Werder Bremen fiebert dem Saisonfinale gegen den VfL Bochum entgegen. Am Donnerstag sprach Cheftrainer Ole Werner aber auch noch über den Aufstieg von Ex-Klub Holstein Kiel – und ein durchaus spezielles Video von Sommer-Neuzugang Karim Coulibaly.
Gesprächsbedarf: Ole Werner (li.) sprach am Donnerstag auch über Karim Coulibaly.
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Die Pressekonferenz bei Werder Bremen war am Donnerstag vollgepackt mit Themen. Zum Abschluss der knapp 25-minütigen Medienrunde, die auch Bremer Spieler-Verabschiedungen und den Verzicht auf Marvin Ducksch im deutschen EM-Kader beinhaltete, kam die Sprache auf Karim Coulibaly.
Der 16-Jährige wechselt im kommenden Sommer aus dem Nachwuchs des Hamburger SV an die Weser. Cheftrainer Ole Werner machte dem “talentierten” Verteidiger bereits Hoffnungen, “dass er im Profi-Training trotz seines jungen Alters schon reinschnuppern kann”.
Wie ein internationaler Star hatte Coulibaly jedenfalls seinen Wechsel bei Instagram inszeniert. Gemeinsam mit seinem Berater trat das Abwehrtalent den Weg nach Bremen per Hubschrauber an – mit Blick gen Weserstadion. “Normal ist das sicherlich nicht”, sagte Werner angesprochen auf das Video, das auch ihm nicht entgangen war: “Man sieht es ja nicht so oft, muss man sagen.”
Ich weiß nicht, ob man einem Jungen, der 16 ist, so einen wahnsinnig großen Vorwurf machen kann.
Ole Werner über Karim Coulibaly
Wenn Coulibaly ihm im Sommer über den Weg läuft, werde es sicher nicht “nochmal ein großes Thema”, da es laut Werner zwischen Verein und Berater-Seite bereits “einen Austausch zu dem ganzen Thema” gibt.
“Ich weiß nicht, ob man einem Jungen, der 16 ist, so einen wahnsinnig großen Vorwurf machen kann”, sagte Werner, der vielsagend hinterherschob: “Man trifft da nicht jede Entscheidung selbst, deshalb ist das, glaube ich, eher eine Frage des Drumherums, als eine des Jungens selbst.”
Das unnötig geöffnete Fass bezeichnete Werner als “sehr schade für den Jungen, weil er grundsätzlich ein guter Junge ist”. Er wolle ihm dennoch “unvoreingenommen” begegnen und ihn sich beweisen lassen.
“Passiert mir eigentlich nur, wenn wir selber Spiele gewinnen”
Eine Liga tiefer hat sich derweil Holstein Kiel bewiesen, das den erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga perfekt machte. Werner trug zwischen 2019 und 2021 maßgeblich zu dieser Entwicklung bei. Auch deswegen freue er sich “wahnsinnig für den Verein” – und darauf, “Erstliga-Stimmung im Holstein-Stadion” zu erleben.
Amos Pieper habe er am trainingsfreien Montag getroffen und diesem Einblick in seine Gefühlswelt gegeben. “Ich habe ihm gesagt, dass ich aktuell schlecht schlafen kann. Das passiert mir eigentlich nur, wenn wir selber Spiele gewinnen”, erklärte Werner mit einem Schmunzeln: “Das ist manchmal aus einer Euphorie heraus, dann schläft man schlecht und ich habe es tatsächlich nach dem Kieler Aufstieg auch gehabt.”
Verdient sei der erstmalige Aufstieg ins Oberhaus allemal. “Da sind viele sehr, sehr gute Leute am Werk und es ist nicht lange her, dass der Verein in der 4. Liga war, dass der Verein mehr oder weniger das Gespött der Stadt war und sehr im Schatten der Handballer stand”, erinnert sich Werner. Seine Vorfreude auf die direkten Duelle in der nächsten Saison ist schon jetzt greifbar.