Geraerts über Drexlers Suspendierung: “Um Autorität zu zeigen, brauche ich das nicht”

Schalkes Trainer zieht seine “letzte Option” 11.04.2024

Geraerts über Drexlers Suspendierung: “Um Autorität zu zeigen, brauche ich das nicht”

0:52Schalke-Trainer Karel Geraerts erklärt, dass die Suspendierung eines Spielers die letzte Option für ihn als Trainer sei und dass er dies nicht nötig hat, um seine Autorität zu unterstreichen.

Geraerts über Drexlers Suspendierung: “Um Autorität zu zeigen, brauche ich das nicht”

Schalkes Trainer zieht seine “letzte Option” 11.04.2024

Geraerts über Drexlers Suspendierung: “Um Autorität zu zeigen, brauche ich das nicht”

0:52Schalke-Trainer Karel Geraerts erklärt, dass die Suspendierung eines Spielers die letzte Option für ihn als Trainer sei und dass er dies nicht nötig hat, um seine Autorität zu unterstreichen.

Geraerts: “Ich schütze damit die Gruppe”

Die Suspendierung Dominick Drexlers wühlt Schalke auf, die Meinungen über die Entscheidung des Trainers und dessen Beweggründe gehen auseinander. Am Donnerstag hat Geraerts seine Maßnahme mit Nachdruck verteidigt.

Schalkes Coach Karel Geraerts verteidigt seine Entscheidung.

Schalkes Coach Karel Geraerts verteidigt seine Entscheidung.

IMAGO/Steinbrenner

Schalke 04 will, Schalke 04 muss sich eigentlich in vollem Umfang auf den Abstiegskampf in der 2. Liga konzentrieren, doch hausgemachte zwischenmenschliche Unstimmigkeiten bringen aktuell sehr viel Unruhe in den Verein im Allgemeinen und in die Mannschaft im Besonderen. Die zu Wochenbeginn verkündete Suspendierung Dominick Drexlers ist aktuell eines der Hauptgesprächsthemen. Auf der obligatorischen Pressekonferenz vor dem Heimspiel am Samstag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen den 1. FC Nürnberg hat Trainer Karel Geraerts seine Entscheidung noch einmal verteidigt.

Für ihn sei die Suspendierung eine “logische Entscheidung” gewesen, betonte Geraerts. Vor einigen Wochen hätten sich die Schalker eingeschworen – man wolle die Herausforderungen des Abstiegskampfes als “eine geschlossene Gruppe” meistern. Drexler, meint der Trainer, habe sich aber “über die Mannschaft gestellt”.

Doch: womit genau? Der Mittelfeldspieler hatte nach dem 1:1 am Sonntag in Hannover in der Kabine frustriert einen Shake an die Wand gepfeffert, der Behälter platzte, der Inhalt besudelte Wände und Kleidung. Geraerts betonte am Mittwoch, die Suspendierung sei nun jedoch “nicht wegen eines Shakes” erfolgt. Der Trainer fügte an: “Ich habe meine Gründe.” Diese, stellte er mehrfach klar, sollen “intern” bleiben.

Interessant ist die Frage nach weiteren Gründen deshalb, weil es Menschen auf Schalke gibt, die sagen, dass Drexler dem Trainer keine Gründe geliefert hätte, die eine Suspendierung rechtfertigen würden. Drexlers Trainingsleistungen, die Geraerts auch öffentlich schon beanstandet hat, sollen Geraerts missfallen. Zudem soll Drexler nach der 3:5-Niederlage in Düsseldorf mit seiner kritischen Haltung in Bezug auf den Trainer nicht hinterm Berg gehalten haben.

“Ich selbst bin nicht relevant”

Ob sich Drexler gegenüber der Mannschaft oder hauptsächlich gegenüber Geraerts nach Auffassung des Trainers nicht adäquat verhält, wollte der Belgier, der am Donnerstag auf der Pressekonferenz ruhig und klar auftrat, nicht näher erläutern. Er sagte mit Blick auf die Suspendierung: “Ich selbst bin nicht relevant. Ich schütze damit die Gruppe.” Als Maßnahme, um seine Autorität zu demonstrieren, sieht Geraerts die Suspendierung nicht: “So etwas brauche ich nicht, um Autorität zu zeigen.”

Auch Baumgartl und Ouwejan traf es bereits

Ohnehin sei eine Suspendierung für ihn eigentlich immer “die letzte Option”. Von der er allerdings auf Schalke nicht nur im Fall Drexler schon Gebrauch gemacht hat. Auch Timo Baumgartl und Thomas Ouwejan traf es bereits.

Fakt ist: Zwischen Drexler, dessen vorzeitige Vertragsverlängerung (bis 2025) im November verkündet worden war, und Geraerts passt es menschlich nicht, der Spieler zog nun bis auf Weiteres den Kürzeren. Geraerts will sich zwar offenlassen, ob er Drexler im Saisonendspurt noch einmal zu den Profis holt, die Tendenz geht allerdings klar in die Richtung, dass der erfahrene Mittelfeldspieler bis zum letzten Spieltag bei der U 23 bleibt. Von bereits erfolgten Versuchen seitens der Mannschaft, Geraerts von einer Mithilfe Drexlers im Abstiegskampf zu überzeugen, zeigt sich der Trainer unbeeindruckt.

Toni Lieto

“Hat sich über die Mannschaft gestellt”: S04 degradiert auch Drexler

Nach Timo Baumgartl ist auch Dominick Drexler nicht mehr Teil der Profimannschaft von Schalke 04. Das teilte ihm Trainer Karel Geraerts in einem Gespräch am Dienstag mit.

Erst Bankdrücker, nun bei der U 23: Dominick Drexler.

Erst Bankdrücker, nun bei der U 23: Dominick Drexler.

IMAGO/RHR-Foto

Nach kicker-Informationen war Geraerts nicht der Meinung, dass Drexler bereit war, sich unterzuordnen und uneingeschränkt mitzuziehen. Genau das fordert der Coach aber im Abstiegskampf, in dem sich S04 seit Wochen befindet.

Das geht auch aus der offiziellen Mitteilung hervor, die Schalke am Dienstagmittag veröffentlichte. “Als Team müssen wir in den verbleibenden Spielen eng für den Klassenerhalt zusammenstehen. Diesem Ziel muss sich jeder Einzelne unterordnen, das haben wir der Mannschaft unmissverständlich klargemacht”, ließ sich Geraerts darin zitieren. “Dominick hat sich zuletzt über die Mannschaft gestellt. Ich habe deshalb die Entscheidung getroffen, dass Dominick bis auf Weiteres Teil der U 23 ist.” Am Dienstag fehlte Drexler bereits im Training des Tabellen-13.

Mit frischem Vertrag auf Bank und Tribüne

Drexler wechselte im Sommer 2021 vom 1. FC Köln nach Gelsenkirchen, im vergangenen November hatte er seinen Vertrag bis 2025 verlängert. In den Planungen von Geraerts, der bei Schalke kurz zuvor übernommen hatte, spielte der 33-Jährige allerdings nie eine große Rolle, teilweise musste er die Spiele von der Tribüne aus verfolgen. “Er gibt mir im Moment nicht, was ich brauche”, sagte Geraerts erst Mitte Februar. Offenbar ist der Coach vor allem mit dessen Trainingsleistungen unzufrieden.

In der Rückrunde durfte die Offensivkraft lediglich für eine knappe halbe Stunde beim 2:5 in Berlin ran. Insgesamt kommt er in der laufenden Spielzeit auf elf Einsätze (ein Tor).

Auch Baumgartl bei der U 23

Ende März hatte Schalke bereits Timo Baumgartl zur U 23 geschickt. Geraerts sagte, er wäre mit der Leistung des Abwehrspielers “nicht zufrieden” gewesen. “In den vergangenen Wochen habe ich in den Trainingseinheiten nicht den Eindruck gewonnen, dass er uns in den verbleibenden, wichtigen Pflichtspielen weiterhelfen wird.” Der 28-Jährige meldete sich daraufhin via Instagram zu Wort und schilderte seine Sicht der Dinge.

Schalke degradiert nach Baumgartl auch Drexler

Nach Timo Baumgartl ist auch Dominick Drexler nicht mehr Teil der Profimannschaft von Schalke 04.

Erst Bankdrücker, nun bei der U 23: Dominick Drexler.

Erst Bankdrücker, nun bei der U 23: Dominick Drexler.

IMAGO/RHR-Foto

Nach kicker-Informationen war Karel Geraerts nicht der Meinung, dass Drexler bereit war, sich unterzuordnen und uneingeschränkt mitzuziehen. Genau das fordert der Coach aber im Abstiegskampf, in dem sich S04 seit Wochen befindet. Am Dienstag fehlte Drexler bereits im Training des Tabellen-13.

Drexler wechselte im Sommer 2021 vom 1. FC Köln nach Gelsenkirchen, im vergangenen November hatte er seinen Vertrag bis 2025 verlängert. In den Planungen von Geraerts, der bei Schalke kurz zuvor übernommen hatte, spielte der 33-Jährige allerdings nie eine große Rolle. “Er gibt mir im Moment nicht, was ich brauche”, sagte Geraerts erst Mitte Februar. Offenbar ist der Coach vor allem mit dessen Trainingsleistungen unzufrieden.

In der Rückrunde durfte die Offensivkraft lediglich für eine knappe halbe Stunde beim 2:5 in Berlin ran. Insgesamt kommt er in der laufenden Spielzeit auf elf Einsätze (ein Tor).

Auch Baumgartl bei der U 23

Ende März hatte Schalke bereits Timo Baumgartl zur U 23 geschickt. Geraerts sagte, er wäre mit der Leistung des Abwehrspielers “nicht zufrieden” gewesen. “In den vergangenen Wochen habe ich in den Trainingseinheiten nicht den Eindruck gewonnen, dass er uns in den verbleibenden, wichtigen Pflichtspielen weiterhelfen wird.” Der 28-Jährige meldete sich daraufhin via Instagram zu Wort und schilderte seine Sicht der Dinge.