Spielverlegung? Schalke beharrt auf Samstag und macht drei konkrete Vorschläge

Die DFL hat sich noch nicht dazu geäußert, ob – und wenn ja wo – das Spiel des VfL Osnabrück gegen den FC Schalke 04 stattfinden kann. Klar ist, die Königsblauen beharren auf dem Termin am kommenden Samstag.

Osnabrück gegen Schalke - in der Veltins-Arena?

Osnabrück gegen Schalke – in der Veltins-Arena?

IMAGO/RHR-Foto

Am Dienstag kam die überraschende Nachricht aus Osnabrück, dass die Bremer Brücke aufgrund von Mängeln in der Dachkonstruktion gesperrt ist und die für Samstag um 13 Uhr angesetzte Partie des heimischen VfL gegen den FC Schalke auf der Kippe steht.

Die Nutzungsuntersagung hatte Osnabrück der DFL und Schalke weitergegeben, die Lila-Weißen suchen fieberhaft nach Lösungen. Für S04, das hat der Klub schon am Dienstag angedeutet, kommt eine Spielverlegung nicht infrage, der Verein hat “die Erwartungshaltung, dass das Spiel wie geplant am Samstag stattfinden kann”.

Am Mittwoch legte Schalke in einem Schreiben an die DFL noch einmal nach. Mit der drohenden Absage der Partie des 32. Spieltags “sieht der FC Schalke 04 die Integrität des Wettbewerbs akut gefährdet”, ließ der Verein wissen und verwies darauf, dass an den noch drei verbleibenden Spieltagen, bei denen es um Auf- und Abstieg geht, “von Klubs und Ligaverband sichergestellt sein muss, dass der Wettbewerb fair und gleich gestaltet wird”.

Schalke moniert, dass Osnabrück schon länger von den baulichen Mängeln wusste und sieht daher keinen Fall von höherer Gewalt. Zudem prangert der Zweitligist an, dass Osnabrück “nicht unmittelbar nach Bekanntwerden der Probleme oder zumindest zu Wochenbeginn Gespräche mit potenziellen Ausweichstadien aufgenommen” hatte, um die Austragung “der Partie am 4. Mai zu garantieren”.

Dies sei “für Schalke 04 nicht nachvollziehbar”, der Vorstand hinterlegt entsprechend bei der DFL, einer zeitlichen Verlegung des Spiels zu widersprechen.

Zumal Schalke bei einer Neuansetzung, die zwischen dem 33. und 34. Spieltag erfolgen müsste, ein Wettbewerbsnachteil mit drei Spielen in acht Tagen, damit weniger Regeneration, und dann auch noch mit zwei Auswärtsspielen zum Abschluss, entstehen würde.

Vor weniger oder ohne Zuschauer in Osnabrück?

Am Dienstag schon hat S04 aufgrund der Situation bei der DFL und auch dem VfL daher drei konkrete Vorschläge unterbreitet, um die Partie doch wie geplant am Samstag über die Bühne gehen zu lassen.

So könnte nach Schalker Auffassung die Partie vor weniger oder sogar ohne Zuschauer in Osnabrück stattfinden, soweit dies von Behörden und Experten beim Blick auf die Sicherheitsauflagen erlaubt wird. Eine andere Möglichkeit sieht S04 darin, das Spiel in der heimischen Veltins-Arena zu spielen mit reduzierter Zuschauerkapazität oder auch vor leeren Rängen, in dem Fall kostenneutral für Osnabrück. Der dritte Vorschlag basiert darauf, das Spiel auf neutralem Grund (Stadion der Bundesliga oder 2. Bundesliga wegen VAR-Technik) abzuhalten.

Sollte die Begegnung dennoch abgesagt werden, “behält sich der Klub alle rechtlichen Mittel vor, um die Interessen des Vereins und seiner Mitglieder zu schützen”, heißt es zum Abschluss des Schreibens an die DFL.

Nutzungsuntersagung: Osnabrück-Spiel gegen Schalke steht auf der Kippe

Am Samstag steht für den VfL Osnabrück das vorletzte Heimspiel an. Ob die Partie überhaupt ausgetragen werden kann, ist allerdings fraglich. Die Bremer Brücke ist gesperrt.

Kann der VfL den FC Schalke 04 an der Bremer Brücke am kommenden Wochenende empfangen?

Kann der VfL den FC Schalke 04 an der Bremer Brücke am kommenden Wochenende empfangen?

IMAGO/RHR-Foto

Es ist die letzte Chance, doch noch einmal Anschluss zu finden für Schlusslicht Osnabrück, doch das Spiel am kommenden Samstag (13 Uhr) gegen den FC Schalke 04 steht auf der Kippe. Der Grund: Das Dach im Stadion an der Bremer Brücke weist erhebliche Mängel auf.

32. Spieltag

“Nach einer in der vergangenen Woche turnusmäßig durchgeführten gutachterlichen Prüfung der Dachkonstruktionen wurde dem VfL Osnabrück aufgrund festgestellter Mängel von den zuständigen Behörden eine vorübergehende Nutzungsuntersagung für die Bremer Brücke erteilt”, teilte der Klub am Dienstagabend mit.

Der VfL hat sofort Kontakt zur DFL aufgenommen, wie der Verein erklärte, auch der kommende Gegner Schalke 04 ist in Kenntnis gesetzt worden. Nun liegt der Ball bei der DFL. Die hat, sobald die ausgestellte Nutzungsunterlassung vorliegt und geprüft wurde, darüber zu entscheiden, ob das Spiel verlegt wird oder ein anderer Spielort gefunden werden muss.

Bei der Prüfung der Dächer “ergab sich nach dem jüngsten Gutachten aus der vergangenen Woche nun eine neue Situation. Der Zustand der sogenannten Holzleimbinder der Ostkurve lassen eine Nutzung des Stadions in der bisherigen Form ohne Durchführung von notwendigen Maßnahmen nicht mehr zu”, erklärte Dr. Michael Welling, kfm. Geschäftsführer des VfL Osnabrück. “Die zuständigen Behörden haben zur Gewährleistung der Sicherheit aller Stadionbesucher und Mitarbeitenden deshalb eine entsprechende Nutzungsunterlassung für das gesamte Stadion ausgesprochen.”

Fieberhafte Suche nach Lösungen auch für das Spiel gegen Hertha

Der Verein habe in den letzten Tagen “fieberhaft Lösungen diskutiert und erste Maßnahmen ergriffen”, der VfL setze “nun weiter gemeinsam mit den Behörden, Sachverständigen und Dienstleistern alles daran, verschiedene bauliche Maßnahmen zu prüfen und so umzusetzen, dass wir den Brückentag gegen Schalke schnellstmöglich nachholen und auch das letzte Heimspiel gegen Hertha BSC wie gewohnt an der Bremer Brücke austragen können.”

Schalke muss ab sofort auf Soppy verzichten

Brandon Soppy, bis Saisonende von Atalanta ausgeliehen, wird nicht mehr für Schalke 04 zum Einsatz kommen. Hintergrund ist eine Operation wegen einer Verletzung, die er schon seit Monaten mit sich herumschleppt.

Saison-Aus: Schalkes Brandon Soppy wird operiert.

Saison-Aus: Schalkes Brandon Soppy wird operiert.

IMAGO/Moritz Müller

Für Schalkes Rechtsverteidiger Brandon Soppy ist die Saison vorzeitig beendet – und damit auch sein Engagement bei den Königsblauen, die ihn im Winter für die Rückrunde von Atalanta ausgeliehen hatten. Der 22-Jährige kann ab sofort aber nicht mehr dabei helfen, den Klassenerhalt einzutüten, bereits am Montag wird er in Antwerpen operiert.

Die Verletzung ist allerdings alles andere als frisch. Soppy schleppt sich schon seit Monaten mit ihr herum. Vor rund acht Wochen gewannen Schalke und der Spieler nach eingehenden Untersuchungen die Erkenntnis, dass eine Sehne im Oberschenkel nicht strapazierfähig genug ist. Sie soll nun operativ verstärkt werden.

Der Eingriff hätte auch schon direkt nach der Diagnose erfolgen können, damals kam man aber überein, dass Soppy lieber versuchen will, der Mannschaft im Abstiegskampf zu helfen. Noch am vergangenen Wochenende beim 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf hatte er in der Startelf gestanden. Mitte der zweiten Hälfte wurde er ausgewechselt. Als Alternative stehen für das Spiel am Samstag in Osnabrück (13 Uhr, LIVE! bei kicker) Henning Matriciani und Steven van der Sloot bereit.

Fragen nach dem körperlichen Zustand

Die Verpflichtung Soppys im Winter warf damals Fragen nach seinem körperlichen Zustand auf. Schalke 04 hat vom ersten Tag an betont, dass bei den medizinischen Tests alles in Ordnung gewesen sei. Unverkennbar war hingegen der Fitnessrückstand des Abwehrspielers. Den musste man erst einmal über mehrere Wochen aufarbeiten.

“Brandon hat leider eine Problematik an einer Sehne im Oberschenkel, die ihn davon abhält, sein vollständiges Leistungsniveau abzurufen”, sagt Sportdirektor Marc Wilmots. “Als vor einigen Wochen feststand, dass Brandon sich irgendwann operieren lassen muss, um das Problem dauerhaft zu lösen, hat er erklärt, vor dem Eingriff so viele Spiele wie möglich machen zu wollen, um Schalke zu helfen. Brandon hat gespielt, bis es jetzt einfach nicht mehr ging. Dafür sind wir ihm sehr dankbar, das war großer Einsatz für Schalke 04.”

Toni Lieto

Schallenberg bezeichnet Schalke aktuell als “sehr stabil”

Torwart Marius Müller und Torjäger Kenan Karaman haben sich als Schalkes größte Garanten im Abstiegskampf entpuppt. Ein Sieg aus den letzten drei Spielen dürfte Schalke für die endgültige Rettung reichen. Chefsechser Ron Schallenberg erklärt, was ihn optimistisch stimmt.

Schalkes Chefsechser Ron Schallenberg ist derzeit zufrieden.

Schalkes Chefsechser Ron Schallenberg ist derzeit zufrieden.

IMAGO/Steinbrenner

Schalke 04 hat von den jüngsten acht Spielen in der 2. Liga nur das bei Hertha BSC verloren (2:5). Der ganz große Befreiungsschlag gelang angesichts der vielen Unentschieden gegen Karlsruhe (0:0) sowie Hannover, Elversberg und nun Düsseldorf (jeweils 1:1) zwar immer noch nicht, doch dank gleichzeitiger Punktverluste von Konkurrenten schleichen sich die Königsblauen klamm und heimlich weg von den Abstiegsrängen. Ein Sieg aus den letzten drei Spielen gegen Osnabrück, Rostock und Fürth dürfte für die endgültige Rettung reichen.

Ron Schallenberg hält die Mannschaft aktuell für “sehr stabil”, wie Schalkes Chefsechser nach dem 1:1 am Samstag erklärte. “Wir schaffen es immer wieder, dem Gegner unser Spiel aufzudrücken. Wir sind stark bei langen und zweiten Bällen, gegen uns ist es derzeit nicht angenehm zu verteidigen.”

“Absoluter Unterschiedsspieler, der keine Nerven zeigt”

Der defensive Mittelfeldspieler verweist darauf, dass “wir unser System mit der Raute im Mittelfeld gefunden” haben. “Wenn man da Paul Seguin und Yusuf Kabadayi neben sich hat, sind die Rollen klar verteilt. Paul hilft mir auf der Sechs immer wieder, Yusuf hat den offensiveren Part und lauert auf Konter.” Direkt vor Schallenberg agiert Kenan Karaman im zentralen Mittelfeld. Schallenberg adelt den 30-Jährigen als “absoluten Unterschiedsspieler, der keine Nerven zeigt”.

Längst haben sich beim FC Schalke 04 zwei Säulen herauskristallisiert, ohne die das Team von Trainer Karel Geraerts deutlich tiefer im Abstiegssumpf stecken würde. Geraerts’ Garanten heißen Marius Müller und Karaman. Der Torwart und der Torjäger rückten nun auch beim 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf in den Blickpunkt – der eine mit starken Paraden, der andere mit seinem elften Saisontreffer.

Karaman hat 20 Scorerpunkte gesammelt

Karaman ist mit nun elf Treffern (neun Assists) der mit Abstand torgefährlichste Spieler seiner Mannschaft. Mit 20 Scorerpunkten kommt der Angreifer auf exakt doppelt so viele wie der aktuell zweiterfolgreichste namens Simon Terodde (5/5).

Müller glänzte gegen Düsseldorf derweil mit einem erneut starken Auftritt. Der Torwart verhinderte nach einem abgefälschten Schuss von Matthias Zimmermann bravourös den 0:1-Rückstand (25.), einen Schuss von Christos Tzolis fischte er mustergültig aus dem Eck (74.). Der kicker kürte Müller zum “Spieler des Spiels”.

Toni Lieto

DFB hält Elfmeter-Rücknahme auf Schalke für richtig

Sogar Fortunas Torwart sprach von einem 80-prozentigen Elfmeter für Schalke, doch der DFB hat am Sonntag in einer Stellungnahme erklärt, warum es aus Sicht des Verbandes “richtig” gewesen sei, den Strafstoß in der Nachspielzeit der Partie gegen Düsseldorf zurückzunehmen.

Im Mittelpunkt einer strittigen Szene vom Samstag: Schalkes Assan Ouedraogo (blaues Trikot).

Im Mittelpunkt einer strittigen Szene vom Samstag: Schalkes Assan Ouedraogo (blaues Trikot).

IMAGO/Steinbrenner

Im Duell der beiden eingewechselten Spieler Assan Ouedraogo und Joshua Quarshie kommt der Schalker im Strafraum der Fortuna zu Fall, Schiedsrichter Harm Osmers pfeift sofort Elfmeter. Eine strittige Entscheidung.

Im Zweitliga-Topspiel am Samstagabend schaltet sich der Videoschiedsrichter aus dem Kölner Keller ein, Osmers schaut sich die Szene auf dem Monitor an – und revidiert seine Entscheidung. Kein Strafstoß für die Königsblauen beim Stand von 1:1, auch die Gelb-Rote Karte für Quarshie, der 60 Sekunden vor dem Zweikampf mit Ouedraogo Gelb wegen eines regelwidrigen Einsteigens gegen Steven van der Sloot gesehen hatte, wird wieder einkassiert.

Spielbericht

Nicht nur Karel Geraerts tobte anschließend. Zwar war der Elfmeterpfiff grundsätzlich als durchaus strittig anzusehen, “aber es war eben keine klare Fehlentscheidung”, sagte Schalkes Trainer. Der defensive Mittelfeldspieler Ron Schallenberg meinte: “Der Schiedsrichter und ich standen ähnlich zum Ball. Ich habe ein Ziehen des Düsseldorfers wahrgenommen, was aus meiner Sicht im Strafraum für einen Elfmeter reicht. Mein Gedanke war daher, dass es eigentlich keine klare Fehlentscheidung sein kann.” Sogar Fortunas Torwart Florian Kastenmeier war der Ansicht, dass es “zu 80 Prozent Elfmeter” für den FC Schalke war.

VAR-Intervention laut DFB angemessen

Der DFB beurteilt die Sachlage indes völlig klar – zugunsten des Schiedsrichtergespanns, das auf Schalke am Samstag in den Fokus geriet. Am Sonntag bezeichnete Rainer Werthmann, sportlicher Leiter der Schiedsrichter in der 2. Bundesliga, es als “richtig”, die Elfmeterentscheidung zurückzunehmen. Er räumte zwar “geringfügige Kontakte an Ouedraogos Arm und Fuß” ein, bezeichnete diese jedoch als “minimal” und “keinesfalls ursächlich dafür, dass der Angreifer zu Fall kam”. Deshalb sei die Intervention des Video-Assistenten angemessen, so Werthmann. “Die Bilder zeigen in keiner Kameraeinstellung ein Foulspiel von Quarshie. Somit waren der Strafstoß und die Gelb-Rote Karte unberechtigt.”

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“Fortuna für Alle”: Zur Nachahmung empfohlen?

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Osmers wirkte in der turbulenten Schlussphase und auch noch nach dem Abpfiff stellenweise überfordert. Er versuchte der Lage Herr zu werden, indem er Thomas Ouwejan und dem zwar im Kader stehenden, aber nicht eingesetzten Verteidiger Ibrahima Cissé Gelb zeigte, auch die Verwarnungen für Geraerts und Düsseldorfs Sportdirektor Christian Weber (84.) wirkten wie verzweifelte Versuche, Ruhe in den Laden zu bekommen.

Kein Gelb-Rot für Karaman die richtige Entscheidung

Herausragend gut war hingegen Osmers’ Bewertung in der 82. Minute, als er nach einem unübersehbaren Trikotziehen von Kenan Karaman auf Vorteil für Düsseldorf entschied und fast jeder Beobachter fest davon ausging, dass der Schalker Stürmer nachträglich Gelb sehen würde. Es wäre seine zweite Verwarnung des Spiels gewesen und damit Gelb-Rot. Doch Osmers zückte keine Karte, selbst Spieler auf dem Feld waren davon überrascht.

Schallenberg nicht. Schalkes Chefsechser gab später eine kleine Regel-Expertise zum Besten. “Ich glaube, die Regel besagt, dass es, wenn der Schiedsrichter bei einem taktischen Foul auf Vorteil entscheidet, nachträglich keine Gelbe Karte dafür gibt. Sondern eben nur bei einem klassischen Foul.” Korrekt!

Toni Lieto

Geraerts zeigt sich zufrieden: “Hätten die drei Punkte heute verdient gehabt”

Zum fünften Mal in Serie nicht verloren. Schalke 04 sammelt Woche für Woche Punkte im Kampf gegen den Abstieg. Gegen Fortuna Düsseldorf wären es beinahe sogar drei geworden, die laut S04-Trainer Karel Geraerts auch verdient gewesen wären.

Zeigte sich mit der Leistung seiner Elf einverstanden: Karel Geraerts.

Zeigte sich mit der Leistung seiner Elf einverstanden: Karel Geraerts.

IMAGO/RHR-Foto

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen ist wohl ein Sprichwort, dass auf Schalke 04 derzeit besser denn je zutrifft. Das 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf markierte inzwischen das vierte Remis aus den letzten fünf Spielen. Punkt für Punkt sammelt die Elf von Karel Geraerts momentan Zähler gegen den Abstieg. “Jeder Punkt ist wichtig. Wir haben jetzt 37. Jeder sagt, man braucht 40, um die Liga zu halten, also brauchen wir noch einige”, wusste der S04-Trainer bei Sky im Anschluss an die Partie gegen Düsseldorf einzuschätzen.

2. Bundesliga, 31. Spieltag

Geraerts “stolz” auf seine Spieler

Das 1:1 gegen die Fortuna, die sich noch mitten im Kampf um den Aufstieg befindet, ginge laut dem Belgier angesichts des Spiels auch absolut in Ordnung. Er zeigt sich äußerst zufrieden mit dem, “was ich heute gesehen habe. Es war eine gute Leistung über 90 Minuten. […] Ich bin stolz auf meine Spieler und sie hätten die drei Punkte heute verdient gehabt.” Ähnliche Worte fanden auch seine Schützlinge. “Am Ende vielleicht ein gerechtes Ergebnis. War ein gutes Niveau heute von beiden Mannschaften. Mit einem Quäntchen Glück gewinnen wir das Spiel vielleicht”, fand auch Torschütze Kenan Karaman.

“Nach dem Tor hätten wir noch mehr Druck machen können, auf das zweite gehen können”, fand er derweil aber auch Punkte, die sich Königsblau vorwerfen lassen muss. “Ich glaube, Fortuna war da schon unsicher, wir hatten die Fans hinter uns.” Stattdessen habe man sich “dann zu sehr nach hinten fallen” lassen. In der Arbeit gegen den Ball wiederum habe Schalke “einen Schritt nach vorne gemacht.”

Insbesondere in puncto “Kompaktheit zwischen den Ketten – das ist uns sehr, sehr wichtig. Der Trainer fordert das immer wieder ein und da sind wir echt diszipliniert geworden.” S04-Torhüter Marius Müller pflichtete ihm bei. “In den letzten Wochen hat man gesehen, dass wir gerade gegen gute Mannschaften absolut mithalten können.” Das läge vor allem daran, dass die “Gegentorflut gut aufgefangen” worden sei.

Elfmeter-Szene sorgt für Diskussionen

Harmonische Worte nach einem Punkt gegen eine der Top-Mannschaften der Liga. Wäre da nicht noch die Szene kurz vor dem Ende gewesen, bei der Assan Ouedraogo im Duell mit Joshua Quarshie im Strafraum zu Fall gekommen war. Der Unparteiische Harm Osmers zeigte zunächst auf den Punkt, entschied sich mithilfe des VAR und nach Ansicht der Bilder aber gegen den Strafstoß. Eine Entscheidung, über die es verschiedene Meinungen gab. “Meine Meinung ist sehr einfach”, machte Garaerts gleich klar. “Es gab einen Kontakt mit Assan Ouedraogo, also kann der VAR in diesem Moment nicht eingreifen. Es gab einen kleinen Kontakt, also ist es keine klare Fehlentscheidung.”  Entsprechend sei es für ihn “ein Fehler” gewesen, die auf dem Feld getroffene Entscheidung zu revidieren.

“Er hätte es sich auch einfach machen können hier vor 60.000 Leuten und auf dem Punkt bleiben” können, hielt sein Gegenüber Daniel Thioune dagegen. “Kontakt bedeutet nicht immer gleich Foulspiel und entsprechend war es glaube ich eine gute Entscheidung.”

Müller hielt sich aus der Debatte derweil zurück. “Ich will ehrlich gesagt nicht drüber urteilen. Am Ende ist es so, dass der Schiri gepfiffen hat aus dem Spiel heraus und das ist für mich am Ende das, was ausschlaggebend sein muss. Ob es am Ende einer ist oder nicht, überlasse ich dann gerne dem Stammtisch morgen früh.” Vielmehr kritisierte er, dass es “keine klaren Linien mehr” gebe. “Das ist ja mal so, mal so. Vielleicht wäre der Elfmeter vor zwei Wochen gegeben worden.”

Gegeben wurde er bekanntermaßen nicht und so blieb es bei nur einem Punkt. Ein Punkt, der am Ende aber auch jede Menge wert sein kann, der aber nicht der letzte auf dem Konto des S04 sein soll. “Wenn wir uns auf uns fokussieren, bin ich mir sicher, dass wir da schnellstmöglich die Punkte holen”, befindet auch Müller. Am besten soll damit bereits am kommenden Wochenende beim VfL Osnabrück begonnen werden.

Geraerts über seine Schalke-Zukunft: “Keine Garantie für niemanden”

Der FC Schalke hat den Klassenerhalt in der 2. Liga noch nicht sicher, was auch die Planungen für die kommende Saison erschwert. Trainer Karel Geraerts vermeidet ein klares Bekenntnis.

Es laufen Gespräche zwischen Marc Wilmots (Mi.) und Karel Geraerts.

Es laufen Gespräche zwischen Marc Wilmots (Mi.) und Karel Geraerts.

IMAGO/RHR-Foto

Schalke hat sich in den letzten Wochen stabilisiert, in den vergangenen sieben Spielen verloren die Knappen nur einmal. Jedoch gewannen sie auch nur zwei Spiele, was die Situation in Gelsenkirchen nach wie vor angespannt sein lässt. Wenn Schalke zuletzt jubeln konnte, dann vor eigenem Publikum. Praktisch also, dass am Samstagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) das nächste Heimspiel ansteht – mit Fortuna Düsseldorf gastiert jedoch ein Aufstiegsaspirant in der Veltins-Arena.

Ohne Derry Murkin und Cedric Brunner muss S04 auskommen, hinter Assan Ouedraogo steht derweil noch ein Fragezeichen. Der Youngster sei laut Karel Geraerts im Training “teilweise dabei” gewesen. Ob der 17-Jährige im Kader stehen wird, entscheidet sich am Freitag im Abschlusstraining. Während Brunner wie schon beim 1:1 in Elversberg wohl durch Brandon Soppy vertreten wird, steht der Ersatz von Murkin noch nicht fest.

“Anfang der Woche”, so Geraerts, “habe ich zu den Jungs gesagt, dass eine Position frei geworden ist. Jeder hatte die Chance, sich im Training zu zeigen.” Eine Möglichkeit ist, dass Tobias Mohr, der zuletzt viermal in Folge nicht im Kader war, ins Team rückt und Thomas Ouwejan den Part hinten links übernimmt.

Vorsicht vor Tzolis

Die nun wieder auftretenden Verletzungssorgen bereiten Geraerts derweil keine Sorgen. Es sei “normal, dass Spieler zum Ende der Saison anfälliger werden, aber wir verschließen nicht die Augen davor.” Der Qualität des kommenden Gegners ist man sich auf Schalke ebenfalls bewusst, allen voran Christos Tzolis gilt es zu stoppen. “Tzolis ist ein guter Spieler, er hat viele Tore gemacht. Wenn er den Ball hat, müssen wir wach sein. Ich werde ihm aber keinen Spieler abstellen, wir verteidigen es im Kollektiv”, so Geraerts.

Trotz der aufsteigenden Tendenz braucht Schalke weiterhin dringend Punkte, um den Klassenerhalt festzuzurren. Aktuell trennen die Knappen fünf Punkte vom Relegationsrang. Dementsprechend herrscht noch keine Klarheit darüber, ob Geraerts auch in der kommenden Saison Trainer auf Schalke bleibt.

“Ich hatte mehrere Gespräche mit Marc (Wilmots, Anm. d. Red.), wir tauschen uns immer wieder aus. Im Moment gibt es keine Garantie für niemanden, weil wir noch nicht gesichert sind”, vermied der Belgier, der Anfang Oktober S04 übernommen hatte, ein klares Bekenntnis. “Ich habe ein weiteres Jahr Vertrag, dessen bin ich mir bewusst. In dieser Saison sind viele gute und schlechte Dinge passiert, das muss korrekt analysiert werden,” führte der 42-Jährige am Donnerstag aus.

Interesse aus Belgien?

Schalkes Sportdirektor Wilmots hatte unter der Woche bereits erklärt, Geraerts habe ihm in einem Gespräch versichert, “dass er sich gut vorstellen kann, hierzubleiben”. Belgische Medien hatten zuletzt jedoch mehrfach berichten, dass Geraerts Top-Kandidat beim Conference-League-Halbfinalisten FC Brügge sein soll, mancherorts wurde gar von einer Einigung gesprochen. Geraerts wurde in Brügge zum Profi und spielte von 2007 bis 2011 ein zweites Mal dort, wo auch seine Familie lebt.

Bei einem Schalker Klassenerhalt scheint ein Verbleib in Gelsenkirchen dennoch wahrscheinlich. “In der nächsten Saison werden wieder andere Ambitionen herrschen, da kann es nur mit Vollgas in eine Richtung gehen. Wir brauchen erst 40 Punkte, dann können Entscheidungen getroffen werden.” Mit einem Sieg gegen die Fortuna wäre es dann nur noch ein Punkt, den Schalke für die absolute Planungssicherheit braucht.

Schalkes stabilem Verteidiger Murkin droht das Saisonaus

Schalke 04 muss möglicherweise für den Rest der Saison auf Derry Murkin verzichten, der stabile Linksverteidiger ist verletzt. Der 17-jährige Hoffnungsträger Assan Ouedraogo kann derweil zumindest wieder Teile des Mannschaftstrainings absolvieren.

Schalkes Derry Murkin hat sich einen Faserriss zugezogen.

Schalkes Derry Murkin hat sich einen Faserriss zugezogen.

IMAGO/Fussball-News Saarland

Schalke 04 hat schon 56 Tore kassiert, nach 30 Spieltagen kommen nur die beiden Teams auf den direkten Abstiegsplätzen auf mehr: Der 1. FC Kaiserslautern steht bei 59 Gegentreffern, der VfL Osnabrück gar bei 60. Allerdings befindet sich die Elf von Trainer Karel Geraerts defensiv in einer stabilen Phase, einen Silberstreif am Horizont stellen die jüngsten vier Ligaspiele gegen Karlsruhe (0:0), Nürnberg (2:0) sowie Hannover und Elversberg (jeweils 1:1) dar.

Murkin beklagt Faserriss

Der Ausfall von Derry Murkin trifft die Schalker nun empfindlich. Der 24-Jährige ist von allen S04-Verteidigern mit mindestens fünf Einsätzen der Notenbeste (kicker-Durchschnittsnote 3,68), auf seiner linken Seite agiert er in aller Regel verlässlich, zudem bringt er einen ausgeprägten Offensivdrang mit. Nun aber hat sich der Engländer, der zuletzt gegen Elversberg zur Pause ausgewechselt werden musste, einen Faserriss zugezogen. Bei nur noch vier ausstehenden Saisonspielen könnte es unter Umständen eng werden mit einem weiteren Einsatz bis Mitte Mai.

Beruhigend für Geraerts: Mit Thomas Ouwejan steht eine größtenteils verlässliche Alternative für die Linksverteidigerposition bereit. Auch für die Rolle auf der rechten Seite, wo Cedric Brunner aufgrund von Knieproblemen auch für das Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf am Samstag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) nicht zur Verfügung stehen wird, braucht sich der Trainer keine Sorgen zu machen. Er hat die Wahl zwischen Allrounder Henning Matriciani, Nachwuchskraft Steven van der Sloot und Winterzugang Brandon Soppy, der Brunner gegen die SV Elversberg vertrat, allerdings einen sehr schlechten Tag erwischte (kicker-Note 5).

Ouedraogo absolviert Teile des Mannschaftstrainings

Assan Ouedraogo tastet sich derweil langsam wieder heran. Der 17-Jährige, der monatelang wegen eines Syndesmoserisses ausgefallen war und bei seinem Comeback beim 1:1 in Hannover mit einem Treffer sofort wieder seinen Wert für die Mannschaft untermauerte, absolviert seit dieser Woche zumindest wieder Teile des Mannschaftstrainings.

Vielleicht reicht es für eine Kadernominierung gegen Düsseldorf, von einem Startelfeinsatz ist aktuell aber nicht auszugehen. Schalke 04 könnte im Saisonendspurt noch deutlich mehr auf den Hoffnungsträger angewiesen sein, außerdem gilt es, mit Blick auf einen möglichen Abschied im Sommer für eine höhere einstellige Millionen-Ablöse jedwedes Gesundheitsrisiko zu vermeiden.

Toni Lieto

Schalke müsste bei Abstieg in die 3. Liga Bedingungen erfüllen

Sollte Schalke in die 3. Liga absteigen, müssten die Gelsenkirchener wie erwartet Liquiditätsbedingungen erfüllen. Finanz-Vorstand Christina Rühl-Hamers ist deswegen aber nicht bange.

Auf Schalkes Geschäftsstelle gibt man sich zuversichtlich.

Auf Schalkes Geschäftsstelle gibt man sich zuversichtlich.

IMAGO/Funke Foto Services

Der für die 3. Liga zuständige DFB hatte am Montagabend die Lizenz erteilt, “vorbehaltlich unter Liquiditätsbedingungen, die bis Anfang Juni erfüllt werden müssen”, wie es in einer Schalker Mitteilung hieß. Der Schalker Vorstand sei jedoch nach Sichtung der Unterlagen überzeugt davon, diese Bedingungen erfüllen zu können.

“Wir waren darauf vorbereitet, dass der DFB zum jetzigen Zeitpunkt eine Liquiditätslücke feststellen wird”, sagte Finanz-Vorstand Christina Rühl-Hamers. Dass man die Überzeugung habe, die Voraussetzungen erfüllen zu können, sei “ein starkes Zeichen für unseren Verein”.

So weit soll es aber natürlich gar nicht erst kommen, so Rühl-Hamers weiter. Der Klassenerhalt habe “oberste Priorität und bleibt das Ziel aller. Je früher wir dieses erreichen, umso besser ist es für die Zukunftsplanungen.” Schalke werde in den kommenden Wochen beide Szenarien fokussiert und zielgerichtet vorbereiten, um in beiden Fällen direkt handlungsfähig zu sein. Aktuell liegen die Knappen fünf Punkte vor Rang 16 und sechs Zähler vor einem direkten Abstiegsplatz.

2025/26 droht ein Punktabzug

Bereits am 18. April hatten die Gelsenkirchener die Zweitligalizenz ohne Bedingungen durch die DFL erhalten.  Aufgrund des negativen Eigenkapitals (103,3 Millionen Euro) würde Schalke aber in eine Regelung fallen, die in der DFL-Satzung festgeschrieben ist. Um fünf Prozent muss das Nettoeigenkapital im Kalenderjahr 2024 verbessert werden, andernfalls droht in der Saison 2025/2026 ein Punktabzug.

Als eingetragener Verein ist dies nur über einen Gewinn möglich. Dieser konnte 2023 zwar erwirtschaftet werden (6,9 Millionen Euro), allerdings nur aufgrund der guten Bilanz im ersten Halbjahr, als Schalke noch in der Bundesliga spielte.

“Wir hatten dieses Szenario vor vier Wochen, bei der Vorstellung des Jahresabschlusses 2023, transparent und offen kommuniziert”, erklärte Rühl-Hamers dazu in der Vorwoche.

Schalke müsste bei Abstieg in die 3. Liga Bedingungen erfüllen

Sollte Schalke in die 3. Liga absteigen, müssten die Gelsenkirchener wie erwartet Liquiditätsbedingungen erfüllen. Finanz-Vorstand Christina Rühl-Hamers ist deswegen aber nicht bange.

Auf Schalkes Geschäftsstelle gibt man sich zuversichtlich.

Auf Schalkes Geschäftsstelle gibt man sich zuversichtlich.

IMAGO/Funke Foto Services

Der für die 3. Liga zuständige DFB hatte am Montagabend die Lizenz erteilt, “vorbehaltlich unter Liquiditätsbedingungen, die bis Anfang Juni erfüllt werden müssen”, wie es in einer Schalker Mitteilung hieß. Der Schalker Vorstand sei jedoch nach Sichtung der Unterlagen überzeugt davon, diese Bedingungen erfüllen zu können.

“Wir waren darauf vorbereitet, dass der DFB zum jetzigen Zeitpunkt eine Liquiditätslücke feststellen wird”, sagte Finanz-Vorstand Christina Rühl-Hamers. Dass man die Überzeugung habe, die Voraussetzungen erfüllen zu können, sei “ein starkes Zeichen für unseren Verein”.

So weit soll es aber natürlich gar nicht erst kommen, so Rühl-Hamers weiter. Der Klassenerhalt habe “oberste Priorität und bleibt das Ziel aller. Je früher wir dieses erreichen, umso besser ist es für die Zukunftsplanungen.” Schalke werde in den kommenden Wochen beide Szenarien fokussiert und zielgerichtet vorbereiten, um in beiden Fällen direkt handlungsfähig zu sein. Aktuell liegen die Knappen fünf Punkte vor Rang 16 und sechs Zähler vor einem direkten Abstiegsplatz.

2025/26 droht ein Punktabzug

Bereits am 18. April hatten die Gelsenkirchener die Zweitligalizenz ohne Bedingungen durch die DFL erhalten.  Aufgrund des negativen Eigenkapitals (103,3 Millionen Euro) würde Schalke aber in eine Regelung fallen, die in der DFL-Satzung festgeschrieben ist. Um fünf Prozent muss das Nettoeigenkapital im Kalenderjahr 2024 verbessert werden, andernfalls droht in der Saison 2025/2026 ein Punktabzug.

Als eingetragener Verein ist dies nur über einen Gewinn möglich. Dieser konnte 2023 zwar erwirtschaftet werden (6,9 Millionen Euro), allerdings nur aufgrund der guten Bilanz im ersten Halbjahr, als Schalke noch in der Bundesliga spielte.

“Wir hatten dieses Szenario vor vier Wochen, bei der Vorstellung des Jahresabschlusses 2023, transparent und offen kommuniziert”, erklärte Rühl-Hamers dazu in der Vorwoche.