“Jetzt sind wir die Jäger”: Bochum will wieder eine Euphorie entfachen

Der VfL Bochum befindet sich nach nur zwei Punkten aus den letzten acht Spielen tief im Abstiegskampf. Gegen Hoffenheim will der Revierklub am Freitagabend jedoch vorlegen, um ein Zeichen an die Konkurrenz zu setzen.

Takuma Asano (li.) kann am Freitagabend mitwirken.

Takuma Asano (li.) kann am Freitagabend mitwirken.

IMAGO/Team 2

Zum Auftakt des 31. Spieltags in der Bundesliga treffen am Freitagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in Bochum unterschiedliche Welten aufeinander. Der VfL, der seit Mitte Februar nicht mehr gewonnen hat, will seine Sieglosserie beenden und dringend benötigte Punkte im Kampf um den Klassenerhalt einfahren. Die TSG hingegen schielt noch nach Europa: Nur ein Punkt fehlt Hoffenheim auf Platz sieben, der in dieser Saison wohl für die Teilnahme an der Conference League reichen wird.

Bochum kann auf seinen torgefährlichsten Angreifer setzen, Sechs-Tore-Mann Takuma Asano ist rechtzeitig fit geworden und steht somit im Kader gegen Hoffenheim. Anders Verteidiger Tim Oermann, der erkrankt ist und fehlen wird. Ebenso nicht mitwirken kann Patrick Osterhage, der eine Gelbsperre absitzen muss.

Aussprache nach Wolfsburg

Nach der Niederlage in Wolfsburg folgten in Bochum unter der Woche einige Gespräche, die Sportchef Patrick Fabian als “sehr gut” betitelte. “Es ist einiges zur Sprache gekommen, es muss auch mal Reibung geben”, so der 36-Jährige am Donnerstag auf der Pressekonferenz. Auch Interimstrainer Heiko Butscher lobte die Aussprache: “Es ist wichtig, dass gewisse Themen auch mal ehrlich angesprochen werden. Da muss alles auf den Tisch.”

Die Reaktion auf dem Trainingsplatz hatte Butscher ebenfalls gefallen: “Die Einheiten in dieser Woche waren so, wie ich sie mir als Trainer vorstelle.” Gegen Hoffenheim erhofft sich der 43-Jährige nun, dass seine Mannschaft vor eigenem Publikum “eine Euphorie entfacht, die wir für unser Spiel nutzen wollen”. Eines ist Butscher klar: “Wir müssen das Spiel gewinnen – und so gehen wir es auch an.”

“Mainz hat es uns vorgemacht, wie es geht”

In die Schlussphase der Saison geht Bochum als Tabellen-16. nun in der Verfolgerrolle. “Jetzt sind wir die Jäger. Mainz hat es uns vorgemacht, wie es geht”, lobte Fabian die punktgleiche Konkurrenz, die dringend wieder überholt werden soll. “Wir legen morgen vor an diesem Spieltag und können ein ganz wichtiges Zeichen setzen, auch an die Konkurrenz.”

Der FSV wird ebenso gespannt ins Ruhrstadion blicken wie Union Berlin, denn auch die Köpenicker könnte Bochum mit einem Sieg vorübergehend einholen. Beide spielen jedoch erst am Sonntag – die Eisernen in Gladbach und Mainz zu Hause gegen Köln.

Letschs Lob für Bero, Fragezeichen um Oermann

Rechtzeitig zum Treffen der Kellerkinder in Köln meldet sich ein wichtiger Verteidiger zurück. Fraglich bleibt dennoch, ob Tim Oermann am Samstag wieder zur Bochumer Startelf gehört.

Bei Tim Oermann will man in Bochum kein erneutes Risiko eingehen.

Bei Tim Oermann will man in Bochum kein erneutes Risiko eingehen.

IMAGO/pepphoto

Viele Varianten probierte Thomas Letsch auf der rechten Seite aus. Recht machte es dem Bochumer Trainer rechts aber eigentlich nur Tim Oermann. Der galt eigentlich im Winter als Wechsel-Kandidat, ist zudem gelernter Innenverteidiger, hat aber rechts in der Viererkette vollauf überzeugt, bis er zuletzt wegen muskulärer Probleme aussetzen musste.

Nun ist der Youngster zurück auf dem Trainingsplatz, hinterlässt in den Übungseinheiten einen sehr guten Eindruck, doch Letsch zögert noch, ob er den 20-Jährigen in Köln tatsächlich für die Startelf nominieren soll. “Tim macht es im Training sehr gut”, findet der Bochumer Trainer, “aber beim letzten Mal haben wir ihn schnell wieder reingeworfen, und da hat er sich dann gleich wieder verletzt.”

Der Trend spricht gegen Bochum

Bisher gibt es einige Gedankenspiele; ein Risiko wird der VfL aber natürlich nicht eingehen, auch wenn von der Partie in der Domstadt eine Menge abhängt. Nach vier Niederlagen und dem 2:2 gegen Schlusslicht Darmstadt – einer gefühlten Niederlage – spricht der Trend deutlich gegen Bochum. Zudem ist der VfL die schwächste Auswärts-Mannschaft der Liga, hat von den jüngsten 22 Auswärtsspielen lediglich zwei gewonnen, eines davon beim Schlusslicht Darmstadt, eines in der vorigen Saison in Köln, 2:0.

Gelungene Offensiv-Aktionen von Passlack

Ist Oermann noch nicht wieder bereit, könnte die Wahl auf Cristian Gamboa, eher aber auf den zuletzt überzeugenden Felix Passlack fallen. Der hatte sich nach monatelanger Pause gegen Darmstadt eindrucksvoll zurückgemeldet, auch weil er einige gelungene Offensiv-Aktionen startete.

Hier also ist die Besetzung noch offen, auch im Mittelfeld bieten sich Letsch einige Möglichkeiten. So könnte der lauf- und kampfstarke Matus Bero mal wieder zur Startelf gehören, der zuletzt nach seiner Verletzung ein bisschen Boden verloren hatte.

“Er stellt den Gegner durch seine Tiefenläufe vor Herausforderungen. Matus ist einer, der sein Herz auf dem Platz lässt”, lobt Letsch. “So ein Spieler ist in der entscheidenden Phase der Saison natürlich extrem wichtig.”

Unter anderem wird es ein Spiel der Nerven am Samstag in Köln, und mit Blick auf den Abstiegs-Kampf insgesamt ein extrem wichtiges Wochenende, weil auch bei der Partie Mainz gegen Darmstadt zwei Kellerkinder unter sich sind.

Ein gutes Omen allerdings gibt es für den zuletzt schwankenden VfL Bochum mit Blick auf den Samstag: Seit dem Bundesliga-Aufstieg im Sommer 2021 gewann Bochum nur einmal eine Auswärtspartie mit mehr als einem Tor Vorsprung: Am 24. Spieltag der Vorsaison in Köln, als Kevin Stöger und Erhan Masovic beim 2:0 trafen.

Oliver Bitter

Letschs Lob für Bero, Fragezeichen um Oermann

Rechtzeitig zum Treffen der Kellerkinder in Köln meldet sich ein wichtiger Verteidiger zurück. Fraglich bleibt dennoch, ob Tim Oermann am Samstag wieder zur Bochumer Startelf gehört.

Bei Tim Oermann will man in Bochum kein erneutes Risiko eingehen.

Bei Tim Oermann will man in Bochum kein erneutes Risiko eingehen.

IMAGO/pepphoto

Viele Varianten probierte Thomas Letsch auf der rechten Seite aus. Recht machte es dem Bochumer Trainer rechts aber eigentlich nur Tim Oermann. Der galt eigentlich im Winter als Wechsel-Kandidat, ist zudem gelernter Innenverteidiger, hat aber rechts in der Viererkette vollauf überzeugt, bis er zuletzt wegen muskulärer Probleme aussetzen musste.

Nun ist der Youngster zurück auf dem Trainingsplatz, hinterlässt in den Übungseinheiten einen sehr guten Eindruck, doch Letsch zögert noch, ob er den 20-Jährigen in Köln tatsächlich für die Startelf nominieren soll. “Tim macht es im Training sehr gut”, findet der Bochumer Trainer, “aber beim letzten Mal haben wir ihn schnell wieder reingeworfen, und da hat er sich dann gleich wieder verletzt.”

Der Trend spricht gegen Bochum

Bisher gibt es einige Gedankenspiele; ein Risiko wird der VfL aber natürlich nicht eingehen, auch wenn von der Partie in der Domstadt eine Menge abhängt. Nach vier Niederlagen und dem 2:2 gegen Schlusslicht Darmstadt – einer gefühlten Niederlage – spricht der Trend deutlich gegen Bochum. Zudem ist der VfL die schwächste Auswärts-Mannschaft der Liga, hat von den jüngsten 22 Auswärtsspielen lediglich zwei gewonnen, eines davon beim Schlusslicht Darmstadt, eines in der vorigen Saison in Köln, 2:0.

Gelungene Offensiv-Aktionen von Passlack

Ist Oermann noch nicht wieder bereit, könnte die Wahl auf Cristian Gamboa, eher aber auf den zuletzt überzeugenden Felix Passlack fallen. Der hatte sich nach monatelanger Pause gegen Darmstadt eindrucksvoll zurückgemeldet, auch weil er einige gelungene Offensiv-Aktionen startete.

Hier also ist die Besetzung noch offen, auch im Mittelfeld bieten sich Letsch einige Möglichkeiten. So könnte der lauf- und kampfstarke Matus Bero mal wieder zur Startelf gehören, der zuletzt nach seiner Verletzung ein bisschen Boden verloren hatte.

“Er stellt den Gegner durch seine Tiefenläufe vor Herausforderungen. Matus ist einer, der sein Herz auf dem Platz lässt”, lobt Letsch. “So ein Spieler ist in der entscheidenden Phase der Saison natürlich extrem wichtig.”

Unter anderem wird es ein Spiel der Nerven am Samstag in Köln, und mit Blick auf den Abstiegs-Kampf insgesamt ein extrem wichtiges Wochenende, weil auch bei der Partie Mainz gegen Darmstadt zwei Kellerkinder unter sich sind.

Ein gutes Omen allerdings gibt es für den zuletzt schwankenden VfL Bochum mit Blick auf den Samstag: Seit dem Bundesliga-Aufstieg im Sommer 2021 gewann Bochum nur einmal eine Auswärtspartie mit mehr als einem Tor Vorsprung: Am 24. Spieltag der Vorsaison in Köln, als Kevin Stöger und Erhan Masovic beim 2:0 trafen.

Oliver Bitter