Nach Suspendierung: Schalke-Profi Baumgartl wehrt sich

Die nach wie vor unruhige Schalke-Saison hatte zuletzt einen neuen Negativpunkt erreicht: Profi Timo Baumgartl war in die Regionalliga-Mannschaft verfrachtet worden. Nun bezog der 28-Jährige Stellung und wehrte sich.

Ist aktuell kein Teil der Schalke-Profis mehr: der ins Regionalliga-Team abgeschobene Timo Baumgartl.

Ist aktuell kein Teil der Schalke-Profis mehr: der ins Regionalliga-Team abgeschobene Timo Baumgartl.

IMAGO/RHR-Foto

Am vergangenen Freitag hatte Schalke-Trainer Karel Geraerts knallhart durchgegriffen und den letztmals beim 0:3 in Magdeburg eingesetzten Timo Baumgartl von den Profis und gen Regionalliga-Team der Gelsenkirchener verbannt.

Seine Begründung: “Ich habe die Entscheidung getroffen, dass Timo künftig Teil der U 23 ist, da ich mit seiner Leistung nicht zufrieden bin. In den vergangenen Wochen habe ich in den Trainingseinheiten nicht den Eindruck gewonnen, dass er uns in den verbleibenden, wichtigen Pflichtspielen weiterhelfen wird.”

“Ungerechtfertigte Anschuldigungen und Vorwürfe”

Der bereits Ende September nach forschen TV-Aussagen im Zuge des 1:3 beim FC St. Pauli in die U 23 strafversetzt wordene Abwehrmann, der 2023 von der PSV Eindhoven vom Bundesliga-Absteiger geholt worden war, setzte sich nun verbal zur Wehr.

Baumgartl könne schlichtweg “ungerechtfertigte Anschuldigungen und Vorwürfe hinsichtlich meiner Professionalität, Motivation und Teamfähigkeit” nicht tolerieren, schrieb der 28-Jährige am frühen Dienstagabend bei Instagram. “In den vergangenen Wochen und Monaten habe ich mich stets professionell und mannschaftsdienlich verhalten und zu keinem Zeitpunkt meine persönlichen Interessen über die des Vereins gestellt.”

Die Versetzung ins Regionalliga-Team werde Baumgartl – seines Zeichens ehemaliger Kapitän der deutschen U-21-Nationalmannschaft und 119-maliger Bundesliga-Spieler des VfB Stuttgart und von Union Berlin – aber akzeptieren.

Der zu Saisonbeginn als Stammspieler und defensiver Hoffnungsträger fungierende Baumgartl schrieb in seinem Instagram-Statement außerdem mit Blickrichtung auf die weiterhin arg prekäre Tabellensituation (momentan nur zwei Zähler Vorsprung auf den Relegationsrang): “Wir schaffen den Klassenerhalt. Daran glaube ich fest!”

“Nicht mit seiner Leistung zufrieden”: Baumgartl zur U 23 degradiert

Timo Baumgartl ist ab sofort kein Bestandteil des Profikaders von Schalke 04 mehr. Trainer Karel Geraerts versetzte den Innenverteidiger in die U 23.

Spielt bei Schalke derzeit keine Rolle: Timo Baumgartl.

Spielt bei Schalke derzeit keine Rolle: Timo Baumgartl.

IMAGO/RHR-Foto

Trainer Karel Geraerts greift bei Schalke 04 durch. Der Belgier hat Innenverteidiger Timo Baumgartl in die U 23 versetzt, der 28-Jährige ist nicht mehr Teil des Profikaders und scheint auch unter dem derzeitigen Coach keine Zukunft zu haben. “Ich habe die Entscheidung getroffen, dass Timo künftig Teil der U 23 ist, da ich mit seiner Leistung nicht zufrieden bin”, erklärte Geraerts: “In den vergangenen Wochen habe ich in den Trainingseinheiten nicht den Eindruck gewonnen, dass er uns in den verbleibenden, wichtigen Pflichtspielen weiterhelfen wird.”

Es ist nicht die erste Degradierung Baumgartls in der laufenden Saison. Für Aussagen in einem TV-Interview nach der 1:3-Niederlage beim FC St. Pauli Ende September war er in die U 23 strafversetzt worden und musste zudem eine Geldstrafe in öffentlich nicht genannter Höhe zahlen. Rund eine Woche später und nach einer 1:3-Niederlage beim SC Paderborn kehrte der frühere Stuttgarter zurück in der Kader.

Auch sportlich läuft sein erstes Jahr bei Schalke mehr als durchwachsen. Zu Beginn der Saison war Baumgartl unter Trainer Thomas Reis Stammspieler und stand in acht der ersten zehn Spiele in der Startelf. Nach einem schwachen Auftritt in der ersten Partie unter Geraerts beim Karlsruher SC (0:3, kicker-Note 6) kam er unter dem neuen Coach aber nur noch auf vier Einsätze, davon drei von Beginn an. Neunmal saß er 90 Minuten auf der Bank, bei den letzten drei Partien stand er gar nicht im Kader.

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Baumgartl war im vergangenen Sommer ablösefrei von der PSV Eindhoven gekommen, wo er unter anderem auch sieben Spiele in der Europa League bestritten hatte. Von 2021 bis 2023 war er zuletzt allerdings an Union Berlin verliehen. Die Köpenicker hätten Baumgartl am Ende der abgelaufenen Spielzeit mittels Kaufoption fest verpflichten können, taten das aber nicht. Während seiner Zeit in Berlin musste Baumgartl eine gesundheitliche Hiobsbotschaft verkraften, im Mai 2022 war bei ihm Hodenkrebs diagnostiziert worden. Rund fünf Monate später feierte er sein Comeback.

Patrick Kleinmann

Tumor-Operation: Saisonende für Unions Baumgartl

Mitte April absolvierte Timo Baumgartl sein letztes Pflichtspiel für Union Berlin. Ein weiteres wird in dieser Spielzeit nicht dazukommen – der 26-Jährige musste operiert werden.

Saisonende: Unions Timo Baumgartl.

Saisonende: Unions Timo Baumgartl.

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Der 1. FC Union muss auch im letzten Spiel auf die Dienste des Innenverteidigers verzichten, bei dem im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung ein Tumor im Hoden entdeckt worden war. Dieser wurde erfolgreich operativ entfernt, in den nächsten Wochen stehen weitere präventive Nachbehandlungen an. Klar ist damit allerdings, dass Baumgartl für die Fischer-Elf in der laufenden Spielzeit nicht mehr auflaufen wird.

Zuletzt war er beim 1:2 im Pokalhalbfinale gegen RB Leipzig im Einsatz. In der Liga musste er nach dem 30. Spieltag eine Gelbsperre absitzen, ehe ihn ein Infekt zum Aussetzen zwang. In seinem ersten Jahr an der Alten Försterei bestritt der frühere Stuttgarter und Eindhovener 25 Bundesliga-Spiele, fünf Pokalpartien und fünf Spiele in der Europa Conference League (inklusive Quali) für Union.

Glücklicherweise gehe ich seit einigen Jahren zur Vorsorge. Ich bin sehr dankbar für die schnelle, klare Diagnose und für die inzwischen erfolgte, gut verlaufene Operation.

Timo Baumgartl

“Glücklicherweise gehe ich seit einigen Jahren zur Vorsorge. Ich bin sehr dankbar für die schnelle, klare Diagnose und für die inzwischen erfolgte, gut verlaufene Operation. Ich möchte mich von ganzem Herzen für die unglaubliche Unterstützung seitens der Charité, der Mannschaftsärzte und des Vereins bedanken. Das werde ich nie vergessen. Mein Fokus gilt jetzt der schnellstmöglichen Genesung”, so Baumgartl in einer Mitteilung des Eisenen.

“Wir werden Timo auf seinem Weg bestmöglich unterstützen. Unser ausgezeichnetes Netzwerk von absoluten Spitzenmedizinern steht ihm dafür auch weiterhin zur Verfügung. Dafür sind wir sehr dankbar und daher auch zuversichtlich, dass Timo wieder vollständig genesen wird”, so Union-Manager Oliver Ruhnert.

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