waren so, dass er einfach nichts machen konnte. Genauso gegen Dortmund”, nimmt Streich den 21 Jahren alten, gebürtigen Freiburger in Schutz: “Das erste Tor, Kopfball von Hummels, was soll er da tun? Das zweite Tor, langes Eck, wo wir uns nicht gut verhalten, obwohl wir uns in diesem Spiel oft gut verhalten haben. Da kann er wieder nichts machen.”

Beim dritten Gegentreffer gegen den BVB moniert Streich eine “zu tiefe Verteidigungslinie beim Freistoß” und eine doppelte Unterzahl: “Aufgrund von unglücklichen Umständen, weil Philipp Lienhart (angeschlagen; Anm. d. Red.) draußen war und aufgrund des Fehlverhaltens von Chicco (Nicolas Höfler, Rote Karte; Anm. d. Red.). Dann hat Noah Pech und der Ball geht ihm durch. Auch beim vierten Tor kann er nichts machen.”

Christian Streich

Hat nach zwei Bundesliga-Niederlagen in Folge die Europa League vor der Brust: Christian Streich.
IMAGO/Jan Huebner

Das sei das Los von Torhütern. “Da kommen manchmal ein paar Dinge zusammen”, sagte Streich und unterstrich seine Einschätzung über Atubolu: “Er ist ein guter Torwart, er ist sehr talentiert. Ich gehe davon aus, dass er es morgen hier im Olympiakos-Stadion zeigen wird.”

Keitel wieder einsatzbereit, zwei U-23-Akteure und drei Angeschlagene dabei

Darüber hinaus bestätigte Streich, dass Michael Gregoritsch wegen einer Wadenverletzung nicht mit im Flieger nach Athen saß. Der Stürmer hatte vor fast genau einem Jahr einen Doppelpack zum überraschend deutlichen 3:0-Sieg der Freiburger in Piräus beigesteuert.

Zudem muss der SC auf Manuel Gulde (Gelb-Rot-Sperre) verzichten, der dennoch mit nach Griechenland reiste, um bei der Mannschaft zu sein. Die kehrt am Freitag nach Freiburg zurück und reist nach einer Nacht in heimischen Betten am Samstag nach Frankfurt weiter, wo sie am Sonntagabend (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker) wieder in der Bundesliga gefordert ist.

Ebenso in Piräus dabei: Yannik Keitel, der gegen den BVB wegen Adduktorenproblemen fehlte, nun laut Streich aber wieder “einsatzbereit” sei, sowie die U-23-Akteure Maximilian Breunig und Niklas Sauter. Auch die am Wochenende angeschlagenen Lucas Höler, Maximilian Philipp und Lienhart sind wieder Optionen. “Da müssen wir schauen, ob es von Anfang an oder für einen Teileinsatz reicht”, sagte Streich.

Adamus erste Startelfchance?

Junior Adamu

Steht Junior Adamu das Startelf-Debüt bevor?
IMAGO/Beautiful Sports

Durch Gregoritschs Ausfall und die Fragezeichen bei Höler und Philipp könnte Sommerzugang Junior Adamu erstmals beginnen. “Vielleicht ja, vielleicht nicht”, meinte Streich, der zur taktischen Ausrichtung – gegen den BVB setzte er erstmals diese Saison auf eine Dreierkette – gar keinen Kommentar abgeben wollte: “Sonst wissen es ja die Verantwortlichen von Olympiakos.”

Carsten Schröter-Lorenz

Streich hadert: “Wir haben unglücklich und unverdient verloren”

Die aufregende Partie des SC Freiburg gegen Borussia Dortmund (2:4), die von Führungswechseln und vielen Zweikämpfen geprägt war, stand hinterher nicht nur dem Freiburger Coach ins Gesicht geschrieben.

Nach seiner Roten Karte im Spiel gegen Dortmund geht Freiburgs Nicolas Höfler in die Kabine. 

Nach seiner Roten Karte im Spiel gegen Dortmund geht Freiburgs Nicolas Höfler in die Kabine. 

IMAGO/RHR-Foto

“Das Ergebnis entspricht nicht dem Spielverlauf, weil wir besser waren als dieses Ergebnis”, sagte Christian Streich auf der Pressekonferenz nach der Partie. “Das Ergebnis ist brutal für uns, aber wir müssen damit leben und hatten letztes Jahr auch Spiele, in denen wir nicht besser waren und trotzdem gewonnen haben”, haderte der Freiburger Trainer, dem auch der drohende Ausfall von gleich vier Spielern für die kommenden Aufgaben schmerzte. “Es tut heute brutal weh, das Spiel heute so zu verlieren. Zudem sieht ‘Chico” (Nicolas Höfler; Anm. d. Red.) die Rote Karte und ‘Gregor’ (Michael Gregoritsch; Anm. d. Red.) ist verletzt. Da brauche ich erst einmal einen Tag dafür, denn das ist nicht das, was ich auf dem Platz gesehen habe. Aber das ist die Realität.”

Gregoritsch, Höler und Lienhart angeschlagen

Neben Höfler, der in der Schlussphase – und noch beim Spielstand von 2:2 – die Rote Karte sah und so das Spiel nicht beendete, und Michael Gregoritsch (schon nach rund 30 Minuten) muss auch noch Lucas Höler angeschlagen ausgewechselt werden. “Ich kann noch nichts sagen, sie liegen auf der Massagebank und werden behandelt. Ich weiß nicht, wie es aussieht – auch bei Philipp Lienhart. Wir müssen auch mal morgen abwarten, wenn das Adrenalin draußen ist”, beschrieb Streich die personelle Situation.  

Angesichts des Ausfalls von Kapitän Christian Günter (erneuter Unterarmbruch) drohen den Freiburgern neben einer Sperre in der Bundesliga für Höfler am Sonntag kommender Woche bei Eintracht Frankfurt (15.30 Uhr) also auch weitere verletzungsbedingte Ausfälle, mindestens für die Europa-League-Partie bei Olympiakos Piräus schon am Donnerstag  (21 Uhr). 

Streich: “Kann knallharte Saison werden”

Gerade die besondere Rolle seines Kapitäns betonte Streich am Samstagabend noch einmal: “Christian Günter ist sehr wichtig für uns, er kennt den SC Freiburg, alle Trainer und auch mich in- und auswendig”, so der 58-Jährige Streich, der am Beispiel von Vincenzo Grifo beschrieb, dass sein Team in Abwesenheit Günters zusammenrücken müsse. “‘Vince’ ist der zweite Kapitän und ist sehr gut damit umgegangen, dass er nicht von Anfang an gespielt hat. Sehr gut. Deswegen kam er auf den Platz, hatte den Kopf frei und konnte ein gutes Spiel machen. Das ist die Basis”, so Streich. 

Anschließend schwor der Coach sein Team und das Freiburger Umfeld auf ein möglicherweise schwierigere Zeit in dieser Saison ein: “Die letzten beiden Jahre ist bei uns alles nur hoch gelaufen. Wir wissen, dass es dieses Jahr durchaus eine knallharte Saison werden kann. Ich weiß es auf jeden Fall, das ist das Wichtigste. Wir spielen nächste Woche in Frankfurt, da kann man sich vorstellen, was da los sein wird. Wenn die Mannschaft sich so präsentiert wie heute, bin ich positiv. Wenn sie sich so präsentiert wie in Stuttgart, bin ich negativ – und zwar richtig. Nur so wie heute, alles andere geht nicht. Und trotzdem haben wir heute verloren, aber wir haben unglücklich und unverdient verloren. Das ist wichtig. ” 

Österreich mit 14 Bundesliga-Legionären – Rangnick verzichtet auf Adamu und Schmid

ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick hat seinen Kader für die anstehenden zwei Länderspiele nominiert. Mit dabei sind insgesamt 14 Spieler aus dem deutschen Oberhaus, RB Leipzig stellt die größte Fraktion.

Nicht nur bei RB Leipzig, sondern auch gemeinsam mit dem österreichischen Nationalteam unterwegs: Nicolas Seiwald (li.) und Xaver Schlager.

Nicht nur bei RB Leipzig, sondern auch gemeinsam mit dem österreichischen Nationalteam unterwegs: Nicolas Seiwald (li.) und Xaver Schlager.

IMAGO/GEPA pictures

Mit zehn Punkten aus vier Spielen thront Österreich an der Spitze der EM-Qualifikationsgruppe F. Nach einem Remis gegen Favorit Belgien (1:1) sowie Erfolgen gegen Aserbaidschan (4:1), Estland (2:1) und Schweden (2:0) wartet auf die Elf von Nationaltrainer Ralf Rangnick am 12. September (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) das Wiedersehen mit den Skandinaviern. Für das im Hinblick auf die Endrunde im kommenden Jahr enorm wichtige Spiel sowie für den Test gegen die Republik Moldau zuvor (7. September, 20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) setzt Österreichs Nationaltrainer auf bewährtes Personal – vor allem aus der Bundesliga.

Gleich 14 der 25 Nominierten stehen bei Klubs aus dem deutschen Oberhaus unter Vertrag – die meisten Akteure (3) stellt RB Leipzig. Neben dem zentralen Mittelfeldduo Xaver Schlager und Nicolas Seiwald gehört auch Neuzugang Christoph Baumgartner zum Aufgebot. Der 1. FC Köln (Florian Kainz, Dejan Ljubicic) stellt ebenso wie Mainz 05 (Phillipp Mwene, Karim Onisiwo) und der SC Freiburg (Michael Gregoritsch, Philipp Lienhart) zwei Profis. Zudem sind Konrad Laimer (FC Bayern), Marcel Sabitzer (Borussia Dortmund), Florian Grillitsch (TSG Hoffenheim), Patrick Wimmer (VfL Wolfsburg) und Gladbachs Maximilian Wöber dabei.

Rangnick spricht von möglichem “Riesenschritt” – Schmid und Adamu nicht dabei

Angeführt wird das ÖFB-Aufgebot von Kapitän David Alaba (Real Madrid). Während Rangnick in der Offensive wie gewohnt auf Inter Mailands Neuzugang Marko Arnautovic baut, verzichtet der 65-Jährige auf den Bremer Romano Schmid, Junior Adamu (Freiburg) sowie den wieder genesenen Ex-Stuttgarter Sasa Kalajdzic (Wolverhampton Wanderers), der am Wochenende kurz nach seiner Einwechslung den 1:0-Siegtreffer für die Wolves beim FC Everton besorgte.

Eine wohlüberlegte Entscheidung, wie Rangnick auf der Pressekonferenz am Dienstag erklärte: “Wir haben uns bewusst dafür entschieden, keinen Spieler zu nominieren, bei dem das Risiko einer erneuten Verletzung besteht.” Der ÖFB-Teamchef unterstrich zudem die Bedeutung der Qualifikationsspiels am 12. September: “Wir können mit einem Sieg gegen Schweden einen Riesenschritt Richtung EM machen.” Der Gruppensieger qualifiziert sich ebenso wie der Zweite direkt für die Endrunde in Deutschland.

Österreich mit 14 Bundesliga-Legionären – Rangnick verzichtet auf Adamu und Schmid

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Nicht nur bei RB Leipzig, sondern auch gemeinsam mit dem österreichischen Nationalteam unterwegs: Nicolas Seiwald (li.) und Xaver Schlager.

Nicht nur bei RB Leipzig, sondern auch gemeinsam mit dem österreichischen Nationalteam unterwegs: Nicolas Seiwald (li.) und Xaver Schlager.

IMAGO/GEPA pictures

Mit zehn Punkten aus vier Spielen thront Österreich an der Spitze der EM-Qualifikationsgruppe F. Nach einem Remis gegen Favorit Belgien (1:1) sowie Erfolgen gegen Aserbaidschan (4:1), Estland (2:1) und Schweden (2:0) wartet auf die Elf von Nationaltrainer Ralf Rangnick am 12. September (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) das Wiedersehen mit den Skandinaviern. Für das im Hinblick auf die Endrunde im kommenden Jahr enorm wichtige Spiel sowie für den Test gegen die Republik Moldau zuvor (7. September, 20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) setzt Österreichs Nationaltrainer auf bewährtes Personal – vor allem aus der Bundesliga.

Gleich 14 der 25 Nominierten stehen bei Klubs aus dem deutschen Oberhaus unter Vertrag – die meisten Akteure (3) stellt RB Leipzig. Neben dem zentralen Mittelfeldduo Xaver Schlager und Nicolas Seiwald gehört auch Neuzugang Christoph Baumgartner zum Aufgebot. Der 1. FC Köln (Florian Kainz, Dejan Ljubicic) stellt ebenso wie Mainz 05 (Phillipp Mwene, Karim Onisiwo) und der SC Freiburg (Michael Gregoritsch, Philipp Lienhart) zwei Profis. Zudem sind Konrad Laimer (FC Bayern), Marcel Sabitzer (Borussia Dortmund), Florian Grillitsch (TSG Hoffenheim), Patrick Wimmer (VfL Wolfsburg) und Gladbachs Maximilian Wöber dabei.

Rangnick spricht von möglichem “Riesenschritt” – Schmid und Adamu nicht dabei

Angeführt wird das ÖFB-Aufgebot von Kapitän David Alaba (Real Madrid). Während Rangnick in der Offensive wie gewohnt auf Inter Mailands Neuzugang Marko Arnautovic baut, verzichtet der 65-Jährige auf den Bremer Romano Schmid, Junior Adamu (Freiburg) sowie den wieder genesenen Ex-Stuttgarter Sasa Kalajdzic (Wolverhampton Wanderers), der am Wochenende kurz nach seiner Einwechslung den 1:0-Siegtreffer für die Wolves beim FC Everton besorgte.

Eine wohlüberlegte Entscheidung, wie Rangnick auf der Pressekonferenz am Dienstag erklärte: “Wir haben uns bewusst dafür entschieden, keinen Spieler zu nominieren, bei dem das Risiko einer erneuten Verletzung besteht.” Der ÖFB-Teamchef unterstrich zudem die Bedeutung der Qualifikationsspiels am 12. September: “Wir können mit einem Sieg gegen Schweden einen Riesenschritt Richtung EM machen.” Der Gruppensieger qualifiziert sich ebenso wie der Zweite direkt für die Endrunde in Deutschland.