Das nächste Drama: Draisaitls Oilers vor dem Aus

Wiederholt sich Geschichte? Die Edmonton Oilers stehen sich mal wieder selbst im Weg und stehen nach dem 2:3 bei den Vancouver Canucks kurz vor dem Aus in den Playoffs. Die Gründe sind nicht neu.

Leon Draisaitl und die Oilers stehen sich mal wieder selbst im Weg.

Leon Draisaitl und die Oilers stehen sich mal wieder selbst im Weg.

IMAGO/USA TODAY Network

Fünftes Spiel der Serie, zum fünften Mal entschied am Ende ein einziges Tor. Und wieder, wie in Spiel vier, in der letzten Spielminute. Doch dieses Mal hatten die Canucks das bessere Ende für sich, insgesamt verdient. Dabei begannen die Oilers gut, allerdings kam ihr Powerplay dieses Mal nicht in Fahrt und blieb trotz fünf Versuchen erfolglos. Dennoch brachte Evander Kane Edmonton auf Vorlage von Draisaitl in Führung (4.), der Deutsche verbuchte damit auch im zehnten Playoff-Spiel dieser Saison mindestens einen Scorerpunkt. Verteidiger Carson Soucy glich mit einem feinen Schuss aus (18.), die Oilers benötigten jedoch nur 23 Sekunden, um wieder vorne zu liegen: Brett Kulak leitete mit tollem Einsatz im eigenen Drittel ein, Connor Brown legte ab auf Mattias Janmark, 2:1.

Ab dem Mitteldrittel übernahm Vancouver das Spielgeschehen, von den Oilers kam viel zu wenig. 17:4-Schüsse in diesem Spielabschnitt sagen alles. Back-up Calvin Pickard, der erneut den Vorzug vor Stuart Skinner erhalten hatte, überzeugte, und die Oilers hätten die Führung in die Pause nehmen können, hätte nicht Evan Bouchard krass gepatzt, als er die Scheibe vor dem eigenen Tor verlor und Phillip Di Giuseppe mit der Rückhand zum 2:2 traf (26.). Von dieser Art Fehler begehen die Oilers Jahr für Jahr zu viele, bringen sich damit um den Erfolg.

Das Schlussdrittel verlief wieder ausgeglichener. Enttäuschend allerdings die Leistung von Superstar Connor McDavid, von dem viel zu wenig kam. Gibt am Ende die Müdigkeit den Ausschlag, weil die Stars der Oilers viel zu oft auf dem Eis stehen (müssen), weil vom Rest zu wenig kommt? So lief es bereits im Vorjahr beim Aus gegen die Vegas Golden Knights in der zweiten Runde.

Das dramatische Ende von Spiel fünf: Elias Lindhom traf den Pfosten, J.T. Miller staubte 33 Sekunden vor der Schlusssirene ab, weil McDavid ihn ziehen ließ. Ein Sudden Death in der regulären Spielzeit.

Nun ist der Druck für die Oilers enorm beim Stand von 2:3 in der Serie: Spiel sechs in der Nacht auf Sonntag in Edmonton müssen sie gewinnen, sonst wäre diese Saison zu früh vorbei, würde als große Enttäuschung abgeheftet, generelle Fragen für die Zukunft würden gestellt. Zum Beispiel, ob Draisaitl verlängert oder ob er sein letztes Spiel im Oilers-Trikot bestritten hat. Der Superstar würde 2024/25 in sein letztes Vertragsjahr gehen, ohne eine Verlängerung müssten die Oilers ihn wohl abgeben. Die Mechanismen aus dem Profifußball lassen grüßen.

Hattrick von Kreider, New York Rangers im Conference Finale

Ins Conference Finale eingezogen sind derweil die New York Rangers, ebenfalls dramatisch. In Spiel sechs bei den Carolina Hurricanes lagen sie nach zwei Dritteln mit 1:3 zurück, alles sah nach einem siebten Spiel aus, obwohl die Rangers in der Serie bereits mit 3:0 geführt hatten. Doch dann gelang Chris Kreider ein Hattrick innerhalb von neun Minuten, Barclay Goodrow traf noch zum 5:3 ins leere Tor. Im Conference Finale treffen die Rangers auf den Sieger zwischen den Florida Panthers und den Boston Bruins (Zwischenstand 3:2).

0,2 Sekunden vor Schluss: Österreich zwingt Finnland in die Knie

Österreich sorgt bei der Eishockey-WM in Tschechien weiter für die verrückten Dinge. Der furiosen Aufholjagd gegen Kanada ließ die Alpenrepublik am Donnerstag eines der wohl spätesten WM-Tore folgen.

Jubel mit der Sirene: Die Spieler Österreichs können ihr Glück kaum fassen.

Jubel mit der Sirene: Die Spieler Österreichs können ihr Glück kaum fassen.

AFP via Getty Images

Ein 5:6 im allerletzten Moment gegen die Schweiz kassiert, ein 1:6 gegen Kanada aufgeholt, um dann mit 6:7 zu verlieren – und nun ein beachtlicher Comeback-Sieg gegen die Finnen: Die Nationalmannschaft Österreichs schreibt bei der Eishockey-WM in Tschechien weiterhin die dicken Schlagzeilen.

Gegen Finnland lag das ÖEHV-Team nach dem ersten Abschnitt mit 0:2 im Hintertreffen. Die Dinge schienen ihren Lauf zu nehmen, nachdem Saku Mäenalanen (3.) und Oliver Kapanen (9.) für die Nordeuropäer getroffen hatten. Doch der Underdog um den starken David Kickert im Tor steckte nicht auf. Mario Huber sorgte in der 24. Minute für den Anschlusstreffer – und für mächtig Spannung im Schlussdrittel.

Baumgartners Treffer zählt

Dort brachte das Team um den NHL-Profi Marco Rossi (Minnesota Wild) die Finnen so richtig ins Schwitzen. Thimo Nickl schoss zehn Minuten vor dem Ende den 2:2-Ausgleich. Dann die Crunchtime: Benjamin Baumgartner aus Zell am See, einst von den New Jersey Devils gedraftet und in der abgelaufenen Saison in der Schweiz beim SC Bern unter Vertrag, trifft kurz vor der Schlusssirene zum viel umjubelten Siegtreffer. Oder doch zu spät? Die Torlinienkamera beweist in der Zeitlupe: 0,2 Sekunden vor der Sirene überquerte der flach geschossene Puck die Torlinie. Der Treffer wird gegeben, 3:2!

Perfekt war der erste Gruppensieg im vierten Anlauf. Mit nun vier Punkten dürfen die Österreicher in Sachen Abstiegskampf etwas durchschnaufen. Am Freitag geht es gegen Gastgeber Tschechien weiter, ehe die wohl wichtigeren Duelle mit Norwegen und Schlusslicht Großbritannien folgen.

“Gibt uns sehr viel Stabilität”: Teamkollegen schwärmen von Sturm

Die Pleiten gegen die USA und Schweden hatte Nico Sturm aufgrund einer Blessur verpasst. Am Mittwoch kehrte er zurück und war gegen Lettland gleich ein Faktor. Dementsprechend erhielt er viel Lob von seinen Mitspielern.

Gewann beide WM-Spiele, in denen er auf dem Eis stand: Nico Sturm.

Gewann beide WM-Spiele, in denen er auf dem Eis stand: Nico Sturm.

IMAGO/Andreas Beil

Leistungsträger, Anführer und Bessermacher: Nico Sturm ist bei der Eishockey-Weltmeisterschaft Deutschlands Unterschiedsspieler. Seine Mitspieler schwärmen vom NHL-Profi, auch Bundestrainer Harold Kreis ist schwer angetan. Sturm hebt die Nationalmannschaft wie bei der 8:1-Gala gegen Lettland auf ein neues Niveau. “Er ist ein absoluter Profi. In der Kabine und auf dem Eis ist er eine Führungsperson, absolut”, beschrieb Kreis seinen neben Kapitän Moritz Müller wichtigsten Spieler.

Du weißt genau, wenn die Situation kritisch ist und Nico steht auf dem Eis, wird er die richtige Entscheidung treffen.

JJ Peterka

Sturm ist einer dieser Eishockeyspieler, die jeder Trainer gerne in seiner Mannschaft hat. Er ist ein sogenannter Zwei-Wege-Stürmer, der sowohl defensiv als auch offensiv seine Stärken hat. Er ist ein Akteur, der in den entscheidenden Phasen einer Partie auf dem Eis steht. “Du weißt genau, wenn die Situation kritisch ist und Nico steht auf dem Eis, wird er die richtige Entscheidung treffen”, sagte NHL-Kollege JJ Peterka von den Buffalo Sabres.

Sturm nimmt die Rolle des Anführers an

Mit Verantwortung kann der Profi von den San Jose Sharks bestens leben und umgehen. “Die strebe ich an”, sagte er. Sturm weiß um seinen Status. Die Rolle schiebt er nicht weg – im Gegenteil. “Ich hoffe schon, dass ich den Jungs Selbstvertrauen mitgeben kann, wenn ich auf dem Eis bin. Sie sollen denken: Der ist draußen, der macht das”, sagte Sturm. “Das ist auch mein Job in San Jose. Ich denke, ich mache den auch sehr gut.”

“Er gibt uns sehr, sehr viel Stabilität”, merkte Peterka an. “Das haben wir im Hinterkopf und das gibt Vertrauen in der Truppe.” Dies rechtfertigt Sturm auf dem Eis. Beim 8:1 am Mittwoch gegen den WM-Dritten Lettland war er an den ersten beiden Treffern beteiligt. Das achte Tor machte der Nordamerika-Profi dann selbst. “Es hat sehr viel Spaß gemacht”, sagte der Nationalspieler.

Sturm ist in der Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Vor knapp zwölf Monaten spielte er eine wichtige Rolle beim Silber-Coup bei der WM im finnischen Tampere. Aktuell führt er das deutsche Team erneut in Richtung Viertelfinale, auch wenn der Turnierstart etwas holprig war.

Minimalziel Viertelfinale nur noch Formsache

Zwei WM-Spiele verpasste Sturm wegen einer Verletzung, zweimal musste die Nationalmannschaft gegen die NHL-Stars der USA (1:6) und Schweden (1:6) Lehrgeld zahlen. Eine Aussprache nach den beiden Pleiten mit dem Trainer, aber vor allem innerhalb der Mannschaft zeigte schnell Wirkung und war ein Faktor. Die Sturm-Rückkehr gegen Lettland ein weiterer.

“Er spielt ja nicht umsonst in der NHL, der besten Liga der Welt”, sagte Berlins Verteidiger Kai Wissmann über den Team-Leader und nannte eine weitere Sturm-Stärke. “Er gewinnt sehr viele Bullys für uns”, betonte der Berlins Meister-Kapitän. “Das ermöglicht uns, mit dem Puck zu starten und nicht erst 20 Sekunden hinter dem Gegner herzurennen. Er ist ein sehr wichtiger Spieler, ganz klar.”

In den restlichen drei Vorrundenspielen soll Sturm wieder den Takt angeben. Am Freitag (16.20 Uhr/Pro Sieben und MagentaSport) geht es gegen Kasachstan. Dann folgen einen Tag später Polen und zum Abschluss der Gruppenphase am Dienstag Frankreich. Mit zwei Siegen und zwei Niederlagen steht die DEB-Auswahl derzeit bestens da. Das Kreis-Team dürfte sich gegen die Außenseiter sogar noch eine Niederlage leisten. Das Minimalziel Viertelfinale scheint nur noch Formsache zu sein. “Wir sind auf Kurs”, sagte Sturm.

Peterka und der “Key-Faktor”

Das 8:1 gegen den Bronzemedaillen-Gewinner von 2023 aus Lettland sorgte bei der deutschen WM-Auswahl am Mittwochabend für spürbare Erleichterung – in die sich allerdings auch Warnungen mischten.

Das DEB-Team bei der deutschen Nationalhymne nach dem 8:1 gegen Lettland.

Das DEB-Team bei der deutschen Nationalhymne nach dem 8:1 gegen Lettland.

IMAGO/ActionPictures

“Es hätte nicht besser laufen können”, meinte Nico Sturm nach der Galavorstellung am späten Mittwochnachmittag. J.J. Peterka sah dies bei MagentaSport ähnlich: “Heute sind wir als Mannschaft richtig, richtig gut aufgetreten.” Der von Beginn an äußert konzentrierte und – nach den schnellen Toren – auch immer spielfreudigere Auftritt des deutschen Teams war die richtige Antwort des Vize-Weltmeisters auf die beiden enttäuschenden 1:6-Niederlagen gegen die USA und Schweden.

“Das hat viel mit den letzten Tagen zu tun. Wir haben da viel zusammen gesessen”, erklärte Peterka, dass die letzten beiden Spiele auch im Team nicht ohne Wirkung geblieben waren. “Wichtiger als das Ergebnis war heute die Art und Weise”, meinte daher auch Sturm, der beide Spiele – nach einer Blessur aus dem Auftaktspiel gegen die Slowakei – selbst verpasst hatte.

Kreis und das Gespräch im Hotel

Die Art und Weise der Niederlagen war es auch gewesen, die Harold Kreis nach dem Schweden-Spiel hatte reagieren lassen. Der Bundestrainer hatte das Team im Hotel noch einmal zusammengerufen: “Das Gespräch im Hotel, das wir hatten, da ging es ja nicht darum, Leute irgendwie auf den richtigen Weg zu bringen, sondern auf den gleichen Weg zu bringen. Die Jungs sind hochprofessionell und heute waren wir alle auf dem gleichen Weg. Das gibt ein gutes Gefühl”, so Kreis.

Peterka (“Natürlich war ich frustriert die letzten Tage”), der gegen Lettland seine bisherige WM-Torflaute mit einem Doppelpack beendete, fügte an, dass gerade auch Gespräche unter den Spielern selbst ein Brustlöser gewesen seien: “Das war wirklich der Key-Faktor. Wenn man im Team Sachen durchgeht, hat das nochmal einen bisschen höheren Stellenwert, würde ich sagen. Weil einfach jeder aus sich rauskommt, jeder was dazu beitragen kann.”

Warnung der Routiniers: “Dürfen nicht zu hoch fliegen”

Vor den abschließenden drei Vorrundenspielen gegen Kasachstan (Freitag, 16.20 Uhr), Aufsteiger Polen (Samstag, 16.20 Uhr) und Frankreich (Dienstag, 12.20 Uhr; alle bei ProSieben und MagentaSport) hat die DEB-Auswahl nun eine sehr gute Ausgangsposition in Sachen Viertelfinalqualifikation und könnte sich womöglich auch eine weitere Niederlage erlauben.

Vor allzu großer Entspanntheit und Sorglosigkeit warnen zwei deutsche Routiniers indes eindringlich. “Es wird jetzt nicht einfach in den nächsten Tagen”, sagte Sturm – und Kai Wissmann, Kapitän von DEL-Champion Eisbären Berlin, ergänzte: “Wir dürfen jetzt nicht zu hoch fliegen.”

Dank Kantersieg gegen Lettland: DEB-Team nimmt Kurs auf das Viertelfinale

Dank eines konzentrierten und spielfreudigen Auftritts beim 8:1-Kantersieg gegen Lettland befindet sich Deutschland – nach zwei 1:6-Niederlagen gegen die USA und Schweden – wieder auf Viertelfinalkurs.

Deutschlands Dominik Kahun (li.) brachte sein Team gegen Lettland früh auf Siegkurs.

Deutschlands Dominik Kahun (li.) brachte sein Team gegen Lettland früh auf Siegkurs.

IMAGO/ActionPictures

Im wichtigen Spiel gegen die Letten konnte Harold Kreis wieder auf seinen vollen Kader bauen. Neben Nico Sturm war auch Max Szuber wieder mit von der Partie. Beide hatten sich im Auftkaktspiel gegen die Slowakei (6:4) Blessuren zugezogen. Im Tor kam erneut Philipp Grubauer zum Einsatz, der damit im vierten Turnierspiel zum dritten Mal begann.

Damit einher gingen auch einige Reihenumstellungen des Bundestrainers. So rückte J.J. Peterka in einer Formation mit Linksaußen Lukas Reichel und Wojciech Stachowiak. Dominik Kahun rückte von der Center- auf die Außenposition neben Frederik Tiffels und Rückkehrer Sturm. Tobias Eder und Daniel Fischbuch fehlten somit überzählig.

Kahun und Wissmann vollstrecken eiskalt

Das DEB-Team startete mit viel Elan ins Spiel und setzte Lettland mit viel Tempo und frühem Forechecking unter Druck. Nachdem Kristers Gudlevskis vom deutschen Vize-Meister Bremerhaven einen Schuss seines bisherigen DEL-Teamkollegen Lukas Kälble nur prallen lassen konnte, vollstreckte Kahun zur Führung. Nur wenig später hatte Stachowiak die nächste gute Chance (7.).

Mitte des ersten Drittels kam auch Lettland besser ins Spiel, die besseren Chancen aber hatte weiterhin das deutsche Team. Sturm scheiterte nach einem Alleingang aber an Gudlevskis (12.). Spät im ersten Drittel hatten beide Mannschaften jeweils ihre erste Überzahl-Gelegenheit. Während die deutsche Auswahl ihre allerdings schadlos überstand, benötigte Kai Wissmann für Deutschland nur 19 Sekunden Powerplay, um sein Team nach dem ersten Drittel mit 2:0 in Führung zu bringen: Der Berliner Verteidiger narrte die kurz desorientierte lettische Verteidigung mit einem Solo über die halbe Eisfläche und schloss akkurat an Gudlevskis ins rechte Toreck ab (19.).

Peterka & Co. in Torlaune – Gudlevskis muss raus

Im zweiten Drittel entschied die Kreis-Auswahl die Partie frühzeitig: Pföderl überwand Gudlveskis 48 Sekunden nach Drittelbeginn nach einer Drei-auf-Zwei-Situation durch die Beine. Kurz nach dem 4:0 von Parker Tuomie (23.) war schließlich bereits Schluss für den Bremerhavener Keeper, NHL-Keeper Merzlikins (Columbus) übernahm im Tor der Letten. Doch dies hielt Deutschland keineswegs von weiteren Treffern ab. In Überzahl erzielte Peterka sein lange erwartetes erstes Turniertor (26.).

In der Folge wurden die frustrierten Letten undisziplinierter, die Strafzeiten häuften sich. Marc Michaelis stellte bei gerade auslaufender doppelter Überzahl auf 6:0 (31.), Peterka machte wenig später seinen Doppelpack perfekt (36.). 58 Sekunden vor Drittelende gelang Markuss Komuls schließlich gegen die einmal kurz etwas nachlässige deutsche Defensive der Ehrentreffer für Lettland.

Nico Sturm, Elvis Merzlikins, Ralfs Freibergs (v.li.)

Erzielte das Tor zum 8:1 für Deutschland: Nico Sturm.
IMAGO/ActionPictures

Im Nachsetzen: Sturm setzt den Schlusspunkt

Im Schlussabschnitt nahm die Intensität angesichts des überdeutlichen Spielstands ein wenig ab. Dennoch gelang Sturm im Nachsetzen der achte deutsche Treffer (45.). Nachdem der vermeintliche zweite Treffer der Letten in der 49. Minute nach erfolgreicher “Challenge” von Kreis und Video-Check der Linesmen wegen einer vorangegangen Abseitsstellung keine Anerkennung erhielt, plätscherte das Spiel anschließend der Schlusssirene entgegen.

Im fünften Turnierspiel kann das deutsche Team am Freitag gegen Kasachstan (16.20 Uhr bei ProSieben und MagentaSport) einen weiteren großen Schritt in Richtung Viertelfinalqualifikation gehen.

Statistik zu Spiel

Deutschland – Lettland 8:1 (2:0, 5:1, 1:0)

Deutschland: Grubauer – J. Müller, Wissmann; M. Müller, Szuber; Wagner, Kälble; Ugbekile, Fohrler – Ehliz, Michaelis, Pföderl; Reichel, Stachowiak, Peterka; Tiffels, Sturm, Kahun; Tuomie, Kastner, Ehl.

Lettland: Gudlevskis (ab 25. Merzlikins) – Zile, Jaks; Freibergs, Cukste; Mamcics, Komuls; Cibulskis – Dzierkals, Abols, Daugavins; Krastenbergs, Batna, Ro. Bukarts; Indrasis, Locmelis, Ri. Bukarts; Gavars, Ansons, Egle; Tralmaks.

Tore: 1:0 (5:27) Kahun (Kälble, Tiffels), 2:0 (18:05) Wissmann PP (Sturm), 3:0 (20:48) Pföderl (Ehliz, J. Müller), 4:0 (22:42) Tuomie (Kastner, Ugbekile), 5:0 (25:37) Peterka PP (Reichel, Wissmann), 6:0 (30:54) Michaelis PP (Ehliz. J. Müller), 7:0 (35:53) Peterka (Stachowiak, Reichel), 7:1 (39:02) Komuls (Dzierkals), 8:1 (44:28) Sturm.

Strafminuten: Deutschland 6  – Lettland 12.

Schiedsrichter: Riku Brander (Finnland)/Michael Campbell (USA).

Zuschauer:

Dank Kantersieg gegen Lettland: DEB-Team nimmt Kurs auf das Viertelfinale

Dank eines konzentrierten und spielfreudigen Auftritts beim 8:1-Kantersieg gegen Lettland befindet sich Deutschland – nach zwei 1:6-Niederlagen gegen die USA und Schweden – wieder auf Viertelfinalkurs.

Deutschlands Dominik Kahun (li.) brachte sein Team gegen Lettland früh auf Siegkurs.

Deutschlands Dominik Kahun (li.) brachte sein Team gegen Lettland früh auf Siegkurs.

IMAGO/ActionPictures

Im wichtigen Spiel gegen die Letten konnte Harold Kreis wieder auf seinen vollen Kader bauen. Neben Nico Sturm war auch Max Szuber wieder mit von der Partie. Beide hatten sich im Auftkaktspiel gegen die Slowakei (6:4) Blessuren zugezogen. Im Tor kam erneut Philipp Grubauer zum Einsatz, der damit im vierten Turnierspiel zum dritten Mal begann.

Damit einher gingen auch einige Reihenumstellungen des Bundestrainers. So rückte J.J. Peterka in einer Formation mit Linksaußen Lukas Reichel und Wojciech Stachowiak. Dominik Kahun rückte von der Center- auf die Außenposition neben Frederik Tiffels und Rückkehrer Sturm. Tobias Eder und Daniel Fischbuch fehlten somit überzählig.

Kahun und Wissmann vollstrecken eiskalt

Das DEB-Team startete mit viel Elan ins Spiel und setzte Lettland mit viel Tempo und frühem Forechecking unter Druck. Nachdem Kristers Gudlevskis vom deutschen Vize-Meister Bremerhaven einen Schuss seines bisherigen DEL-Teamkollegen Lukas Kälble nur prallen lassen konnte, vollstreckte Kahun zur Führung. Nur wenig später hatte Stachowiak die nächste gute Chance (7.).

Mitte des ersten Drittels kam auch Lettland besser ins Spiel, die besseren Chancen aber hatte weiterhin das deutsche Team. Sturm scheiterte nach einem Alleingang aber an Gudlevskis (12.). Spät im ersten Drittel hatten beide Mannschaften jeweils ihre erste Überzahl-Gelegenheit. Während die deutsche Auswahl ihre allerdings schadlos überstand, benötigte Kai Wissmann für Deutschland nur 19 Sekunden Powerplay, um sein Team nach dem ersten Drittel mit 2:0 in Führung zu bringen: Der Berliner Verteidiger narrte die kurz desorientierte lettische Verteidigung mit einem Solo über die halbe Eisfläche und schloss akkurat an Gudlevskis ins rechte Toreck ab (19.).

Peterka & Co. in Torlaune – Gudlevskis muss raus

Im zweiten Drittel entschied die Kreis-Auswahl die Partie frühzeitig: Pföderl überwand Gudlveskis 48 Sekunden nach Drittelbeginn nach einer Drei-auf-Zwei-Situation durch die Beine. Kurz nach dem 4:0 von Parker Tuomie (23.) war schließlich bereits Schluss für den Bremerhavener Keeper, NHL-Keeper Merzlikins (Columbus) übernahm im Tor der Letten. Doch dies hielt Deutschland keineswegs von weiteren Treffern ab. In Überzahl erzielte Peterka sein lange erwartetes erstes Turniertor (26.).

In der Folge wurden die frustrierten Letten undisziplinierter, die Strafzeiten häuften sich. Marc Michaelis stellte bei gerade auslaufender doppelter Überzahl auf 6:0 (31.), Peterka machte wenig später seinen Doppelpack perfekt (36.). 58 Sekunden vor Drittelende gelang Markuss Komuls schließlich gegen die einmal kurz etwas nachlässige deutsche Defensive der Ehrentreffer für Lettland.

Nico Sturm, Elvis Merzlikins, Ralfs Freibergs (v.li.)

Erzielte das Tor zum 8:1 für Deutschland: Nico Sturm.
IMAGO/ActionPictures

Im Nachsetzen: Sturm setzt den Schlusspunkt

Im Schlussabschnitt nahm die Intensität angesichts des überdeutlichen Spielstands ein wenig ab. Dennoch gelang Sturm im Nachsetzen der achte deutsche Treffer (45.). Nachdem der vermeintliche zweite Treffer der Letten in der 49. Minute nach erfolgreicher “Challenge” von Kreis und Video-Check der Linesmen wegen einer vorangegangen Abseitsstellung keine Anerkennung erhielt, plätscherte das Spiel anschließend der Schlusssirene entgegen.

Im fünften Turnierspiel kann das deutsche Team am Freitag gegen Kasachstan (16.20 Uhr bei ProSieben und MagentaSport) einen weiteren großen Schritt in Richtung Viertelfinalqualifikation gehen.

Statistik zu Spiel

Deutschland – Lettland 8:1 (2:0, 5:1, 1:0)

Deutschland: Grubauer – J. Müller, Wissmann; M. Müller, Szuber; Wagner, Kälble; Ugbekile, Fohrler – Ehliz, Michaelis, Pföderl; Reichel, Stachowiak, Peterka; Tiffels, Sturm, Kahun; Tuomie, Kastner, Ehl.

Lettland: Gudlevskis (ab 25. Merzlikins) – Zile, Jaks; Freibergs, Cukste; Mamcics, Komuls; Cibulskis – Dzierkals, Abols, Daugavins; Krastenbergs, Batna, Ro. Bukarts; Indrasis, Locmelis, Ri. Bukarts; Gavars, Ansons, Egle; Tralmaks.

Tore: 1:0 (5:27) Kahun (Kälble, Tiffels), 2:0 (18:05) Wissmann PP (Sturm), 3:0 (20:48) Pföderl (Ehliz, J. Müller), 4:0 (22:42) Tuomie (Kastner, Ugbekile), 5:0 (25:37) Peterka PP (Reichel, Wissmann), 6:0 (30:54) Michaelis PP (Ehliz. J. Müller), 7:0 (35:53) Peterka (Stachowiak, Reichel), 7:1 (39:02) Komuls (Dzierkals), 8:1 (44:28) Sturm.

Strafminuten: Deutschland 6  – Lettland 12.

Schiedsrichter: Riku Brander (Finnland)/Michael Campbell (USA).

Zuschauer:

“Hoffe, dass der Knoten platzt”: Peterka frustriert über seine fehlenden Tore

JJ Peterka hatte mit seinen Treffern großen Anteil an Deutschland Vizeweltmeisterschaft im vergangenen Jahr. Bei der laufenden WM wartet der NHL-Profi aber noch auf ein Erfolgserlebnis, was ihn selbst frustriert.

Wartet in Ostrava noch auf seinen ersten Treffer: JJ Peterka.

Wartet in Ostrava noch auf seinen ersten Treffer: JJ Peterka.

IMAGO/ActionPictures

Bislang war es noch nicht die Eishockey-Weltmeisterschaft von NHL-Profi JJ Peterka. Mit sechs Toren und sechs Vorlagen hatte der 22-Jährige großen Anteil an der Vizeweltmeisterschaft im vergangenen Jahr, in Ostrava wartet der Stürmer der Buffalo Sabres vor dem Spiel gegen Lettland am Mittwoch (16.20 Uhr/ProSieben und MagentaSport) auf sein erstes Erfolgserlebnis. “Ich hoffe, dass der Knoten platzt und die Tore rollen”, sagte Peterka am Dienstag.

Ich bin sehr ehrgeizig, sodass mich das schon ankekst.

JJ Peterka

Gelegenheiten hatte der frühere Münchner in allen drei Spielen, bislang ohne Ertrag. “Ich bin sehr ehrgeizig, sodass mich das schon ankekst”, sagte Peterka. Chancen habe sich die Nationalmannschaft “erarbeitet”, betonte der NHL-Spieler. Mit drei Punkten steht die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes durchaus wieder unter Druck. “Wir müssen ab jetzt jedes Spiel gewinnen”, forderte Peterka.

Seine Tore sollen dabei helfen. Es ist ihm egal, ob Deutschland 0:3 hinten liegt oder er die Führung erzielt. “Ein Tor kann viel entscheiden”, sagte der Offensivspieler. Auch beim Silber-Coup vom vergangenen Jahr lief es bei Peterka nicht sofort, dann traf er fast nach Belieben. In der abgelaufenen Spielzeit in Nordamerika überzeugte er mit 28 Toren und 22 Vorlagen.

Dramatische Schlussphase in Edmonton: Oilers gleichen zum 2:2 aus

Die Edmonton Oilers mussten Spiel vier gegen die Vancouver Canucks fast schon gewinnen, um in der Best-of-Seven-Serie nicht vorentscheidend ins Hintertreffen zu geraten. Sie taten es, weil Leon Draisaitl lieferte, Evan Bouchard mal wieder entscheidend traf und auf den Back-up im Tor Verlass war.

Oilers obenauf: Leon Draisaitl (2.v.r.) gratuliert Evan Bouchard (Nr. 2) zu seinem Treffer.

Oilers obenauf: Leon Draisaitl (2.v.r.) gratuliert Evan Bouchard (Nr. 2) zu seinem Treffer.

picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Oilers-Trainer Kris Knoblauch traf nach der Niederlage in Spiel 3 zwei gravierende Entscheidungen: Er ersetzte den zuletzt schwächelnden Stammgoalie Stuart Skinner durch Calvin Pickard, der mit 32 Jahren sein erstes Playoff-Spiel überhaupt bestritt. Und er trennte die Superstars Connor McDavid und Leon Draisaitl, jeder lief als Center seiner eigenen Reihe auf – der Deutsche mit Evander Kane und Dylan Holloway. Es entwickelte sich eine umkämpfte Partie mit leichten Vorteilen für Edmonton. Während die Oilers im ersten Drittel sechs Minuten in Unterzahl schadlos überstanden, darunter eine Double Minor (vier Minuten) gegen Kane, nutzten sie wie so oft ihr Powerplay zur Führung. McDavid zog drei Gegenspieler auf sich, passte nach rechts zu Draisaitl und der versenkte die Scheibe (12.).

Auch im Mitteldrittel blieb es intensiv und umkämpft, Canucks-Goalie Arturs Silovs überzeugte erneut. 40 Sekunden vor der Pausensirene war der Lette jedoch machtlos, als Ryan Nugent-Hopkins nach einem Scheibenverlust der Canucks ins Angriffsdrittel zog und den Puck zentimetergenau an den linken Innenpfosten setzte, von wo er ins Tor ging (40.).

Edmonton verspielt 2:0-Führung

Führungen verteidigen gehört nicht zu den größten Stärken der Oilers, das zeigte sich im Schlussdrittel erneut. Conor Garland erzielte Vancouvers Anschlusstor (47.). Als die Canucks Silovs vom Eis nahmen, zielte Brock Boeser auf die Ansammlung an Spielern vor dem Oilers-Tor, Dakota Joshua fälschte unhaltbar zum 2:2 ab (59.). Lähmendes Entsetzen im Rogers Place, das in grenzenlosen Jubel überging, als Verteidiger Bouchard 39 Sekunden vor der Verlängerung zum Sieg traf. Kane leitete den Spielzug mit aggressivem Forechecking ein, brachte die Scheibe zu Draisaitl, der nach kurzer Verzögerung Bouchard sah und durch diesen Assist seinen 20. Scorerpunkt in den diesjährigen Playoffs verbuchte – Platz eins im NHL-Ranking.

In der Nacht auf Freitag steigt Spiel fünf in dieser spannenden Serie. Pickard dürfte nach seiner soliden Leistung erneut den Vorzug erhalten, die Oilers auf Draisaitl hoffen. Der 28-Jährige scorte in jedem der bisherigen neun Playoff-Spiele, acht Mal davon mindestens doppelt. Eine solche Serie war zuletzt Darryl Sittler gelungen: 1977 (!) für die Toronto Maple Leafs. Sorgen sollen Edmonton weiterhin bereiten, dass höchstens zwei Sturmreihen liefern, die dritte mit Ryan McLeod, Corey Perry und Warren Foegele trägt offensiv nahezu nichts bei.

Bruins wehren Matchball ab

Das Aus abgewendet haben unterdessen die Boston Bruins durch einen 2:1-Auswärtssieg bei den Florida Panthers, die in der Serie noch mit 3:2-Siegen führen. Bei den Bruins fehlte erneut der verletzte Kapitän Brad Marchand. Spieler des Abends war Verteidiger Charley McAvoy, der zum 1:0 von Morgan Geekie assistierte (5.) und das 2:1 selbst erzielte (31.). Sam Reinhart glich zwischenzeitlich für die Panthers aus (7.).