Zeiml übergibt bei Fortuna Regensburg an Morina und wünscht sich zum Abschied den Klassenerhalt

Zeiml übergibt bei Fortuna Regensburg an Morina und wünscht sich zum Abschied den Klassenerhalt

Helmut Zeiml wird sein Traineramt beim SV Fortuna Regensburg im Sommer nach dann zwölf Jahren an Arber Morina übergeben. Zuvor will der 56-Jährige aber noch den Klassenerhalt mit den Oberpfälzern schaffen.

Helmut Zeiml blickt auf spannende zwölf Jahre an der Seitenlinie der Fortuna zurück

Helmut Zeiml blickt auf spannende zwölf Jahre an der Seitenlinie der Fortuna zurück

IMAGO/Zink

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Lediglich drei Zähler und keinen Sieg ergatterte der SV Fortuna Regensburg nach dem erstmaligen Aufstieg in die Bayernliga zum Saisonstart. Seit dem ersten Dreier beim TSV Kornburg Anfang September läuft es für die Truppe jedoch deutlich besser – zehn Zähler Vorsprung auf die direkten Abstiegsplätze sind der beste Beleg für die Entwicklung. Allerdings gibt es für den Aufsteiger zugleich auch ein leichtes Hadern beim Blick auf die Tabelle: Denn durch das enorm breite Tabellenmittelfeld – den Rangsiebten TSV Abtswind trennen mit 40 Punkten nur vier Zähler vom Tabellen-14. Jahn Regensburg II – sind die direkten Nichtabstiegsplätze für den SV Fortuna bereits etwas enteilt. Immerhin scheint in der Bayernliga Nord jener 14. Platz für den direkten Klassenerhalt ausreichend zu sein – schließlich weist der Regensburger Stadtrivale derzeit den deutlich besseren Punkteschnitt als die gleichplatzierte Konkurrenz aus der Bayernliga Süd auf (1,33 zu 1,12).

“Ich gehe aufgrund der Tabellenkonstellation in den beiden Ligen ebenfalls davon aus, dass Rang 14 reichen wird. Nichtsdestotrotz wird das eine schwierige Aufgabe – wir geben dennoch alles und vielleicht reichen uns fünf Siege aus den verbleibenden zehn Spielen”, rechnet Fortunas langjähriger Trainer Helmut Zeiml mit Blick auf das eigene Punktekonto von 29 vor, “und natürlich besteht die Möglichkeit, dass noch eine Mannschaft aus dem Mittelfeld bei einem schweren Restprogramm einbricht.” Zu viel Spekulation über den Saisonabschluss der Konkurrenz scheint allerdings wenig hilfreich.

Siege gegen Spitzenteams möglich

Viel eher wollen sich die Regensburger auf die eigenen Stärken verlassen – und die konnte die Zeiml-Elf zuletzt auch bei einem Team aus dem oberen Tabellendrittel auf den Platz bringen: “Wir haben unsere taktische Marschroute, hinten kompakt zu stehen und nach vorne über unsere schnellen Außen umzuschalten, hervorragend umgesetzt. Schon in der ersten Halbzeit hatte Cham nur eine Chance nach einem Standard, wir dagegen bereits mehrere Nadelstiche per Konter”, blickt Zeiml auf die Geschehnisse im Oberpfalz-Duell zurück.

Zwar ging es für beide Teams noch torlos in die Kabinen – doch nach knapp 60 Minuten konterten sich die Regensburger zur verdienten Führung. “Wir haben einen schönen langen Ball von hinten gespielt, Arlind Morina ist dann schneller als sein Gegenspieler und zieht alleine aufs Tor”, beschreibt Zeiml den Dosenöffner, dem ein Traumtor folgen sollte: “Zehn Minuten später trifft Lucas Altenstrasser mit einem Sonntagsschuss aus 30 Metern genau in den Winkel – danach war das Spiel erledigt.” Zwar drückte der heimische ASV nochmals auf den Anschluss – öffnete zugleich aber Tor und Tür in der Abwehr. Einen der folgenden Konter verwertete Jason Sarajlic zum 3:0-Endstand und einem “verdienten Sieg, bei dem das Momentum aber auch stets auf unserer Seite war”.

Systemumstellung in der Bayernliga notwendig

Hinten durch eine kompakte Spielweise zu null, vorne per Konter doppelt erfolgreich – der Sieg in Cham machte alle Facetten des Fortuna-Spiels deutlich. “In der Landesliga waren wir extrem dominant am Ball und konnten auch Rückstände umbiegen. In der Bayernliga sind die Mannschaften deutlich stärker und ebenbürtig – daher haben wir umgestellt, lassen den Gegnern mehr Spielanteile und versuchen Nadelstiche über Konter zu setzen”, sieht der erfahrene Trainer den Schlüssel zur verbesserten Punkteausbeute in der Systemumstellung.

Kurioserweise funktioniert die neue Herangehensweise der Mannschaft insbesondere auf fremden Plätzen gut. 19 Zähler sammelte der Aufsteiger auswärts bereits – daheim steht man bei lediglich drei Siegen und zehn Zählern. “Auswärts sind die Plätze meist größer. Wir haben viel Tempo im Sturm und da kommen die gegnerischen Verteidiger nicht so gut in die Zweikämpfe”, lautet die einfache, aber schlüssige Erklärung Zeimls, der mit seiner Mannschaft jedoch noch sechs Heimspiele in den finalen zehn Spielen erwartet. “Wenn wir unsere Tugenden und eine hohe Leidenschaft in die Waagschale werfen, können wir gegen jeden Gegner etwas holen”, bleibt der Coach vor dem Endspurt dennoch optimistisch.

Zeiml beendet Trainerkarriere

Jener Endspurt bedeutet für den SV Fortuna zudem das Ende einer großen Zeit – denn nach zwölf Jahren im Amt beendet Helmut Zeiml am Saisonende seine Trainerkarriere und wechselt in die sportliche Leitung. “Daher wäre der Klassenerhalt natürlich eine Riesengeschichte”, hofft die Trainerlegende auf einen Abgang am Höhepunkt – an Motivation den Abschied mit dem Verbleib in der Bayernliga zu besiegeln sollte es der Mannschaft daher nicht mangeln. Auch die zukünftigen Trainer können hierzu ihren Beitrag leisten – mit Arber Morina (Cheftrainer) und Lucas Altenstrasser (Co-Trainer) übernehmen zwei derzeitige Spieler die Verantwortung für die Truppe.

Simon Ruß