So sieht Top-Scorer Grifo seine geringeren Einsatzzeiten

So sieht Top-Scorer Grifo seine geringeren Einsatzzeiten

Wie gewöhnlich ist Vincenzo Grifo auch in dieser Saison Freiburgs Top-Scorer in der Liga. Zuletzt bekam der italienische Offensivspieler aber weniger Einsatzzeiten. Wie Grifo auf seine Rolle und das Saisonfinale blickt.

Zuletzt nicht immer gefragt im Freiburger Offensivspiel: Vincenzo Grifo hat jüngst weniger Einsatzzeit erhalten.

Zuletzt nicht immer gefragt im Freiburger Offensivspiel: Vincenzo Grifo hat jüngst weniger Einsatzzeit erhalten.

IMAGO/Steinsiek.ch

Die Serie ist sehr beeindruckend. In den bisherigen sechs Spielzeiten, in denen Vincenzo Grifo sowohl in der Hin- als auch der Rückrunde das SC-Trikot trug, war er in der Liga stets Top-Scorer der Freiburger. Selbst in der Saison 2018/19, als er erst zur Rückrunde auf Leihbasis von der TSG Hoffenheim gekommen war, brachte er es in 16 Einsätzen noch auf elf Scorerpunkte und hatte damit insgesamt nur zwei weniger als Nils Petersen (24 Einsätze) und Luca Waldschmidt (30).

Auch diese Saison liegt Grifo mit je acht Toren (sechs Strafstöße) und Vorlagen in diesem Ranking teamintern vorne. In den vergangenen sieben Ligaspielen kam die italienische Offensivkraft allerdings nur auf einen Treffer, erzielt als Joker bei der 1:4-Niederlage gegen Leipzig.

In dieser Phase wurde Grifo fünfmal ausgewechselt, zuletzt in Darmstadt (1:0) und gegen Mainz (1:1) nach vor allem offensiv weitgehend glück- und wirkungslosen Auftritten recht früh. Zuvor kam er in Gladbach (3:0) und gegen Leipzig erst als Einwechselspieler zum Zug.

Grifo: “Diese Saison war auch hart mit der Europa League”

Vor der Partie gegen Mainz hatte sich Trainer Christian Streich zu den zuletzt geringeren Einsatzzeiten seines besten Scorer geäußert, nach dem 1:1 gegen die Nullfünfer bezog Grifo Stellung.

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“Ich habe sehr viele Spiele gemacht, das war ein großes Pensum. Diese Saison war auch hart mit der Europa League”, sagte Grifo mit Blick auf seine bisher 40 Einsätze. In Mainz und Heidenheim in der Hinrunde war er komplett auf der Bank geblieben.

“Wir haben noch andere Leute auf der Bank”, verwies der neunmalige Nationalspieler Italiens zwar kurz auf die Konkurrenz, betonte aber: “Natürlich gefällt es einem Spieler nie, wenn er frühzeitig rauskommt. Ich bin Profi und will jedes Spiel spielen und am liebsten 90 Minuten. Aber das sind dann Entscheidungen des Trainers.”

Grifo und Europa? “Das Ziel ist klar”

Dieser Trainer ist aber nicht irgendein Trainer, sondern speziell für Grifo auch eine Art sportlicher Ziehvater. Vor allem wegen Streich wechselte er bisher dreimal zum SC, seine fußballerisch mit Abstand erfolgreichste Heimat. Streich hatte allerdings schon vorige Saison nicht vor einem großen Härtefall zurückgeschreckt – und Grifo im Achtelfinal-Rückspiel der Europa League in Freiburg gegen Juventus Turin zunächst draußen gelassen.

Spannend, wie sich der SC-Coach am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen Wolfsburg entscheiden wird. Gegen Mainz nahm er ungewöhnlicherweise gleichzeitig mit Grifo auch dessen kongenialen Partner auf der linken Bahn, Kapitän Christian Günter, vorzeitig vom Feld.

Unabhängig von seiner Rolle hat Grifo, der bisher stets als großer Teamplayer aufgetreten ist, klare Vorstellung vom Saisonfinale. Durch den Punkt gegen Mainz hat sich der SC im Rennen um die Europacup-Tickets auf Platz 7 vorgeschoben. “Den wollen wir auf jeden Fall verteidigen”, so Grifo: “Das Ziel ist klar: Wir wollen noch so viele Punkte wie möglich holen. Es wäre natürlich etwas Herausragendes, vielleicht auch im dritten Jahr hintereinander international zu spielen.”

Carsten Schröter-Lorenz