Ranieris punkteträchtiges Gespür: Roma wendet Blamage ab

Das, was sich die AS Rom in den vergangenen Wochen aufgebaut hatte, drohte an diesem 27. Serie-A-Spieltag ein klein wenig einzureißen. Am Ende aber bewies ein Urgestein das richtige Händchen.

Wenig Zugriff, schlechte Laune: die Roma um Paulo Dybala (hier gegen Ex-Bundesliga-Profi Marc-Oliver Kempf).

Wenig Zugriff, schlechte Laune: die Roma um Paulo Dybala (hier gegen Ex-Bundesliga-Profi Marc-Oliver Kempf).

IMAGO/IPA Sport

Vier Siege aus fünf Pflichtspielen, darunter das schwierige Weiterkommen in der Europa League gegen den FC Porto sowie das 4:0 gegen Monza: Die von Claudio Ranieri trainierte Roma hatte sich in jüngster Vergangenheit total auf Kurs befunden.

Beim Heimspiel gegen Aufsteiger Como, der die Giallorossi erst im Hinspiel Mitte Dezember mächtig geärgert hatte (2:0), stellten sich die Hauptstädter aber gehörig an. Der Favorit wusste vor heimischer Kulisse im Stadio Olimpico überhaupt nichts nach vorn zu entwickeln, agierte stattdessen verhalten-defensiv – und fing sich unmittelbar vor der Pause den 0:1-Nackenschlag.

Comos Trainer Cesc Fabregas, der jüngst schon einen 2:1-Coup gegen Scudetto-Kandidat Napoli notiert hatte, durfte sich in dieser 44. Minute vor allem über Perrone und da Cunha freuen. Ersterer steckte gegen eine zu offen stehende sowie zu passiv attackierende AS-Defensiver durchstecken, während Zweiterer frei vor dem herauseilenden Keeper Svilar eiskalt blieb.

Leistungsteigerung, Joker, Gelb-Rot: Roma dreht Spiel

Mit Wiederbeginn verkauften sich die Römer dann weitaus griffiger, spielerisch aktiver, besser. Mit dem Lohn, der vor allem auf des Trainers Geschick fußte. Denn der 73-jährige Ranieri brachte zunächst Dribbler Saelemaekers (59.), der keine 100 Sekunden später nach Aufbau über Dybala und Vorlage von Celik mit einem noch entscheidend abgefälschten Schuss das wichtige 1:1 markierte.

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Es folgte der Bärendienst von Ex-Herthaner Kempf, der schon verwarnt taktisch gegen Dybala hantierte und sein Team mit der logischen Gelben Karte schwächte (63.). In Minute 76 drehten die Giallorossi den anfänglichen Rückstand dann komplett: Der kurz vorher erst eingewechselte Rensch fand Joker Dovbyk, der die Kugel aus kurzer Distanz links unten zum 2:1 einstocherte. Ein ganz wichtiger Dreier im Kampf ums internationale Geschäft war damit eingefahren – das aber nicht ohne spätes Glück. Denn spät hatten die Hauptstädter nochmals mit dem Feuer gespielt, Comos Vojvoda aber nach toller Aktion nur den Pfosten getroffen (88.).

Die Römer, bei denen Hummels abermals komplett auf der Bank saß (nur ein Einsatz in den letzten Wochen), sind bereits am Donnerstag wieder im Einsatz – im Hinspiel des Europa-League-Achtelfinals gegen Bilbao (21 Uhr). Como bekommt es mit Venedig zu tun (Samstag, 15 Uhr).