Nach Kommentar über Yamal: PSG und Barca boykottieren TV-Sender

Ein Kommentar des ehemaligen Simeone-Assistenten German “Mono” Burgos hat für Aufregung rund um das Champions-League-Spiel zwischen Paris Saint-Germain und dem FC Barcelona gesorgt.

Startelfeinsatz mit Rekord: Lamine Yamal am Mittwochabend in Paris.

Startelfeinsatz mit Rekord: Lamine Yamal am Mittwochabend in Paris.

IMAGO/ZUMA Wire

Als der 3:2-Coup des FC Barcelona bei Paris Saint-Germain am Mittwochabend perfekt war, musste ein spanischer TV-Sender auf Interviews mit den Beteiligten verzichten. Weil ein TV-Experte kurz vor dem Anpfiff einen diskriminierenden Kommentar abgegeben hatte, boykottierten beide Klubs nach dem Champions-League-Viertelfinalhinspiel im Parc de Princes Movistar+.

Als die Kamera auf Barca-Juwel Lamine Yamal geschwenkt hatte, der gerade am Ende des Aufwärmens seine Ballfertigkeiten unter Beweis stellte, hatte German “Mono” Burgos gesagt: “Wenn es für ihn nicht gut läuft, kann er noch an einer Ampel enden.” Der 54 Jahre alte Argentinier, der bis vor vier Jahren Assistent von Trainer Diego Simeone bei Atletico Madrid war, spielte damit darauf an, dass in Spanien immer wieder Menschen in Armut, oft Migranten, an Ampeln um Geld betteln, indem sie etwa Bälle jonglieren.

Beide Klubs “sehr verärgert” über Burgos

Burgos’ als mindestens unpassend, teils auch rassistisch aufgefasster Kommentar sorgte umgehend für viel Kritik in den sozialen Medien und hatte zur Folge, dass Movistar+ seinen Zuschauern nach der Partie in Paris erklären musste, dass man ihnen leider keine Interviews mit PSG- oder Barca-Spielern anbieten könne. Moderator Ricardo Sierra berichtete, beide Klubs seien “sehr verärgert”, und entschuldigte sich öffentlich.

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Burgos, seit seinem Aus bei Aris Saloniki im Sommer 2022 ohne Trainerjob, beteuerte, er habe niemanden “verletzen wollen”, und betonte: “Wenn sich jemand beleidigt gefühlt hat, entschuldige ich mich öffentlich.”

Yamal hatte gegen PSG in der Startelf gestanden und damit einen neuen Altersrekord in der Champions League aufgestellt: Mit 16 Jahren und 272 Tagen war er der jüngste Spieler, der je in einem Viertelfinale begann. Der Youngster wurde allerdings in der 61. Minute ausgewechselt und damit kurz bevor seine Teamkollegen aus einem 1:2-Rückstand noch einen 3:2-Sieg machten.

“Wie ein älterer Spieler”: Xavi kann “außergewöhnlichen” Cubarsi “nicht genug loben”

Durch einen 3:2-Sieg verschaffte sich der FC Barcelona eine gute Ausgangslage für das Rückspiel im Viertelfinale der Champions League. Großen Anteil hatte in den Augen von Trainer Xavi Youngster Pau Cubarsi, den er in den höchsten Tönen lobte.

Keine Angst vor großen Namen: Pau Cubarsi im Zweikampf mit Kylian Mbappé.

Keine Angst vor großen Namen: Pau Cubarsi im Zweikampf mit Kylian Mbappé.

IMAGO/PanoramiC

Der Paukenschlag durch Xavis Ankündigung, den FC Barcelona am Saisonende zu verlassen, hat offensichtlich seine Wucht auf die Mannschaft der Katalanen übertragen. In der spanischen Liga ging seither kein Spiel mehr verloren, Ende März zerlegten die Blaugrana Atletico Madrid vor dessen heimischen Publikum mit 3:0.

Und auch in der Champions League scheint der nahende Abgang der Vereinslegende Wirkung zu zeigen: Nach dem Aus in der Gruppenphase im Vorjahr steht der FCB diesmal in der Runde der letzten Acht – und legte dort am Mittwochabend mit einem 3:2-Sieg bei Paris St. Germain den Grundstein für möglichst viele weitere Spiele unter dem 44-Jährigen.

“Wir hatten Persönlichkeit, was uns in den vergangenen Jahren in diesem Wettbewerb gefehlt hat”, freute sich dieser im Anschluss an das Comeback seiner Mannschaft, die nach eigener Führung erst in Rückstand geriet und diesen schließlich doch in einen Sieg drehte. “Die Arbeit war außergewöhnlich.” Hatte er den Sieg mit den Einwechslungen von Pedri (Vorlagengeber zum Ausgleich) und Andreas Christensen (Siegtorschütze) maßgeblich in die Wege geleitet, galt sein Lob im Anschluss dem Team.

Es ist sehr schwierig, gegen diese Mannschaft zu verteidigen, aber wir haben es sehr gut gemacht, wir haben es verstanden.

“Ich bin stolz auf die Mannschaft”, so Xavi, der aber warnte: “PSG ist immer noch Favorit. Wir haben ihr großes Spiel heruntergespielt. Wir haben sie gezwungen, weit zu gehen. Der Druck war gut, sehr hoch, vor allem in der ersten Halbzeit. Es ist sehr schwierig, gegen diese Mannschaft zu verteidigen, aber wir haben es sehr gut gemacht, wir haben es verstanden.”

Barcelona-Duo sprengt Altersrekord

Hervorheben wollte Xavi insbesondere die Leistung eines Youngsters. In der Innenverteidigung vertraute der Coach der Katalanen wie schon im Achtelfinal-Rückspiel gegen Napoli auf den 17 Jahre alten Pau Cubarsi, der bei seinem CL-Debüt gegen die Süditaliener bereits sämtliche Bestmarken abräumte – und gegen das Pariser Star-Ensemble um Kylian Mbappé nichts anbrennen ließ. “Er ist mit seinen 17 Jahren auf einem außergewöhnlichen Niveau. Ich kann ihn nicht genug loben: Er gewinnt Zweikämpfe, er kämpft wie ein älterer Spieler”, schwärmte Xavi.

Tatsächlich war Cubarsi bei seinem Einsatz 17 Jahre und 79 Tage alt – und damit eigentlich der jüngste Spieler, der je in einem Champions-League-Viertelfinale von Beginn an auf dem Platz stand. Wäre da nicht ausgerechnet Teamkollege Lamine Yamal, der am Mittwochabend ebenfalls in der Startelf stand und bei seinem Einsatz mit 16 Jahren und 272 Tagen noch einmal gut ein halbes Jahr jünger war als sein Defensivkollege.

“Mit Teenagern zu arbeiten, macht mich am glücklichsten”, erklärte der Trainer, der das allem Anschein nach auch im Rückspiel am Dienstag machen wird. Der Erfolg gibt ihm dieser Tage schließlich Recht.

“Wie ein älterer Spieler”: Xavis Lobeshymne auf “außergewöhnlichen” Cubarsi

Durch einen 3:2-Sieg verschaffte sich der FC Barcelona eine gute Ausgangslage für das Rückspiel im Viertelfinale der Champions League. Großen Anteil hatte in den Augen von Trainer Xavi Youngster Pau Cubarsi, den er in den höchsten Tönen lobte.

Keine Angst vor großen Namen: Pau Cubarsi im Zweikampf mit Kylian Mbappé.

Keine Angst vor großen Namen: Pau Cubarsi im Zweikampf mit Kylian Mbappé.

IMAGO/PanoramiC

Der Paukenschlag durch Xavis Ankündigung, den FC Barcelona am Saisonende zu verlassen, hat offensichtlich seine Wucht auf die Mannschaft der Katalanen übertragen. In der spanischen Liga ging seither kein Spiel mehr verloren, Ende März zerlegten die Blaugrana Atletico Madrid vor dessen heimischen Publikum mit 3:0.

Und auch in der Champions League scheint der nahende Abgang der Vereinslegende Wirkung zu zeigen: Nach dem Aus in der Gruppenphase im Vorjahr steht der FCB diesmal in der Runde der letzten Acht – und legte dort am Mittwochabend mit einem 3:2-Sieg bei Paris St. Germain den Grundstein für möglichst viele weitere Spiele unter dem 44-Jährigen.

“Wir hatten Persönlichkeit, was uns in den vergangenen Jahren in diesem Wettbewerb gefehlt hat”, freute sich dieser im Anschluss an das Comeback seiner Mannschaft, die nach eigener Führung erst in Rückstand geriet und diesen schließlich doch in einen Sieg drehte. “Die Arbeit war außergewöhnlich.” Hatte er den Sieg mit den Einwechslungen von Pedri (Vorlagengeber zum Ausgleich) und Andreas Christensen (Siegtorschütze) maßgeblich in die Wege geleitet, galt sein Lob im Anschluss dem Team.

Es ist sehr schwierig, gegen diese Mannschaft zu verteidigen, aber wir haben es sehr gut gemacht, wir haben es verstanden.

“Ich bin stolz auf die Mannschaft”, so Xavi, der aber warnte: “PSG ist immer noch Favorit. Wir haben ihr großes Spiel heruntergespielt. Wir haben sie gezwungen, weit zu gehen. Der Druck war gut, sehr hoch, vor allem in der ersten Halbzeit. Es ist sehr schwierig, gegen diese Mannschaft zu verteidigen, aber wir haben es sehr gut gemacht, wir haben es verstanden.”

Barcelona-Duo sprengt Altersrekord

Hervorheben wollte Xavi insbesondere die Leistung eines Youngsters. In der Innenverteidigung vertraute der Coach der Katalanen wie schon im Achtelfinal-Rückspiel gegen Napoli auf den 17 Jahre alten Pau Cubarsi, der bei seinem CL-Debüt gegen die Süditaliener bereits sämtliche Bestmarken abräumte – und gegen das Pariser Star-Ensemble um Kylian Mbappé nichts anbrennen ließ. “Er ist mit seinen 17 Jahren auf einem außergewöhnlichen Niveau. Ich kann ihn nicht genug loben: Er gewinnt Zweikämpfe, er kämpft wie ein älterer Spieler”, schwärmte Xavi.

Tatsächlich war Cubarsi bei seinem Einsatz 17 Jahre und 79 Tage alt – und damit eigentlich der jüngste Spieler, der je in einem Champions-League-Viertelfinale von Beginn an auf dem Platz stand. Wäre da nicht ausgerechnet Teamkollege Lamine Yamal, der am Mittwochabend ebenfalls in der Startelf stand und bei seinem Einsatz mit 16 Jahren und 272 Tagen noch einmal gut ein halbes Jahr jünger war als sein Defensivkollege.

“Mit Teenagern zu arbeiten, macht mich am glücklichsten”, erklärte der Trainer, der das allem Anschein nach auch im Rückspiel am Dienstag machen wird. Der Erfolg gibt ihm dieser Tage schließlich Recht.

Xavi: PSG “ist dafür gemacht, die Champions League zu gewinnen”

Vier Trainer mit “Barca-DNA” stehen im CL-Viertelfinale 09.04.2024

Xavi: PSG “ist dafür gemacht, die Champions League zu gewinnen”

1:20Der FC Barcelona trifft im Viertelfinale der Champions League auf Paris Saint-Germain. Die Mannschaft von Luis Enrique sei dafür geschaffen, die Königsklasse zu gewinnen, erklärt Barca-Trainer Xavi.

“Ohne Zweifel ich”: Luis Enrique stellt sich bezüglich Barcas Werten über Xavi

Am Mittwoch begegnen sich Luis Enrique und Xavi erstmals als Trainer. Eine kleine Stichelei blieb vom PSG-Coach vor dem Duell in Paris nicht aus.

Alte Bekannte: Luis Enrique und Xavi.

Alte Bekannte: Luis Enrique und Xavi.

imago/AFLOSPORT

Der 3. Oktober 1998 war ein ganz besonderer Tag für Xavi. Damals absolvierte der Teenager sein erstes Ligaspiel für den FC Barcelona. Die Katalanen gewannen in Valencia 3:1, Patrick Kluivert, Rivaldo und Sonny Anderson hießen die Torschützen bei der Elf von Trainer Louis van Gaal. Damals auch über 90 Minuten mit auf dem Platz: Luis Enrique.

Es war eine Saison, die Barcelona mit dem Double aus Meisterschaft und Pokalsieg krönte. Und das Mittelfeld-Gespann sollte auch in anderer Konstellation funktionieren: Luis Enrique beendete seine aktive Karriere im Jahr 2004 und wurde über Umwege 2014 Trainer beim FC Barcelona. Xavi war da längst zum Weltklassespieler gereift, gemeinsam räumte das Duo in Luis Enriques Premierenjahr alles ab – unter anderem natürlich auch den Henkelpokal.

Ich kenne den Trainer Xavi überhaupt nicht.

Luis Enrique

Alte Weggefährten also, die sich nun als Kontrahenten am Seitenrand wiederbegegnen. Für Luis Enrique ist der “Coach” Xavi allerdings eine große Unbekannte, wie er vor dem Viertelfinalhinspiel am Mittwoch verriet. “Es tut mir leid, wenn ich den Ballon platzen lasse, aber ich kenne den Trainer Xavi überhaupt nicht. Ich kenne Xavi als Mannschaftskameraden und Xavi als Spieler.” Den Verein, den kenne er natürlich gut, sagte der 53-Jährige. Aber: “Ich weiß nicht, ob das ein Vorteil oder ein Nachteil sein wird.”

Es werden zwei emotionale Partien für den Mann aus Gijon, der nach seinem durchwachsenen Versuch als spanischer Nationaltrainer bei PSG einen neuen Anlauf genommen hat. “Mit Barca verbindet mich eine Liebesbeziehung und ich bin stolz darauf. Aber ich bin ein Profi und schulde es dem Verein, der mir vertraut hat. Ich freue mich auf dieses Spiel”, sagte Enrique.

Mit ihm an der Spitze soll der große Wurf endlich gelingen. Ganz Paris giert danach, endlich die Champions League zu gewinnen, die horrenden Investitionen der letzten Jahre sollen sich endlich auszahlen. Da kann Luis Enrique noch so sehr versuchen, den Druck vom Kessel zu nehmen.

Die Vereinspolitik habe sich seit diesem Jahr “geändert”, man sei jetzt “auf einer anderen Linie”. Es sei “nicht positiv, Druck auf eine Mannschaft auszuüben, die noch keine Champions League gewonnen hat”, findet er. Doch dann sagte er doch das, was Umfeld und Fans nun einmal hören wollen. “Können wir sie gewinnen?”, fragte er selbst und antwortete auch: “Ja, aber zuerst müssen wir Barca schlagen.”

Barcelonas Werte? Luis Enrique muss nicht überlegen

Mauerpfeiler: Xavi und Luis Enrique im Jahr 2003, in der Mitte Oscar Lopez (2. v. li.) und Phillip Cocu

Mauerpfeiler: Xavi und Luis Enrique im Jahr 2003, in der Mitte Oscar Lopez (2. v. li.) und Phillip Cocu.
imago images/Mary Evans

Dass Luis Enrique aber generell kein großer Freund von leisen Tönen ist, wurde am Dienstag auch mal wieder deutlich. Wer seiner Meinung nach denn die Werte des FC Barcelona besser verkörpere, er oder Xavi, wurde er gefragt. Darüber musste er nicht lange nachdenken: “Ohne Zweifel ich”, sagte Luis Enrique. “Schauen Sie sich die Daten und die Titel an, den Ballbesitz, das hohe Pressing … Das ist keine Meinung, sondern das sind Zahlen und Daten.”

Bleibt die Frage, wer aus dem ersten direkten Duell als statistischer Sieger hervorgeht. Luis Enrique hat da schon seine Ideen, rückte aber nicht mit ihnen heraus. “Ich werde Ihnen nicht sagen, wo ihre Schwachstelle liegt”, sagte er. “Sie haben einen guten Lauf, sie sind erfahren. Es ist ein kompliziertes Spiel und es gibt eine Rivalität, von der ich hoffe, dass sie gesund ist und dass wir ein großes Spektakel sehen werden. Ich hoffe, dass wir zwei gute Fußballspiele sehen werden.”