Geraerts zeigt klare Kante bei Drexler und Baumgartl

Während sich Gerald Asamoah in Fürth tränenreich von Schalkes Fans verabschiedete, zeigte Karel Geraerts klare Kante bei Dominick Drexler und Timo Baumgartl. Beide haben keine Perspektive beim Trainer, der Verein müsse nun “Lösungen finden”.

Keine Perspektive bei S04: Dominick Drexler (li.) und Timo Baumgartl.

Keine Perspektive bei S04: Dominick Drexler (li.) und Timo Baumgartl.

IMAGO/Beautiful Sports

Mittlerweile hat Karel Geraerts unmissverständlich Klarheit geschaffen: Er bleibt Schalkes Trainer. Die Tagung des Familienrats steht zwar noch an, aber mit dem Vorstandsvorsitzenden Matthias Tillmann sowie den Kaderplanern Marc Wilmots und Ben Manga wurde alles hinlänglich besprochen. Die Quintessenz erläutert Geraerts so: “Ich habe gesagt, für welche Positionen ich Spieler brauche und auch konkrete Vorschläge gemacht.” Nun müsse “der Verein entscheiden, was finanziell möglich ist”.

Ein wieder einmal enttäuschender Auswärts-Auftritt in Fürth (0:2) hat erneut gezeigt, wie schwach dieser Kader besetzt ist. Der FC Schalke 04 hat es nicht geschafft, sein Vorhaben umzusetzen und sich anständig aus dieser verkorksten Saison zu verabschieden. Wenn das Spiel am Sonntag schon nicht herzerwärmend war, dann doch zumindest der tränenreiche Abschied von Gerald Asamoah.

Seine Stelle als Leiter der Lizenzspielerabteilung wird ersatzlos gestrichen, daher muss der 45-Jährige den Verein verlassen, zu dem er 1999 aus Hannover kam und eine Bindung einging, die sich schnell festigte. Der Publikumsliebling ließ sich nach dem Spiel in Fürth von den rund 5000 Schalke-Anhängern im Stadion feiern. Wo und wie es für den Ex-Profi, der gerade erfolgreich den Manager-Lehrgang beendet hat, künftig weitergeht, ist aktuell offen.

Bereits vor dem letzten Heimspiel gegen Hansa Rostock (2:1) waren Simon Terodde (Karriereende) und Danny Latza (offen) verabschiedet worden, auch die Trennung von Brandon Soppy (Leihende) steht bereits fest. Inzwischen sind weitere Personalfragen geklärt.

Younes darf auf Vertrag hoffen

Schalke 04 bietet Thomas Ouwejan, Steven van der Sloot, Blendi Idrizi und Cedric Brunner keine neuen Verträge an, das Arbeitspapier von Ersatztorwart Michael Langer wird “zum jetzigen Zeitpunkt” nicht verlängert. Eines in Aussicht gestellt bekommt Amin Younes. Der Ex-Nationalspieler soll mit den Königsblauen Mitte Juni in die Saisonvorbereitung starten und dann auch im Juli mit ins Trainingslager nach Mittersill reisen.

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Keine Perspektive unter Geraerts, der Veränderungen im Trainerteam andeutete, haben die suspendierten Routiniers Dominick Drexler und Timo Baumgartl. “Die Entscheidung, dass sie nicht wiederkommen, ist für mich klar”, betonte der Trainer nach der Partie in Fürth. Beide Spieler besitzen bis 2025 gültige Verträge, Geraerts zeigt aber klare Kante: “Der Verein muss Lösungen finden.” Schalke drohen harte Abfindungsverhandlungen.

Nachwuchstalent Taylan Bulut feierte derweil gegen Fürth am Sonntag sein Profidebüt, anschließend teilte der Verein mit, dass sich dadurch der Vertrag des 18-jährigen Abwehrspielers automatisch bis 2026 verlängert habe.

Toni Lieto

“Ich bin glücklich hier”: Geraerts will auf Schalke weitermachen

Die Chaos-Saison des FC Schalke 04 ist beendet. Der Bundesliga-Absteiger verlor zum Abschluss seiner verkorksten Spielzeit im Unterhaus mit 0:2 in Fürth. Was seine Zukunft als Trainer des S04 angeht, schaffte Karel Geraerts (42) im Anschluss Klarheit.

Ist wohl auch in der kommenden Spielzeit Trainer des FC Schalke 04: Karel Geraerts.

Ist wohl auch in der kommenden Spielzeit Trainer des FC Schalke 04: Karel Geraerts.

IMAGO/Zink

Nachdem Schalke 04 bereits am 32. Spieltag den Klassenerhalt geschafft hatte, konnten die letzten beiden Spieltage ruhig angegangen werden. Während sich diese Freiheit am vergangenen Wochenende daheim gegen Hansa Rostock noch als erfolgsversprechend erwies und die Knappen 2:1 gegen Hansa Rostock gewannen, stand am Sonntagnachmittag ein enttäuschender Auftritt zu Buche.

Mit 43 Punkten hat sich Schalke nun also auf Platz 10 eingeordnet und eine Saison, die größtenteils zum Vergessen war, zumindest noch in Sachen der tabellarischen Position einigermaßen ordentlich aussehen lassen. Was die Zukunft von Trainer Karel Geraerts angeht, der Königsblau Mitte Oktober des vergangenen Jahres übernommen und zunächst erst einmal 0:3 beim KSC verloren hatte, herrschte zuletzt noch Unklarheit.

Doch nach der Niederlage in Fürth hat der Belgier sich unmissverständlich geäußert: “Ja, ich habe einen Vertrag und bin glücklich hier”, antwortete Geraerts auf Nachfrage und beendete damit Spekulationen um einen möglichen Abgang. “Wir sehen uns am 24. Juni wieder.”

Dann starten die Knappen nämlich in die Vorbereitung auf die neue Zweitliga-Saison, in der die Erwartungshaltung selbstredend wieder höher sein dürfte, als sie es in dieser Saison gezwungenermaßen war.

Verträge nicht verlängert: Schalke bestätigt Abschied von Quartett um Ouwejan

Der FC Schalke 04 befindet sich mitten in den Planungen zur kommenden Spielzeit. Nach dem ersten Neuzugang stehen dabei nun Abgänge im Fokus.

Abschied nach drei Jahren: Thomas Ouwejans Vertrag auf Schalke wird nicht verlängert.

Abschied nach drei Jahren: Thomas Ouwejans Vertrag auf Schalke wird nicht verlängert.

IMAGO/RHR-Foto

Anfang der Woche hatte der FC Schalke 04 in Person von Anton Donkor die erste Neuverpflichtung für die Saison 2024/25 offiziell gemacht. Wenige Tage später wurde nun ebenso offiziell, was sich durch die Unterschrift des Noch-Braunschweigers bereits abgezeichnet hatte: Thomas Ouwejan, wie auch Donkor zumeist auf der linken Abwehrseite aufgeboten, wird die Knappen im Sommer verlassen. Der Vertrag des Niederländers, der 2021 aus Udine in den Ruhrpott wechselte, wird trotz bisher 28 Einsätzen in der laufenden Spielzeit nicht verlängert.

Brunner, Idrizi und van der Sloot nehmen ebenfalls den Hut

Selbiges gilt auch für Cedric Brunner, Blendi Idrizi und Steven van der Sloot. Brunner, der ein Jahr nach Ouwejan als Gegenstück für die rechte Seite aus Bielefeld kam, hatte in seiner königsblauen Debütspielzeit den erneuten Abstieg als Stammspieler nicht verhindern können, ehe er in der laufenden Saison auch aufgrund einiger Blessuren nur noch zu 17 Zweitligaspielen kam.

Zwei weniger waren es bei Idrizi, der sich in seinem letzten Vertragsjahr als Leihrückkehrer beweisen wollte, speziell in den vergangenen Wochen aber im Gegensatz zu van der Sloot keine Rolle mehr unter Trainer Karel Geraerts spielte, dessen Verbleib noch nicht in trockenen Tüchern ist. Der junge Rechtsverteidiger, der sich S04 nach einer Ausbildung bei Feyenoord und Ajax angeschlossen hatte, war in den letzten sechs Partien hingegen stets zum Einsatz gekommen und absolvierte das Heimspiel gegen Hansa Rostock über die volle Distanz. Eine Zukunft hat allerdings auch er nicht.

Auch Langer vor dem Abschied

Noch nicht endgültig, aber angedacht ist zudem die Trennung von Michael Langer. Der inzwischen 39-jährige Schlussmann absolvierte acht Pflichtspiele für die Knappen und wir diese nach sieben Jahren im Verein wohl verlassen. “Zum jetzigen Zeitpunkt” werde der Kontrakt des Österreichers laut Klubmitteilung ebenfalls nicht verlängert.

Warme Worte gab es für das sicher scheidende Quartett und Langer von Marc Wilmots. “Wir möchten uns bei jedem Einzelnen für seine Zeit auf und seinen Einsatz für Schalke bedanken”, wird der Sportdirektor zitiert, der allen Akteuren “für die sportliche und private Zukunft” alles Gute wünschte.

Nun tagt der Familienrat im Hause Geraerts

Vor dem Saisonfinale in Fürth am Sonntag hat Karel Geraerts Gespräche im Kreise der Familie angekündigt, in denen es um die Fortführung der Zusammenarbeit mit Schalke 04 gehen soll.

Erste Gespräche mit S04 verliefen positiv, nun tag im Hause Geraerts der Familienrat

Erste Gespräche mit S04 verliefen positiv, nun tag im Hause Geraerts der Familienrat

IMAGO/Pakusch

Auch wenn beide Seiten stets betonen, weiter zusammenarbeiten zu wollen, schwingt immer noch der Eindruck mit, dass sich die Wege von Schalke 04 und Trainer Karel Geraerts in diesem Sommer trennen könnten. Zwar ist der Vertrag des Belgiers auch für die neue Saison gültig, doch ein ganz klares Bekenntnis zu Königsblau hat Geraerts bisher nicht abgegeben.

Geraerts hat natürlich Ambitionen – er will mit Schalke 04 in der neuen Saison um den Aufstieg mitspielen. Dafür braucht er einen konkurrenzfähigen Kader. Den es nun aber noch zu bauen gilt, das Ganze mit sehr geringen finanziellen Mitteln. Bekommt die Führung um den neuen “Direktor Kaderplaner” Ben Manga das hin?

Gespräche mit der Chefetage “waren sehr gut”

Mit der Chefetage hat sich Geraerts bereits zusammengesetzt. Die Gespräche mit dem Vorstandsvorsitzenden Matthias Tillmann sowie Sportdirektor Marc Wilmots und Manga “waren sehr gut”, verriet Geraerts am Freitag. “Wir haben die Saison analysiert und auch über die Zukunft gesprochen.”

Die Zeichen stehen auf Fortführung der Zusammenarbeit. Allerdings: Die Familie, von der Geraerts wegen seiner ersten Auslandsstation seit Amtsantritt im Oktober häufiger getrennt war als ihm lieb ist, hat noch ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. “Ich bin nächste Woche in Belgien und werde auch Gespräche mit meinem Berater und meiner Familie führen”, kündigte Geraerts an. Er betonte: “Das ist aber nichts Ungewöhnliches, das mache ich nach jeder Saison so.”

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Dazwischen liegt das Saisonfinale am Sonntag. Der FC Schalke 04 stand in dieser Spielzeit in der Rangliste nie besser da als im Moment. Platz 10, wie zuvor nur einmal nach dem 2. Spieltag, ist das Höchste der Gefühle – und bleibt es. Die Königsblauen haben keinerlei Chance mehr auf einen einstelligen Tabellenrang, ihr Gegner am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker), die SpVgg Greuther Fürth, ist als Neunter vier Punkte entfernt. Ihren Platz am Ende der Top 10 wollen die Schalker aber unbedingt verteidigen.

Zwar spielt es für die Verteilung des TV-Gelds keine Rolle, ob Schalke am Ende Zehnter oder Elfter wird, doch sportlich betrachtet will sich die Mannschaft ehrenwert aus dieser völlig verkorksten Saison verabschieden. Ein Punktgewinn in Fürth würde die Fortführung des Positivtrends bedeuten, der am 1. März mit dem 3:1 gegen den FC St. Pauli begann. Seitdem haben die Schalker nur noch das Spiel bei Hertha BSC verloren (2:5).

Sommer-Trainingscamp erneut in Österreich – Younes kann sich Hoffnung machen

Derweil gab der FC Schalke 04 bekannt, dass er sein Trainingscamp in der Sonmerpause wieder in Österreich aufschlagen wird, und zwar vom 8. bis 14. Juli. Seit 2016 ist es bereits das achte Mal, dass die Königsblauen Mittersill im Nationalpark Hohe Tauern ansteuern. Geplant sind dort zwei Testspiele, Gegner und Ort sind noch offen. Trainingsauftakt im Pott wird vermutlich zuvor am 24. Juni sein.

Mit dabei sein soll dann auch Amin Younes. Er trainiert seit dieser Woche mit den Profis, Geaerts hat dem Offensivspieler bereits einen Vertrag in Aussicht gestellt.

Toni Lieto

Geraerts macht Younes Hoffnung auf einen Vertrag

Vor dem Saisonfinale am Sonntag in Fürth mischt bei Schalke 04 ein namhafter Trainingsgast mit: Ex-Nationalspieler Amin Younes steht dieser Tage mit dem Profiteam auf dem Übungsplatz, Trainer Karel Geraerts hat dem 30-Jährigen nun öffentlich Hoffnung auf einen Vertrag gemacht.

Trainingsgast auf Schalke: Amin Younes

Trainingsgast auf Schalke: Amin Younes

IMAGO/RHR-Foto

Die mehreren Hundert Zuschauer beim Training des FC Schalke 04 staunten Mitte dieser Woche nicht schlecht, als sie einen Spieler auf dem Feld erblickten, dessen Gesicht sie zwar kennen, aber nicht im Kreis des Profikaders erwartet hätten. Amin Younes mischt dieser Tage bei den Übungseinheiten des Zweitligisten mit.

Bei Borussia Mönchengladbach hatte Younes 2012 den Sprung zum Bundesligaspieler gemeistert, als Angestellter von Ajax Amsterdam (2015 bis 2018) wurde er schließlich deutscher Nationalspieler (8 Einsätze, 2 Tore, Confed-Cup-Sieger 2018). Über Italien (SSC Neapel) führte ihn im Herbst 2020 der Weg zu Eintracht Frankfurt, gelockt hatte ihn damals maßgeblich ein gewisser Ben Manga – neuerdings Schalkes Chef-Kaderplaner an der Seite von Sportdirektor Marc Wilmots.

Seit Juli 2023 vereinslos

In den vergangenen zwei Jahren spielte Younes beim saudi-arabischen Erstligisten Al-Ettifaq sowie leihweise beim FC Utrecht, seit der Auflösung des Vertrags bei Al-Ettifaq ist der gebürtige Düsseldorfer vereinslos. Das könnte sich bald ändern, Schalkes Trainer Karel Geraerts hat Younes bereits öffentlich Hoffnung auf eine Anstellung beim Zweitligisten gemacht.

“Es ist nicht ausgeschlossen, dass er einen Vertrag bekommt”, sagte Geraerts Mitte dieser Woche nach einer der Trainingseinheiten, in denen sich Younes bei den Profis präsentieren durfte. In den vergangenen Wochen hatte er sich bereits bei der U23 der Königsblauen fitgehalten, seine guten Trainingsauftritte dort weckten bei Geraerts die Neugier.

Younes überzeugt mit Kommunikation

Auch im Profiteam hinterließ Younes nun Eindruck. “Es hat mir gefallen, was ich gesehen habe”, sagt Geraerts. Besonders interessiert war er an Younes‘ kommunikativem Verhalten innerhalb der Gruppe. Der Coach fand dieses “top”.

Für den finanziell angeschlagenen Verein wäre eine Verpflichtung des Offensivspielers wirtschaftlich je nach Vertragsgestaltung (etwa ein stark leistungsbezogenes Arbeitsverhältnis) kein großes Risiko. Genau darauf ist der Klub bei der Zusammenstellung seines künftigen Kaders aus. Ben Manga muss einen krassen Spagat hinbekommen. Es gilt, ein Kollektiv zu formen, das kostengünstig ist, aber sportlich das Potenzial fürs Aufstiegsrennen besitzt. Potenzial, das Younes mit Blick auf seine Fähigkeiten unbestritten mitbringen würde.

Toni Lieto

Viele offene Personal-Fragen für Manga und Co.

Terodde, Latza und Asamoah wurden am letzten Heimspieltag auf Schalke verabschiedet. Etliche weitere Trennungen deuten sich zwar an, definitive Entscheidungen werden nun aber erst die anvisierten Gespräche ergeben, an denen der neue Kaderplaner Manga maßgeblich beteiligt sein wird.

Auf den neuen Kaderplaner Ben Manga wartet auf Schalke viel Arbeit.

Auf den neuen Kaderplaner Ben Manga wartet auf Schalke viel Arbeit.

IMAGO/Team 2

Nach der offiziell verkündeten Verpflichtung von Ben Manga, der einen Dreijahresvertrag als “Direktor für Kaderplanung, Scouting und Knappenschmiede” erhalten hat, treibt Schalke 04 nun die Planungen für die neue Saison intensiv voran. Erst wenige Personalfragen sind geklärt. Mit einer Reihe von Spielern beginnen in den nächsten Tage Gespräche oder werden intensiviert.

Spieler wie Kapitän Simon Terodde und Danny Latza werden bei der angestrebten Rückkehr in die 1. Liga definitiv keine Rolle mehr spielen – Terodde beendet nach dem Saisonfinale am Sonntag in Fürth (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) seine Karriere, während mit Latza Schalkes Aufstiegskapitän 2021/22 keinen neuen Vertrag erhält. Der 34-Jährige will nun in Ruhe über weitere Karriereschritte nachdenken.

Neben dem Duo wurde Gerald Asamoah, Leiter der Lizenzspielerabteilung, vor dem Anpfiff gegen Rostock (2:1) verabschiedet – weitere offizielle Verabschiedungszeremonien gab es nicht. Bei einigen Profis deutet sich eine Trennung an, klare Entscheidungen sind allerdings noch nicht gefallen.

Etliche Verträge laufen am Saisonende aus

Nach der Saison auslaufende Verträge besitzen Spieler wie Thomas Ouwejan, Cedric Brunner, Blendi Idrizi und Michael Langer. Bei den ausgeliehenen Offensivspielern Darko Churlinov (FC Burnley) und Yusuf Kabadayi (FC Bayern II) kann Schalke Optionen ziehen, die allerdings kostspielig wären. Für Kabadayi würde eine Million Euro fällig werden, für Churlinov sogar mehr als das Doppelte.

Gespräche über vorzeitige Vertragsverlängerungen respektive einen Abschied, der in diesem Sommer Ablöse bringen würde, müssten insbesondere geführt werden mit Stammtorwart Marius Müller, dem verlässlichen Innenverteidiger Tomas Kalas und Top-Torjäger Kenan Karaman.

Was wird aus Karaman?

Nach dem 2:1 gegen Rostock, zu dem Karaman das 1:0 per Kopf beisteuerte, sagte der türkische Nationalspieler, er wolle sich nach dem Saisonfinale “mit meinem Manager zusammensetzen”. Karaman steht einer vorzeitigen Vertragsverlängerung offen gegenüber – wenn der Klub ihn als Säule in dem Kader betrachtet, mit dem 2025 die Erstliga-Rückkehr gelingen soll.

Allerdings ist auch ein Abschied in diesem Sommer nicht ausgeschlossen. Als Ziel komme nicht zuletzt das Ausland in Frage, sagt Karaman: “Es kann eine Mannschaft in der Türkei sein oder in einem anderen Land.” Der mit aktuell 13 Treffern beste Schalker Torschütze der Saison sagt: “Ich bin offen für alles.”

Toni Lieto

Terodde: “Diesen Bums schaffe ich nicht noch ein Jahr”

Der Entschluss, seine Karriere nach dieser Saison zu beenden, sei “schon etwas länger” gereift, sagte Simon Terodde nach dem letzten Schalker Saison-Heimspiel. Der beste Torjäger der Zweitliga-Historie sprach ausführlich über seinen emotionalen Schritt.

Emotionaler Moment vor den Schalker Fans: Simon Terodde.

Emotionaler Moment vor den Schalker Fans: Simon Terodde.

IMAGO/Team 2

Vor dem finalen Heimspiel des FC Schalke 04 gegen Hansa Rostock (2:1) am Samstag wurde Simon Terodde offiziell vom Verein verabschiedet, nach dem 2:1 gegen Rostock ließen die Fans den besten Zweitliga-Torjäger der Geschichte (177 Tore in 311 Spielen) hochleben. “Ich hatte großen Respekt vor diesem Tag”, sagte der 36-Jährige, “insbesondere mit Blick auf die Verabschiedung vor dem Anpfiff.”

Für den erfahrenen Terodde war es ein “sehr emotionaler” Tag, “gerade auch wegen des Videos”, das Schalke 04 dem Publikumsliebling auf dem großen Würfel unterhalb der Arena-Dachkonstruktion widmete. “Ich habe schon gemerkt, vor allem in der Kabine, dass mein Fokus aufgrund der ganzen Emotionalität ein bisschen verlorenging”, sagte Terodde, der kurz vor seiner von Ovationen begleiteten Auswechslung (88.) eine gute Einschussmöglichkeit hatte, aber an Rostocks Keeper Markus Kolke scheiterte.

“Klar hätte ich das Tor gerne gemacht”, sagte Terodde, um lachend anzufügen: “In einer Stunde interessiert mich das aber nicht mehr.” Für ihn sei wichtig gewesen, “dass wir dieses Spiel gewinnen. Der Sieg war noch einmal wichtig, um der Verantwortung gerecht zu werden, auch den anderen Vereinen im Abstiegskampf gegenüber.”

Der richtige Zeitpunkt

Zwei Tage vor dem Spiel hatte Terodde sein Karriereende nach dieser Saison verkündet. Der Entschluss, diesen emotionalen Cut zu vollziehen, sei “schon etwas länger” gereift. “Ich bin jetzt 36 Jahre alt, 90 Minuten bei 25 Grad wie jetzt gegen Rostock spüre ich schon deutlich mehr als früher. Es ist wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu finden.” Der Stürmer sei “stolz darauf, dass ich fit und vor allem gesund aufhören kann, ohne Knie- oder Sprunggelenksprobleme”. Er spüre es aber deutlich: “Diesen ganzen Bums schaffe ich nicht noch ein Jahr.”

Mir war nur noch wichtig, diesen verflixten Klassenerhalt zu schaffen.

Simon Terodde

Damit spielte der Kapitän auch auf die mentale Belastung an. “Wir hatten auch noch im Verlauf der Rückrunde viele Negativerlebnisse, gerade die Auswärtsspiele waren zum Teil miserabel. Der Druck im Abstiegskampf wurde für uns immer größer.” Terodde ordnete dem Ligaverbleib alles unter. “Mir war nur noch wichtig, diesen verflixten Klassenerhalt zu schaffen.”

Die Mannschaft von Trainer Karel Geraerts habe sich “mit zugegebenermaßen einfachem, aber erfolgreichem Fußball stabilisiert. Der Saisonendspurt verläuft mit nur einer Niederlage aus den letzten zehn Spielen mittlerweile versöhnlich.”

Terodde bleibt dem Fußball verbunden

Der dreifache Familienvater, der die Sommerferien intensiv mit seinen schulpflichtigen Kindern verbringen will, werde “dem Fußball definitiv verbunden bleiben”, kündigte er bereits an. Eine Zusammenarbeit mit Schalke 04 auf anderer Ebene ist nicht ausgeschlossen.

Toni Lieto

Kehrt Schalke künftig zur Dreierkette zurück?

Karel Geraerts will mit Schalke 04 in der neuen Saison die Bundesliga-Rückkehr angehen. Dafür könnte er intern darauf drängen, den Kader so umzubauen, dass dieser zu dem von ihm favorisierten Spielsystem mit Dreierabwehrkette passt.

Nächste Saison wieder mit Dreierkette? S04-Coach Karel Geraerts würde sein bevorzugtes System gerne auch auf Schalke umsetzen.

Nächste Saison wieder mit Dreierkette? S04-Coach Karel Geraerts würde sein bevorzugtes System gerne auch auf Schalke umsetzen.

IMAGO/RHR-Foto

Mehrere Hundert Fans kamen am Donnerstag zur ersten öffentlichen Schalker Trainingseinheit nach dem durch ein 4:0 gegen den VfL Osnabrück eingetüteten Ligaverbleib. Die Gespräche am Rand drehten sich allerdings weniger um das Geisterspiel am Millerntor. Es geht vielmehr um Zukunftsfragen.

Tillmann zum Klassenerhalt: “Eine Erleichterung”

Auch und vor allem hinter den Kulissen. “Wir haben das Minimalziel erreicht”, sagt Matthias Tillmann, um in seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender zu ergänzen: “Nachdem wir uns in den vergangenen Wochen stabilisieren konnten, haben wir den Klassenerhalt zwei Wochen vor Schluss fix gemacht.” Er nannte es “eine Erleichterung”, die man aber nur als Momentaufnahme betrachten will.

Es geht darum zu analysieren, “wie Schalke überhaupt erst in diese Lage kommen konnte”, wie es Trainer Karel Geraerts formuliert, vor allem aber muss nun die Strategie manifestiert werden, wie Schalke 04 in der neuen Saison die Rückkehr in die Bundesliga gelingen kann. Dazu sind nun jede Menge Gespräche zwischen Klubführung und Trainerteam notwendig.

Darin wird es zum Beispiel um die Systemfrage gehen. Schalke 04 hat sich im kräfteraubenden Abstiegskampf zwar auf Basis der Viererabwehrkette stabilisiert, grundsätzlich ist Geraerts aber ein Trainer, der das 3-5-2 favorisiert. Dieses hatte er nach seiner Verpflichtung über Wochen versucht durchzudrücken, ehe er – dem zur Verfügung stehenden Kader entsprechend – auf Viererkette umstellte.

Saison-Endspurt wohl mit Viererkette

Geraerts könnte nun darauf drängen, den Kader für die Mission Wiederaufstieg dementsprechend umzubauen. Hier gilt es dann, gemeinsam mit Sportdirektor Marc Wilmots und dem künftigen Kaderplaner Ben Manga die passenden Spielerprofile auszuarbeiten – verbunden mit der Frage, wer aus dem aktuellen Ensemble überhaupt bleiben soll respektive will.

Die beiden restlichen Spiele gegen Hansa Rostock am Samstag (13 Uhr, LIVE! bei kicker), wenn unter anderem Stürmer Simon Terodde offiziell verabschiedet wird, und kommende Woche Sonntag in Fürth wird er aber wohl erst einmal noch mit der Viererkette bestreiten. Mit dieser fühlt sich die Mannschaft wohl.

In den vergangenen sechs Partien hat die ehemalige Schießbude der Liga nur drei Tore kassiert – gegen Hannover, Elversberg und Düsseldorf (jeweils 1:1). Gegen Karlsruhe (0:0), Nürnberg (2:0) und Osnabrück (4:0) stand die Null.

Toni Lieto

Mit Terodde verlässt eine prägende Figur die Bühne

Simon Terodde hat über viele Jahre die 2. Liga geprägt, er verabschiedet sich nun als prägende Figur des FC Schalke 04. Ein Kommentar von kicker-Reporter Toni Lieto.

Hängt die Fußballschuhe an den Nagel: Simon Terodde.

Hängt die Fußballschuhe an den Nagel: Simon Terodde.

Als Schalke 04 vor ziemlich genau einem Jahr nach einer famosen Rückrunden-Aufholjagd das Wunder vom Erstliga-Klassenerhalt nur knapp verpasste und die Mannschaft am finalen Spieltag durch ein 2:4 in Leipzig zurück in die 2. Liga musste, reifte in Simon Terodde der Entschluss: Das kann es noch nicht gewesen sein!

Viele auf Schalke beknieten den Routinier seinerzeit, er solle doch einen Rückzieher vollziehen und sein wenige Wochen zuvor verkündetes Aus bei Schalke 04 revidieren (keine Verlängerung des auslaufenden Vertrags). Terodde ging in sich und ließ sich nicht lange bitten: Verein und Spieler einigten sich auf ein neues Arbeitspapier. Auf drei Jahre wurde es angelegt, allerdings mit dem maßgebenden Inhalt, nach jeder Saison neu über die Sinnhaftigkeit einer Fortführung beraten zu können.

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Es geht nicht irgendein Profi

Diese Vereinbarung bildete die Grundlage für Teroddes am Donnerstag verkündete Entscheidung, seine Karriere nach dieser Saison zu beenden. Mit ihm verlässt in wenigen Tagen nicht irgendein Profi die Fußballbühne. Seine offizielle Verabschiedung im Rahmen des finalen Heimspiels gegen Hansa Rostock am Samstag wird ein Gänsehaut-Moment.

Als Terodde sich vor einem Jahr umentschied, war er fest entschlossen gewesen, die Königsblauen erneut ins Oberhaus zu ballern – wie er es schon 2021/22 mit sagenhaften 30 Treffern als Torschützenkönig getan hatte. Das hat diesmal nicht annähernd so gut funktioniert, der Stürmer kommt aktuell lediglich auf fünf Saisontore.

Ein kluger Schritt

Es gibt Profis, die in so einer Situation kein Ende finden. Terodde musste abwägen, ob er nun den Schritt vollzieht, vor dem er nach eigener Aussage schon immer Angst hatte, oder ob er versucht sich durchzuhecheln – in der Hoffnung auf ein Happy End 2025. Der dreifache Familienvater hat sich nach reiflicher, von Emotionen begleiteter Überlegung dazu durchgerungen, kein weiteres Jahr dranzuhängen. Das ist klug.

Schalke 04 ist gut beraten, den Sympathieträger weiter im Klub einzubinden, in welcher Form auch immer. Man wird den Kapitän als Kopf und Kabinenversteher vermissen, doch für Terodde persönlich ist der Abschied der richtige Zeitpunkt. Der erfahrene Angreifer, der zuvor auch in anderen Traditionsvereinen wie dem Hamburger SV, VfL Bochum, VfB Stuttgart oder 1. FC Köln Duftmarken setzen konnte, hat sich ein Denkmal gebaut, das ihm seinen Platz bei Königsblau garantiert.

Den Stachel, der in ihm sitzt, wäre er auch bei einer Fortführung seiner Karriere nicht losgeworden. Der Spieler, dessen Marke in der 2. Liga mit aktuell 177 Treffern in 310 Partien möglicherweise für alle Zeiten unerreicht bleiben wird, konnte seine Tauglichkeit als Torjäger nie auch in der 1. Liga auf ähnlich formidable Art nachweisen (15 Tore in 90 Spielen). Die letzte Chance dazu bot sich ihm mit Schalke 2022/23. In der Saison also, an deren Ende er einen Rückzieher vom Rückzieher machte – und viele Menschen damit glücklich.

Zweitliga-Rekordtorschütze Terodde beendet Karriere im Sommer

Simon Terodde wird seine Karriere im Sommer beenden, das gab Schalke 04 am Donnerstag bekannt. Der 36-Jährige hat vor allem in der 2. Liga für Furore gesorgt.

Seine Karriere neigt sich dem Ende entgegen: Simon Terodde.

Seine Karriere neigt sich dem Ende entgegen: Simon Terodde.

picture alliance / Eibner-Pressefoto

“Rekordtorschütze der 2. Bundesliga, Aufstiegsheld, ein echtes Vorbild – unser Captain hängt die Schuhe an den Nagel”, schrieb Schalke via X. “Simon Terodde hat der Mannschaft soeben mitgeteilt, dass er nach der Saison seine Karriere beenden wird.”

Teroddes Vertrag ist zweigeteilt, die Gesamtlaufzeit des im Juni 2023 ausgehandelten Vertrags betrug drei Jahre. “Nach dem Ablauf einer jeden Saison wird die sportliche Leitung entscheiden, ob Terodde weiter für die Lizenzmannschaft aufläuft oder den Verein in anderer Funktion unterstützt”, hieß es damals in einer Vereinsmitteilung. Zudem ließ S04 verlauten, dass er ein Trainee-Programm absolvieren und “die volle Unterstützung bei dem Erwerb von Trainerlizenzen” bekommen würde.

Terodde ist in seiner Karriere viel herumgekommen. Vor seinem Engagement bei Schalke lief er im Profifußball für den MSV Duisburg, Fortuna Düsseldorf, den 1. FC Köln, Union Berlin, den VfL Bochum, den VfB Stuttgart und den Hamburger SV auf. In 90 Bundesligaspielen gelangen ihm 15 Tore, in der 2. Liga traf hingegen keiner häufiger als Terodde. Seine bisher 177 Tore in 310 Spielen sind Rekord im deutschen Unterhaus.

Weitere Informationen folgen in Kürze …