Pavlovic statt Goretzka: Tuchel erklärt die Beweggründe

Pavlovic statt Goretzka: Tuchel erklärt die Beweggründe

Mit seiner Aufstellung für das Rückspiel im Champions-League-Halbfinale bei Real Madrid hatte sich Thomas Tuchel überraschend gegen Leon Goretzka und für den jungen Aleksandar Pavlovic entschieden. Die Gründe dafür lieferte der Bayern-Trainer ebenfalls.

Wurde mit seinen ersten 20 Jahren in Madrid in die Bayern-Startelf geschickt: Aleksandar Pavlovic (li.).

Wurde mit seinen ersten 20 Jahren in Madrid in die Bayern-Startelf geschickt: Aleksandar Pavlovic (li.).

IMAGO/Sven Simon

Leon Goretzka hatte im Hinspiel gegen Real Madrid (2:2) starten dürfen – genauso wie in beiden Viertelfinalspielen gegen Arsenal und allgemein in neun von zehn für ihn möglichen Champions-League-Partien diese Saison.

Im Santiago Bernabeu allerdings hatte Bayern-Coach Thomas Tuchel den 29-jährigen Routinier auf die Bank beordert und dem erst 20-jährigen Aleksandar Pavlovic das Vertrauen ausgesprochen. An der Seite von Konrad Laimer (kicker-Note 1 beim 2:2 gegen Real) sowie vor den beiden Innenverteidigern Eric Dier und Matthijs de Ligt, der dem vor einer Woche fehleranfälligen Min-Jae Kim vorgezogen worden war, avancierte das seit 2011 beim FCB ausgebildete Eigengewächs somit zum wichtigen Teil des Münchner Zentrums.

Warum diese Maßnahme? Tuchel selbst gab noch im Vorfeld des wichtigen Rückspiels die Antwort.

Mut im Zentrum? “Genau seine Charakteristik”

“Ich glaube, dass Pavlo sein Selbstvertrauen aus seiner Art zu spielen bezieht. Ab dem ersten Tag, als er von der zweiten Mannschaft zu uns kam, hat er genau gleich gespielt – vom ersten bis zu seinem letzten Training (dem Abschlusstraining vor dem Duell mit Real; Anm. d. Red.)”, sprach sich der FCB-Trainer für das technische Können, die Übersicht und die Passqualitäten seines Schützlings bei DAZN aus. Und “wir brauchen heute viel Mut vor allem im zentralen Mittelfeld, das ist eigentlich genau seine Charakteristik.”

Gerade aus der Verbindung Laimer/Pavlovic zog Tuchel große Zuversicht, um die Madrilenen sauber beackern zu können – und genauso auch mal dominieren zu können: “Die beiden Sechser werden sehr wichtig sein, dass wir dort kurze Abstände haben im Passspiel. Und auch zweite Bälle mal gewinnen sowie die Ballbesitzphasen, die wir haben, auch mal in diesem Zentrum dominieren.” Deshalb habe Pavlovic am Ende des Tages den Vorzug vor Goretzka bekommen. Tuchel wusste aber auch: “Wir werden mehr als nur diese elf Spieler brauchen heute.”

Müller mit Weitsicht auf der Bank gelassen

Außerdem habe sich Tuchel noch für Angreifer Serge Gnabry statt Thomas Müller entschieden, “weil wir ein bisschen aggressiver über die Flügel sein wollen”. Darüber hinaus habe er diesbezüglich auch schon an ein mögliches Elfmeterschießen nach einer Müller-Einwechslung gedacht, gab der Bayern-Coach zu: “Thomas ist ganz klar Schütze in den ersten Fünf. Das hat auch einen Ausschlag gegeben.”