“DFB in keiner Weise zugänglich”: Darmstadt gibt im Streit um Pyro-Urteil auf

“DFB in keiner Weise zugänglich”: Darmstadt gibt im Streit um Pyro-Urteil auf

Der SV Darmstadt 98 hat seine Auseinandersetzung mit dem DFB wegen eines Sportgerichtsurteils beendet. In einem Statement klingt Enttäuschung durch.

Der SV Darmstadt hat eine vom DFB-Sportgericht ausgesprochene Geldstrafe mit Verspätung doch akzeptiert.

Der SV Darmstadt hat eine vom DFB-Sportgericht ausgesprochene Geldstrafe mit Verspätung doch akzeptiert.

picture alliance / Joaquim Ferreira

“Aus grundsätzlichen Erwägungen” hatte der SV Darmstadt 98 im Februar Einspruch gegen eine Geldstrafe in Höhe von 43.000 Euro eingelegt, die das DFB-Sportgericht mit Blick auf das Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart am 23. September ausgesprochen hatte. Dabei hatten Anhänger der Lilien nach Verbandsangaben 43 pyrotechnische Gegenstände gezündet.

Die Darmstädter wollten mit ihrem Vorgehen eine Grundsatzdiskussion über den Umgang mit solchen Vorfällen anstoßen, die seit Jahren das DFB-Sportgericht beschäftigen und die Kassen deutscher Profiklubs belasten, ohne dass Besserung eintritt. Doch am Freitag gaben sie ihr Vorhaben auf und verzichteten damit auch auf den Gang vors DFB-Bundesgericht, den sie erwogen hatten, als ihr Einspruch abgewiesen worden war.

“Da sich das DFB-Sportgericht für die Argumentationen des SV 98 in der Verhandlung bzw. Urteilsbegründung in keiner Weise zugänglich zeigte, hat der Verein im Nachgang darauf verzichtet, die Berufung weiter zu begründen und dadurch fortzuführen”, teilte das Bundesliga-Schlusslicht enttäuscht mit. “Durch diesen bewussten Verzicht des SV 98 ist das Urteil nun rechtskräftig.”

Darmstädter wollen Austausch mit Fanszene “weiter intensivieren”

Den Einspruch hatte das Präsidium der Darmstädter damals damit begründet, dass die verhängten Geldstrafen “nicht den ursprünglich in den Richtlinien des DFB-Kontrollausschusses festgehaltenen und damit angedachten Sinn und Zweck” erfüllten, und von einem “immer gleichen und mittlerweile als gescheitert anzusehenden Sanktionsreiz” gesprochen. Nötig sei ein “glaubwürdiger, auf Augenhöhe geführter und konstruktiven Dialog aller Interessensvertreter”, um den Strafenkatalog zu reformieren.

Dazu führte der Darmstädter Einspruch jedoch nicht. Vorerst bleiben den Lilien, die nach eigenen Angaben keine Tatverdächtigen für die Vorfälle in Stuttgart identifizieren konnten, nur andere Wege, um das Problem anzugehen: Man sei “im ständigen Austausch mit seiner Fanszene, um auf den Verzicht bezüglich Einsatz von Pyrotechnik einzuwirken”, und werde dies “weiter intensivieren”.