Wer folgt in Bochum auf Letsch? “Feuerwehrmann oder Neuaufbau”

kicker-Reporter Oliver Bitter über den Trainerwechsel 08.04.2024

Wer folgt in Bochum auf Letsch? “Feuerwehrmann oder Neuaufbau”

3:44Die späte Wende in Köln und die daraus resultierende Pleite kostete Thomas Letsch in Bochum den Job. Während sich der VfL noch Mitte Februar in Sicherheit wägte, wurden sowohl der Coach als auch die Verantwortlichen von den jüngsten Entwicklungen überrollt.

Wer folgt in Bochum auf Letsch? “Feuerwehrmann oder Neuaufbau”

kicker-Reporter Oliver Bitter über den Trainerwechsel 08.04.2024

Wer folgt in Bochum auf Letsch? “Feuerwehrmann oder Neuaufbau”

3:44Die späte Wende in Köln und die daraus resultierende Pleite kostete Thomas Letsch in Bochum den Job. Während sich der VfL noch Mitte Februar in Sicherheit wägte, wurden sowohl der Coach als auch die Verantwortlichen von den jüngsten Entwicklungen überrollt.

Bochum zieht die Reißleine: Letsch nicht mehr VfL-Coach

Der VfL Bochum hat auf die sportliche Talfahrt reagiert und Trainer Thomas Letsch von seinen Aufgaben freigestellt. Das teilte der Revierklub am Montag mit. Ein Nachfolger ist noch nicht bekannt.

Musste mit dem VfL Bochum zuletzt viele schmerzliche Rückschläge einstecken: Thomas Letsch.

Musste mit dem VfL Bochum zuletzt viele schmerzliche Rückschläge einstecken: Thomas Letsch.

IMAGO/Sven Simon

Das bittere 1:2 gegen den 1. FC Köln brachte das Fass nun zum Überlaufen, auch weil der Revierklub nicht zum ersten Mal in der laufenden Saison ein Spiel spät noch aus der Hand gegeben hatte. Direkt im Anschluss der Partie hatte Sportvorstand Patrick Fabian ein klares Bekenntnis zum Trainer vermieden. Alle seien gefordert, “da gehört das Trainerteam natürlich auch dazu”, so Fabian.

Das große Ziel Klassenerhalt geht Bochum nun aber in anderer Konstellation an, am Montag wurden Letsch und sein Co-Trainer Jan Fießer mit sofortiger Wirkung freigestellt. “Wir wissen um die Verdienste von Thomas Letsch sowie Jan Fießer und danken ihnen ausdrücklich für ihre geleistete Arbeit. Die emotionalen Momente, vor allem nach dem Klassenerhalt in der vergangenen Saison, werden immer mit ihren Namen verbunden sein. In unserer aktuellen Situation haben wir nicht mehr die Überzeugung, es in der bisherigen Konstellation zu schaffen”, wird Fabian in einer Vereinsmitteilung zitiert.

“Wir haben es nicht geschafft, uns nachhaltig zu stabilisieren”

Vor wenigen Wochen hatte es dabei noch rosig ausgesehen. Nach dem 3:2-Coup gegen den FC Bayern war der VfL Elfter der Tabelle, doch dann folgte der Absturz. Fünf Niederlagen und ein Remis später findet man sich auf Platz 15 wieder und hat nur noch drei Zähler Vorsprung auf den Relegationsrang, den Mainz inne hat. “In dieser Form können wir nicht weitermachen”, hatte Fabian klargemacht.

Nach einem Krisengespräch kam man nun also zu dem Schluss, dass man mit Letsch nicht mehr die Trendwende einleiten könne, wohl auch, weil man ausgerechnet in den Duellen mit den direkten Konkurrenten um den Ligaverbleib (Mainz, Darmstadt und Köln) lediglich einen mageren Punkt holte.

“Wir haben es nicht geschafft, uns nachhaltig zu stabilisieren und die zurückliegenden Spiele so erfolgreich zu gestalten, wie es möglich gewesen wäre. Der Klassenerhalt ist weiterhin aus eigener Kraft zu erreichen. Die Mannschaft hat die Qualität, in der Bundesliga zu bestehen, weshalb wir durch den Wechsel einen entscheidenden Impuls für den erfolgreichen Klassenerhalt setzen möchten”, kommentiert VfL-Sportdirektor Marc Lettau die Entscheidung.

Letsch verabschiedet sich

Letsch hatte den VfL im September 2022 übernommen und anschließend zum Klassenerhalt geführt. In der laufenden Saison lief es sportlich aber alles andere als gut, lediglich fünf Bundesliga-Siege konnten die Bochumer einfahren, zuletzt ging es zudem noch klar bergab.

“Ich habe den VfL Bochum in der vergangenen Saison auf dem letzten Tabellenplatz mit nur einem Punkt übernommen und wir haben gemeinsam durch eine sensationelle Leistung dennoch den Klassenerhalt geschafft. Dies werde ich nie vergessen und nicht nur dieses besondere Erlebnis wird mich immer mit dem VfL, der Stadt und den fantastischen Fans verbinden. Ich wünsche dem VfL Bochum alles Gute für die Zukunft – auf dass er wie aktuell auch am Ende der Spielzeit auf einem Nichtabstiegsplatz steht und somit auch in der kommenden Saison in der Bundesliga spielt”, lauten Letschs verabschiedende Worte.

Ein Nachfolger ist noch nicht bekannt, über die neue Besetzung des Trainerteams wolle der VfL aber “zeitnah informieren”. Genannt wird zum Beispiel der Name Stefan Kuntz, der früher als Profi in Bochum spielte und anschließend auch von 2006 bis 2008 als Manager an der Castroper Straße arbeitete.

Bochums Misere: Klare Tendenz gegen Letsch

Nach dem 1:2 am Samstag in Köln sehen sich Bochums Verantwortliche offensichtlich zum Handeln veranlasst. Offenbar wird es zu Wochenbeginn zur Trennung von Cheftrainer Thomas Letsch kommen.

Steht in Bochum vor dem Aus: Trainer Thomas Letsch.

Steht in Bochum vor dem Aus: Trainer Thomas Letsch.

Getty Images

Den Tag nach dem üblen Nackenschlag mit der späten Niederlage in Köln (1:2) nutzten Bochums Verantwortliche zur Aussprache. In mehreren Gremien ging es zur Sache, wichtigster Punkt der Tagesordnung: Geht es mit Thomas Letsch als Cheftrainer weiter – oder nicht?

Ein eindeutiges Votum gab es nicht, auch eingedenk der Verdienste von Letsch um den VfL Bochum. Mindestens bis Mitte Februar, als dem VfL ein 3:2 gegen den FC Bayern gelang und das Team auf Tabellenplatz 11 kletterte, galt Letsch, der im September 2022 als Nachfolger von Thomas Reis übernommen hatte, als ideale Besetzung auf dem Trainerposten.

Nicht nur auswärts hakte es zuletzt

Der aktuelle Trend aber ist verheerend, und offensichtlich bekommen Letsch und sein Trainerteam die Probleme nicht in den Griff. Immer wieder gibt der VfL eine Führung in den Schlussminuten aus der Hand, diesmal sogar in der Nachspielzeit. Auswärts ist Bochum ohnehin die schwächste Mannschaft der Liga, zuletzt klemmte es auch in den Heimspielen.

Grund genug, um die Situation noch einmal ganz neu zu überdenken. Zwar besitzt der VfL nach wie vor einen gewissen Abstand auf die Abstiegsränge, drei Punkte sind es aktuell auf Platz 16. Aber die jüngste Entwicklung mit fünf Niederlagen in sechs Spielen lässt alle Alarmglocken schrillen.

Zuerst hatte die Bild über die Tendenz berichtet; sie deckt sich mit kicker-Informationen, nach denen eine Ablösung von Letsch ansteht, auch wenn sie offiziell noch nicht verkündet wurde. Dementsprechend klopfen Bochums Verantwortliche die Möglichkeiten ab, einen externen Nachfolger zu holen, um einen neuen Impuls zu setzen und die Talfahrt zu stoppen.

Kuntz ist ein VfL-Kandidat

Zu klären ist natürlich auch, ob ein Feuerwehrmann gesucht wird, der für die letzten sechs Bundesligaspiele übernimmt, oder ob auch eine längerfristige Lösung momentan möglich und plausibel ist. Genannt wird zum Beispiel der Name Stefan Kuntz, der früher als Profi in Bochum spielte und anschließend auch von 2006 bis 2008 als Manager an der Castroper Straße arbeitete.

Eher unrealistisch sind wohl Namen wie Ex-Union-Trainer Urs Fischer oder Bochum-Urgestein Hermann Gerland. Abzusehen aber ist, dass der neue Mann schon am Samstag gegen Aufsteiger Heidenheim (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) auf der Bochumer Bank sitzen wird.

Oliver Bitter

Bochums Misere: Klare Tendenz gegen Letsch

Nach dem 1:2 am Samstag in Köln sehen sich Bochums Verantwortliche offensichtlich zum Handeln veranlasst. Offenbar wird es zu Wochenbeginn zur Trennung von Cheftrainer Thomas Letsch kommen.

Steht in Bochum vor dem Aus: Trainer Thomas Letsch.

Steht in Bochum vor dem Aus: Trainer Thomas Letsch.

Getty Images

Den Tag nach dem üblen Nackenschlag mit der späten Niederlage in Köln (1:2) nutzten Bochums Verantwortliche zur Aussprache. In mehreren Gremien ging es zur Sache, wichtigster Punkt der Tagesordnung: Geht es mit Thomas Letsch als Cheftrainer weiter – oder nicht?

Ein eindeutiges Votum gab es nicht, auch eingedenk der Verdienste von Letsch um den VfL Bochum. Mindestens bis Mitte Februar, als dem VfL ein 3:2 gegen den FC Bayern gelang und das Team auf Tabellenplatz 11 kletterte, galt Letsch, der im September 2022 als Nachfolger von Thomas Reis übernommen hatte, als ideale Besetzung auf dem Trainerposten.

Nicht nur auswärts hakte es zuletzt

Der aktuelle Trend aber ist verheerend, und offensichtlich bekommen Letsch und sein Trainerteam die Probleme nicht in den Griff. Immer wieder gibt der VfL eine Führung in den Schlussminuten aus der Hand, diesmal sogar in der Nachspielzeit. Auswärts ist Bochum ohnehin die schwächste Mannschaft der Liga, zuletzt klemmte es auch in den Heimspielen.

Grund genug, um die Situation noch einmal ganz neu zu überdenken. Zwar besitzt der VfL nach wie vor einen gewissen Abstand auf die Abstiegsränge, drei Punkte sind es aktuell auf Platz 16. Aber die jüngste Entwicklung mit fünf Niederlagen in sechs Spielen lässt alle Alarmglocken schrillen.

Zuerst hatte die Bild über die Tendenz berichtet; sie deckt sich mit kicker-Informationen, nach denen eine Ablösung von Letsch ansteht, auch wenn sie offiziell noch nicht verkündet wurde. Dementsprechend klopfen Bochums Verantwortliche die Möglichkeiten ab, einen externen Nachfolger zu holen, um einen neuen Impuls zu setzen und die Talfahrt zu stoppen.

Kuntz ist ein VfL-Kandidat

Zu klären ist natürlich auch, ob ein Feuerwehrmann gesucht wird, der für die letzten sechs Bundesligaspiele übernimmt, oder ob auch eine längerfristige Lösung momentan möglich und plausibel ist. Genannt wird zum Beispiel der Name Stefan Kuntz, der früher als Profi in Bochum spielte und anschließend auch von 2006 bis 2008 als Manager an der Castroper Straße arbeitete.

Eher unrealistisch sind wohl Namen wie Ex-Union-Trainer Urs Fischer oder Bochum-Urgestein Hermann Gerland. Abzusehen aber ist, dass der neue Mann schon am Samstag gegen Aufsteiger Heidenheim (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) auf der Bochumer Bank sitzen wird.

Oliver Bitter

Üble Negativserie: Letsch erstmals angezählt

Nach fünf Niederlagen in den sechs jüngsten Bundesligaspielen ist Bochums Vorsprung auf die Abstiegsränge arg geschmolzen. Erstmals wird auch Cheftrainer Thomas Letsch ernsthaft hinterfragt.

Thomas Letsch ist beim VfL Bochum erstmals angezählt.

Thomas Letsch ist beim VfL Bochum erstmals angezählt.

DeFodi Images via Getty Images

Die nackten Zahlen klingen gar nicht mal so erschütternd. Platz 15 und drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, das ist aus Bochumer Sicht im Grunde genommen eine zufriedenstellende Ausgangsposition. Der Trend aber und vor allem die beiden jüngsten Vorstellungen gegen Darmstadt und in Köln sprechen eine ganz andere Sprache.

Aus der Blamage in Darmstadt nicht gelernt

Die Blamage vor einer Woche gegen Schlusslicht Darmstadt war schon ziemlich groß, als nach einer 2:0-Führung letztlich nur ein 2:2 heraussprang. Noch schlimmer war dann die komplette Bauchlandung in Köln nach einer 1:0-Führung bis in die Nachspielzeit. Damit ist Bochum im Abstiegskampf der große Verlierer des Wochenendes.

Vergangene Vfl-Spiele

Das Nervenkostüm der Spieler scheint arg angekratzt, Ratlosigkeit macht sich breit. Allerdings: Genau die gleiche Mannschaft hat ja Mitte Februar noch die Bayern mit 3:2 bezwungen und war sogar bis auf Platz 11 der Tabelle geklettert. Quasi nur noch Formsache schien es, den erneuten Klassenerhalt einzutüten.

Schlimmste Serie unter Letsch

“Vielleicht haben wir da schon gedacht, das Ding ist durch”, überlegte Kapitän Anthony Losilla am späten Samstagabend als Gast im ZDF-Sportstudio. Denn im Anschluss an den Erfolg über den Rekordmeister folgte die schlimmste Serie in der Amtszeit von Trainer Thomas Letsch, der im September 2022 als Nachfolger von Thomas Reis an der Castroper Straße übernommen hatte.

Aus bedrängter Situation führte Letsch das Team sodann zum Klassenerhalt, heftige Rückschläge waren auch damals eingepreist. Doch der Trainer überzeugte mit seiner besonnenen Art, behielt in jeder Situation die Ruhe und fand Lösungen.

Auch das werden die Bochumer Verantwortlichen in der aktuellen Krisensituation natürlich berücksichtigen. Bleibt Letsch also im Amt? In Köln machte er sich mit seiner Aufstellung und seinen Wechseln angreifbar. Allerdings: Ohne die üble Nachspielzeit hätte Bochum den Sieg eingefahren, und dann wäre Letsch für seine Maßnahmen sicherlich gefeiert worden.

Nun wird in Bochum mit und über den Trainer gesprochen. Die volle Rückendeckung blieb nach der Bauchlandung in Köln zunächst aus, Sport-Chef Patrick Fabian kündigte eine umgehende Aufarbeitung und natürlich viele Gespräche an.

Letsch nicht unumstritten – Fehlen die Möglichkeiten?

Die Führung wird beraten, ob sie Letsch die Wende weiterhin zutraut, oder mit einem Trainerwechsel noch mal einen neuen Impuls setzt. Viele Möglichkeiten bieten sich nicht, um den Schalter umzulegen. Und zumindest Teile der Fans haben den Glauben auf Besserung verloren, in den Sozialen Medien wird heftig über eine Ablösung des Trainers diskutiert.

Fabian selbst hat als Profi und Funktionär in Bochum schon viele Tiefen und einige Höhen mitgemacht, und in der Regel steht die Führung des VfL für besonnenes Handeln. Auch jetzt werden sich die Verantwortlichen nicht treiben lassen, davon ist auszugehen.

Darf Letsch also im Heimspiel gegen Aufsteiger Heidenheim am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) noch mitwirken, um die Trendwende zu bewerkstelligen? Eine Stellungnahme des Klubs erfolgte am Sonntag nicht, aber die Zweifel bleiben natürlich.

Vergangenes Jahr ähnlich – und doch so anders

Kurios übrigens, dass die Ausgangsposition vor einem Jahr ganz ähnlich aussah. Nach 28 Spielen lag der VfL ebenfalls auf Rang 15, damals wie heute mit drei Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz, den der VfB Stuttgart innehatte.

Und doch war der Eindruck ein ganz anderer, auch wenn der VfL in der vorigen Saison einige bedenkliche Phasen durchmachte. Eine ähnlich schlimme Serie aber blieb dem Team bisher erspart.

Aktuell aber ist der letzte Erfolg, der letzte überzeugende Auftritt schon arg in Vergessenheit geraten. Auch deshalb ist Letsch momentan natürlich angezählt.

Oliver Bitter

Köln, Mainz, Bochum: Wer rettet sich auf Rang 15?

Der 28. Spieltag brachte im Keller zwei direkte Duelle, der große Verlierer heißt Darmstadt. Doch wer rettet sich auf Rang 15?

Jubel in Mainz (l.) und beim 1. FC Köln, Enttäuschung beim VfL Bochum.

Jubel in Mainz (l.) und beim 1. FC Köln, Enttäuschung beim VfL Bochum.

imago images

Nach dem desaströsen 0:4 beim 1. FSV Mainz 05 scheint der Zug für Darmstadt 98 Richtung Klassenerhalt abgefahren zu sein. Bei neun Punkten Rückstand auf den Relegationsrang und gar deren zwölf auf das rettende Ufer stehen die Lilien vor einer direkten Rückkehr in die 2. Liga.

Die Rheinhessen dagegen schöpfen im Ringen um den Klassenerhalt neue Hoffnung. Denn durch den Sieg gegen Darmstadt ist Rang 15 sechs Spieltage vor Schluss nur noch drei Punkte entfernt.

28. SPIELTAG

Auf dem letzten Nicht-Abstiegsplatz liegt weiterhin der VfL Bochum. Allerdings verpasste der Revierklub am Samstag auf dramatische Weise einen wohl vorentscheidenden Befreiungsschlag. Bis in die Nachspielzeit führte die Elf von Trainer Thomas Letsch beim 1. FC Köln mit 1:0, gab dann aber binnen wenigen Sekunden den Sieg noch aus der Hand. Am Ende jubelten die Geißböcke über einen eminent wichtigen 2:1-Sieg.

Durch den Dreier bleibt der FC nicht nur Mainz, das den Relegationsrang belegt, auf den Fersen. Und auch das rettende Ufer ist bei nun nur noch vier Punkten Rückstand wieder in Sichtweite.

Was denkst du: Welcher der drei Klubs rettet sich auf Rang 15? Stimme hier bei unserem “Wir wollen’s wissen” ab:

Vielen Dank für die Teilnahme!

Die große Leere – und Fragen um Trainer Letsch

Nicht zum ersten Mal gab der VfL Bochum eine Partie in der Nachspielzeit noch aus der Hand. Nach der phasenweise desolaten Vorstellung beim 1:2 in Köln ist der Trend verheerend.

Derzeit läuft es ganz und gar nicht: VfL-Trainer Thomas Letsch.

Derzeit läuft es ganz und gar nicht: VfL-Trainer Thomas Letsch.

IMAGO/Sven Simon

Eigentlich schien der VfL auf dem besten Weg, einen riesigen Schritt im Abstiegskampf zu bewältigen. Trotz mäßiger Vorstellung und ganz schwacher Angriffsleistung führten die Gäste bis weit in die Schlussphase in Müngersdorf mit 1:0 – praktisch mit dem einzigen Torschuss, der in 90 Minuten gelungen war.

Doch wieder einmal kassierte Bochum in den letzten Minuten einer Begegnung empfindliche Nackenschläge und unterlag 1:2. “Der Gegner”, resultierte Sportvorstand Patrick Fabian, “war klinisch schon tot. Das ist für uns mehr als eine Niederlage. Ich kann mich nicht daran erinnern, in Summe jemals so verloren zu haben. Es wird sicher ein paar Stunden dauern, um das richtig einzuordnen.”

Der Schock saß tief bei allen Beteiligten nach diesem erneuten empfindlichen Rückschlag, denn der Trend ist mittlerweile verheerend. Nach dem 3:2 gegen die Bayern am 22. Spieltag ging es komplett bergab mit dem VfL, der zuletzt von sechs Spielen fünf verlor und nur einmal punktete, in der vorigen Woche mit 2:2 gegen Schlusslicht Darmstadt, und das nach 2:0-Führung.

Setzte Letsch die falschen Signale?

Immer wieder bricht die Mannschaft nach Rückschlägen auseinander, nun schaffte sie es zum Beispiel nach dem späten Ausgleich der Kölner nicht, wenigstens einen Punkt zu ergattern. Womöglich setzte diesmal auch Trainer Thomas Letsch die falschen Signale, indem er zum Beispiel Spielmacher Kevin Stöger auswechselte und komplette Defensive verordnete.

Wie also steht es um den Trainer? Klare Rückendeckung gab es am Samstag gleich nach dem Spiel jedenfalls nicht. “Alle”, so Fabian, “sind jetzt gefordert, da gehört das Trainerteam natürlich auch dazu.” Man werde das Ganze analysieren und die richtigen Schlüsse daraus ziehen, jedenfalls nicht in kompletten Aktionismus verfallen, erklärte der frühere Profi. Und erinnerte an die jüngste Vergangenheit und die Erfolge unter Letsch. Der sei noch vor ein paar Wochen gefeiert worden als ein Trainer, “der aus wenig sehr viel zu machen versteht. Damals”, so Fabian, sei Letsch noch “der heimliche Held der Liga” gewesen.

Podcast

KMD #204 (mit Jonas Hofmann)


01:59:51 Stunden

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Und nun? Wackelt der Trainer? Die Trendwende ist dringend erforderlich, in welcher Form auch immer. Denn in der aktuellen Verfassung ist der VfL leichte Beute, auch für angeschlagene Gegner. Nun also gegen Köln, zuvor schon gegen Darmstadt, es gelang der Mannschaft von Letsch nicht einmal, die drei zuvor ziemlich abgeschlagenen Kellerkinder der Tabelle zu besiegen. In den drei Begegnungen mit dem FSV Mainz, Darmstadt 98, und dem 1. FC Köln gab es ein mageres Pünktchen: Was für eine miserable Ausbeute im Bemühen, sich für die Schlussphase der Saison in Stellung zu bringen.

Da kann ich nur sagen: Nicht mit uns!

Sportvorstand Patrick Fabian

Völlig ungewiss derzeit, wo der neue Impuls herkommen soll, der den VfL vielleicht doch noch vor dem Relegationsplatz oder sogar Schlimmerem bewahren kann. Fabian ganz deutlich: “Ich weiß, dass momentan keiner einen Pfifferling auf uns setzt. Dieses Momentum, so ein schlimmer Trend, viele sagen, dass wir absteigen. Da kann ich nur sagen: Nicht mit uns!” Es gelte, schleunigst Lösungen zu finden. “Diese werden wir mit dem Trainer und dem Trainerteam besprechen, das ist klar”, verdeutlicht Fabian. “Aber es ist brutal, und in dieser Form können wir ja nicht weitermachen.”

Nächster Versuch also am kommenden Samstag an der Castroper Straße gegen Aufsteiger Heidenheim, der gerade erst die Bayern bezwungen hat. “Heute weiß man gar nicht, wohin mit seiner Wut”, ärgert sich Fabian. “Aber es ist vieles möglich von einer Woche zur anderen.” Da muss sich in kurzer Zeit allerdings eine Menge ändern. Denn in der momentanen Verfassung ist der VfL Bochum allenfalls ein geeigneter Aufbaugegner.

Oliver Bitter

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1:15Trainer Thomas Letsch vom VfL Bochum spricht über die negative Stimmung nach dem Spiel gegen Darmstadt, aber auch über seine persönlich schlechte Stimmung aufgrund einer schlechten Trainingseinheit.