Das 8:1 gegen den Bronzemedaillen-Gewinner von 2023 aus Lettland sorgte bei der deutschen WM-Auswahl am Mittwochabend für spürbare Erleichterung – in die sich allerdings auch Warnungen mischten.
Das DEB-Team bei der deutschen Nationalhymne nach dem 8:1 gegen Lettland.
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“Es hätte nicht besser laufen können”, meinte Nico Sturm nach der Galavorstellung am späten Mittwochnachmittag. J.J. Peterka sah dies bei MagentaSport ähnlich: “Heute sind wir als Mannschaft richtig, richtig gut aufgetreten.” Der von Beginn an äußert konzentrierte und – nach den schnellen Toren – auch immer spielfreudigere Auftritt des deutschen Teams war die richtige Antwort des Vize-Weltmeisters auf die beiden enttäuschenden 1:6-Niederlagen gegen die USA und Schweden.
“Das hat viel mit den letzten Tagen zu tun. Wir haben da viel zusammen gesessen”, erklärte Peterka, dass die letzten beiden Spiele auch im Team nicht ohne Wirkung geblieben waren. “Wichtiger als das Ergebnis war heute die Art und Weise”, meinte daher auch Sturm, der beide Spiele – nach einer Blessur aus dem Auftaktspiel gegen die Slowakei – selbst verpasst hatte.
Kreis und das Gespräch im Hotel
Die Art und Weise der Niederlagen war es auch gewesen, die Harold Kreis nach dem Schweden-Spiel hatte reagieren lassen. Der Bundestrainer hatte das Team im Hotel noch einmal zusammengerufen: “Das Gespräch im Hotel, das wir hatten, da ging es ja nicht darum, Leute irgendwie auf den richtigen Weg zu bringen, sondern auf den gleichen Weg zu bringen. Die Jungs sind hochprofessionell und heute waren wir alle auf dem gleichen Weg. Das gibt ein gutes Gefühl”, so Kreis.
Peterka (“Natürlich war ich frustriert die letzten Tage”), der gegen Lettland seine bisherige WM-Torflaute mit einem Doppelpack beendete, fügte an, dass gerade auch Gespräche unter den Spielern selbst ein Brustlöser gewesen seien: “Das war wirklich der Key-Faktor. Wenn man im Team Sachen durchgeht, hat das nochmal einen bisschen höheren Stellenwert, würde ich sagen. Weil einfach jeder aus sich rauskommt, jeder was dazu beitragen kann.”
Warnung der Routiniers: “Dürfen nicht zu hoch fliegen”
Vor den abschließenden drei Vorrundenspielen gegen Kasachstan (Freitag, 16.20 Uhr), Aufsteiger Polen (Samstag, 16.20 Uhr) und Frankreich (Dienstag, 12.20 Uhr; alle bei ProSieben und MagentaSport) hat die DEB-Auswahl nun eine sehr gute Ausgangsposition in Sachen Viertelfinalqualifikation und könnte sich womöglich auch eine weitere Niederlage erlauben.
Vor allzu großer Entspanntheit und Sorglosigkeit warnen zwei deutsche Routiniers indes eindringlich. “Es wird jetzt nicht einfach in den nächsten Tagen”, sagte Sturm – und Kai Wissmann, Kapitän von DEL-Champion Eisbären Berlin, ergänzte: “Wir dürfen jetzt nicht zu hoch fliegen.”