Trotz Grijseels-Verletzung: Deutschland bucht EM-Ticket

Deutschlands Handballnationalmannschaft der Frauen hat souverän das Ticket für die kommende Handball-EM gelöst. Mit dem 43:21 (23:11) gegen die Ukraine bleibt die Mannschaft von Markus Gaugisch weiterhin verlustpunktfrei und ist damit auch vorzeitig schon Gruppensieger der Qualifikationsgruppe 2. Der Sieg wurde aber möglicherweise teuer bezahlt, denn Alina Grijseels verletzte sich in der ersten Halbzeit und konnte nicht mehr mitspielen.

Deutshcland konterte die Ukraine deutlich aus.

Deutshcland konterte die Ukraine deutlich aus.

Stefan Michaelis

Mit Spielmacherin Tetiana-Olexandra Prykop und Torhüterin Marina Shalimova gaben zwei Spielerinnen beim nominellen Heimteam Ukraine ihr Länderspieldebüt, insgesamt hatte das Trainerteam beim vorherigen Lehrgang sechs potentielle Debütantinnen, davon war auch Spielmacherin Lyubov Rosokha mit nach Heidelberg gereist.

Verletzungsbedingt fehlten Karina Kolodyuk und Vanessa Lakatosh, neun weitere Spielerinnen hatten im Laufe des Qualifikationszeitraums ihre Nationalmannschaftskarriere beendet, darunter auch die Ex-Berlinerin Mariia Gladun. Die Torhüterin hatte bei der 24:31-Auftaktniederlage gegen das DHB-Team in Wetzlar ebenso noch mitgewirkt wie Diana Dmytryshyn, Yevgenia Levchenko, Daria Kot, Maryana Markevich, Tetiana Poliak, Iryna Prokopiak und Milana Shukal.

Markus Gaugisch, der auf Sarah Wachter, Alexia Hauf und Mia Zschocke verzichtete, setzte zum Beginn auf seine Stammbesetzung, Emily Bölk und Xenia Smits übernahmen früh Verantwortung und ließen das deutsche Team von Anfang an in die Vorlage. Bei der Ukraine waren die Rückraumspielerinnen Valeriia Nesterenko und Karina Soskyda die Aktivposten. Allerdings bekam Deutschland mit drei Treffern zum 8:4 (11.) die Partie unter Kontrolle und erzwang die erste Auszeit der Blau-Gelben.

Grijseels-Verletzung schockt DHB-Team

Aber Deutschland kam auch in der Folgezeit über eine stabile Abwehr zu guten Paraden von Katharina Filter und schnellen Gegenstößen, die Jenny Behrend und Antje Döll erfolgreich abschlossen. Deutschland hatte das Spiel souverän unter Kontrolle, beim 5:12 (17.) folgte schon die nächste Auszeit der Ukraine.

Deutschlands physische Vorteile zahlten sich auf beiden Seiten des Felds aus, mit dem laufintensiven Spiel ihre Rückraumakteure konnte die Ukraine kaum Lücken reißen. Rund zwanzig Minuten waren gespielt, da war durch Behrends Konter zum 16:6 der Vorsprung erstmals zweistellig. Zumal die Ukraine auch noch durch die Rote Karte von Alisa Petriv nach einem Foul an Alina Grijseels geschwächt wurde. Deutschlands Spielmacherin musste vom Parkett getragen werden. Es sollte dennoch kein großer Bruch ins deutsche Spiel kommen, mit einem deutlichen 23:11 wurden die Seiten gewechselt.

Bundestrainer Markus Gaugisch wechselte nun im zweiten Durchgang entsprechend auf mehreren Positionen, doch auch die “zweite Garnitur” wollte ihre Qualität unter Beweis stellen, Meret Ossenkopp setzte direkt nach Wiederanpfiff einen Konter, Dinah Eckerle hielt beim 24:12 (35.) einen Siebenmeter. Nachdem Johanna Stockschläder zum 30:14 (40.) gestellt hatte, nahm die Ukraine ihre letzte Auszeit.

Über den Sieg gab es keine Zweifel, Deutschland nutzte nun die volle Breite seines Kaders und Bundestrainer Markus Gaugisch gab bei einer Auszeit beim 34:18 (47.) noch einmal seinem Team konkrete Spielzüge an die Hand, die man “ohne Schnörkel” ausführen sollte. Die DHB-Frauen ließen nicht nach, Lisa Antl machte das 40:20 (56.).

Ukraine – Deutschland 21:43 (11:23)

Ukraine: Balog (6 Paraden), Saltaniuk (1 Parade), Shalimova; Smbatian 5, Soskyda 3, Kompaniiets 3, Nesterenko 2, Kohuch2 , Horilska 2, Poimanova 2, Prykop 1, Naumenko 1, Petriv, Kozak, Krasnianska

Deutschland: Filter (6 Paraden), Eckerle (9 Paraden); Ossenkopp 6, Döll 5, Antl 4, X. Smits 4, Bölk 4, Maidhof 3, Behrend 3, Thomaier 3, Grijseels 2, Behnke 2, Schmelzer 2, Stockschläder 2, Reinemann 2, Weigel 1

Schiedsrichter: Line Hesseldal Hansen / Josefine Kusk Jensen (Dänemark)
Zuschauer: 1106
Siebenmeter: 3/5 ; 1/1
Strafminuten: 4/2
Disqualifikation: Petriv (23., grobes Foul)

Trotz Grijseels-Verletzung: Deutschland bucht EM-Ticket

Deutschlands Handballnationalmannschaft der Frauen hat souverän das Ticket für die kommende Handball-EM gelöst. Mit dem 43:21 (23:11) gegen die Ukraine bleibt die Mannschaft von Markus Gaugisch weiterhin verlustpunktfrei und ist damit auch vorzeitig schon Gruppensieger der Qualifikationsgruppe 2. Der Sieg wurde aber möglicherweise teuer bezahlt, denn Alina Grijseels verletzte sich in der ersten Halbzeit und konnte nicht mehr mitspielen.

Deutshcland konterte die Ukraine deutlich aus.

Deutshcland konterte die Ukraine deutlich aus.

Stefan Michaelis

Mit Spielmacherin Tetiana-Olexandra Prykop und Torhüterin Marina Shalimova gaben zwei Spielerinnen beim nominellen Heimteam Ukraine ihr Länderspieldebüt, insgesamt hatte das Trainerteam beim vorherigen Lehrgang sechs potentielle Debütantinnen, davon war auch Spielmacherin Lyubov Rosokha mit nach Heidelberg gereist.

Verletzungsbedingt fehlten Karina Kolodyuk und Vanessa Lakatosh, neun weitere Spielerinnen hatten im Laufe des Qualifikationszeitraums ihre Nationalmannschaftskarriere beendet, darunter auch die Ex-Berlinerin Mariia Gladun. Die Torhüterin hatte bei der 24:31-Auftaktniederlage gegen das DHB-Team in Wetzlar ebenso noch mitgewirkt wie Diana Dmytryshyn, Yevgenia Levchenko, Daria Kot, Maryana Markevich, Tetiana Poliak, Iryna Prokopiak und Milana Shukal.

Markus Gaugisch, der auf Sarah Wachter, Alexia Hauf und Mia Zschocke verzichtete, setzte zum Beginn auf seine Stammbesetzung, Emily Bölk und Xenia Smits übernahmen früh Verantwortung und ließen das deutsche Team von Anfang an in die Vorlage. Bei der Ukraine waren die Rückraumspielerinnen Valeriia Nesterenko und Karina Soskyda die Aktivposten. Allerdings bekam Deutschland mit drei Treffern zum 8:4 (11.) die Partie unter Kontrolle und erzwang die erste Auszeit der Blau-Gelben.

Grijseels-Verletzung schockt DHB-Team

Aber Deutschland kam auch in der Folgezeit über eine stabile Abwehr zu guten Paraden von Katharina Filter und schnellen Gegenstößen, die Jenny Behrend und Antje Döll erfolgreich abschlossen. Deutschland hatte das Spiel souverän unter Kontrolle, beim 5:12 (17.) folgte schon die nächste Auszeit der Ukraine.

Deutschlands physische Vorteile zahlten sich auf beiden Seiten des Felds aus, mit dem laufintensiven Spiel ihre Rückraumakteure konnte die Ukraine kaum Lücken reißen. Rund zwanzig Minuten waren gespielt, da war durch Behrends Konter zum 16:6 der Vorsprung erstmals zweistellig. Zumal die Ukraine auch noch durch die Rote Karte von Alisa Petriv nach einem Foul an Alina Grijseels geschwächt wurde. Deutschlands Spielmacherin musste vom Parkett getragen werden. Es sollte dennoch kein großer Bruch ins deutsche Spiel kommen, mit einem deutlichen 23:11 wurden die Seiten gewechselt.

Bundestrainer Markus Gaugisch wechselte nun im zweiten Durchgang entsprechend auf mehreren Positionen, doch auch die “zweite Garnitur” wollte ihre Qualität unter Beweis stellen, Meret Ossenkopp setzte direkt nach Wiederanpfiff einen Konter, Dinah Eckerle hielt beim 24:12 (35.) einen Siebenmeter. Nachdem Johanna Stockschläder zum 30:14 (40.) gestellt hatte, nahm die Ukraine ihre letzte Auszeit.

Über den Sieg gab es keine Zweifel, Deutschland nutzte nun die volle Breite seines Kaders und Bundestrainer Markus Gaugisch gab bei einer Auszeit beim 34:18 (47.) noch einmal seinem Team konkrete Spielzüge an die Hand, die man “ohne Schnörkel” ausführen sollte. Die DHB-Frauen ließen nicht nach, Lisa Antl machte das 40:20 (56.).

Ukraine – Deutschland 21:43 (11:23)

Ukraine: Balog (6 Paraden), Saltaniuk (1 Parade), Shalimova; Smbatian 5, Soskyda 3, Kompaniiets 3, Nesterenko 2, Kohuch2 , Horilska 2, Poimanova 2, Prykop 1, Naumenko 1, Petriv, Kozak, Krasnianska

Deutschland: Filter (6 Paraden), Eckerle (9 Paraden); Ossenkopp 6, Döll 5, Antl 4, X. Smits 4, Bölk 4, Maidhof 3, Behrend 3, Thomaier 3, Grijseels 2, Behnke 2, Schmelzer 2, Stockschläder 2, Reinemann 2, Weigel 1

Schiedsrichter: Line Hesseldal Hansen / Josefine Kusk Jensen (Dänemark)
Zuschauer: 1106
Siebenmeter: 3/5 ; 1/1
Strafminuten: 4/2
Disqualifikation: Petriv (23., grobes Foul)

Gladbach setzt “ein wichtiges Zeichen der Solidarität”

Am Mittwoch empfängt Borussia Mönchengladbach die Nationalmannschaft der Ukraine zu einem Freundschaftsspiel. Die Verantwortlichen hoffen auf über 20.000 Zuschauer im Borussia-Park. Die Einnahmen werden gespendet.

Am Mittwoch rückt der Fußball in die 2. Reihe: Gladbachs Trainer Adi Hütter.

Am Mittwoch rückt der Fußball in die 2. Reihe: Gladbachs Trainer Adi Hütter.

IMAGO/osnapix

Auf der Pressekonferenz am Montag haben Borussias Geschäftsführer Stephan Schippers und Iryna Shum, Generalkonsulin im Generalkonsulat der Ukraine in Düsseldorf, über die Bedeutung des Benefizspiels (LIVE! ab 20.45 Uhr, im TV bei ProSieben) gesprochen. “Damit senden wir ein gutes Signal in die Welt. Sport verbindet. Wir wollen ein Zeichen setzen und Aufmerksamkeit erzeugen”, sagte Schippers und nannte die Zusage für das kurzfristig angefragte Spiel “eine Selbstverständlichkeit”.

“Für uns war es selbstredend, dass wir alles tun werden, was für uns im Bereich des Machbaren ist, um die Ukraine zu unterstützen”, so Gladbachs Finanzchef. “Wir können dem ukrainischen Fußballverband einerseits helfen, sich auf die bevorstehenden Länderspiele vorzubereiten und andererseits eine Plattform bieten, um auszudrücken, wie verabscheuungswürdig das ist, was gerade in der Ukraine passiert.”

Vorbereitung auf die WM-Play-offs

Die ukrainische Nationalmannschaft ist vom 10. bis 12. Mai Gast bei Borussia Mönchengladbach und bereitet sich im Borussia-Park auf die Spiele in den WM-Play-offs (am 1. Juni in Schottland) und die Nations League vor. Das Aufeinandertreffen mit der Fohlenelf ist für die Nationalelf das erste Spiel seit Ausbruch des Krieges. Die Einnahmen der Begegnung werden für wohltätige Zwecke zugunsten von Menschen aus bzw. in der Ukraine gespendet. Seit Ausbruch des Krieges hat die Borussia schon knapp 180.000 Euro für die Ukraine-Hilfe gesammelt. “Mit den Einnahmen aus dem Spiel am Mittwoch wollen wir einen weiteren Teil dazu beitragen, die Ukraine zu unterstützen”, sagte Schippers.

Laut Generalkonsulin Iryna Shum sind bisher allein in Nordrhein-Westfalen rund 150.000 Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen worden. Geplant sei, dass die Nationalmannschaft nach ihrer Ankunft am Dienstag ukrainische Kinder und Waisen, die aus ihrer Heimat geflüchtet sind, trifft und zum Spiel einlädt. Ihr Dank gelte der Borussia, dass sie dieses Spiel ermöglicht habe. “Wir betrachten es als sehr wichtiges Zeichen der Solidarität und Unterstützung für die Ukraine in diesen schweren Stunden”, so Shum.

Bis jetzt sind für Mittwoch über 14000 Tickets verkauft worden. “Wir rechnen damit, dass wir die Marke von 20000 Zuschauer knacken können. Das wäre ein Riesenzeichen nach draußen. Der Sport kann Brücken bauen”, sagte Schippers.

Jan Lustig