Hansa Rostock: Planungen der U 23 hängen auch vom Abschneiden der Profis ab

Nach nur einem Jahr muss sich die U 23 des FC Hansa Rostock wieder aus der Regionalliga Nordost verabschieden. Rund um die Kaderplanung und die Trainerfrage gibt es noch viele Fragezeichen. Vizekapitän Marcel Kohn will weiter in der 4. Liga bleiben.

Nach einem Jahr muss die U 23 von Hansa Rostock in die Oberliga zurückkehren.

Nach einem Jahr muss die U 23 von Hansa Rostock in die Oberliga zurückkehren.

IMAGO/Leo

Mehr zur Regionalliga Nordost

Bittere Tränen wurden am vergangenen Sonntag im Ostseestadion vergossen. Der Abstieg der U 23 des FC Hansa Rostock hatte sich schon länger angedeutet, trotzdem traf das besiegelte Schicksal einige Spieler hart. Nach der jüngsten 1:3-Heimniederlage gegen Hertha BSC II betonte Abwehrmann Marcel Kohn, dass der Absturz in die Oberliga “vermeidbar und unnötig” gewesen sei.

Für den Leitwolf im Reserve-Team der Rostocker war es der zweite Abstieg in seiner Laufbahn. Dieser würde sich “wesentlich schlimmer” anfühlen als der verpasste Regionalliga-Klassenverbleib mit seinem Ex-Klub Lupo Martin Wolfsburg im Sommer 2019. “Dieser zweite Abstieg tut einfach weh. Wir müssen ehrlich sein, dass wir über die gesamte Saison gesehen, nicht gut genug waren”, gestand Kohn.

Er ließ seine Zukunft beim Koggenklub offen. 2022 war der 29-Jährige vom VfB Germania Halberstadt zum FC Hansa II gewechselt und stieg gleich in seinem ersten Jahr an der Ostsee mit den Rostockern auf. Die Momente nach dem offiziellen Oberliga-Abstieg wollte Kohn nun ein paar Tage sacken lassen. “Ich weiß noch nicht, wie es weitergehen wird. Fakt ist, ich möchte gerne weiter in der Regionalliga spielen”, meint der Defensivmann.

Am Tropf des Profi-Teams?

Auch für viele weitere Hansa-Talente ist noch ungewiss, wo sie die kommende Saison verbringen werden. Die Kadergespräche laufen, es droht ein Umbruch. Die Planungen werden auch vom Abschneiden der Profis in der 2. Bundesliga beeinflusst. Dort ist die erste Mannschaft akut abstiegsgefährdet, kann aber noch am letzten Spieltag die Relegation erreichen. “Wir hoffen, dass das Profi-Team noch die Klasse hält. Dadurch könnte man für eine Oberliga-Mannschaft noch entsprechende Möglichkeiten haben, um da weiter Leistungsfußball anbieten zu können”, sagt U-23-Coach Uwe Speidel.

Er äußerte sich zur Trainerfrage ebenso zurückhaltend. Der 53-Jährige hatte Aufstiegstrainer Kevin Rodewald im Januar beerbt. “Wir haben Überlegungen, aber die werden wir abschließen, wenn wir wissen, wie es insgesamt weitergeht”, erklärte Speidel, der in der Nachwuchsakademie der Rostocker als Sportlicher Leiter eine weitere wichtige Aufgabe hat.

Nach kicker-Informationen bestehe die Möglichkeit, dass Speidel die U 23 auch in der neuen Saison coachen könnte. Ebenfalls soll U-19-Trainer Christian Rahn ein Kandidat sein. Die Entscheidung dazu soll am Ende Michael Meier als Vorstand Nachwuchs und Vereinswesen treffen.

Bevor es so weit ist, steht für die den FC Hansa II noch das vorerst letzte Regionalliga-Spiel am kommenden Sonntag auf dem Programm. Es geht zum FC Viktoria Berlin. Vizekapitän Kohn sieht es als Pflicht an, sich “so gut wie möglich zu verkaufen.”

Johannes Weber

Cottbus vor dem Finale: Energie will Ausnahmegenehmigung für Wollitz

Mit mindestens einem Unentschieden bei Hertha BSC II würde Energie Cottbus am letzten Spieltag aus eigener Kraft den Aufstieg klarmachen. Wegen seiner Gelb-Sperre dürfte Claus-Dieter Wollitz nicht mitfeiern, weswegen die Lausitzer nun offenbar dagegen vorgehen möchten. Auch eine weitere Sperre trifft die Cottbuser hart.

Fataler Jubellauf: Energie Cottbus muss im Saisonfinale ohne seinen gelb-gesperrten Trainer Claus-Dieter Wollitz auskommen.

Fataler Jubellauf: Energie Cottbus muss im Saisonfinale ohne seinen gelb-gesperrten Trainer Claus-Dieter Wollitz auskommen.

IMAGO/Matthias Koch

MEHR ZUR REGIONALLIGA NORDOST

Ein Punkt fehlt dem FC Energie Cottbus in der Regionalliga Nordost noch, um sicher Meister zu werden und die ersehnte Rückkehr in die 3. Liga feiern zu können. 7500 Fans werden den FCE am Sonntag zum letzten Saisonspiel bei Hertha BSC II begleiten. Die Partie im Berliner Jahn-Sportpark wird damit zum Heimspiel für die Cottbuser – wegen baulicher Beschränkungen sind in diesem Stadion aktuell nur 10.000 Zuschauer zugelassen.

Verzichten muss der FCE beim letzten Schritt in Richtung 3. Liga ausgerechnet auf zwei prägende Figuren: Trainer Claus-Dieter Wollitz und Stoßstürmer Timmy Thiele. Beide kassierten zuletzt beim verrückten 3:3 gegen den FSV Luckenwalde eine entscheidende Gelbe Karte, die ihnen jeweils eine Sperre einhandelt. Bitter für Chefcoach Wollitz: Sollte der FCE tatsächlich den Aufstieg schaffen und im Jahn-Sportpark vermutlich alle Dämme brechen, dürfte er nicht auf dem Rasen mitfeiern.

Die Trainersperre für den Innenraum gilt bis 30 Minuten nach Spielende. Laut Lausitzer Rundschau erwägt der FCE den Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung für den impulsiven Trainer. Ob der Nordostdeutsche Fußballverband die allerdings erteilt, ist offen. Wollitz hatte den Verband zuletzt nach der Randale beim Auswärtsspiel beim BFC Dynamo scharf kritisiert.

Den Ausfall von Thiele (10 Tore) wird vor allem Angreifer Tim Heike kompensieren müssen. Der 24-Jährige hat bereits 21 Saisontore erzielt und ist damit in der Lausitz in den exklusiven Klub der Zwanziger eingetreten. Nur wenig Akteure haben für Cottbus in einer Saison 20 oder mehr Liga-Tore erzielt. Dazu gehören Detlef Irrgang oder Nils Petersen, ein illustrer Kreis für Heike.

Nach seinem späten Doppelpack gegen Luckenwalde, der die Aufholjagd nach 0:3-Rückstand einleitete, betonte Heike: “Ich lebe einfach für den Verein und möchte dieses Ziel schaffen.” Inwieweit dies allerdings so verstanden werden kann, dass der Angreifer auch in der kommenden Saison Tore für den FCE schießen wird, bleibt abzuwarten. Sein Vertrag läuft aus, die Gespräche liegen auf Eis und von seinem Heimatverein Eintracht Braunschweig wird ernsthaftes Interesse aus der 2. Bundesliga kolportiert.

Ultimatum an Heike abgelaufen

Ein Ultimatum, das die Cottbuser dem Spieler und seinem Berater gestellt haben, ist abgelaufen. Aber im Kampf um den Aufstieg wurden zuletzt alle anderen Themen hintenangestellt. Beim FCE ist das Verlangen nach mehr als nur Viertliga-Fußball riesig. Nach den verkorksten Aufstiegsspielen im vergangenen Juni gegen die Spielvereinigung Unterhaching will man sich dieses Mal den großen Erfolg nicht mehr aus der Hand nehmen lassen. “Wir werden uns endlich das holen, dem wir schon so lange hinterherjagen”, bekräftigte Thiele.

Dass er das letzte Saisonspiel verpasst, ist ein harter Schlag für den Routinier, der in der Rückrunde zu großer Form aufgelaufen ist. In Berlin will er nun einer von den euphorischen 7500 Lausitzern sein. Thiele kündigte an, der “größte Fan” seiner Mannschaft zu sein. Dabei wird er sicherlich auch mit einem Auge auf das Spiel Greifswalder FC gegen ZFC Meuselwitz schauen. Sollte Greifswald nicht gewinnen, wäre Energie Cottbus auch ohne den fehlenden Punkt aufgestiegen.

Jan Lehmann

Erster Sportlicher Leiter in Vollzeit: Chemie Leipzig engagiert Ziffert

Die BSG Chemie Leipzig hat Steffen Ziffert als neuen Sportlichen Leiter verpflichtet. In ähnlicher Funktion war der 59-Jährige bereits beim Chemnitzer FC und Erzgebirge Aue tätig. In Leipzig sorgt er für ein Novum.

Will die BSG Chemie Leipzig in kleinen Schritten weiterentwickeln: Steffen Ziffert

Will die BSG Chemie Leipzig in kleinen Schritten weiterentwickeln: Steffen Ziffert

IMAGO/Picture Point

MEHR ZUR REGIONALLIGA NORDOST

Steffen Ziffert wird ab 1. Juni als Sportlicher Leiter bei der BSG Chemie Leipzig arbeiten. Der 59-Jährige hat bei den Leutzschern einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieben.

Eine Personalie, die aufgrund Zifferts Vita als Sportvorstand beim Chemnitzer FC und als Sportdirektor bei Erzgebirge Aue sowieso schon spektakulär genug ist, aber Ziffert ist auch gleichzeitig erster hauptamtlicher Sportlicher Leiter der BSG Chemie seit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs unter dem jetzigen Namen im Jahr 2008. Für die neue Aufgabe in Leipzig wird Ziffert seinen Trainerposten bei Oberligist FC Grimma niederlegen.

Frank Kühne, Vorstandsvorsitzender bei Chemie, erklärt in einer Meldung: “In den vergangenen Jahren haben wir uns mit harter Arbeit erfolgreich in der Regionalliga etabliert. Als leistungsorientierte Sportler sind wir natürlich bestrebt, uns stetig zu verbessern. Ich freue mich deshalb, dass wir mit Steffen Ziffert einen absoluten Profi mit viel Erfahrung und zahlreichen Kontakten im Fußballgeschäft als Sportlichen Leiter für uns gewinnen konnten.” Für Kühne war auch wichtig, dass Ziffert die richtigen Werte zum sächsischen Traditionsverein mitbringt: “Bodenständigkeit, aber auch einen gesunden Ehrgeiz, den es braucht, um gemeinsam weiter voranzukommen.” Neben der Regionalliga-Mannschaft soll Ziffert auch den Nachwuchsbereich weiterentwickeln.

Der neue Funktionär möchte langsam aber stetig Verbesserungen herbeiführen, wie er selbst ankündigt: “Der eingeschlagene Weg hier in Leipzig-Leutzsch ist gut und richtig: sich Schritt für Schritt verbessern, ohne Luftschlösser zu bauen.” Zur Seite stehen wird ihm dabei wohl noch eine ganze Weile Miroslav Jagatic. Der Cheftrainer hat erst vor wenigen Tagen seinen Vertrag langfristig verlängert.

“Wir konnten das Schlimmste vom Schlimmen abwenden”: BAK trotz Abstiegs optimistisch

Der Berliner AK wird erstmals seit Bestehen der Regionalliga Nordost kein Teil mehr davon sein, doch das Überleben des Vereins wurde gesichert. Nun soll es zum Neuanfang mit Ziel Wiederaufstieg kommen – nur eine Handvoll des aktuellen Kaders bleibt dafür an Bord.

Neuanfang in der Oberliga: Von der aktuellen Mannschaft wird beim Berliner AK dabei nicht mehr viel übrigbleiben.

Neuanfang in der Oberliga: Von der aktuellen Mannschaft wird beim Berliner AK dabei nicht mehr viel übrigbleiben.

IMAGO/Picture Point

Regionalliga Nordost

Mit einem 1:1 gegen Energie Cottbus II startete der Berliner AK einst am 12. August 2012 in das Abenteuer Regionalliga Nordost. Denn zur Spielzeit 2012/13 wurde diese Staffel aus der Taufe gehoben und die bis dato aus drei Staffeln bestehende Regionalliga bestand nun aus fünf. Seit dieser Saison war der Regionalliga-“Dino” BAK stets in dieser Spielklasse vertreten, als einzige Mannschaft in der Nordost-Staffel dauerhaft neben Hertha BSC II und dem ZFC Meuselwitz.

Doch nach dann 4290 Tagen Ligazugehörigkeit steht endgültig fest, dass die Berliner als Tabellenletzter nach der Saison 2023/24 aus der 4. Liga absteigen werden. Aufgrund des Abstieges von Drittligist Hallescher FC haben die Berliner nun keine Chance mehr auf den Klassenerhalt. “Es ist ein schwieriges und mulmiges Gefühl”, sagt der 2. Vorsitzende Burak Isikdaglioglu. “Wir sind immerhin Führender der Ewigen Tabelle.” Denn in den bisher 362 absolvierten Partien (166 Siege, 80 Remis, 116 Niederlagen) in der Regionalliga Nordost holte der Verein 578 Punkte. So viele wie kein anderes Team.

Doch in der aktuellen Saison hakte es beim Berliner Klub aus dem Stadtteil Moabit, von Beginn an stand der Kampf gegen den Abstieg im Fokus. Dieser wurde nun aber verloren – wie von vielen Experten vor der Serie erwartet. “Wir werden in der Oberliga einen Neuanfang machen, blicken aber optimistisch in die Zukunft und wollen den sofortigen Wiederaufstieg schaffen. Es gilt, kein Dauergast in der Oberliga zu werden”, so Isikdaglioglu. “Wir haben es gemeinsam geschafft, dass der Verein die Spielzeit übersteht und weiter existiert. Somit konnten wir das Schlimmste vom Schlimmen abwenden.”

Rückzug des Hauptsponsors

Denn in der Sommerpause des Vorjahres wurde öffentlich bekannt, dass BAK-Ehrenpräsident Mehmet Ali Han sich als Hauptsponsor und zentrale Person im Klub endgültig zurückzieht und somit auch der Etat elementar sinkt – mit direkter Auswirkungen auf die erste Mannschaft. Dem Vernehmen nach stand nur noch ein Drittel des Budgets aus den Vorjahren zur Verfügung. 24 Akteure und Coach Volkan Uluc (54) gingen.

Zwar konnte Nachfolger Jeffrey Seitz (39) als Coach zusammen mit dem neuen Vorstand eine Mannschaft auf die Beine stellen, der es jedoch zu Beginn an Teamgefüge, Abläufen und Struktur fehlte, zudem – wie sich später herausstellte – auch an Qualität. Denn trotz Trainerwechsel (auf Seitz folgte in der zweiten Saisonhälfte erneut Uluc, der zum vierten Mal beim Verein anheuerte) stehen nach 32 Saisonpartien lediglich vier Siege und sieben Remis zu Buche. Dem gegenüber gab es 21 Niederlagen.

Mit 23 erzielten Toren stellen die Hauptstädter die schlechteste Offensive der Liga. Doch nicht nur das Toreschießen war ein Problem des Absteigers. Auch in der Defensive hakte es, mit 64 Gegentoren sind die “Athleten” die Schießbude der Liga. Somit war der Abstieg nun die logische Folge, die sich seit dem Vorjahr abzeichnete und von Spieltag zu Spieltag festigte. Schon seit Wochen arbeiteten die Berliner Verantwortlichen parallel an den zwei möglichen Szenarien: Klassenerhalt und Abstieg. Nun ist der zweite Fall eingetreten, doch auch für die neue Spielzeit 2024/25 haben die Berliner bereits einen Trainer, Uluc.

Grundgerüst aus Arbeitern

BAK-Trainer seit 2012


  • 7/11 – 6/13: Jens Härtel

  • 7/13 – 2/14: Engin Yanova

  • 2/14 – 3/14: Özkan Gümüs

  • 3/14 – 9/14: Dietmar Demuth

  • 9/14 – 4/15: Özkan Gümüs

  • 5/15 – 6/15: Timo Szumnarski

  • 7/15 – 8/16: Steffen Baumgart

  • 9/16 – 3/17: Jörg Goslar

  • 3/17 – 6/17: Abu Njie

  • 7/17 – 6/18: Markus Zschiesche

  • 7/18 – 8/19: Ersan Parlatan

  • 9/19 – 6/20: Dirk Kunert

  • 7/20 – 12/21: André Meyer

  • 1/22 – 3/23: Benjamin Duda

  • 3/23 – 6/23: Volkan Uluc

  • 7/23 – 2/24: Jeffrey Seitz

  • ab 2/24: Volkan Uluc

Dieser hatte seinen Vertrag bereits ligaunabhängig vorzeitig verlängert. “Die Trainerposition ist die wichtigste Personalie. Volkan hat sich frühzeitig bekannt, und das ist für uns eine große Leistung”, so der 2. Vorsitzende. Dabei geht der BAK mit “einem klaren Plan”, so Isikdaglioglu, in die 5. Liga. “Wir wollen den Nachwuchs fördern. Das Grundgerüst soll von Arbeitern geprägt sein.”

So sollen aus dem aktuellen Kader drei bis vier Spieler gehalten werden. Ebenso plant der Verein mit sechs Nachwuchsakteuren, die jetzt schon dabei sind. Dazu kommen noch einmal einige Talente aus der eigenen U 19. Denn als Faustpfand soll sich für die Berliner in Zukunft der eigene Nachwuchs mit rund 350 Talenten in den einzelnen Altersklassen auszahlen. Stichwort “Berliner Weg”, wie es derzeit auch Zweitligist Hertha BSC erfolgreich umsetzt. “Es wird keine 25 externen Spieler geben. Jeder Neuzugang muss aber ein Treffer sein”, so das BAK-Vorstandsmitglied.

Doch auch wenn der Abstieg nun endgültig feststeht, haben die Hauptstädter noch eine Partie in der Regionalliga Nordost zu absolvieren. Am 19. Mai auswärts gegen den BFC Dynamo. Danach beginnt dann vorerst die neue BAK-Zeitrechnung in der Oberliga.

Matthias Schütt

“Wir konnten das Schlimmste vom Schlimmen abwenden”: BAK trotz Abstiegs optimistisch

Der Berliner AK wird erstmals seit Bestehen der Regionalliga Nordost kein Teil mehr davon sein, doch das Überleben des Vereins wurde gesichert. Nun soll es zum Neuanfang mit Ziel Wiederaufstieg kommen – nur eine Handvoll des aktuellen Kaders bleibt dafür an Bord.

Neuanfang in der Oberliga: Von der aktuellen Mannschaft wird beim Berliner AK dabei nicht mehr viel übrigbleiben.

Neuanfang in der Oberliga: Von der aktuellen Mannschaft wird beim Berliner AK dabei nicht mehr viel übrigbleiben.

IMAGO/Picture Point

Regionalliga Nordost

Mit einem 1:1 gegen Energie Cottbus II startete der Berliner AK einst am 12. August 2012 in das Abenteuer Regionalliga Nordost. Denn zur Spielzeit 2012/13 wurde diese Staffel aus der Taufe gehoben und die bis dato aus drei Staffeln bestehende Regionalliga bestand nun aus fünf. Seit dieser Saison war der Regionalliga-“Dino” BAK stets in dieser Spielklasse vertreten, als einzige Mannschaft in der Nordost-Staffel dauerhaft neben Hertha BSC II und dem ZFC Meuselwitz.

Doch nach dann 4290 Tagen Ligazugehörigkeit steht endgültig fest, dass die Berliner als Tabellenletzter nach der Saison 2023/24 aus der 4. Liga absteigen werden. Aufgrund des Abstieges von Drittligist Hallescher FC haben die Berliner nun keine Chance mehr auf den Klassenerhalt. “Es ist ein schwieriges und mulmiges Gefühl”, sagt der 2. Vorsitzende Burak Isikdaglioglu. “Wir sind immerhin Führender der Ewigen Tabelle.” Denn in den bisher 362 absolvierten Partien (166 Siege, 80 Remis, 116 Niederlagen) in der Regionalliga Nordost holte der Verein 578 Punkte. So viele wie kein anderes Team.

Doch in der aktuellen Saison hakte es beim Berliner Klub aus dem Stadtteil Moabit, von Beginn an stand der Kampf gegen den Abstieg im Fokus. Dieser wurde nun aber verloren – wie von vielen Experten vor der Serie erwartet. “Wir werden in der Oberliga einen Neuanfang machen, blicken aber optimistisch in die Zukunft und wollen den sofortigen Wiederaufstieg schaffen. Es gilt, kein Dauergast in der Oberliga zu werden”, so Isikdaglioglu. “Wir haben es gemeinsam geschafft, dass der Verein die Spielzeit übersteht und weiter existiert. Somit konnten wir das Schlimmste vom Schlimmen abwenden.”

Rückzug des Hauptsponsors

Denn in der Sommerpause des Vorjahres wurde öffentlich bekannt, dass BAK-Ehrenpräsident Mehmet Ali Han sich als Hauptsponsor und zentrale Person im Klub endgültig zurückzieht und somit auch der Etat elementar sinkt – mit direkter Auswirkungen auf die erste Mannschaft. Dem Vernehmen nach stand nur noch ein Drittel des Budgets aus den Vorjahren zur Verfügung. 24 Akteure und Coach Volkan Uluc (54) gingen.

Zwar konnte Nachfolger Jeffrey Seitz (39) als Coach zusammen mit dem neuen Vorstand eine Mannschaft auf die Beine stellen, der es jedoch zu Beginn an Teamgefüge, Abläufen und Struktur fehlte, zudem – wie sich später herausstellte – auch an Qualität. Denn trotz Trainerwechsel (auf Seitz folgte in der zweiten Saisonhälfte erneut Uluc, der zum vierten Mal beim Verein anheuerte) stehen nach 32 Saisonpartien lediglich vier Siege und sieben Remis zu Buche. Dem gegenüber gab es 21 Niederlagen.

Mit 23 erzielten Toren stellen die Hauptstädter die schlechteste Offensive der Liga. Doch nicht nur das Toreschießen war ein Problem des Absteigers. Auch in der Defensive hakte es, mit 64 Gegentoren sind die “Athleten” die Schießbude der Liga. Somit war der Abstieg nun die logische Folge, die sich seit dem Vorjahr abzeichnete und von Spieltag zu Spieltag festigte. Schon seit Wochen arbeiteten die Berliner Verantwortlichen parallel an den zwei möglichen Szenarien: Klassenerhalt und Abstieg. Nun ist der zweite Fall eingetreten, doch auch für die neue Spielzeit 2024/25 haben die Berliner bereits einen Trainer, Uluc.

Grundgerüst aus Arbeitern

BAK-Trainer seit 2012


  • 7/11 – 6/13: Jens Härtel

  • 7/13 – 2/14: Engin Yanova

  • 2/14 – 3/14: Özkan Gümüs

  • 3/14 – 9/14: Dietmar Demuth

  • 9/14 – 4/15: Özkan Gümüs

  • 5/15 – 6/15: Timo Szumnarski

  • 7/15 – 8/16: Steffen Baumgart

  • 9/16 – 3/17: Jörg Goslar

  • 3/17 – 6/17: Abu Njie

  • 7/17 – 6/18: Markus Zschiesche

  • 7/18 – 8/19: Ersan Parlatan

  • 9/19 – 6/20: Dirk Kunert

  • 7/20 – 12/21: André Meyer

  • 1/22 – 3/23: Benjamin Duda

  • 3/23 – 6/23: Volkan Uluc

  • 7/23 – 2/24: Jeffrey Seitz

  • ab 2/24: Volkan Uluc

Dieser hatte seinen Vertrag bereits ligaunabhängig vorzeitig verlängert. “Die Trainerposition ist die wichtigste Personalie. Volkan hat sich frühzeitig bekannt, und das ist für uns eine große Leistung”, so der 2. Vorsitzende. Dabei geht der BAK mit “einem klaren Plan”, so Isikdaglioglu, in die 5. Liga. “Wir wollen den Nachwuchs fördern. Das Grundgerüst soll von Arbeitern geprägt sein.”

So sollen aus dem aktuellen Kader drei bis vier Spieler gehalten werden. Ebenso plant der Verein mit sechs Nachwuchsakteuren, die jetzt schon dabei sind. Dazu kommen noch einmal einige Talente aus der eigenen U 19. Denn als Faustpfand soll sich für die Berliner in Zukunft der eigene Nachwuchs mit rund 350 Talenten in den einzelnen Altersklassen auszahlen. Stichwort “Berliner Weg”, wie es derzeit auch Zweitligist Hertha BSC erfolgreich umsetzt. “Es wird keine 25 externen Spieler geben. Jeder Neuzugang muss aber ein Treffer sein”, so das BAK-Vorstandsmitglied.

Doch auch wenn der Abstieg nun endgültig feststeht, haben die Hauptstädter noch eine Partie in der Regionalliga Nordost zu absolvieren. Am 19. Mai auswärts gegen den BFC Dynamo. Danach beginnt dann vorerst die neue BAK-Zeitrechnung in der Oberliga.

Matthias Schütt

Spielverderber Luckenwalde: Energie Cottbus muss sich weiter gedulden

Der FC Energie Cottbus holte nach einem 0:3-Rückstand im Derby gegen den FSV Luckenwalde immerhin noch ein Remis. Die Meisterschaft ist dennoch auf den letzten Spieltag vertagt. Beim Spiel gegen Hertha II wird allerdings Trainer Claus-Dieter Wollitz fehlen.

Früher Cottbuser Nackenschlag: Nach einem kapitalen Fehler von Jonas Hildebrandt schiebt Phil Butendeich zum 1:0 für Luckenwalde ein.

Früher Cottbuser Nackenschlag: Nach einem kapitalen Fehler von Jonas Hildebrandt schiebt Phil Butendeich zum 1:0 für Luckenwalde ein.

IMAGO/Matthias Koch

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Eigentlich war alles angerichtet. Knapp 20.000 Zuschauer wollten am Sonntag den FC Energie Cottbus zum Aufstieg beflügeln. Zeitgleich lag Verfolger Greifswald schon früh deutlich in Altglienicke zurück. Der Weg war also frei. Doch auch Cottbus startete nervös ins Brandenburg-Derby gegen den FSV Luckenwalde. Nach vier Minuten bereits gab es die kalte Dusche. Bethke versuchte über Hildebrandt herauszuspielen, der den Ball einmal quer durch den Sechzehner spielte. Butendeich spritzte dazwischen und schob ins leere Tor zur Luckenwalder Führung ein. Die Lausitzer mussten den frühen Nackenschlag erst einmal verdauen. Luckenwalde verteidigte geschickt und versuchte selbst offensiv Nadelstiche zu setzen. Allerdings gelang es den Gästen nicht, ihre Kontersituationen konsequent zu Ende zu spielen.

In der 17. Minute hätte Hildebrandt seinen Bock beinahe wieder wettgemacht, sein Versuch aus kurzer Distanz konnte von Albrecht aber noch zur Ecke geblockt werden. Cottbus wurde nun allerdings stärker, schnürte Luckenwalde phasenweise hinten ein, mehr als Halbchancen sprangen aber nicht heraus. Erst in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs ging ein Raunen durchs Stadion, als sich Thiele nach einem Hofmann-Freistoß aus dem Halbfeld im Luftduell gegen seine Gegenspieler durchsetzte, aber nur den linken Pfosten traf.

Zum Start in den zweiten Abschnitt schlichen sich bei Cottbus erneut Fehler ein. Luckenwalde wirkte wie schon zu Spielstart griffiger. Nicht unverdient war deshalb das 2:0 nach 57 Minuten. Der FSV konterte über Göth, der zog in den Strafraum und wurde von Slamar zu Fall gebracht. Den fälligen Strafstoß verwandelte Vierling sicher in die Tormitte. Acht Minuten später ging es für die Gäste dann erneut einfach. Ein Doppelpass zwischen Butendeich und Göth hebelte die komplette FCE-Abwehr aus. Ersterer schob eiskalt an Bethke vorbei zum 3:0 ein (65.). Angestachelt vom dritten Gegentreffer schnürte Cottbus die Gäste nun in der eigenen Hälfte ein.

Cottbus beweist Moral

Halbauer hatte die gute Gelegenheit auf das 1:3, traf aber aus aussichtsreicher Position die Kugel nicht richtig (71.). Bei den Gästen schwanden nun die Kräfte, die es dem FCE bei den Toren zu einfach machten. In der 75. Minute konnte eine Flanke nicht aus dem Gefahrenbereich befördert werden. Jannene kam zudem gegen Heike einen Schritt zu spät und der Cottbuser Torjäger versenkte die Kugel mithilfe des rechten Innenpfostens zum 1:3. Fünf Minuten später unterlief Palmowski einen Flankenball, wieder stand Heike goldrichtig, der am zweiten Pfosten ins leere Tor einköpfte. Luckenwalde verteidigte nun mit Mann uns Maus, warf sich in jeden Zweikampf. Letztlich wurde der Aufwand aber nur mit einem Punkt belohnt, weil die Gäste tief in der Nachspielzeit erneut bei einer Hereingabe nicht gut aussahen und Campulka so den Last-Minute-Ausgleich ermöglichten (90.+6).

Bitter aus Cottbuser Sicht: Beim Jubel handelte sich Claus-Dieter Wollitz seine vierte gelbe Karte ein. Dem FCE-Coach droht somit eine Sperre am letzten Spieltag. Gegen diese, so Wollitz nach der Partie im Gespräch mit dem rbb, wolle man jedoch Einspruch einlegen. Beim Auswärtsspiel bei Hertha BSC II reicht den Lausitzern dann ein Punkt zum Titel.

33. Spieltag

Tinte trocken: Jagatic verlängert bei Chemie Leipzig langfristig

Cheftrainer Miroslav Jagatic hat seinen Vertrag bei der BSG Chemie Leipzig bis 2027 verlängert.

Seit 2019 im Amt: Chemie-Cheftrainer Miroslav Jagatic

Seit 2019 im Amt: Chemie-Cheftrainer Miroslav Jagatic

IMAGO/Picture Point

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Seit 2019 steht Miroslav Jagatic mittlerweile an der Seitenlinie der BSG Chemie Leipzig. Läuft alles glatt, werden drei weitere hinzukommen. Der 47-Jährige, der sich mittlerweile zum dienstältesten Trainer der Regionalliga Nordost aufgeschwungen hat, setzte seine Unterschrift unter einen neuen Vertrag bis 2027. Das Ziel in diesem Zeitraum: die Professionalisierung im Verein weiter anschieben.

“Unsere Mannschaft mit Miro als Cheftrainer hat gute Chancen, die dritte Saison in Folge auf einem einstelligen Tabellenplatz abzuschließen. Und das, obwohl sie als eine der wenigen in der Liga noch unter Amateurbedingungen trainiert. Das zeigt, wie gut hier gearbeitet wird”, blickt Vorstandsvorsitzender Frank Kühne optimistisch in die Zukunft, den gemeinsam mit Jagatic eingeschlagenen und erfolgreichen Weg fortzusetzen.

Viele Pluspunkte bei Verantwortlichen und Fans sammelte Jagatic, der seit dieser Spielzeit Besitzer der UEFA-Pro-Lizenz ist, seit seinem Amtsantritt durch seinen stetigen Willen zur fachlichen Weiterbildung und die hohe Identifikation mit dem Klub. Auch Chemie als Verein wolle sich stetig verbessern, so Kühne weiter. Deshalb freue er sich, “dass Miro einen Vertrag bis 2027 unterschrieben hat und die Mannschaft weiterentwickeln wird. Er wird uns auf dem weiteren Weg zur Professionalisierung eine große Hilfe sein und den Verein mitgestalten.”

“Viele kleine Ziele erreicht”

Jagatic hebt mit seinen Worten das bereits Erreichte hervor und lobt die Zusammenarbeit im Klub. “Gemeinsam mit Gremien, Geschäftsstellenteam und dem Umfeld haben wir in den letzten Jahren viele kleine Ziele erreicht. Was das Umfeld mit Fans und den zahlreichen Ehrenamtlern bei Chemie bewirkt, ist mehr als bemerkenswert. Ich hoffe, wir können – alle gemeinsam – die Professionalisierung im Verein weiter vorantreiben, damit wir zukünftig auch größere Ziele anstreben können.”

Zittern oder jubeln? Eilenburg will “eine tolle Saison krönen”

Wird es ein Drama wie im vergangenen Jahr oder verwandelt der FC Eilenburg seinen zweiten Matchball am Sonntag gegen den Chemnitzer FC?

Der Aufsteiger will in der Liga bleiben: Verwandelt der FC Eilenburg seinen nächsten Matchball?

Der Aufsteiger will in der Liga bleiben: Verwandelt der FC Eilenburg seinen nächsten Matchball?

IMAGO/Fotostand

Regionalliga Nordost

Die erste Chance, den Klassenerhalt in der Regionalliga Nordost einzutüten, ließen die Nordsachsen am vergangenen Freitag zu Hause gegen den ZFC Meuselwitz (0:2) liegen. Der Vorsprung auf den ersten Nichtabstiegsplatz ist dennoch komfortabel – oder in Zahlen ausgedrückt: Zwei Spiele vor Saisonende hat der FCE sechs Punkte Vorsprung auf Verfolger Hansa Rostock II. Weil das Torverhältnis ausgeglichen ist, brauchen die Schützlinge von Sascha Prüfer in den Spielen gegen den CFC und den FC Carl Zeiss Jena einen Punkt, um ganz sicher zu gehen.

Für Rostock sind die Duelle gegen Hertha BSC II und Viktoria Berlin Endspiele. Die Ostsee-Kicker müssen beide Spiele gewinnen – und zudem hoffen, dass die Profis nicht absteigen. Eilenburg will sich nicht auf die Konkurrenz verlassen und “das Ding selber ziehen”, so Coach Prüfer, der sich Nervosität zumindest äußerlich nicht anmerken lässt.

Vielleicht auch deshalb, weil er diese heiße Saisonphase und das Drama noch bestens kennt. Im Vorjahr erlebten die Eilenburger Ähnliches. Damals ging es um den Aufstieg. Der FCE hatte drei Spieletage vor Schluss einen XXL-Vorsprung und musste nach den Pleiten gegen Budissa Bautzen und den Bischofswerda FV plötzlich doch wieder zittern. Nach zwei vergebenen Matchbällen hieß es erst am letzten Spieltag gegen den VfL Halle drei Tore, drei Punkte, ein Aufstieg.

Alles im Ehrenamt

Lust auf ähnliche Zitterspiele hat in Eilenburg keiner. “Jeder Einzelne weiß, worum es geht. Wir wollen uns gegen Chemnitz für den Aufwand auf und neben dem Platz belohnen”, erklärte Uwe Stark und spielt damit auch auf die Leistung des gesamten Vereinsumfeldes an. Mit Ausnahme des Platzwartes gibt es keinen hauptberuflichen Mitarbeiter. Die Regionalliga-Saison wurde im Ehrenamt gestemmt – auch darauf ist man in Nordsachsen stolz.

Noch größer ist aber die Freude über den mutigen und attraktiven Fußball, der für einen Underdog nicht selbstverständlich ist. “Was das gesamte Team in dieser Saison geleistet hat, ist angesichts unserer Voraussetzungen schon ein kleines Fußballwunder”, sagt Sportchef Stephan Hofmann. Auch wenn die letzten drei Heimspiele allesamt verloren gingen, wollte er nicht von einem Heimkomplex reden. Er habe kein Spiel gesehen, in dem es nicht möglich war, zu Hause Punkte zu holen. “Ich bin sehr optimistisch, dass wir unsere tolle Saison gegen Chemnitzer krönen”, so Hofmann.

Sanny Stephan

Alemannia Aachen: Backhaus lotst Meyer zu sich

Mit Felix Meyer nimmt die Alemannia aus Aachen einen Defensivmann von Nordost-Regionalligist BFC Dynamo mit in Liga 3.

Felix Meyer verlässt den BFC Dynamo gen Aachen.

Felix Meyer verlässt den BFC Dynamo gen Aachen.

IMAGO/Matthias Koch

Regionalliga West

Mit seinem aktuellen Verein BFC Dynamo wird der Drittliga-Aufstieg nicht klappen für Felix Meyer, verabschiedete sich der DDR-Rekordmeister doch jüngst aus dem Titelrennen der Regionalliga Nordost. Doch da die Alemannia Aachen zugriff, wird der 21-Jährige in der Saison 24/25 dennoch in der dritthöchsten Spielklasse auflaufen.

Der 1,87 Meter große Meyer, ein gebürtiger Leipziger, wurde in der Jugend von RB Leipzig ausgebildet. Im Sommer 2021 folgte der Sprung in den Herrenbereich und zum BFC Dynamo nach Berlin. Dort, in der Regionalliga Nordost, kommt der als Links- und Innenverteidiger einsetzbare Meyer während seiner drei Spielzeiten für den Hauptstadtklub auf 72 Partien, wobei ein Tor und vier Assists in seiner Vita stehen. In der laufenden Runde war der Youngster Stammspieler, lief bislang 29-mal für den BFC auf.

“Großes Entwicklungspotenzial”

“Felix ist ein U-Spieler, in dem noch ein großes Entwicklungspotenzial steckt. Trotz seiner jungen Jahre war er in der Regionalliga bereits zwei Saisons lang Stammspieler bei einem guten Verein. Wir freuen uns auf einen schnellen Abwehrspieler mit einer guten Perspektive”, erklärt Alemannia-Geschäftsführer und Sportdirektor Sascha Eller den Transfer.

“Ich habe die Bilder vom Aufstieg aus Aachen gesehen. Da habe ich schon bemerkt, dass die Fans etwas ganz Besonderes sind. Ich freue mich auf die gute Stimmung hier auf dem Tivoli und darauf, vor den Fans alles zu geben”, lässt sich Neuzugang Meyer selbst in der Pressemeldung der Alemannia zitieren. Dass es zur Verpflichtung auch durch Coach Heiner Backhaus kam, ist anzunehmen: Meyer und Backhaus kennen sich aus gemeinsamer Zeit beim BFC, wo der aktuelle Alemannia-Trainer bekanntlich bis September 2023 in der Verantwortung stand.

Faeser entsetzt über Krawalle in der Regionalliga Nordost: “Macht den Sport kaputt”

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat mit Entsetzen auf die Fan-Krawalle beim Spiel zwischen dem BFC Dynamo und Energie Cottbus reagiert.

155 Polizeibeamten wurden beim Aufeinandertreffen zwischen dem BFC Dynamo und dem FC Energie Cottbus verletzt.

155 Polizeibeamten wurden beim Aufeinandertreffen zwischen dem BFC Dynamo und dem FC Energie Cottbus verletzt.

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Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat mit Fassungslosigkeit auf die Ausschreitungen in der Regionalliga Nordost beim Topspiel zwischen dem BFC Dynamo und dem FC Energie Cottbus reagiert, bei dem auch Gäste-Coach Claus-Dieter Wollitz laut eigenen Aussagen Opfer von Steinwürfen wurde. “155 verletzte Polizeibeamte sind eine schlimme Bilanz massiver Krawalle. Solche Gewalt macht den Sport kaputt. Den verletzten Einsatzkräften wünsche ich, dass es ihnen schnell wieder gut geht”, schrieb die SPD-Politikerin am Montag auf der Plattform X (ehemals Twitter).

Bei der Partie in Berlin hatte es am Samstag Ausschreitungen in den Fanblocks gegeben. 116 Polizisten aus Berlin und vom Bund wurden nach Angaben der Behörden durch Reizgas verletzt, 28 Polizeikräfte durch Angriffe und elf Bundespolizisten durch Pyrotechnik. Die Polizei nahm mindestens 74 Verdächtige vorübergehend fest, es gab zunächst 62 Anzeigen.

Spranger fordert Erklärung von Verein

Zuvor hatte sich bereits Berlins Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) empört gezeigt. “Ich verurteile das absolut”, sagte Spranger am Montag am Rande eines Pressetermins. Sie forderte den Verein, den Berliner Fußballverband und Fanvereinigungen auf, noch in dieser Woche bei ihr zur Erklärung zu erscheinen. “Der Verein muss uns jetzt sagen, was er mit seiner Fangemeinde machen will. Das sind Steuergelder, die wir einsetzen mussten mit 1000 Polizisten zur Sicherung.”

Die Gewalt und die Angriffe auf Polizisten seien viel schlimmer gewesen als am 1. Mai, sagte Spranger. Durch solche Gewaltausbrüche in Sportstadien würden auch Familien und Kinder in Gefahr gebracht. “Wenn es zu solchen Ausschreitungen kommt, werden wir dagegen vorgehen.”

Verein und Verband sollten klare Ansagen machen, wie es jetzt weitergehe. Sie werde sich auch mit Bundesinnenministerin Faeser darüber austauschen. Jetzt müsse man genau feststellen: “Wie teuer war das Ganze, wie ist der Schaden im Stadion entstanden, wer bezahlt das, wie wollen die Fans dazu künftig mit umgehen?”

BFC Dynamo distanziert sich von Gewalt

In einer Stellungnahme distanzierte sich der BFC Dynamo am Montagmittag von den Vorkommnissen. “Der BFC Dynamo distanziert sich ausdrücklich von Gewalt, diese ist nicht Teil unserer Wertvorstellung und steht im Widerspruch zu den Werten, die fest in unserer Vereinssatzung verankert sind”, so der Klub, der sich bei den Ordnungskräften für deren Einsatz bedankte. Weiter schreiben die Berliner: “Seit vielen Jahren arbeitet der BFC Dynamo vertrauensvoll und auf Augenhöhe mit den Verantwortlichen des Polizeiabschnitts 31, in deren Einzugsgebiet das Sportforum fällt, zusammen. Wir wünschen allen Verletzten gute Besserung und eine schnelle Genesung.”