VfB Oldenburg: Mielitz wechselt zu Werder – Wegner muss gehen

Trainer Fuat Kilic fordert bei den Oldenburgern für die kommende Saison “Typen, die das Heft in die Hand nehmen”. Mehrere erfahrene Akteure werden den VfB nach dieser Saison verlassen.

Wird zurück zu Werder Bremen gehen: Oldenburgs Torwart Sebastian Mielitz

Wird zurück zu Werder Bremen gehen: Oldenburgs Torwart Sebastian Mielitz

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Die 1:2-Niederlage im Derby gegen den SSV Jeddeloh II hat beim VfB Oldenburg am Wochenende für Frust gesorgt. Nachdem die Oldenburger zuvor gegen Hannover 96 II (1:1) und den Hamburger SV II (2:0) zwei ordentliche Auftritte hingelegt haben, enttäuschten sie erneut. Dabei hatten sie erst zwei Wochen zuvor beim 3:3 gegen den SC Spelle-Venhaus böse gepatzt.

“Wir haben einfach zu viele Wellenformen gehabt”, ärgert sich Trainer Fuat Kilic. “Es gab Spiele, in denen der Siegeswille gefehlt hat. Da müssen wir uns hinterfragen. Ich habe das Gefühl, dass zu schnell Zufriedenheit herrscht.” Eindeutig ist für Kilic, dass es im Sommer Veränderungen im Kader geben muss, um fortan wieder erfolgreicher zu sein. “Wenn wir diese Mannschaft verstärken wollen, brauchen wir noch mehr Mentalität und Typen, die das Spiel in die Hand nehmen, wenn es mal nicht läuft.”

Kilic besitzt auch für die kommende Saison einen Vertrag und möchte beim VfB über den Sommer hinaus weitermachen, wie er erklärt. Gleichwohl müssen für ihn auch die sportlichen Voraussetzungen passen. “Wir sind im gemeinsamen Austausch darüber, wie unsere Ziele für die neue Saison aussehen und was wir tun werden, um diese erreichen zu können”, so der 50-Jährige.

Heimatklub statt Torwart-Trainer

Mit Blick auf den Kader für die kommende Saison ist derweil mittlerweile klar, dass einige Spieler mit viel Erfahrung den VfB verlassen werden. Laut kicker-Informationen ist der Wechsel von Torwart Sebastian Mielitz zur U 23 von Werder Bremen bereits fix. Der VfB hätte den einstigen Bundesliga-Keeper zukünftig gerne als Torwarttrainer eingebunden, doch den 34-Jährigen zieht es zurück zu seinem einstigen Jugendklub. Wenig überraschend erhält Marcel Appiah nach drei Jahren keinen neuen Vertrag. Der 36-jährige Innenverteidiger kam unter Kilic in diesem Kalenderjahr nur noch zu zwei Kurzeinsätzen.

Mittlerweile hat der VfB zudem Max Wegner mitgeteilt, dass mit ihm nicht mehr geplant wird. “Ich hatte hier vier tolle Jahre. Schade, dass die Zeit nun bald zu Ende ist”, sagt der Aufstiegskapitän von 2022. Der 35-jährige Angreifer denkt jedoch noch nicht ans Aufhören und liebäugelt mit einem Verbleib in der Regionalliga. Vertraglich weiterhin gebunden sind indes Christopher Buchtmann und Markus Ziereis.

Karsten Lübben

Absichtlich nur 16 Spielerinnen: Werder mit Mini-Kader beim FC Bayern

Werder Bremen setzt im Montagabendspiel beim FC Bayern lediglich fünf Spielerinnen auf die Bank. Das hat mit einer bewussten Entscheidung zugunsten der zweiten Mannschaft zu tun.

Thomas Horsch setzte die Prioritäten an diesem Wochenende zugunsten der zweiten Mannschaft.

Thomas Horsch setzte die Prioritäten an diesem Wochenende zugunsten der zweiten Mannschaft.

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Als Werder Bremen eine Stunde vor Anpfiff die übliche Aufstellungstafel über seine sozialen Kanäle verbreitete, blieb am unteren Rand recht viel Platz übrig. Im Kader der Grün-Weißen für die Abendpartie beim FC Bayern München (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker) standen nur 16 Namen, somit gerade einmal fünf Ersatzspielerinnen.

An einer plötzlich hineinbrechenden Krankheitswelle lag dieses dünne Aufgebot allerdings nicht. Zwar fehlten wie seit längerem die beiden Kreuzbandriss-Patientinnen Lina Hausicke und Catalina Perez sowie Ricarda Walkling (Teilriss des Innenbandes im Knie) und Jette Behrens (Aufbautraining). Kurzfristig fiel dazu aber nur Christin Meyer krankheitsbedingt aus.

Vielmehr handelte es sich um eine bewusste Entscheidung des Klubs: Die Profis Lena Dahms, Melina Kunkel und Reena Wichmann, allesamt zuletzt beim 1:1 gegen Leipzig noch auf der Bundesliga-Bank, hatten stattdessen an diesem Sonntag bei der Zweitvertretung in der Regionalliga Nord ausgeholfen – und dazu beigetragen, dass Gegner Eintracht Braunschweig mit 6:0 nach Hause geschickt wurde.

228 Bundesligaspiele in der Regionalliga-Startelf

Wichmann, die bis März ein Jahr lang verletzt gefehlt hatte, traf dabei zum 3:0. Mit Rieke Dieckmann lief noch eine weitere etablierte Rekonvaleszentin (nach Stauchung im Kniegelenk) bei Werder II auf. Zusammen mit Torhüterin Hannah Etzolds vier und Eefje Böttjers drei Einsätzen ergab das zusammengerechnet 228 Partien Bundesliga-Erfahrung in der Regionalliga-Startelf.

“Wir fahren da nicht zur Kaffeefahrt hin, sondern werden versuchen, alles in die Waagschale zu werfen, um dort erfolgreich zu sein”, hatte sich Horsch zuvor auf der SVW-Website mit Blick auf die Partie beim FC Bayern zitieren lassen. Doch dem Klassenerhalt der zweiten Mannschaft maß Werder offenbar mehr Bedeutung bei als einer möglichen Überraschung gegen den designierten Meister der Bundesliga.

Der FC Bayern benötigt noch zwei Siege bis zur Meisterschaft, hatte vor Anpfiff des Abendspiels vier Punkte Vorsprung auf den VfL Wolfsburg. Dass die Bremerinnen selbst auch in der kommenden Saison erstklassig antreten dürfen, stand seit der Nürnberger Niederlage in Frankfurt am Samstag fest – bei zehn Punkten Vorsprung und drei ausstehenden Spielen.

“Freifahrtschein” für Altona 93 und Werder II: 29 Klubs fühlen sich bereit für die Regionalliga Nord

Insgesamt 29 Vereine haben beim Norddeutschen Fußball-Verband fristgerecht einen Lizenzantrag für die kommende Saison in der Regionalliga Nord gestellt. In der Oberliga Hamburg und der Bremen-Liga ist die Frage nach dem Aufstiegsrunden-Teilnehmer damit geklärt.

Bald wieder viertklassig? Altona 93 hat sein Ticket für die Aufstiegsrunde sicher.

Bald wieder viertklassig? Altona 93 hat sein Ticket für die Aufstiegsrunde sicher.

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Wie die Regionalliga Nord in der Saison 2024/25 zusammengesetzt sein wird, das muss in den kommenden Wochen sportlich geklärt werden. Feststeht hingegen, dass alle aktuellen Teilnehmer auch für kommende Saison einen Lizenzantrag gestellt haben. Auch der VfB Lübeck muss sich im Abstiegskampf der 3. Liga mit einem Viertliga-Szenario beschäftigen.

Interessant ist die Situation in den Oberligen. In der Bremen-Staffel bekundet nur die U 23 des SV Werder Bremen Interesse an einem Aufstieg. Bei 22 Siegen aus 22 Spielen haben die Wiederaufstiegs-Ambitionen der Werder-Talente auch ein gewichtiges sportliches Argument. Gilt so ähnlich auch für Altona 93, dem Tabellenführer der Oberliga Hamburg, der im Meisterschaftskampf mit der TuS Dassendorf jedoch einen ernstzunehmenden sportlichen Konkurrenten hat. Doch da Dassendorf zwar einige prominente Namen im Kader hat, wie den ehemaligen Bundesliga-Stürmer Martin Harnik, infrastrukturell aber eher wie ein Dorfklub im besten Sinne aufgestellt ist, kam für die Turn- und Sportgemeinschaft ein Lizenzantrag für die Regionalliga erneut nicht in Frage.

Werder II und Altona 93 müssen genauso wie der Meister der Oberliga Schleswig-Holstein in einer Aufstiegsrunde um zwei Plätze für die Regionalliga spielen. Aus dem nördlichsten Bundesland melden mit dem SV Eichede und dem SV Todesfelde immerhin zwei Klubs Interesse an.

Anders ist die Lage in Niedersachsen. Hier steigt der Meister direkt auf, der Zweitplatzierte kämpft mit dem Relegationsteilnehmer aus der Regionalliga Nord um ein Viertliga-Ticket. Welche Platzierung von dort in die Relegation führt, hängt davon ab, ob der Regionalliga-Meister in die 3. Liga aufsteigt und ob von dort Mannschaften absteigen. Aus der Oberliga Niedersachsen haben mit Kickers Emden, dem TuS Bersenbrück, Atlas Delmenhorst, Lupo Martini Wolfsburg, dem 1. FC Germania Egestorf-Langreder und dem VfV Borussia 06 Hildesheim gleich sechs Klubs eine Lizenz für die Regionalliga beantragt. Emden steuert sportlich auf die Meisterschaft und damit den Direktaufstieg zu, die restlichen fünf werden sich einen höchstwahrscheinlich spannenden Kampf um Relegationsplatz 2 liefern, trennen sie schließlich aktuell nur wenige Punkte.

Als nächsten Schritt prüft der Norddeutsche Fußball-Verband alle Anträge und wird voraussichtlich Anfang Mai entscheiden, ob er den interessierten Klubs die Zulassung erteilt.