“Er lenkt, wie es ihm gefällt”: De Bruyne meldet sich zurück und droht der Konkurrenz

Im ersten EM-Spiel hatte er sich noch schwer getan – wie der Rest der Belgier auch. Beim 2:0 gegen Rumänien nun meldete sich Kevin De Bruyne eindrucksvoll als Anführer zurück.

Der wichtigste Mann der Belgier: Kevin De Bruyne lenkt und lebt das Spiel seiner Nation.

Der wichtigste Mann der Belgier: Kevin De Bruyne lenkt und lebt das Spiel seiner Nation.

IMAGO/Photo News

Am Ende macht der Chef lieber selbst alles klar. Wie ein wuchtiger Mittelstürmer stellt 1,81 Meter große und 81 Kilo schwere Mittelfeldspieler seinen Körper zwischen den Gegenspieler und den Ball, steckt das rechte Bein beim ganz lang und bugsiert das Leder am Torhüter vorbei ins Tor. Das 2:0 gegen Rumänien in der 80. Minute, die Belgier sind im zweiten Vorrundenspiel endlich bei der Europameisterschaft angekommen. Was vor allem an Kevin De Bruyne liegt.

Die Effizienz ist weiter ausbaufähig

Der 32-Jährige hatte seine Kollegen vor dem Spiel nochmal im Kreis versammelt und eine Ansprache gehalten. Die klare Botschaft: Das blamable 0:1 gegen die Slowakei vergessen machen. Nach 71 Sekunden schießt Youri Thielemanns das Team des deutschen Trainers Domenico Tedesco mit dem drittschnellsten Tor der EM-Historie bereits in Führung, dann ist alles wie immer. Belgien spielt schnell und direkt nach vorne, kommt zu insgesamt zehn Torchancen. Drin ist aber erst mal kein Versuch.

“Wenn es eines gibt, das wir besser machen können, ist es die Effizienz”, klagt Torhüter Koen Casteels später. Der Wolfsburger hat seinen Anteil am Sieg und muss Belgien gegen tapfer kämpfende und erfrischend mutig kombinierende Rumänen zweimal retten. “Ich finde nicht, dass wir schlecht gespielt haben”, findet De Bruyne. Die vielen herausgespielten Chancen gefallen dem 32-Jährigen von Manchester City gut, die Ausbeute eher nicht.

Lob vom Rekordnationalspieler

Also nimmt er es selbst in die Hand. An fünf der zehn belgischen Chancen ist De Bruyne direkt als beteiligt, er gewinnt starke 71 Prozent seiner Zweikämpfe und dreiviertel seiner Dribblings. Wichtiger aber noch: Er malt auf dem Rasen. Pässe sind seine Pinselstriche, Vorstöße mit dem Ball am Fuß über 20 oder 30 Meter wuchtige Farbkleckse, die am Ende das Siegesgemälde der Belgier ergeben.

“Er lenkt das Spiel so, wie es ihm gefällt. Er spielt viele großartige Bälle”, schwärmt Casteels, der mit einem langen Abschlag De Bruynes Treffer einleitet. Innenverteidiger Jan Vertonghen, Belgiens Rekordnationalspieler, geht noch weiter: “Die Art und Weise, wie er spielt und anläuft, verlieht uns allen viel Energie. Das macht ihn besonders wichtig. Kevin ist der Hauptcharakter in der Mannschaft.”

Eine Kritik wie eine Drohung

Einer, auf den es weiter ankommen wird. In der Gruppe E haben Belgien, Rumänien, die Ukraine und die Slowakei nun alle drei Punkte. Zwischen Vorrunden-Aus und Gruppensieg ist für Tedesco und Co. noch alles drin. “Wir hätten noch mehr Tore machen können”, mosert der von der UEFA zurecht zum Spieler des Spiels ernannte De Bruyne. Nach der Vorstellung vom Samstagabend in Köln klingt das wie eine Drohung an die Ukrainer, gegen die es im letzten Gruppenspiel am Mittwoch gehen wird. Es wird dann aber auch wieder auf De Bruyne ankommen. Belgiens Chef scheint jedenfalls bei der EM angekommen zu sein.

Jim Decker

“Er lenkt, wie es ihm gefällt”: De Bruyne meldet sich zurück und droht der Konkurrenz

Im ersten EM-Spiel hatte er sich noch schwer getan – wie der Rest der Belgier auch. Beim 2:0 gegen Rumänien nun meldete sich Kevin De Bruyne eindrucksvoll als Anführer zurück.

Der wichtigste Mann der Belgier: Kevin De Bruyne lenkt und lebt das Spiel seiner Nation.

Der wichtigste Mann der Belgier: Kevin De Bruyne lenkt und lebt das Spiel seiner Nation.

IMAGO/Photo News

Am Ende macht der Chef lieber selbst alles klar. Wie ein wuchtiger Mittelstürmer stellt 1,81 Meter große und 81 Kilo schwere Mittelfeldspieler seinen Körper zwischen den Gegenspieler und den Ball, steckt das rechte Bein beim ganz lang und bugsiert das Leder am Torhüter vorbei ins Tor. Das 2:0 gegen Rumänien in der 80. Minute, die Belgier sind im zweiten Vorrundenspiel endlich bei der Europameisterschaft angekommen. Was vor allem an Kevin De Bruyne liegt.

Die Effizienz ist weiter ausbaufähig

Der 32-Jährige hatte seine Kollegen vor dem Spiel nochmal im Kreis versammelt und eine Ansprache gehalten. Die klare Botschaft: Das blamable 0:1 gegen die Slowakei vergessen machen. Nach 71 Sekunden schießt Youri Thielemanns das Team des deutschen Trainers Domenico Tedesco mit dem drittschnellsten Tor der EM-Historie bereits in Führung, dann ist alles wie immer. Belgien spielt schnell und direkt nach vorne, kommt zu insgesamt zehn Torchancen. Drin ist aber erst mal kein Versuch.

“Wenn es eines gibt, das wir besser machen können, ist es die Effizienz”, klagt Torhüter Koen Casteels später. Der Wolfsburger hat seinen Anteil am Sieg und muss Belgien gegen tapfer kämpfende und erfrischend mutig kombinierende Rumänen zweimal retten. “Ich finde nicht, dass wir schlecht gespielt haben”, findet De Bruyne. Die vielen herausgespielten Chancen gefallen dem 32-Jährigen von Manchester City gut, die Ausbeute eher nicht.

Lob vom Rekordnationalspieler

Also nimmt er es selbst in die Hand. An fünf der zehn belgischen Chancen ist De Bruyne direkt als beteiligt, er gewinnt starke 71 Prozent seiner Zweikämpfe und dreiviertel seiner Dribblings. Wichtiger aber noch: Er malt auf dem Rasen. Pässe sind seine Pinselstriche, Vorstöße mit dem Ball am Fuß über 20 oder 30 Meter wuchtige Farbkleckse, die am Ende das Siegesgemälde der Belgier ergeben.

“Er lenkt das Spiel so, wie es ihm gefällt. Er spielt viele großartige Bälle”, schwärmt Casteels, der mit einem langen Abschlag De Bruynes Treffer einleitet. Innenverteidiger Jan Vertonghen, Belgiens Rekordnationalspieler, geht noch weiter: “Die Art und Weise, wie er spielt und anläuft, verlieht uns allen viel Energie. Das macht ihn besonders wichtig. Kevin ist der Hauptcharakter in der Mannschaft.”

Eine Kritik wie eine Drohung

Einer, auf den es weiter ankommen wird. In der Gruppe E haben Belgien, Rumänien, die Ukraine und die Slowakei nun alle drei Punkte. Zwischen Vorrunden-Aus und Gruppensieg ist für Tedesco und Co. noch alles drin. “Wir hätten noch mehr Tore machen können”, mosert der von der UEFA zurecht zum Spieler des Spiels ernannte De Bruyne. Nach der Vorstellung vom Samstagabend in Köln klingt das wie eine Drohung an die Ukrainer, gegen die es im letzten Gruppenspiel am Mittwoch gehen wird. Es wird dann aber auch wieder auf De Bruyne ankommen. Belgiens Chef scheint jedenfalls bei der EM angekommen zu sein.

Jim Decker

Vertonghen nach Belgiens Auftakt-Pleite: “Man muss alles im Kontext sehen”

Schlimme Torschuss-Statistik bei Endrunden 18.06.2024

Vertonghen nach Belgiens Auftakt-Pleite: “Man muss alles im Kontext sehen”

1:11Belgien ist nach der 0:1-Niederlage gegen die Slowakei nun schon seit 47 Schüssen bei Großereignissen ohne Tor. Routinier Jan Vertonghen hofft darauf, dass die Offensiv-Abteilung den Bann endlich brechen kann.

Belgiens Abwehr-Not spitzt sich zu: Auch Witsel fehlt Tedesco erneut

Am Montag steigt Belgiens Nationalmannschaft in die EM-Endrunde ein: Vor dem Auftaktspiel gegen die Slowakei plagen Trainer Domenico Tedesco allerdings zunehmend Sorgen in der Abwehr.

Er fehlte auch am Freitag im Mannschaftstraining: Axel Witsel.

Er fehlte auch am Freitag im Mannschaftstraining: Axel Witsel.

imago images

Acht Verteidiger hat Domenico Tedesco in seinen endgültigen EM-Kader berufen, mit dem Belgien mal wieder bei einer Endrunde für Furore sorgen will. Die Hälfte davon aber droht im Auftaktspiel am Montag (18 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen die Slowakei in Frankfurt auszufallen.

Wie schon in den vergangenen Tagen fehlte am Freitag auch der ehemalige Dortmunder Axel Witsel im Mannschaftstraining der Belgier, weil ihn seit geraumer Zeit muskuläre Probleme plagen. Der 35-Jährige, der in der vergangenen Saison 35 La-Liga- sowie zehn Champions-League-Einsätze für Atletico Madrid machte, würde gerade ob seiner Erfahrung fehlen.

Die 132 Länderspiele (zwölf Tore) Witsels kann in Belgiens Defensive schließlich nur Jan Vertonghen übertreffen. Den 154-maligen Nationalspieler (zehn Treffer) in Diensten des RSC Anderlecht plagen aktuell allerdings Schmerzen in der Leiste. Auch sein Einsatz ist mehr als fraglich.

Verpasst Meunier womöglich sogar die ganze EM?

Wesentlich übler sieht es bei einem weiteren Ex-Dortmunder aus: Thomas Meunier (66 Länderspiele, acht Tore), der den BVB im vergangenen Februar gen Trabzon verlassen hatte, zog sich bei der Generalprobe gegen Luxemburg (3:0) eine Muskelverletzung im rechten hinteren Oberschenkel zu – nach 16 Minuten ausgewechselt – und trat deswegen noch gar nicht erst die Reise nach Deutschland an. Er soll erst nachkommen, wenn seine Verletzung ausgeheilt ist.

Vierter Pechvogel im Bunde ist Arthur Theate von Stade Rennes, der 15-malige belgische Nationalspieler laboriert aktuell an einer Knöchelverletzung.

In fünf der letzten sechs Vergleiche ohne Gegentor

Bleiben mit Fulhams Timothy Castagne (43 Länderspiele, zwei Tore), Brügges Maxim de Cuyper (zwei Länderspiele), Anderlechts
Zeno Debast (acht Länderspiele) und Leicesters Wout Faes (15 Länderspiele) vier größtenteils unerfahrene Verteidiger übrig.

Die Defensive war zuletzt allerdings kein belgisches Problem: In den letzten sechs Partien vor der EM waren die Roten Teufel fünfmal ohne Gegentreffer geblieben.