Diehl zurück bei der Mannschaft – Uth und Paqarada fehlen im Kölner Training

Der 1. FC Köln bereitet sich aktuell intensiv auf das nächste Abstiegs-Endspiel vor. Beim öffentlichen Training am Mittwoch sind allerdings nicht alle Hoffnungsträger mit von der Partie.

Er wird stückweise integriert: Köln-Talent Justin Diehl.

Er wird stückweise integriert: Köln-Talent Justin Diehl.

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Beim Blick auf die Tabelle klammert sich der 1. FC Köln an den letzten Strohhalm. Wohl sogar sechs Punkte aus den verbleibenden drei Spielen dürften nicht für den Sprung auf den Relegationsplatz reichen.

Mainz, mit 28 Zählern aktuell fünf vor den Geißböcken, zählt zu den formstärksten Teams im Bundesliga-Keller. Auch wenn das Restprogramm der Rheinhessen mit dem besten Aufsteiger Heidenheim (A), Champions-League-Halbfinalist Dortmund (H) und Wolfsburg (A) durchaus anspruchsvolle Aufgaben bereithält.

Köln aber muss den Fokus ohnehin auf seinen eigenen Kampf lenken. Dem Heimspiel gegen den SC Freiburg am Samstagabend (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) folgen das Heimspiel gegen das ebenfalls schwer abstiegsbedrohte Union Berlin (H) sowie der Auftritt in Heidenheim am letzten Spieltag.

Uth wusste in Mainz als Joker zu gefallen

Kleinere Personalsorgen plagen Kölns Cheftrainer Timo Schultz schon für die unmittelbare Zukunft: Bei der öffentlichen Trainingseinheit am Mittwoch im Franz-Kremer-Stadion – am Dienstag hatten die FC-Profis frei – fehlen Offensivspieler Mark Uth und Verteidiger Leart Paqarada. Das Duo muss krankheitsbedingt passen.

Paqarada hatte bereits die beiden Spiele gegen Darmstadt und Mainz verpasst, Uth wurde beim Abstiegskrimi in Mainz (1:1) für den enttäuschenden Luca Waldschmidt (kicker-Note 5,5) eingewechselt und wusste durchaus zu gefallen (Note 3).

Keine Option für Schultz waren nicht nur am Mittwoch Davie Selke (Mittelfußbruch) und Luca Kilian (Kreuzbandverletzung), die weiterhin ihr Reha-Programm absolvieren. Dejan Ljubicic trainiert nach seiner Krankheit noch individuell. Besser sieht es derweil bei Justin Diehl aus. Das Kölner Talent, dessen Sommerabgang bereits seit Mitte März feststeht, steht wieder mit der Mannschaft auf dem Platz und wird stückweise integriert.

Hoeneß’ Europapokal-Planungen: “Kein Riesenkader”

Beim VfB Stuttgart laufen die Planungen für die erste Europapokal-Saison seit elf Jahren. Trainer Sebastian Hoeneß will sich dabei auch am vorigen Sommer orientieren.

Sebastian Hoeneß darf sich bereits auf zwei designierte VfB-Neuzugänge freuen: Yannik Keitel (li.) und Nick Woltemade (re.).

Sebastian Hoeneß darf sich bereits auf zwei designierte VfB-Neuzugänge freuen: Yannik Keitel (li.) und Nick Woltemade (re.).

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Edin Terzic war am Donnerstag nicht der Erste. Immer wieder betont die Konkurrenz nicht zu Unrecht, dass der VfB Stuttgart bei seinem anhaltenden Bundesliga-Höhenflug auch davon profitiert, im Europapokal nicht gefordert zu sein. Das wird sich in der kommenden Saison ändern.

Zwar könnte der VfB rein rechnerisch noch auf den achten Platz abrutschen – der unter Umständen sogar für Europa reicht -, doch realistischerweise darf er sieben Spieltage vor Schluss mindestens mit der Qualifikation für die Europa League rechnen.

“Man kann wirklich davon ausgehen, dass wir einen dritten Wettbewerb spielen”, sagte Trainer Sebastian Hoeneß vor dem tabellarisch richtungsweisenden Duell bei Borussia Dortmund am Samstag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker). “Es kommen mindestens sechs Spiele dazu, hoffentlich acht.” Acht – statt bisher sechs – wären es in der umformierten Vorrunde der Champions und Europa League, weiterhin sechs in der Conference League.

Was heißt das für die Kaderplanungen? “Das musst du berücksichtigen”, erklärt Hoeneß mit Blick auf die Mehrbelastung, die es in Stuttgart seit der Europa-League-Saison 2012/13 nicht mehr gab (2013/14 folgte das Aus schon in der Qualifikation). “Das heißt aber nicht, dass wir einen Riesenkader stellen wollen. Es ist immer wünschenswert, dass jeder Spieler im Kader die Möglichkeit hat zu spielen, wenn er sich gegen ein oder zwei durchsetzt. Es muss wieder eine gute Mischung sein.”

Mindestens zwei Verpflichtungen sind bereits beschlossen

Wie diese aussehen könnte, deutet sich zum Teil bereits an. Die ablösefreien Verpflichtungen von Mittelfeldspieler Yannik Keitel (SC Freiburg) und Angreifer Nick Woltemade (Werder Bremen) sind beschlossen, nur noch nicht offiziell verkündet. Mit Justin Diehl vom 1. FC Köln steht ein weiterer ablösefreier junger Angreifer vor dem Sprung zum VfB. Und bei Innenverteidiger Anthony Rouault griff bereits die Kaufpflicht, während Leihgabe Deniz Undav trotz satter Ablösesumme per Option fest verpflichtet werden soll.

Zu Spielern, die offiziell noch woanders unter Vertrag stehen, wollte sich Hoeneß am Donnerstag “nicht groß äußern”, verriet aber immerhin: Im vergangenen Sommer und Winter “haben wir eine gewisse Idee gehabt, wie wir den Kader zu verändern versuchen. Diese Idee wird sich nicht grundlegend ändern.”

Damals hatte der VfB, der dem Abstieg gerade noch entkommen war, seine Mannschaft mit Spielern verbreitert, die in den Bereichen “Konstanz, Effektivität und Widerstandsfähigkeit” weiterhelfen sollten, wie Sportdirektor Fabian Wohlgemuth im kicker erklärte. Sie sollten jung, ambitioniert, charakterstark, leicht integrierbar, möglichst Bundesliga-erfahren und natürlich erschwinglich sein. Darum wird es auch im kommenden Sommer gehen – trotz möglicher Millionen-Einnahmen aus den UEFA-Töpfen.