DEL verändert Aufstiegsregel: Kleine Vereine profitieren

Der Aufstieg in die DEL ist an infrastrukturelle Rahmenbedingungen geknüpft – oftmals ein Hindernis für kleinere Klubs und eine Hängepartie für andere Vereine. Künftig haben mehr Zweitligisten die Chance aufzusteigen.

Für die DEL-Stadien gibt es künftig keine Mindestkapazität mehr (im Bild das Curt-Frenzel-Stadion in Augsburg).

Für die DEL-Stadien gibt es künftig keine Mindestkapazität mehr (im Bild das Curt-Frenzel-Stadion in Augsburg).

IMAGO/Beautiful Sports

Laut einer Mitteilung der DEL entfällt künftig eine Mindestkapazität bei den Stadien, was in der Vergangenheit oftmals ein Hindernis für Vereine aus der DEL 2 bei der Beantragung einer Lizenz darstellte. Bis dato waren 4500 Plätze vorgeschrieben.

Außerdem werden unter bestimmten Bedingungen auch VIP-Bereiche außerhalb der Halle anerkannt. “Durch die Anpassung des Stadionindex haben in Zukunft deutlich mehr Standorte der DEL 2 die Möglichkeit, die Voraussetzungen für den Aufstieg zu schaffen”, sagte DEL-Aufsichtsratschef Jürgen Arnold. Für die Klubs ergebe sich dadurch eine höhere Planungssicherheit.

Wo spielen die Augsburger Panther kommende Saison?

Saison 2023/24

Aktuelles Beispiel sind die Augsburger Panther, die eigentlich schon vor sechs Wochen sportlich abgestiegen sind, aber immer noch nicht wissen, wo sie in der nächsten Saison spielen werden, weil vor der Saison nur vier Zweitligisten einen Antrag bei der DEL stellten und nur zwei davon die Playoffs erreichten. Noch im Rennen sind die Kassel Huskies, die im Finale gegen die nicht aufstiegsberechtigten Eisbären Regensburg 2:1 führen. Sollten sie sich durchsetzen, müsste Augsburg absteigen. Die Entscheidung fällt spätestens am 26. April.

Vereinbarungen gelten “bis mindestens 2030”

Keine Änderungen gibt es unterdessen bei den finanziellen Rahmenbedingungen für die Lizenzbeantragung. Potenzielle Bewerber müssen vor der jeweiligen Saison eine Grundbürgschaft in Höhe von 250.000 Euro einreichen und später bei einem möglichen Aufstieg auf die komplette Lizenzvergütung erhöhen. Die Vereinbarungen gelten “bis mindestens 2030”, teilte die DEL mit.

“Die Verlängerung des Vertrags ist ein großer Erfolg für das deutsche Eishockey”, kommentierte Frank Kottmann, Aufsichtsratsvorsitzender der DEL 2, die neue Regelung.

DEL verändert Aufstiegsregel: Kleine Vereine profitieren

Der Aufstieg in die DEL ist an infrastrukturelle Rahmenbedingungen geknüpft – oftmals ein Hindernis für kleinere Klubs und eine Hängepartie für andere Vereine. Künftig haben mehr Zweitligisten die Chance aufzusteigen.

Für die DEL-Stadien gibt es künftig keine Mindestkapazität mehr (im Bild das Curt-Frenzel-Stadion in Augsburg).

Für die DEL-Stadien gibt es künftig keine Mindestkapazität mehr (im Bild das Curt-Frenzel-Stadion in Augsburg).

IMAGO/Beautiful Sports

Laut einer Mitteilung der DEL entfällt künftig eine Mindestkapazität bei den Stadien, was in der Vergangenheit oftmals ein Hindernis für Vereine aus der DEL 2 bei der Beantragung einer Lizenz darstellte. Bis dato waren 4500 Plätze vorgeschrieben.

Außerdem werden unter bestimmten Bedingungen auch VIP-Bereiche außerhalb der Halle anerkannt. “Durch die Anpassung des Stadionindex haben in Zukunft deutlich mehr Standorte der DEL 2 die Möglichkeit, die Voraussetzungen für den Aufstieg zu schaffen”, sagte DEL-Aufsichtsratschef Jürgen Arnold. Für die Klubs ergebe sich dadurch eine höhere Planungssicherheit.

Wo spielen die Augsburger Panther kommende Saison?

Saison 2023/24

Aktuelles Beispiel sind die Augsburger Panther, die eigentlich schon vor sechs Wochen sportlich abgestiegen sind, aber immer noch nicht wissen, wo sie in der nächsten Saison spielen werden, weil vor der Saison nur vier Zweitligisten einen Antrag bei der DEL stellten und nur zwei davon die Playoffs erreichten. Noch im Rennen sind die Kassel Huskies, die im Finale gegen die nicht aufstiegsberechtigten Eisbären Regensburg 2:1 führen. Sollten sie sich durchsetzen, müsste Augsburg absteigen. Die Entscheidung fällt spätestens am 26. April.

Vereinbarungen gelten “bis mindestens 2030”

Keine Änderungen gibt es unterdessen bei den finanziellen Rahmenbedingungen für die Lizenzbeantragung. Potenzielle Bewerber müssen vor der jeweiligen Saison eine Grundbürgschaft in Höhe von 250.000 Euro einreichen und später bei einem möglichen Aufstieg auf die komplette Lizenzvergütung erhöhen. Die Vereinbarungen gelten “bis mindestens 2030”, teilte die DEL mit.

“Die Verlängerung des Vertrags ist ein großer Erfolg für das deutsche Eishockey”, kommentierte Frank Kottmann, Aufsichtsratsvorsitzender der DEL 2, die neue Regelung.

Grizzlys binden Strahlmeier langfristig

Dustin Strahlmeier hat seinen ursprünglich bis 2025 gültigen Kontrakt bei den Grizzlys Wolfsburg vorzeitig verlängert. Über die genaue Vertragsdauer hielten sich beide Parteien bedeckt.

Freut sich über

Freut sich über “Planungssicherheit: Wolfsburgs Goalie Dustin Strahlmeier (r.).

IMAGO/Maximilian Koch

Wie die Wolfsburger am Donnerstag auf ihrer vereinseigenen Website vermeldeten, habe der Goalie mit seiner Vertragsverlängerung nach dem Ende der Saison ein starkes Zeichen für die Zukunft gesetzt.

Wir sind überaus froh, dass wir auf dieser wichtigen Position frühzeitige und langfristige Planungssicherheit haben.

Karl-Heinz Fliegauf

“Wir alle wissen, dass ‘Stahlie’ einer der besten Torhüter Deutschlands und in der DEL ist. Seine großen Qualitäten sind unumstritten, dies hat er seit seinem Wechsel zu uns mehrfach bewiesen. Er zählt zu einer unserer wichtigsten Säulen”, lobte Grizzlys-Sportdirektor und Geschäftsführer Karl-Heinz Fliegauf den 31-Jährigen. “Daher sind wir überaus froh, dass wir auf dieser wichtigen Position frühzeitige und langfristige Planungssicherheit haben.”

Seit 2020 im Wolfsburger Dress

Strahlmeier ist seit 2020 bei den Niedersachsen unter Vertrag. Seine vorherigen Stationen – ebenfalls in der DEL – waren die Straubing Tigers (2014 bis 2016) und die Schwenninger Wild Wings (2016 bis 2020). Mit den Wolfsburgern ist der Nationalspieler, der bei der WM 2023 Vize-Weltmeister wurde und im finnischen Helsinki in einer Partie zum Einsatz kam, jüngst im Viertelfinale der Play-offs gegen Red Bull München ausgeschieden.

“Ich fühle mich in Wolfsburg und bei den Grizzlys sehr wohl und bin sehr glücklich, dass ich langfristig hierbleiben kann und nun große Planungssicherheit habe”, erklärte Strahlmeier und blickte in die Zukunft: “Darüber hinaus bin ich davon überzeugt, dass wir in den kommenden Jahren stets ein sehr gutes Team haben und gemeinsam viel erreichen werden.”

Bremerhaven und München sind bereits im DEL-Halbfinale

Die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven und der EHC Red Bull München entscheiden ihre Viertelfinal-Serien frühzeitig. Den Eisbären Berlin fehlt gegen Mannheim noch ein Sieg, während zwischen Schwenningen und Straubing noch alles offen ist.

München feiert den vorzeitigen Einzug ins Halbfinale.

München feiert den vorzeitigen Einzug ins Halbfinale.

IMAGO/kolbert-press

Bremerhaven steht nach dem 3:1 (1:0, 0:0, 2:1)-Erfolg im vierten Match in Ingolstadt erstmals in der Klub-Geschichte im Semifinale. Markus Vikingstad (5. Minute), Ross Mauermann (42. Minute) und Dominik Uher (46.) sorgten für den Auswärtssieg. Der Anschlusstreffer durch Wojciech Stachowiak (57.) für Ingolstadt kam zu spät.

“Wir haben am Ostermontag vor niemand Angst”

Euphorisch zeigte sich der Sieger danach. “Ich bin überglücklich und sprachlos. Es war immer mein Traum mit den Fischtown Pinguins das Halbfinale der DEL zu erreichen”, sagte Fischtown-Boss Alfred Prey bei MagentaSport: “Ich muss mich vor der Mannschaft verneigen. Wir stehen nun verdient dort, wovon wir immer geträumt haben. Wir sind ein wirkliches Kollektiv und haben ein unglaubliches Trainerteam. Es passt alles zusammen. Wir haben nun am Ostermontag vor niemandem Angst.”

Die in der Hauptrunde enttäuschenden Münchner von Ex-Bundestrainer Toni Söderholm zeigten auch beim 2:1 (0:0, 1:1, 1:0) gegen die Grizzlys Wolfsburg ihre Top-Form. Gerrit Fauser brachte die Grizzlys in Unterzahl in Führung (37.). Kurz vor Ende des zweiten Drittels sorgte der 19 Jahre alte Veit Oswald für den 1:1-Ausgleich (40.). Das Tor von Filip Varejcka entschied die Partie für den Hauptrunden-Fünften (46.).

Fischbruch: “Schießen, schießen und noch mehr schießen”

Den Adler Mannheim droht derweil im Duell mit den Eisbären Berlin das frühe Viertelfinal-Aus. Durch die 1:3 (0:1, 0:0, 1:2)-Niederlage am Sonntag vor heimischer Kulisse liegen die Mannheimer in der Serie mit 1:3 zurück. Der deutsche Nationalspieler Marcel Noebels (17.), Tobias Eder (58.) und Manuel Wiederer (59.) trafen für die Eisbären. Das fünfte Spiel steht am kommenden Dienstag (19.30 Uhr) in Berlin an. Mit einem Sieg könnte der Klub aus der Hauptstadt ins Halbfinale einziehen und das frühzeitige Saisonende der Adler besiegeln.

“Wir müssen das hinnehmen. Wir haben einige Chancen kreiert. Das nächste Spiel wird kommen, und das werden wir holen. Das Mittel: Schießen, schießen und noch mehr schießen”, kommentierte Mannheims Daniel Fischbruch bei MagentaSport.

Die Straubing Tigers haben sich nach zuvor zwei Niederlagen in Serie durch einen deutliches 5:1 (2:0, 3:1, 0:0) in Schwenningen in der Viertelfinale-Serie zurückgemeldet. Am Dienstag (19.30 Uhr) hat Straubing im fünften Aufeinandertreffen Heimrecht.

“Sieben Gegentore sind nicht so geil”: Grizzlys unter Druck

Zweites Play-off-Viertelfinalspiel, zweite heftige Pleite: Die Grizzlys Wolfsburg bissen sich einmal mehr die Zähne am EHC Red Bull München aus. Björn Krupp will die Niedersachsen in der Serie gegen den Meister dennoch nicht abschreiben.

Hatte mit Wolfsburg auch in Spiel 2 klar das Nachsehen: Björn Krupp (li.).

Hatte mit Wolfsburg auch in Spiel 2 klar das Nachsehen: Björn Krupp (li.).

IMAGO/Passion2Press

In der vergangenen Saison begegneten sich Wolfsburg und München im Play-off-Halbfinale – und da bis zum letzten Spiel auf Augenhöhe. Mit einem 7:2 machte der EHC in der siebten und entscheidenden Partie den Sack dann doch zu, zog ins Finale ein und wurde Meister. Beim Wiedersehen in den Play-offs, dieses Mal schon im Viertelfinale, scheinen die in der regulären Saison lange strauchelnden Münchner rechtzeitig in Form zu sein.

DEL, Play-off-Viertelfinale

13 Tore schenkte München den Grizzlys in zwei Partien ein, dem 6:3 in Wolfsburg ließ der amtierende Titelträger ein 7:3 auf eigenem Eis folgen. Die Wolfsburger Defensive um Vizeweltmeister Dustin Strahlmeier im Tor machte dabei keinen guten Eindruck.

“Sieben Gegentore, das ist nicht so geil”, ließ Björn Krupp, 2018 mit dem DEB-Team Silbermedaillengewinner bei Olympia, am MagentaSport-Mikrofon wissen. Der erfahrene Verteidiger hat das Halbfinale dennoch nicht abgehakt: “Man muss positiv bleiben und wieder angreifen.” Auch wenn es jetzt 0:2 in der Serie steht. “Das Gute ist, man muss vier gewinnen. Das heißt, wir sind noch drin.”

Aber auch gehörig unter Druck, ein Sieg im Heimspiel am Freitag ist fast schon Pflicht. Und nicht unmöglich. In der Hauptrunde konnte Wolfsburg die Münchner in zwei von vier Spielen bezwingen.

Münchner Widerstandsfähigkeit

Doch die scheinen nach einem “sehr komischen Jahr”, wie Münchens Stürmer Trevor Parkes erklärt, ihre Form gefunden zu haben und gehen durch die zwei Erfolge gestärkt in Spiel Nummer drei: “Wir finden diese Widerstandsfähigkeit zum richtigen Zeitpunkt. Wann auch immer sie ein oder zwei Tore schießen, kommen wir immer wieder zurück. Damit müssen wir unbedingt weitermachen.”

Führungswechsel, Lichtausfall und zehn Tore: München holt Sieg zwei gegen Wolfsburg

In einem ebenso hart wie intensiv geführten Duell gewann der EHC Red Bull München mit 7:3 gegen die Grizzlys Wolfsburg und holte sich so Sieg zwei im Play-off-Viertelfinale.

Münchens Trevor Parkes jubelt über sein 6:3 gegen Wolfsburg.

Münchens Trevor Parkes jubelt über sein 6:3 gegen Wolfsburg.

picture alliance/dpa

Beide Teams begannen offensiv, Wolfsburg, das die erste Partie auf eigenem Eis mit 3:6 verloren hatte, war das Bemühen um den Serienausgleich deutlich anzumerken. Pech hatte Schinko in der 9. Minute mit einem Lattenknaller. Quasi im direkten Gegenzug gingen die Münchern in Führung, Hager verlud völlig freistehend Grizzlys-Goalie Strahlmeier (10.).

Sportlich war es das dann schon im Auftaktabschnitt – allerdings brachen sich dann die Emotionen ihren Bann. Kurz vor der ersten Drittelpause gerieten die beiden Teams nahezu komplett aneinander, es entwickelte sich eine Massenkeilerei, die Fäuste flogen und es hagelte diverse Strafen. Am Ende der 60 Minuten standen in dem hart geführten Duell insgesamt 70 Strafminuten in den Büchern der Referees.

Dreimaliger Führungswechsel und Lichtausfall im Mitteldrittel

Nach der Abkühlung auf der Strafbank beziehungsweise in den Kabinen besannen sich München und Wolfsburg wieder auf den Sport. Die Grizzlys nutzten gleich die ersten beiden Überzahlsituationen im zweiten Drittel durch O’Connor (21.) und White (24.) aus und drehten so das Ergebnis. Doch die Münchner konterten durch Krämmer (25.) zum schnellen 2:2 und überstanden dann eine doppelte Unterzahl ohne Schaden.

Doch der Mittelabschnitt hatte noch mehr zu bieten: Zunächst gelang Wolfsburg durch Fauser die 3:2-Führung (29.), dann gingen bei etlichen Scheinwerfern die Lichter aus. Im Halbdunkeln bewies der Titelverteidiger den besseren Durchblick, binnen weniger Sekunden kurz vor dem Drittelende ging München durch Kastner (38.) und Parkes (39.) in Führung.

Aggressiv kamen die Münchner zum Schlussabschnitt auf das Eis, der EHC drängte nun auf die Vorentscheidung. Und erzwang diese in der 48. Minute durch einen weiteren Doppelschlag durch DeSousa und Parkes. Darauf fanden die Grizzlys keine Antwort mehr. München stellte durch Krämmer (56.) sogar noch auf 7:3 und ging in der “Best-of-seven”-Serie mit 2:0 in Führung.

Gigantenduell im Fokus – Titelverteidiger sucht Titelform

Am Samstag beginnt in der DEL das Play-off-Viertelfinale. Unter anderem mit einem Gigantenduell, zwei Überraschungsteams und einem Titelverteidiger mit Fragezeichen. Eine Vorschau …

In den Play-offs mit ihren Teams auf Titeljagd: Jan Urbas, Serge Aubin, Steve Walker und Yasin Ehliz (v.li.).

In den Play-offs mit ihren Teams auf Titeljagd: Jan Urbas, Serge Aubin, Steve Walker und Yasin Ehliz (v.li.).

imago images (2)

Fischtown Pinguins (1.) – ERC Ingolstadt (9.)

Historie

Die Play-off-Geschichte zwischen beiden Teams ist überschaubar. Einzig 2017 traf man in der Qualifikationsrunde aufeinander. Nach einem 4:1-Auswärtssieg in Ingolstadt gewann Bremerhaven auch das zweite Duell zu Hause mit 6:5 – und stand im Viertelfinale, das die Norddeutschen nunmehr im siebten von acht Jahren in der DEL stets erreichten. Darüber hinaus kam Fischtown bislang aber noch nie.

Hauptrunde

Knapper geht es kaum. In allen vier Duellen entschied jeweils nur ein Tor die Partie. Drei der vier Spiele endeten sogar nicht nach regulärer Spielzeit. Anfang beziehungsweise Ende Oktober gewann Bremerhaven, erst zu Hause, dann auswärts, jeweils mit 3:2 nach Overtime. Ende Dezember dann siegten die Pinguins mit 2:1 nach regulärer Spielzeit, ehe Ingolstadt Ende Februar mit einem Sieg nach Penaltyschießen (3:2) seinen einzigen Erfolg 2023/24 einfuhr.

Ausblick

Kann das Überraschungsteam der Hauptrunde, die die Bremerhavener nahezu sensationell gewannen, auch in den Play-offs nachlegen? Vorsicht vor dem Vizemeister ist jedenfalls angesagt. Denn die Schanzer waren 2023 selbst als Vorrundenzweiter bis in Finale vorgedrungen – und sind zudem das einzige Team, dass bereits von Rang neun nach der Hauptrunde aus die Meisterschaft holten. Weitere Parallele: Auch damals, 2014, war man nach einem 0:1 in der Play-off-Quali noch ins Viertelfinale eingezogen – und hatte dann den Titel geholt.

Fazit

Hauptrunden-Topscorer Jan Urbas & Co. gehen als Favorit in die Serie, die aber weitaus enger werden dürfte, als die Setzliste es erwarten lässt.

Eisbären Berlin (2.) – Adler Mannheim (7.)

Historie

Es ist ein Aufeinandertreffen zweier Teams mit reicher Play-off-Geschichte. Das erste Duell fand 1998 gleich im Finale statt, das Mannheim mit 3:1 in der Serie für sich entschied. Im Jahr darauf gelang den Kurpfälzern im Halbfinale ein “Sweep” (3:0). Nachdem die Adler 2002 ihren dritten Triumph in Folge gefeiert hatten (3:1), beendete Berlin seinen kleinen “Mannheim-Fluch” in den Play-offs mit dem Finalsieg 2005 – ebenfalls mit 3:0.

Nun waren die Eisbären am Zug und gewannen auch 2009 (3:1), 2012 wieder in einem Finale (3:2) und 2017 in einem dramatischen Viertelfinale – damals nach 2:3-Serienrückstand dank zweier Overtime-Siege in Folge mit 4:3. Und auch das letzte Duell gewann Berlin im Halbfinale 2022 im entscheidenden fünften Spiel. Insgesamt führen die Hauptstädter damit mit 5:3 – dank fünf Play-off-Siegen gegen Mannheim in Serie.

DEL Play-offs, viertelfinale

Hauptrunde

Gelten die bisherigen vier Duelle 2023/24 als Maßstab, steht eine äußerst enge Serie bevor. So gewannen beide Mannschaften je ein Heim- und ein Auswärtsspiel, die Adler im September zu Hause mit 4:2 und dann Mitte Dezember in Berlin (3:1). Die Eisbären siegten Anfang Dezember 3:1 in Mannheim und das Heimspiel Anfang Februar mit 3:2.

Ausblick

Das Gigantenduell der DEL verspricht dank der sich im Aufwind befindenden Adler, die phasenweise in der Hauptrunde großes Verletzungspech gehabt hatte, eine spannende und hochklassige Serie. Dabei schrieben die Eisbären ihre eigene Comeback-Story, indem sich nach zwei Titeln 2021 und 2022 vor einem Jahr völlig überraschend auf Rang elf gelandet waren. Für die Eisbären spricht ein längst wieder auf Sieg gepolter Kader, für die Adler ein mindestens ebenso hochkarätig besetzter Kader, der nach geschaffter Viertelfinalqualifikation mit frischem Wind in die Play-offs geht – und im gerade erst aus Nordamerika zurückgekehrten Leon Gawanke, einem gebürtigen Berliner, einen Schlüsselspieler dazubekommen hat.

Fazit

Die mit Abstand beste Offensive der DEL (181 Tore), die der Eisbären, könnte in einem intensiven Duell den Ausschlag für Berlin geben.

Straubing Tigers (3.) – Schwenninger Wild Wings (6.)

Historie

Eine Play-off-Geschichte in der DEL zwischen beiden Teams gibt es noch nicht, was insbesondere an den Schwenningern liegt. Denn seit ihrem Wiedereinzug in die DEL 2013, also in den gemeinsamen Jahren mit Straubing in der Liga, schaffte das Team vom Neckarursprung keinen einzigen Play-off-Einzug. Nur 2018 ging es immerhin in die Play-off-Quali (0:2 gegen Wolfsburg). Zwischen 1994 und 2003 stand für die Wild Wings in ihren ersten acht DEL-Jahren ein Viertel- und ein Achtelfinaleinzug zu Buche.

Straubing kam 2006 in die DEL und schaffte dabei gleich bei der ersten Play-off-Teilnahme 2012 den Einzug ins Semifinale. Danach folgten zwei Qualifikationsrunden und fünf weitere Viertelfinalteilnahmen, die aktuelle ist die vierte in Folge für die Tigers.

Hauptrunde

Heimstärke trifft auf Heimstärke. Schwenningen gewann seine beiden Partien zu Hause mit 4:3 Anfang Oktober und erst jüngst, am 3. März mit 3:2. Die Niederbayern wiederum siegten vor heimischer Kulisse Ende Oktober mit 4:1 und kurz vor Weihnachten mit 6:3. Überhaupt treffen die beiden besten Heimteams der Hauptrunde aufeinander. Dabei holten die Wild Wings mit 59 sogar noch einen Heimpunkt mehr als Straubing.

Ausblick

Obwohl beide Teams unter den Top-Sechs landeten, herrschen unterschiedliche Stimmungslagen an beiden Standorten: In Straubing ist nach CHL-Teilnahme 2022/23 und vor der Teilnahme am renommierten Spengler Cup im kommenden Dezember die Anspruchshaltung gestiegen. In Schwenningen wird vor allem die erste Viertelfinalteilnahme seit dem Wiederaufstieg gefeiert. Spricht der größere Druck gegen die Niederbayern? Oder die bessere Auswärtsbilanz zweier sehr heimstarker Teams für Straubing? Und welche Rolle spielt Schwenningens Coach Steve Walker, der als Co-Trainer zuletzt mit München Titelgewinner war?

Fazit

Wohl keine andere Serie ist ähnlich schwierig vorherzusagen wie die zwischen Straubing und Schwenningen – Überraschung nicht ausgeschlossen.

Grizzlys Wolfsburg (4.) – ERC Red Bull München (5.)

Historie

Durch ein 0:4 im Viertelfinale gegen die Niedersachsen machte München 2015 zunächst böser Erfahrungen. Doch 2016 und auch 2017 folgte die erfolgreiche Revanche mit einem 4:0  und einem 4:1 im Finale. Nun steht man sich wieder zum dritten Mal in Folge gegenüber, nachdem München 2022 im Semifinale mal wieder per “Sweep” mit 3:0 siegte – und auch im vergangenen Jahr auf dem Weg zum Titel im Halbfinale mühevoll erst im siebten entscheidenden Spiel erfolgreich war.

Hauptrunde

Der Meister hatte keinen leichten Stand gegen die Grizzlys, die zweimal zu Null gegen die Oberbayern gewannen (1:0 Mitte Oktober in München und 2:0 Anfang Februar zu Hause). Die anderen beiden Spiele gingen indes an den EHC, der Anfang Dezember 2:1 zu Hause und Ende Dezember 3:2 in Wolfsburg siegte. Die Tordifferenz nach vier Partien damit: 6:5 für Wolfsburg. Ein Fingerzeig auf eine torarme Serie, geprägt von den Nationalkeepern Mathias Niederberger und Dustin Strahlmeier?

Ausblick

Mehr als einmal stotterte der meisterliche Motor der Münchner in der Hauptrunde – zuletzt beim 4:5 gegen den sportlichen Absteiger Augsburger Panther am 52. Spieltag, als es der Titelverteidiger verpasste, sich für die Viertelfinalserie gegen die Grizzlys das Heimrecht zu sichern. Wenn eines in dieser Serie allerdings für München spricht, dann die Tiefe im Kader, zumal Wolfsburgs Coach Mike Stewart insbesondere auf seine beiden Topreihen setzt, in denen auf den Importposition allerdings auch hohe Qualität vorhanden ist. Für Ex-Bundestrainer Toni Söderholm sind es derweil die ersten Play-offs als Chefcoach in der DEL.

Fazit

Natürlich geht München als Favorit in die Serie. Um über Wolfsburg hinauszukommen, oder gar den Titel zu verteidigen, muss sich der EHC aber im Vergleich zur Hauptrunde steigern.