“Im Dynamo-Land”: Aue und das letzte Ziel Landespokal

Das Thema Aufstieg in die 2. Liga kann der FC Erzgebirge Aue endgültig abhaken. Ein Ziel haben die Veilchen aber noch: den Verbandspokal. Im Halbfinale geht es nach Bischofswerda, ins “Dynamo-Land”.

Hofft auf die nächste Sensation: BFV-Trainer Frank Rietschel.

Hofft auf die nächste Sensation: BFV-Trainer Frank Rietschel.

IMAGO/Picture Point

Nach sieben Punkten aus drei Spielen hatte man beim FC Erzgebirge Aue davon gesprochen, noch einmal oben angreifen zu wollen. Doch beim 1:3 in Verl am Samstagnachmittag klafften Anspruch und Wirklichkeit komplett auseinander. “Das Spiel hat mir nicht gefallen”, ärgerte sich Trainer Pavel Dotchev dementsprechend. “Es ist so ziemlich alles schiefgelaufen, was schieflaufen kann.”

So kann der Klub aus dem Erzgebirge das Thema Aufstieg in die 2. Liga endgültig abhaken, das sieht auch der Trainer so. “Wir müssen die Saison seriös zu Ende spielen. Dazu sind wir der Liga und unseren Fans gegenüber verpflichtet. Wir werden uns bis zum Ende professionell verhalten.” Also anders als in Verl.

Aue und die Frage der Mentalität

Ein Ziel hat der FCE noch, den Verbandspokal. Da steht am Dienstagabend (18.05 Uhr) in Bischofswerda der Einzug ins Endspiel auf dem Spiel, der einen großen Schritt in Richtung Qualifikation zum DFB-Pokal bedeuten würde. Mit der Einstellung vom Samstag wird es gegen den Oberliga-Zweiten schwer. Der BFV schaltete in den Runden zuvor unter anderem schon den Chemnitzer FC und Titelverteidiger Lok Leipzig – jeweils in der Verlängerung – aus. Nun wittert “Schiebock” seine Chance vor heimischer Kulisse und ausverkauftem Haus. Die Devise lautet: Warum nicht auch Aue?

“Sie sind im Dynamo-Land, ich hoffe, dass auch viele Dynamo-Fans hier sind, um uns zu unterstützen”, setzt BFV-Trainer Frank Rietschel im MDR auch auf die Rivalität zwischen Dresden und Aue. Dass er selbst von 1993 bis 1995 für die Veilchen gespielt hat und noch in der Auer Traditionsmannschaft kickt, habe in der Kabine schon für den einen oder anderen Spruch gesorgt. Zumal Co-Trainer Robert Koch als Aufstiegsheld von 2011 eine große Dynamo-Vergangenheit hat. Doch am Dienstagabend gilt es, zusammenzuhalten gegen Aue.

Der Traum von der DFB-Pokal-Teilnahme

“Wir werden alles abrufen und freuen uns, mit dem FC Erzgebirge Aue einen großen Verein hier zu haben”, so Rietschel. “Aue ist eine Hausnummer für uns, aber träumen sollte man dürfen.” Das große Ziel: Erstmals seit 32 Jahren will Bischofswerda wieder in den DFB-Pokal. Dafür würde schon ein Halbfinalsieg reichen, wenn auch Dynamo Dresden (am 24. April beim FSV Zwickau) ins Finale einzieht und sich über einen der ersten vier Plätze der 3. Liga für die erste DFB-Pokal-Runde qualifiziert.

Bis zu 3000 Zuschauer werden im Wesenitzsportpark erwartet. Die Lila-Weißen sind gewarnt.

BVB-Sommerfahrplan 2024: Asien-Reise und fünf Testspiele fix

Borussia Dortmund kehrt in diesem Sommer nach Asien zurück und trifft dort Shinji Kagawa wieder. Der Sommerfahrplan in der Übersicht.

2022 machte der BVB zuletzt in Asien Station: Hier schreibt Mats Hummels Autogramme.

2022 machte der BVB zuletzt in Asien Station: Hier schreibt Mats Hummels Autogramme.

IMAGO/Kirchner-Media

Rund fünf Wochen vor Bundesliga-Ende hat Borussia Dortmund festgelegt, wie die Vorbereitung auf die kommende Saison laufen soll. Nachdem der BVB-Tross im vergangenen Sommer in den USA Station gemacht hatte, ist 2024 wieder Asien an der Reihe.

“Unter anderem” werde es nach Japan gehen, teilten die Schwarz-Gelben am Freitag mit. Beim “EuroJapan Cup” treffen sie dabei am 24. Juli auf Cerezo Osaka und damit auf ihren einstigen Meisterspieler Shinji Kagawa. Der inzwischen 35-Jährige war vor einem Jahr nach Osaka zurückgekehrt und steht dort noch bis Ende Januar 2025 unter Vertrag. Ein weiteres Testspiel auf der Asien-Reise, die vom 19. bis 25. Juli anberaumt ist, ist noch in Planung.

Bereits am 3. Juli kehren die BVB-Profis aus der Sommerpause zurück und kommen im Trainingszentrum Hohenbuschei zur Leistungsdiagnostik erstmals zusammen. Das “Traumspiel” in Holzwickede (8. Juli) und ein Test beim Drittligisten Erzgebirge Aue (17. Juli) werden die ersten Standortbestimmungen.

Eine Woche nach der Rückkehr aus Fernost geht es vom 1. bis zum 9. August zum gewohnten Trainingslager nach Bad Ragaz in die Schweiz. Dabei steht am 6. August ein Testspiel gegen den derzeitigen La-Liga-Zehnten FC Villarreal auf dem Programm. Am Tag nach der Rückreise nach Dortmund feiern die Borussen am 10. August im Signal-Iduna-Park ihre Saisoneröffnung mit einem Testspiel gegen Aston Villa, das wie der BVB in der Bundesliga in der Premier League noch um einen Champions-League-Platz kämpft. Uhrzeiten für die fünf Testspiele stehen noch nicht fest.

Zwischen dem 16. und dem 19. August wird der BVB schließlich sein erstes Pflichtspiel der neuen Saison bestreiten. Dann geht die erste Runde im DFB-Pokal über die Bühne.

Der BVB-Sommerfahrplan 2024 in der Übersicht:

3. Juli: Trainingsstart in Dortmund
8. Juli: Testspiel in Holzwickede (“Traumspiel”)
17. Juli: Testspiel bei Erzgebirge Aue
19. Juli bis 25. Juli: Asien-Tour
24. Juli: Testspiel bei Cerezo Osaka
1. August bis 9. August: Trainingslager in Bad Ragaz (Schweiz)
6. August: Testspiel gegen Villarreal in Altach
10. August: Saisoneröffnung und Testspiel gegen Aston Villa im Signal-Iduna-Park

Aue und der kleine Fluch

Nach dem 2:2 gegen den SSV Ulm 1846 Fußball lagen Stolz und Frust bei Erzgebirge Aue nah beieinander. Während Trainer Pavel Dotchev die Leistung lobte, kritisierte Torschütze Marcel Bär die Chancenverwertung der Sachsen.

Sein Treffer reichte nicht zum Auswärtssieg in Ulm: Aues Marcel Bär.

Sein Treffer reichte nicht zum Auswärtssieg in Ulm: Aues Marcel Bär.

picture alliance / Eibner-Pressefoto

Eine knappe Minute fehlte dem FC Erzgebirge Aue, um im Duell mit den Ulmern, die als Spitzenreiter in den 31. Drittliga-Spieltag gegangen waren, die wichtigen drei Punkte einzufahren. Stattdessen aber konterte Ulms Joker Thomas Kastanaras den späten Treffer von Aues Marcel Bär in der vierten Minute der Nachspielzeit und entriss somit den Sachsen mit der letzten Möglichkeit den schon sicher geglaubten Auswärtssieg.

So fühlte sich der eine erkämpfte Punkt schlussendlich doch wie eine Niederlage für Aue an, gleichzeitig mischte sich unter die Enttäuschung bei Aues Trainer Pavel Dotchev auch eine gehörige Portion Stolz. “Unser Matchplan ist super aufgegangen”, erklärte der Coach nach der Partie im Interview bei MagentaSport. Er glaube, dass sich sein Team gegen eine “Spitzenmannschaft” wie Ulm, “von der besten Seite präsentiert” habe, so Dotchev weiter.

Die Chancenverwertung wurmt Dotchev und Bär

Gleichzeitig sei es natürlich “schade”, dass es sein Team verpasst habe, sich für ihren Auftritt zu belohnen, gab der Coach zu. Besonders prangerte er dabei die Chancenverwertung an, Chancen hatte Aue schließlich besonders im zweiten Durchgang genug. Die wohl beste hatte der umtriebige Marvin Stefaniak in der 63. Minute, als er von Mirnes Pepic mustergültig bedient worden war, aber aus kürzester Distanz das Tor nicht traf. Dass seine Mannschaft ihre Chancen nicht nutze, sei “vielleicht auch der Grund, warum wir nicht oben mitspielen”, erkannte Dotchev an.

Wenn du hier in der 88. Minute den Führungstreffer machst, musst du das Ding nach Hause schaukeln.

Marcel Bär

Einen ähnlichen Ton schlug auch Bär an, der selbst zunächst per Kopf an der Latte gescheitert war, bevor er den Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1 erzielt hatte. “Wenn du hier in der 88. Minute den Führungstreffer machst, musst du das Ding nach Hause schaukeln. Das haben wir zum wiederholten Male nicht geschafft, deswegen stehen wir da, wo wir stehen”, erklärte ein frustrierter Bär nach dem Spiel.

Auch den Stürmer ärgerte die mangelnde Chancenverwertung der Veilchen, die deshalb verpassten Punkte seien laut Bär genau diejenigen, die zu den Spitzenteams der 3. Liga fehlen würden. “Das ist einfach der kleine Fluch, den wir in dieser Saison mittragen”, resümierte Bär. Dennoch gab sich auch der Routinier mit der reinen Leistung des FC Erzgebirge zufrieden, seiner Meinung nach habe Aue “ein gutes Auswärtsspiel” gezeigt.

Auch deshalb muss Aue den Aufstieg nach wie vor noch nicht vollständig abschreiben, der Abstand auf den Relegationsrang beträgt nach wie vor nur neun Punkte. Am kommenden Spieltag haben die Veilchen dann die Chance, diesen Rückstand weiter zu verringern. Am Samstag (14 Uhr) geht es gegen Drittliga-Schlusslicht Freiburg II.