Wieder Ronning als Overtime-Held: Eisbären feiern dramatischen Final-Einzug

6:11Die Eisbären Berlin spielen gegen Bremerhaven im Finale um die Deutsche Meisterschaft. Im Halbfinale setzen sich die Eisbären in Spiel 5 mit 3:2 gegen Straubing durch und gewinnen die Best-of-seven-Serie mit 4:1. Erneut bringt erst die Overtime die Entscheidung.

Berlin nutzt Matchball: Eisbären folgen Bremerhaven ins Finale

Die Straubing Tigers konnten in Spiel 4 der Halbfinalserie gegen die Eisbären Berlin durch einen knappen Sieg auf 1:3 verkürzen. In Spiel fünf machten die Hauptstädter den Finaleinzug nun aber klar, brauchten dafür aber die Verlängerung.

Meinungsverschiedenheit: Berlins Lean Bergmann (re.) und Adrian Klein geraten aneinander.

Meinungsverschiedenheit: Berlins Lean Bergmann (re.) und Adrian Klein geraten aneinander.

IMAGO/Nordphoto

Es war der zweite Matchball, den die Eisbären gebraucht haben, um nicht unerwartet ins Finale um die Deutsche Meisterschaft einzuziehen. Der Rekordmeister brauchte gegen die Straubing Tigers in Spiel fünf jedoch einen Kraftakt, gewann in eigener Halle erst nach Verlängerung mit 3:2.

Nachdem Straubing am Sonntag daheim 3:2 gewonnen hatte gab es noch Hoffnung auf die erste Finalteilnahme der Vereinshistorie. In Berlin hielten die Tigers dann auch gut dagegen, beide Mannschaften lieferten sich erneut einen offenen Schlagabtausch.

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Zunächst aber gab es keine Tore, erst Marcel Noebels brach den Bann – und die Berliner im zweiten Abschnitt in Überzahl in Führung (24.). Lange währte die Freude darüber nicht, denn Philip Samuelsson glich in dem intensiven Spiel rasch aus (31.), ehe Justin Scott die Partie sogar zugunsten der Straubinger (41.) drehte. Doch die Berliner Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Tobias Eder traf zum 2:2 (42.). In der siebten Minute der Overtime war es schließlich Marco Nowak, der den viel umjubelten Siegtreffer zum 3:2 markierte und die Eisbären ins Finale führte.

Dort geht es nun gegen die Eisbären Bremerhaven, die am Dienstagabend das Aus von Titelverteidiger Red Bull München besiegelt und ihrerseits erstmals überhaupt das DEL-Finale erreicht haben.
Die Finalserie startet am 17. April. Bremerhaven genießt im ersten, dritten und im möglichen fünften und siebten Spiel als Hauptrundensieger Heimrecht.

Mit dem Rücken zur Wand: Straubing wehrt Berlins ersten Matchball ab

Die Eisbären Berlin verpassen den frühzeitigen Einzug ins Finale der DEL. Straubing erkämpft ein fünftes Spiel am Mittwoch in der Hauptstadt.

Die Eisbären Berlin haben bei den Straubing Tigers den vorzeitigen Einzug ins Playoff-Finale verpasst. Der Rekordmeister verlor am Sonntag das vierte Aufeinandertreffen bei den Tigers mit 2:3 (0:1, 1:0, 1:2) und führt in der Serie Best-of-Seven nur noch mit 3:1. Mit einem Erfolg im Heimspiel am Mittwoch (19.30 Uhr/MagentaSport) kann der Hauptstadt-Club dennoch das Playoff-Finale perfekt machen.

Zengerle und Samsanskis Treffer reichen

Die Gastgeber aus Niederbayern zeigten, dass sie ihre letzte Chance auf eine Wende in der Serie nutzen wollten. Cole Fonstad schoss für das Team von Trainer Tom Pokel im ersten Drittel das 1:0 (10. Minute). Die Berliner kamen erst im zweiten Durchgang richtig in die Partie und wurden durch den ersten Playoff-Treffer von Nationalspieler Frederik Tiffels belohnt (30.).

Tigers-Stürmer Mark Zengerle sorgte im Schlussdrittel für die erneute Führung (44.), die Josh Samanski auf 3:1 ausbauen konnte (50.). Berlin kam durch Blaine Byron noch auf einen Treffer heran (54.). Straubings Torhüter Hunter Miska rettete in der Schlussphase den umjubelten ersten Erfolg gegen die Eisbären.

Straubing unterliegt erneut: Berlin vor Einzug ins DEL-Finale

Die Eisbären Berlin können am Sonntag in die Finalserie der DEL-Play-offs einziehen. Nach dem dritten Erfolg gegen die Straubing Tigers fehlt den Hauptstädtern nur noch ein Sieg.

Knackpunkt: Marcel Noebels trifft zum 3:1 für die Eisbären.

Knackpunkt: Marcel Noebels trifft zum 3:1 für die Eisbären.

IMAGO/Contrast

Zwei Tage nach dem drittlängsten Spiel der DEL-Geschichte war es in Berlin erneut ein enges Duell. Nach Toren von Ty Ronning (10.) und Yannick Veilleux (17.) lag das Team von Trainer Serge Aubin mit 2:0 vorn, bis Cole Fonstad kurz vor Ende des ersten Drittels auf 1:2 verkürzte. Großartig Schwung mitnehmen konnten die Tigers aus dem Anschluss aber nicht. Nur wenige Augenblicke nach Wiederbeginn stellte Marcel Noebels den alten Zwei-Tore-Vorsprung wieder hier (22.). Adrian Kleins Treffer zum 2:3 (34.) konnte am Ausgang der Partie nichts mehr ändern.

Wiederer will konzentriert bleiben

“Wir haben es einfach gehalten und unseren Spielplan durchgezogen”, lobte Eisbären-Spieler Manuel Wiederer nach Abpfiff gegenüber dem SID. Auf der Vorentscheidung ausruhen will Wiederer sich aber nicht. “Wir schätzen uns glücklich, dass wir 3:0 führen, aber es könnte auch andersherum sein. Alle Spiele waren sehr eng”, betonte er.

Von der Hand zu weisen ist die herausragende Position der Hauptstädter allerdings nicht. Schließlich haben Wiederer und Kollegen nun vier Matchbälle auf den Finaleinzug. Den ersten davon am Sonntag um 14 Uhr, wenn es in Straubing ins vierte Spiel des Best-of-seven geht.

Eisbären Berlin – Straubing Tigers 3:2 (2:1, 1:1, 0:0)

Tore: 1:0 Ronning (9:02), 2:0 Veilleux (16:52), 2:1 Fonstad (17:20), 3:1 Noebels (21:47), 3:2 Klein (33:04)
Strafminuten: Berlin 8 – Straubing 8
Zuschauer: 14.200 (ausverkauft)
Play-off-Stand: 4:0

mja, DPA, SID

Noch weit weg vom Weltrekord: Straubing und Berlin liefern das drittlängste DEL-Spiel

Das Playoff-Spiel der Straubing Tigers gegen die Eisbären Berlin am Mittwochabend (4:3 nach Overtime) endete erst um 23.52 Uhr. Das längste Spiel der Eishockey-Geschichte war dies aber bei weitem nicht.

In Deutschland Spezialist in Sachen Overtime: Philip Gogulla (u.), einst im Trikot der Kölner Haie.

In Deutschland Spezialist in Sachen Overtime: Philip Gogulla (u.), einst im Trikot der Kölner Haie.

IMAGO/Eibner

Es lief die 111. Minute, die Uhr näherte sich Mitternacht und damit bereits dem frühen Donnerstagmorgen. Doch dann erzielte Ty Ronning in Straubing mit einem verdeckten Schuss doch noch den entscheidenden Treffer für die Eisbären Berlin, der die Hauptstädter in der Halbfinalserie im Modus Best-of-seven mit 2:0 in Führung brachte. Es war das drittlängste Spiel der DEL-Geschichte. Andere Partien nicht nur hierzulande gingen indes noch deutlich länger.

Gogulla, der deutsche Overtime-Held

Das längste DEL-Spiel fand am 22. März 2008 in Spiel drei des Playoff-Viertelfinals zwischen den Kölner Haien und den Adler Mannheim statt. Nach gespielten 168:16 Minuten in der sechsten Overtime gelang Philip Gogulla der Gamewinner für die Rheinländer zum 5:4-Endstand. Es war zugleich auch das längste Overtime-Spiel in der gesamten Historie der Sportart in Deutschland.

Nur ein weiteres DEL-Spiel war ebenfalls noch länger als die Partie der Straubinger gegen die Eisbären am Mittwoch, den 3. April 2024: Am 20. März 2008, also nur zwei Tage vor Gogullas Rekord, entschied Michael Wolf das Spiel der Iserlohn Roosters gegen die Frankfurt Lions nach gespielten 117:57 Minuten. Nummer drei hatte bisher die Partie Kölner Haie gegen den EHC München inne, die kurioserweise auch Gogulla nach exakt 110:00 Minuten für die Haie entschied. Nun rangiert dieses Spiel nur noch auf Platz vier.

NHL-Rekordspiele in den 1930er Jahren

Nur ein Spiel in der langen Historie der NHL seit 1917 war länger als das längste DEL-Spiel. Überhaupt gingen nur zwei NHL Playoff-Spiele in die sechste Overtime. So dauerte die Partie zwischen den Toronto Maple Leafs und Boston Bruins 164:46 Minuten. In Spiel fünf der Halbfinalserie 1933 entschied Ken Doraty das Spiel für die “Ahornblätter” zum 1:0-Endstand – und brachte sein Team in der Serie mit einem 3:2 ins Finale.

Die längste Partie der NHL-Geschichte fand indes drei Jahre später in Montreal statt. Nicht die altehrwürdigen Canadiens, sondern die Montreal Maroons hatten das Heimspiel in Spiel eins der 2. Runde gegen die Detroit Red Wings. Mud Bruneteau erzielte nach exakt 176:30 Minuten der Partie – also gegen Ende der sechsten Overtime – den 1:0-Siegtreffer.

Weltrekord geht nach Norwegen

Als Weltrekord gilt seit 2017 ein Spiel der norwegischen Liga: Am 13. März 2017 standen sich in Hamar die Storhamar Dragons und die Sparta Warriors aus Sarpsborg gegenüber. Die Partie, die bereits um 18 Uhr begonnen hatte, endete schließlich in der achten Overtime nach gespielten 214:14 Minuten. Die Uhr im nur noch spärlich besetzten Stadion zeigte 2.33 Uhr an.

Die Favoriten unter sich: Wer schafft den Einzug ins Finale?

Mit dem Hauptrunden-Champion, dem Titelverteidiger, dem Meister von 2021 und 2022 sowie dem Drittplatzierten nach der Hauptrunde stehen vier DEL-Topteams in den beiden Playoff-Halbfinals. Eine Vorschau auf den Kampf um das Finale …

Geht die Bremerhavener Traumsaison, hier Trainer Thomas Popiesch mit seinen Spielern, auch im Playoff-Halbfinale weiter?

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picture alliance/dpa

Fischtown Pinguins (1.) – EHC Red Bull München (5.)

Historie

Es ist bereits das vierte Aufeinandertreffen beider Teams in der relativ kurzen gemeinsamen Zeit in der DEL. Alle drei Duelle gingen an die Oberbayern, wobei es für München mit jedem Male schwieriger wurde: 2017 gewann der EHC per Sweep, 2018 konnte Bremerhaven dann zumindest das erste Spiel auswärts nach Overtime für sich entscheiden, ehe die vier weiteren Partien erneut an München gingen.

Im vergangenen Jahr strauchelte das damals noch von Meistermacher Don Jackson trainierte Team auf dem Weg zur Meisterschaft sogar schon kurz gegen Fischtown, lag zwischenzeitlich mit 0:2 in der Serie zurück – gewann dann aber vier Spiele in Folge mit insgesamt nur noch drei Gegentoren. Und 2024?

Hauptrunde

DEL Play-offs, halbfinale

Nur ein einziger Erfolg nach Penaltyschießen (2:1 zu Hause am 21. Dezember) steht für Bremerhaven 2023/24 gegen München zu Buche. Die anderen drei Partien gingen allesamt an den Titelverteidiger, der am 24. September klar an der Nordsee (5:2) gewann. Und ebenso beide Heimspiele, erst am 1. Dezember (2:1), dann am 21. Januar (4:2).

Ausblick

Amtierender Meister gegen Hauptrunden-Champion, die beiden Teams zudem, die beide im Viertelfinale mit einem Sweep glatt weiterkamen – die Serie verspricht in jedem Fall spannend zu werden, zumal Bremerhaven seit fast zwei Monaten nach regulärer Spielzeit (insgesamt 13 Partien) ungeschlagen ist und dabei die einzige Niederlage erst nach Penaltyschießen kassierte. Und dieses gibt es in den Playoffs nicht.

Etwas ungewohnt nur als Fünfter, und damit als das schlechtestplatzierte Team der der Halbfinalisten, stehen die Münchner unter den letzten Vier. Angeführt von Routinier und Kapitän Patrick Hager (vier Tore in vier Spielen) waren die Titelsammler aus Oberbayern im Viertelfinale gegen die Grizzlys Wolfsburg allerdings sofort präsent, wie es sich für einen Titelanwärter gehört. Und so geht der Titelverteidiger – ungeachtet der Hauptrundentabelle – natürlich als Favorit in die Halbfinalserie.

Eisbären Berlin (2.) – Straubing Tigers (3.)

Historie

Dreimal standen sich beide Mannschaften bislang in K.-o.-Runden-Serien gegenüber, zweimal – 2017 und 2019 – allerdings “nur” in der Qualifikationsrunde. Dabei setzten sich die Eisbären in beiden Duellen mit 2:0 durch. 2012 dagegen traf man sich sogar im Halbfinale – für die Straubinger war es das bis jetzt einzige Mal, dass man den Sprung unter die letzten Vier schaffte. In der Best-of-five-Serie gewannen die Berliner auf dem Weg zur Meisterschaft mit 3:1.

Hauptrunde

Geht es nach der Hauptrunde, dann wird die Serie umkämpft – mit sogar Vorteilen für die Niederbayern. Denn die Berliner blieben in den vier Partien dieser Saison ohne Sieg nach regulärer Spielzeit gegen die Tigers. Einzig am 29. Oktober gewannen die Eisbären mit 3:2 nach Overtime. Das erste Duell am 13. Oktober hatte Straubing in der Hauptstadt mit 4:3 nach Penaltyschießen für sich entscheiden. Zu Hause siegten die heimstarken Süddeutschen am 12. Januar (6:2) und 1. März (4:1) sogar recht deutlich.

Ausblick

“The monkey is of the back!”, zu deutsch in etwa: “Der Bann ist gebrochen”, meinte Tom Pokel am Samstag erleichtert, nachdem seine Tigers die Wild Wings erst im entscheidenden siebten Spiel (3:2) bezwungen hatten. Denn zuletzt war man trotz guter Hauptrunden-Leistungen dreimal in Folge im Viertelfinale gescheitert. Nur ist die Euphorie groß in Straubing – und ebenso der Wunsch nach noch mehr. So sieht es auch Pokel: “Jetzt ist diese Hürde weg und wir wollen nur nach vorn blicken. Mit voller Power und vollem Ehrgeiz. Wir haben nichts zu verlieren. Auf geht’s!”

Gegen den Meister von 2021 und 2022, der nach einem 1:7 gegen die Adler Mannheim zum Viertelfinalauftakt mit beeindruckender Effizenz in offenen Spielen noch zu einem 4:1-Serienerfolg gekommen war, sind die Straubinger dennoch nur Außenseiter.

Boychuk führt Berlin gegen Mannheim ins Halbfinale

Die Eisbären Berlin stehen im Halbfinale der Play-offs in der DEL. Die Hauptstädter gewannen Spiel fünf gegen die Adler Mannheim mit 3:2 und setzten sich in der “best-of-Seven”-Serie mit 4:1 durch.

Zach Boychuk (#89) führte die Eisbären Berlin gegen die Adler Mannheim ins Halbfinale.

Zach Boychuk (#89) führte die Eisbären Berlin gegen die Adler Mannheim ins Halbfinale.

IMAGO/Nordphoto

Die Partie begann mit einem klassischen Paukenschlag, keine 60 Sekunden waren gespielt und der Puck zappelte im Netz der Mannheimer. Nach einem Pass von Marcel Noebels überwand Julian Melchiori Adler-Goalie Arno Tiefensee (1.).

Es dauerte einige Zeit, ehe sich die Mannheimer von dem frühen Rückstand erholt hatten. Berlin drückte auf das zweite Tor, doch die Mannheimer überstanden diese Phase ohne weiteres Gegentor. Und kurz vor der Drittelpause gelang den Mannheimern dann der Ausgleich: John Gilmour brachte den Puck vor das Eisbären-Tor, wo Matthias Plachta nur noch die Kehle hinhielt und den Ball damit entscheidend abfälschte.

Ausgeglichen verlief zunächst der Mittelabschnitt. Dann aber mussten gleich zwei Mannheimer auf die Bank, für gut eine Minute hatten die Berliner doppelte Überzahl. Und das freie Eis nutzten die Eisbären aus, nach einem Doppelpass mit Noebels traf Boychuk zum 2:1 (31.).

Mannheim gleicht aus, doch Boychuk hat das letzte Wort

Mit diesem Zwischenstand wurden zum letzten Mal die Seiten gewechselt. Mannheim sah sich zunächst in die Defensive gedrängt, schwamm sich dann aber mehr und mehr frei. Und in Überzahl kamen die Kurpfälzer zum Ausgleich: Jordan Szwarz bediente John Gilmour, der Berlins Goalie Jake Hildebrand zum 2:2 überwand (45.).

Es roch nach einer Overtime, dazu sollte es aber nicht kommen. Denn an der eigenen blauen Linie leisteten sich die Adler einen Puckverlust. Boychuk nutzte dies humorlos zum 3:2-Endstand aus (58.). Mit dem vierten Sieg zogen die Eisbären in das Halbfinale ein, für die Adler Mannheim ist erstmals seit sieben Jahren schon im Viertelfinale Endstation.

“Das bricht einem immer das Herz”, sagte Mannheims Headcoach Dallas Eakins bei MagentaSport zum Playoff-Aus. Berlin folgt damit den Fischtown Pinguins und Titelverteidiger EHC Red Bull München ins Halbfinale. Den vierten Teilnehmer spielen die Straubing Tigers und die Schwenninger Wild Wings noch aus (aktueller Stand in der Serie: 3:2).

Drei Siege in Serie? Mannheim glaubt an die eigene Qualität

Nach der 1:3-Heimpleite gegen die Eisbären Berlin stehen die Adler Mannheim in der Play-off-Serie mit dem Rücken zur Wand. Ans Aufgeben denkt aber keiner, obwohl jetzt drei Siege in Serie nötig wären.

Glaubt an eine Mannheimer Serie gegen Berlin: Leon Gawanke.

Glaubt an eine Mannheimer Serie gegen Berlin: Leon Gawanke.

IMAGO/Eibner

Die Adler Mannheim trauen sich im Play-off-Viertelfinale drei Siege in Serie durchaus zu, um das frühe Aus gegen die Eisbären Berlin noch abzuwenden. “Wir stehen mit dem Rücken zur Wand. Aber ich denke, wir haben die Qualität im Kader, um das Ding noch einmal herumzureißen», sagte Nationalspieler Leon Gawanke vor dem fünften Duell am Dienstagabend (19.30 Uhr) in Berlin.

In der Best-of-Seven-Serie führen die Eisbären mit 3:1. Gewinnen die Hauptstädter noch ein weiteres Spiel, ist die Saison der Adler frühzeitig zu Ende. “Wir wissen, dass wir auch drei Spiele hintereinander gewinnen können, und der vierte Sieg ist immer der schwerste”, sagte Gawanke über die Drucksituation.

Bei der 1:3-Niederlage am Sonntag ließen die Adler beste Chancen aus und verpassten ihren ersten Heimsieg. Dennoch nehmen die Kurpfälzer etwas Positives aus den bisherigen Duellen mit. Berlin sei in “keinem” Spiel das bessere Team gewesen, fand Gawanke. “Alle Spiele hätten auch für uns ausgehen können. Aber wenn man nur ein oder zwei Tore schießt, dann ist es schwer, im Eishockey zu gewinnen.”

“… als wäre einem das Herz gebrochen”

“Ich war mir sicher, dass wir eine lange Verlängerung sehen werden. Unmittelbar nach solchen Partien fühlt man sich, als wäre einem das Herz gebrochen. Man findet kaum Worte”, war Coach Dallas Eakins nach dem Spiel noch niedergeschlagen.

Angreifer David Wolf hofft am Dienstag auf eine bessere Chancenverwertung. “Wenn wir so weiterspielen, dann werden die Dinger schon reinfallen”, sagte er. “Ich glaube, wir haben gute Arbeit gemacht vorm Tor. Wir hatten gute Situationen, aber am Ende vom Tag haben wir die Schüsse halt nicht untergebracht.”

Auch Korbinian Holzer bleibt kämpferisch. “Wir dürfen nicht gefrustet sein, können uns nicht viel vorwerfen, außer die Chancenverwertung”, sagt Holzer und fügt an: “Die Serie ist noch nicht vorbei. Wir wissen, dass wir in Berlin gewinnen können. Wir müssen nicht viel ändern, sondern unser Spiel spielen. Wir machen nicht viel falsch, sondern sogar sehr viel richtig.”

Bremerhaven und München sind bereits im DEL-Halbfinale

Die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven und der EHC Red Bull München entscheiden ihre Viertelfinal-Serien frühzeitig. Den Eisbären Berlin fehlt gegen Mannheim noch ein Sieg, während zwischen Schwenningen und Straubing noch alles offen ist.

München feiert den vorzeitigen Einzug ins Halbfinale.

München feiert den vorzeitigen Einzug ins Halbfinale.

IMAGO/kolbert-press

Bremerhaven steht nach dem 3:1 (1:0, 0:0, 2:1)-Erfolg im vierten Match in Ingolstadt erstmals in der Klub-Geschichte im Semifinale. Markus Vikingstad (5. Minute), Ross Mauermann (42. Minute) und Dominik Uher (46.) sorgten für den Auswärtssieg. Der Anschlusstreffer durch Wojciech Stachowiak (57.) für Ingolstadt kam zu spät.

“Wir haben am Ostermontag vor niemand Angst”

Euphorisch zeigte sich der Sieger danach. “Ich bin überglücklich und sprachlos. Es war immer mein Traum mit den Fischtown Pinguins das Halbfinale der DEL zu erreichen”, sagte Fischtown-Boss Alfred Prey bei MagentaSport: “Ich muss mich vor der Mannschaft verneigen. Wir stehen nun verdient dort, wovon wir immer geträumt haben. Wir sind ein wirkliches Kollektiv und haben ein unglaubliches Trainerteam. Es passt alles zusammen. Wir haben nun am Ostermontag vor niemandem Angst.”

Die in der Hauptrunde enttäuschenden Münchner von Ex-Bundestrainer Toni Söderholm zeigten auch beim 2:1 (0:0, 1:1, 1:0) gegen die Grizzlys Wolfsburg ihre Top-Form. Gerrit Fauser brachte die Grizzlys in Unterzahl in Führung (37.). Kurz vor Ende des zweiten Drittels sorgte der 19 Jahre alte Veit Oswald für den 1:1-Ausgleich (40.). Das Tor von Filip Varejcka entschied die Partie für den Hauptrunden-Fünften (46.).

Fischbruch: “Schießen, schießen und noch mehr schießen”

Den Adler Mannheim droht derweil im Duell mit den Eisbären Berlin das frühe Viertelfinal-Aus. Durch die 1:3 (0:1, 0:0, 1:2)-Niederlage am Sonntag vor heimischer Kulisse liegen die Mannheimer in der Serie mit 1:3 zurück. Der deutsche Nationalspieler Marcel Noebels (17.), Tobias Eder (58.) und Manuel Wiederer (59.) trafen für die Eisbären. Das fünfte Spiel steht am kommenden Dienstag (19.30 Uhr) in Berlin an. Mit einem Sieg könnte der Klub aus der Hauptstadt ins Halbfinale einziehen und das frühzeitige Saisonende der Adler besiegeln.

“Wir müssen das hinnehmen. Wir haben einige Chancen kreiert. Das nächste Spiel wird kommen, und das werden wir holen. Das Mittel: Schießen, schießen und noch mehr schießen”, kommentierte Mannheims Daniel Fischbruch bei MagentaSport.

Die Straubing Tigers haben sich nach zuvor zwei Niederlagen in Serie durch einen deutliches 5:1 (2:0, 3:1, 0:0) in Schwenningen in der Viertelfinale-Serie zurückgemeldet. Am Dienstag (19.30 Uhr) hat Straubing im fünften Aufeinandertreffen Heimrecht.

Effiziente Eisbären gewinnen auch Spiel 4 in Mannheim

Die Eisbären Berlin befinden sich auf dem besten Wege, ins Halbfinale der DEL-Play-offs einzuziehen. Im vierten Spiel der Best-of-Seven-Serie gewannen die Eisbären mit 3:1 gegen Mannheim.

Eiskalt: Marcel Noebels traf zum zwischenzeitlichen 1:0 für die Eisbären Berlin gegen die Adler Mannheim.

Eiskalt: Marcel Noebels traf zum zwischenzeitlichen 1:0 für die Eisbären Berlin gegen die Adler Mannheim.

picture alliance / Eibner-Pressefoto

Nach der knappen 2:3-Niederlage samt schlussendlich erfolgloser Aufholjagd in Spiel 3 der Best-of-Seven Serie gegen die Eisbären Berlin wollten sich die Adler Mannheim vor dem heimischen Publikum den Ausgleich in der Serie schnappen.

In einem ausgeglichenen ersten Drittel schien der erste Momentum-Schwung auch auf Seiten der Hausherren zu gehen: Veilleux’ Strafe wegen Beinstellens sorgte für das erste Powerplay der Partie, doch in Überzahl blieben die Adler zu ungefährlich. Kaum war Berlin wieder komplett schlug der Hauptrundenzweite auch direkt zu: Pföderl bediente den mitgeeilten Noebels mustergültig, der Adler-Goalie Tiefensee aus kurzer Distanz keine Abwehrchance lies (17.). Nach der ersten Drittelpause präsentierten sich die Adler im zweiten Durchgang deutlich fokussierter und hatten gleich mehrfach die Möglichkeit zum Ausgleich. Kühnhackl in Unterzahl und Vey vergaben aus besten Positionen.

Eder konter Szwarz – Wiederer trifft ins leere Tor

Fallen sollte der Ausgleich dennoch – und das durch einen blitzsauber vorgetragenen Spielzug: Aus der eigenen Hälfte bediente Reul den startenden Hännikäinen, der das Auge für Szwarz am zweiten Pfosten hatte (52.). Damit war alles angerichtet für äußerst spannende Schlussminuten, in denen sich beide Teams weitere gute Möglichkeiten erspielten. In der 58. Minute durfte Berlins Eder vom rechten Face-Off-Kreis abziehen, traf dabei vermeintlich aber nur die Latte. Allerdings nur vermeintlich – nach erneuter Betrachtung der Bilder wurde klar, Eders Schuss hatte die Linie klar überquert und war im Anschluss an die hintere Torstange geprallt (58.).

Als Reaktion auf den erneuten Rückstand nahm Mannheims Trainer Dallas Eakins Goalie Tiefensee vom Eis, der abermalige Ausgleich gelang den Hausherren allerdings nicht mehr. Stattdessen durfte Berlin noch einmal jubeln. Kurz vor der Schlusssirene traf Wiederer zum 3:1-Endstand ins verlassene Mannheimer Tor (59.). Durch den dritten Sieg gegen die Adler in Serie führt Berlin nun mit 3:1 in der Serie und braucht nur noch einen Erfolg für den Einzug ins Halbfinale der DEL-Play-offs. Spiel 5 der Best-of-Seven-Serie steigt am Dienstag (19.30 Uhr) in Berlin.