Die Kunst des Selbstbetrugs

England steht ungeschlagen und als Gruppensieger im Achtelfinale. Das mutet nach drei Leistungen nah an der Schmerzgrenze an wie ein schlechter Witz und ist eher einer extrem schwachen Gruppe geschuldet.

Hatte trotz erneut schwacher Leistung seines Teams einen Schritt nach vorne gesehen: England-Coach Gareth Southgate.

Hatte trotz erneut schwacher Leistung seines Teams einen Schritt nach vorne gesehen: England-Coach Gareth Southgate.

picture alliance / Matthias Koch

Wer nach dem dürftigen 1:0 gegen Serbien und dem noch schlechteren 1:1 gegen Dänemark geglaubt hatte, der Tiefpunkt sei erreicht, sah sich beim 0:0 gegen Slowenien eines Besseren belehrt: Schlimmer geht’s immer. Denn diesmal erzielten die Three Lions nicht mal ein Tor.

Man würde es ja kaum glauben, wenn man es nicht mit eigenen Augen sieht. Und doch lässt einen das, was man da betrachten darf, ein wenig am eigenen Verstand zweifeln. Sind das wirklich neun Premier-League-Profis plus zwei Superstars von Real und Bayern? Oder sind das alles Zwillinge, die da von Trainer Gareth Southgate auf den Platz geschickt werden, die noch nicht so lange Fußball spielen?

Erneut kein Tempo, keine Ideen, keine Tiefe im Spiel

Die fachlichen Analysen wiederholen sich indes: kein Tempo, keine Ideen, vor allem keine Tiefe im Spiel, ein Schritt vor, mindestens einen zurück. Stockfehler und Fehlpässe häuften sich auf bizarre Weise. Natürlich wolkenkratzerhoch überlegen gegen tapfere, aber total limitierte Slowenen, aber das war wohl das Mindeste. Es sprangen drei magere Chancen dabei heraus, was die BBC dazu veranlasste, bei ihrem Videoclip auf der Homepage das Wort “Highlights” mit Anführungsstrichen zu versehen.

Gruppenphase – 3. Spieltag

“Wir waren schon besser mit Ball als beim letzten Mal”, meinte Jordan Pickford von hinten erkannt zu haben, der Keeper freute sich, sein Ziel erreicht zu haben, er hatte kein Gegentor kassiert.

Neville: “Ein Krampf, da zuzuschauen”

“Sich selbst etwas in die Tasche lügen”, sagt der Volksmund dazu, und diese Taschen müssen bei den Engländern verdammt groß sein. Erst war es “nur der Auftaktsieg”, der zählte, dann, dass “wir ungeschlagen sind” und jetzt die Feststellung, dass wir “Gruppensieger sind”. Das sind natürlich drei unumstößliche Fakten, absolut keine Lügen, aber die Selbstzufriedenheit, die da mitklingt, ist der fatale Selbstbetrug, der keinen aus seiner Lethargie weckt und am Sonntag in Gelsenkirchen gegen wen auch immer zum bösen Erwachen führen kann. Denn da ist keiner, der auf den Tisch haut, keiner der aufrüttelt und sagt, dass England Glück hatte, in dieser schwachen Gruppe zu spielen. TV-Experte Gary Neville war schon deutlicher: “Es war ein Krampf, da zuzuschauen.”

Nun warten die Engländer auf ihren Gegner, einen der besten Gruppendritten. Wer immer es wird – vor den Three Lions muss er nicht zittern. Von Löwen waren sie längst zu Schmusekatern mutiert. Nun haben sie die nächste Stufe erreicht: Stofftier-Katzen. Immerhin kamen die zuvor verschmähten Cole Palmer und Anthony Gordon zu ihren ersten Minuten und deuteten an, dass sie nicht gewillt waren, in denselben Trott zu verfallen, wie ihre Kollegen. “Die Einwechselspieler haben ihre Wirkung gezeigt”, stellte Southgate korrekt fest.

Southgate sieht “Schritt nach vorne”

Er hatte jedoch vor dem Spiel gesagt, gegen Slowenien gehe es erst mal ums gute Verteidigen. Wen wundert es dann, was man da serviert bekommt, wenn die falsche Richtung vorgegeben wird?

Hinterher meinte der Nationaltrainer, der im Verhältnis zu seinem Kaderpotenzial die schlechteste Leistung hinlegt bei diesem Turnier: “Ich bin stolz auf die Spieler. Wir haben das Spiel dominiert, wir werden besser. Wir haben eine Vielzahl an Chancen gehabt. Es war ein Schritt nach vorne.”

Das Traurige ist, dass er das ernst gemeint hat.

Thomas Böker

Danmark ställs mot Tyskland: ”Det kan inte bli bättre”

Publicerad 00.17

MÜNCHEN. De krånglade sig förbi gruppspelet. Nu blir et ännu krångligare för Danmark.

Match mot Tyskland, i Tyskland.

– Det kan inte bli bättre. Vi lyfter oss alltid mot de stora lagen, säger förbundskaptenen Kasper Hjulmand.

Följ ämnen

Efter en bra halvlek och en gastkramande slutkvart kunde Danmark summera sitt gruppspel. Inga förluster, inga vinster, men tre poäng som räckte till en andraplats.

Belöningen: tuffast tänkbara motstånd i åttondelsfinalen.

Kasper Hjulmand.

– Det är klart att det är speciellt att möta värdarna. Jag trivdes verkligen i Tyskland, det är ett fantastiskt fotbollsland. De älskar sin fotboll, av rätt skäl, säger Kasper Hjulmand, som tränade Mainz en säsong för tio år sedan.
Tufft? Jo. Omöjligt?

”Jag ser fram emot det”

– Det är en match, två lag som vill spela, den sorts fotboll mina spelare gillar att spela. Jag ser fram emot det.

0–0-matchen mot Serbien går inte till historien för skönspel, men den går till historien för att den gjorde lagkaptenen Christian Eriksen till Danmarks mest landslagsspelare någonsin. Det här var hans 133:e landskamp, en mer än Simon Kjær som satt på bänken den här kvällen.

– En fantastisk prestation, av en fantastisk representant för dansk fotboll, säger Kasper Hjulmand.

Angst vor Deutschland? Vestergaard: “Sie sind auch verwundbar”

Nach einem 0:0 gegen Serbien zog Dänemark ins Achtelfinale ein und trifft dort dank der Fairplay-Tabelle auf Deutschland. Gegen den Nachbarn wird es schwer, aber definitiv machbar – sagt zumindest Jannik Vestergaard.

Ließ Defensiv wenig zu: Jannik Vestergaard hier beim Abschlagen mit Joachim Andersen.

Ließ Defensiv wenig zu: Jannik Vestergaard hier beim Abschlagen mit Joachim Andersen.

IMAGO/Shutterstock

Drei Spiele, dreimal gab es keinen Sieger. Dänemark zog trotz Sparflamme ins Achtelfinale ein und darf sich in der Runde der besten 16 mit der DFB-Elf messen. Nach dem spielerisch enttäuschenden 0:0 gegen Serbien machte Vestergaard am Mikrofon von MagentaTV allerdings einen zuversichtlichen Eindruck.

“Alles ist machbar, ich glaube die Schweiz hat das auch gerade gezeigt”, verwies der ehemalige Gladbacher auf das 1:1 zwischen der Nati und Deutschland, bei dem Niclas Füllkrug erst in der Nachspielzeit den Ausgleich erzielte. Die Deutschen seien eine gute Mannschaft, “aber sind auch verwundbar, wenn man sie richtig spielt”. Wenn die Dänen eine ähnliche Leistung wie gegen Serbien an den Tag legen, wird das wohl nicht reichen. Das weiß auch Vestergaard: “Wir brauchen eine Top-Leistung und vielleicht darf Deutschland sein Top-Niveau nicht erreichen.”

Hjulmand: “Wir mögen solche Spiele”

Zufrieden war sein Trainer mit der ersten Leistung in der ersten Halbzeit, fand sie gar “richtig stark”. Die dänische Überlegenheit war offensichtlich, doch Chancen blieben Mangelware. Gegen Deutschland braucht es im Angriff eine Steigerung, weiß auch Coach Kasper Hjulmand, der sich sehr auf die Begegnung freut. Auf seine Elf wartet “einer der größten Favoriten”. Diese Rollenverteilung gefalle dem 52-Jährigen aber: “Ich hab als Trainer auch schon viermal gegen England gespielt und keinmal verloren – wir mögen solche Spiele”.

Dass dieses Aufeinandertreffen nur aufgrund der Fairplay-Tabelle und einer slowenischen Gelben Karte mehr Zustande kommen konnte, habe der dänische Trainer vor der Partie nicht gewusst. Morten Hjulmand, nicht an der Seitenlinie, sondern im Mittelfeld für Dänemark aktiv, wird die Begegnung mit der Nagelsmann-Elf (Samstag, 21 Uhr, LIVE! bei kicker) verpassen. Er ist aufgrund seiner zweiten Gelben Karte gesperrt.

Kritik mot David Beckhams förbjudna resa i Norge

Publicerad 00.05

David Beckham, 49, är på fiskeresa i Norge.

En fiskeresa som egentligen är olaglig.

Nu pekas en lokalpolitiker ut för att ha hjälpt honom via ett kryphål – vilket väcker kritik.

Häromveckan blev det hysteri i Värmland då fotbollsikonen David Beckham dök upp på Karlstads flygplats.

Det visade sig att han var där för att hälsa på ”Svennis”.

Nu är ”Becks” tillbaka i Skandinavien.

Den här gången har megastjärnan tagit sig till Sogndals kommun i de norska fjällen för att fiska lax i Lærdalselvi.

Älven är ikonisk inom sportfiske och kallas ibland ”drottningen av laxälvar”.

Sogndals kommun, Norge.

Problemet?

Sedan 2020 har Lærdalselvi varit stängd för fiske, förutom ett fåtal dagar om året då det bedrivs så kallad ”

stamfiske”Stamfiske” innebär att man fångar könsmogna fiskar som ska användas till att föda upp nya generationer av samma art.”.

Förbudet hävdes

Den här sommaren var planen att det inte skulle bli något ”stamfiske” alls i Lærdalselvi, men efter en överklagan som gick hela vägen till regionens statsförvaltare hävdes förbudet och det bestämdes att ”stamfisket” skulle få genomföras i två perioder: 17-21 juni och 24-27 juni.

David Beckham anlände i Norge i söndags (23 juni) och flög direkt med helikopter till Sogn.

Politiker pekas ut

Statsförvaltaren som hävde förbudet heter Liv Signe Navarsete och anklagas nu för att ha varit jävig i frågan, eftersom hennes man är delägare i älven och således har ekonomiska intressen i den.

”Men det är irrelevant eftersom ingen av älvägarna får en enda krona av detta. Alla pengar (från stamfisket) går till stiftelsen”, skriver hon i ett sms till lokaltidningen Bergens Tidende.

David Beckham.

Men hon bekräftar samtidigt att ärendet nu är överlämnat från hennes bord till statsförvaltaren i grannregionen Rogaland.

”Eftersom det har väckts frågor om min lämplighet”, skriver hon.

Bor på kunglig gård

TV2 skriver att Beckham och hans vänner bor på Kapteinsgarden, som ägdes av miljardären tillika kungavännen Hans Rasmus Astrup (som dog 2021).

Många kändisar och kungligheter har bott på Kapteinsgarden genom åren – bland andra Sveriges kung Carl XVI Gustaf, som var där på en fiskeresa med Norges kung Harald sommaren 2016.

Koeman über frühe Auswechslung: “Ich weiß nicht, wie das sein kann”

Die Niederlande enttäuschten in der Gruppenphase über weite Strecken. Sinnbildlich für den verkorksten Auftritt gegen Österreich war die Auswechslung von Joey Veerman, der Trost benötigte.

Wurde nach 35 Minuten ausgewechselt: Joey Veerman.

Wurde nach 35 Minuten ausgewechselt: Joey Veerman.

IMAGO/ANP

Schon vor dem finalen Spieltag standen die Niederlande mit vier Punkten fix im Achtelfinale. Dagegen ging es für Österreich noch darum, das Ticket mit drei Punkten in der Bilanz sicher zu buchen. Die ÖFB-Elf legte entsprechend mutig los und ging nach sechs Minuten durch ein Eigentor von Donyell Malen direkt in Führung.

Trainer Ronald Koeman hatte schnell genug und ließ nach 20 Minuten seine Ersatzspieler warmlaufen. Es blieb nicht bei der Drohung für seine Startelf, sondern nach 35 Minuten folgte tatsächlich der erste Wechsel: Xavi ersetzte Joey Veerman – die Höchststrafe für einen Spieler.

Der 25-Jährige war bei seiner Auswechslung und danach sichtlich niedergeschlagen. Auf der Bank schlug er die Hände vor das Gesicht und zog dann ein Aufwärmshirt über den Kopf. Mitspieler trösteten den Mittelfeldspieler von der PSV Eindhoven.

“Ich weiß nicht, wie das sein kann”, sagte Koeman dem TV-Sender NOS über Veermans Leistung. “Ich verstehe auch, wie schmerzhaft der Moment für ihn ist. Ich hätte mehr ändern können, aber ich denke, als Trainer muss man eingreifen, wenn wir in der ersten halben Stunde so spielen und viele Bälle verlieren. Natürlich war Joey einer davon.” Er spielte 19 Pässe, davon kamen nur 47 Prozent an, weitere Ballverluste kamen hinzu.

Doch Koeman war auch mit seinen Nebenleuten nicht zufrieden. “Die Spieler sind gelaufen, aber nicht auf die richtigen Positionen”, kritisierte der Bondscoach. Sie hätten sich zu oft auf der gleichen Linie bewegt.

Van Dijk: “In jeder Hinsicht ein sehr schlechtes Spiel von uns”

“Es war in jeder Hinsicht ein sehr schlechtes Spiel von uns”, sagte Verteidiger Virgil van Dijk. “Wenn wir bei diesem Turnier etwas erreichen wollen, dann müssen wir schleunigst etwas verändern. Es gibt nicht den einen Schuldigen, wir sind alle verantwortlich.”

Holland droht nun als Dritter der Gruppe ein deutlich schwererer Gegner. Österreich trifft als Sieger auf den Zweiten der Gruppe F (Tschechien, Georgien oder die Türkei).

Harter Bulle, weicher Kern

Er spielte mit Beinbruch und traf in Wembley: An diesem Mittwoch wird der Kölner Wolfgang Weber 80.

Wolfgang Weber bei einem Spiel seines 1. FC Köln: Der

Wolfgang Weber bei einem Spiel seines 1. FC Köln: Der “Bulle” wird 80.

imago/Laci Perenyi

Fünf Jahre ist es her, da war es fast unmöglich, Wolfgang Weber ans Telefon zu kriegen. “Ich bin immer unterwegs, meine Wohnung könnte ich eigentlich untervermieten”, sagte er lachend. Seiner Leidenschaft, dem Radfahren, frönte er, wann immer das Wetter es zuließ. Und Weber war auch mit 75 Jahren nie einer, der wegen ein paar Schauern den Drahtesel in der Garage ließ.

Auch heute, nur fünf Jahre später und um seinen 80. Geburtstag herum, ist Weber schwer zu erreichen. Doch das Rad steht in der Garage, unbenutzt. Er hat sich zurückgezogen, lebt in einer Welt, an der er andere nicht mehr wirklich teilhaben lassen will. Ein guter Freund aus alten Tagen fährt ihn zum Arzt, zum Einkaufen. Wolfgang Overath und Bernd Cullmann, die ehemaligen Kollegen, rufen ab und zu an, selten will Weber sprechen. Es geht ihm nicht gut.

Auf der Ehrentribüne in Müngersdorf, dort, wo die “Alt-Internationalen” des 1. FC Köln sitzen, hat man ihn lange nicht mehr gesehen. Die ihn seit vielen Jahren kennen, vermissen ihn, seine Neugier, wenn er sich nach fragwürdigen Aktionen auf dem Rasen aufmachte zur Pressetribüne, um auf dem TV-Bildschirm die Wiederholung zu verfolgen: “Elfmeter? War korrekt?” Umgedreht, die Schultern hochgezogen, wieder hingesetzt: “Scheiße!”

Der Bulle war ein Weltklassespieler. Der hielt drei Mann allein vom Tor weg. Er war schnell, athletisch, kopfballstark.

Wolfgang Overath über Wolfgang “Bulle” Weber

Nur wenige der jungen Menschen um ihn herum wissen, wer er ist und was er geleistet hat für ihren Klub. Dass er in der großen Historie des 1. FC Köln ein Alleinstellungsmerkmal besitzt. Abgesehen von 2014 gehörte zu jedem deutschen Weltmeister-Kader mindestens ein Spieler des FC, mehr noch: Bei den drei Titelgewinnen 1954 (Hans Schäfer), 1974 (Overath) und 1990 (Bodo Illgner, Pierre Littbarski und Thomas Häßler) standen Kölner im Finale auf dem Rasen. Stolze Erfolge, die den Ruf des Klubs festigten. Allerdings gibt es nur einen Kölner Spieler, der in einem WM-Finale ins Tor traf. 1966 war das, im legendären Endspiel von Wembley, als “Bulle” Weber kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit zum 2:2 traf und für die Verlängerung sorgte, in der dann auf groteske Art und Weise verhindert wurde, dass dieser 30. Juli 1966 für ihn und seine Kollegen der schönste Tag ihres Fußballerlebens wurde.

Der kicker schrieb damals über den erst 22-jährigen Weber: “Er war auch in diesem Spiel wieder unser Bester. Er zeigte, dass er mehr ist als nur ein überragender Abwehrspieler.” Overath, sein ewiger Partner seit 1962 (als beide zum FC wechselten), erinnert sich: “Der Bulle war ein Weltklassespieler. Der hielt drei Mann allein vom Tor weg. Er war schnell, athletisch, kopfballstark.” Vor allen Dingen aber: “Er ist ein unglaublich feiner Mensch, ein toller Charakter.”

Weber feierte zwei Meisterschaften und drei Pokalsiege

Webers sportliche Tragik: Auch am Wembley-Tor war er beteiligt, köpfte den von Geoff Hurst geschossenen Ball, der von der Unterkante der Latte ins Feld zurücksprang, über das Tor zur – so dachten alle Deutschen – Ecke. Sein Ziel, die Situation zu klären, erreichte er damit nicht, im Gegenteil. Die Engländer nutzten die Unterbrechung zu den Protesten, die zur Anerkennung des Treffers führten. Ein fürchterlicher Tiefschlag. Noch Jahrzehnte später wurde Weber fuchsig, sprach man ihn auf diese Szene an: “Das ging alles so schnell, ich hatte keine andere Chance.” Die Bilder belegen das.

Wolfgang Weber, Jupp Heynckes

Der “Bulle” in Aktion: Wolfgang Weber gegen Gladbachs Jupp Heynckes (re.).
imago

Etwas mehr als ein Jahr vorher unterlag er im März 1965 mit Köln im Meisterpokal-Viertelfinale dem FC Liverpool nach einem Münzwurf. In diesem Entscheidungsspiel brach er sich das Wadenbein, spielte 70 Minuten damit durch und hätte fast den entscheidenden Treffer für die Geißböcke erzielt. Niemand, der je gegen oder mit ihm spielte, wunderte sich, dass er “Bulle” genannt wurde.

Diesen Niederlagen stehen zwei Deutsche Meisterschaften (1964, 1978) und drei DFB-Pokal-Siege (1968, 1977, 1978) gegenüber. Eine Menge Siege sicherte er als letzte Instanz in der Abwehr. Es war für keinen Stürmer ein Vergnügen, gegen ihn zu spielen, der meist ohne Fouls auskam, der blitzschnell antizipierte und als nach vorne denkender Abwehrspieler seiner Zeit weit voraus war. Verletzungen, chronische Rückenprobleme und eine Herzmuskelentzündung zwangen “Bulle” viel zu häufig in den Krankenstand.

Als Trainer blieb es bei nur einer Station

Die harte Schale beherbergt einen weichen Kern. Einen, der ihn häufiger zweifeln ließ als notwendig. Einen, der ihm nicht erlaubte, als Trainer im Profigeschäft zu arbeiten. Knapp eineinhalb Jahre trainierte er Werder Bremen bis zum Januar 1980, seine erste und letzte Station als Chef. Von seinem guten Auge als Talente-Späher profitierte der 1. FC Köln gleich zweimal. “Er hat mich in Porz entdeckt”, erzählt Cullmann, Weltmeister von 1974. Bei der SpVg Porz spielte “Culli” Mittelstürmer, auf Webers Tipp holte der FC ihn. Auch Herbert Neumann, ein weiterer Junge aus dem Kölner Stadtteil Porz, wurde von Weber entdeckt.

Bis heute ist Wolfgang Weber einer der Größten des 1. FC Köln, dem er immer treu blieb. 80 Jahre wird er am 26. Juni alt. Ein großes Fest gibt es nicht, seine Freunde hoffen auf einen hellen Tag und darauf, dass Wolfgang Weber mit ihnen auf seinen Ehrentag anstößt.

Frank Lußem

Sloweniens Co-Trainer Novakovic schuld? Warum Dänemark Zweiter wurde

Weil am Dienstagabend in beiden Spielen der Gruppe C keine Tore fielen, wurde plötzlich das Fairplay-Ranking dieser Europameisterschaft relevant. Dieses hat Dänemark das Duell mit Deutschland beschert.

Slowenien sammelte während der Gruppenphase zu viele Gelbe Karten.

Slowenien sammelte während der Gruppenphase zu viele Gelbe Karten.

IMAGO/Eibner

Es musste fleißig gerechnet werden am Dienstagabend, auch in der kicker-Redaktion. Jedoch nur, weil keines der vier Teams in Gruppe C es schaffte, ein Tor zu erzielen. Die Duelle zwischen England und Slowenien sowie Dänemark und Serbien endeten ohne Treffer. Mit Blick auf die Tabelle löste das ein durchaus kompliziertes Szenario aus.

Die Ausgangslage vor dem 3. Spieltag war folgendermaßen: England war mit vier Punkten Gruppenerster, Dänemark mit zwei Zählern Zweiter vor den punktgleichen Slowenen. Weil: Dänemark hatte bei gleicher Tordifferenz sowie gleichem direkten Vergleich bis dato weniger Gelbe Karten kassiert. Den Unterschied dabei machte eine Verwarnung gegen Sloweniens Co-Trainer Milivoje Novakovic in der Partie gegen Dänemark (1:1). Diese war dem offiziellen Fairplay-Ranking der UEFA zuvor jedoch nicht zu entnehmen, da dort nur Karten gegen Spieler gewertet werden. Verwarnungen gegen Staff-Mitglieder werden laut UEFA erst nach Ende der Gruppenphase auf die Fairplay-Punkte addiert.

Im Ranking stand Slowenien dadurch aber bereits schlechter da. Gegen England heimste das Team von Matjaz Kek zwei weitere Verwarnungen ein, ebenso parallel die Dänen gegen Serbien. Im Fairplay-Ranking änderte sich somit auch nichts, letztlich stand es 7:6 für Slowenien – und somit Vorteil für Dänemark.

Was wäre bei Kartengleichstand passiert?

Bei Gleichstand der Karten wäre als nächstes die Gesamtwertung der Qualifikationsspiele relevant geworden. Dort belegt Dänemark Platz neun, Slowenien nur Rang 15. Und das, obwohl beide Teams in der gleichen Quali-Gruppe bereits punktgleich waren und Slowenien eigentlich die bessere Tordifferenz hatte. In der Qualifikation war jedoch der direkte Vergleich entscheidend – und diesen entschied Dänemark knapp mit 3:2 für sich.

So wäre auch bei Kartengleichstand Dänemark Gruppenzweiter und die Verwarnung für den ehemaligen Kölner Stürmer Novakovic somit nicht relevant geworden.

Über den Einzug ins Achtelfinale freuten sich derweil beide Nationen. Dänemark trifft dort nun am Samstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) auf Deutschland. Sloweniens Gegner steht derweil noch nicht fest, da die “Zmajceki” als eine der vier besten Gruppendritten weiterkommen. Slowenien sammelte schon mehr Punkte als Kroatien und weist zudem eine bessere Tordifferenz als Ungarn auf.

O’Sullivan suffers early Championship League exit, but Lisowski advances

Ronnie O’Sullivan lost his Group 2 decider to He Guoqiang at the Championship League in Leicester on Tuesday to suffer an early exit at the season’s first ranking event.

The seven-time world champion produced breaks of 72 and two 53s in a 3-0 win over Kayden Brierley, but was held to a 2-2 draw by Mitchell Mann leaving him needing a win over He to secure his progress to the last 32.

But it was last season’s rookie of the year who held his nerve to produce breaks of 80, 57 and 77 in a 3-0 win at the Mattioli Arena that catapulted him top of Group 2. a point ahead of Mann and two clear of O’Sullivan.

Elsewhere, Jack Lisowski enjoyed a dominant performance in winning Group 12 as a run of 138 saw him defeat Anton Kazakov 3-0 before further knocks of 127 and 106 helped him dump Jiang Jun 3-1.

A 2-2 draw with Mark Davis in his final group outing was enough to see him end the day on seven points, two clear of Davis.

The action continues on Wednesday with Ali Carter, Zhou Yuelong, Fan Zhengyi and Mink Nutcharut chasing a spot in the last 32.

Stage one consists of 32 groups of four players. The eight group winners contest a further two groups with the winners meeting in the final.

There is £33,000 on the table for the winner plus a spot in the Champion of Champions later in the year which is worth another £12,500 for qualifying.

Championship League: Latest group winners

  • Group 21: Neil Robertson (AUS)
  • Group 11: Ryan Day (WAL)
  • Group 4: Mark Williams (WAL)
  • Group 17: Chris Wakelin (ENG)
  • Group 25: Matthew Stevens (WAL)
  • Group 31: Ashley Carty (ENG)
  • Group 23: Michael White (WAL)
  • Group 22: Joe O’Connor (ENG)
  • Group 10: Jackson Page (WAL)
  • Group 32: Thepchaiya Un-Nooh (THA)
  • Group 30: Jamie Jones (WAL)
  • Group 29: Ben Woollaston (ENG)
  • Group 8: Jak Jones (WAL)
  • Group 7: Robbie McGuigan (NI)
  • Group 24: Martin O’Donnell (Eng)
  • Group 28: Wu Yize (CHN)
  • Group 26: Alexander Ursenbacher (SUI)
  • Group 27: David Lilley (ENG)
  • Group 1: Scott Donaldson (SCO)
  • Group 14: Hossein Vafaei (IRN)
  • Group 18: Stuart Bingham (ENG)
  • Group 13: Si Jiahui (CHN)
  • Group 20: Stuart Carrington (ENG)
  • Group 19: Long Zehuang (CHN)
  • Group 6: Gary Wilson (ENG)
  • Group 9: Ma Hailong (CHN)
  • Group 2: He Guoqiang (CHN)
  • Group 12: Jack Lisowski (ENG)
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