Auch ohne Klausel: Eichner bleibt ein Kandidat

Auch ohne Klausel: Eichner bleibt ein Kandidat

Mit einem öffentlichen Statement hat sich Fabian Hürzeler via Instagram vom FC St. Pauli Richtung Premiere League und Brighton verabschiedet. Bei der Nachfolgersuche für den abgewanderten Trainer setzt Sportchef Andreas Bornemann nicht auf Eile, sondern auf Sorgfalt.

Er bleibt auf St. Paulis Zettel: Christian Eichner.

Er bleibt auf St. Paulis Zettel: Christian Eichner.

IMAGO/Jan Huebner

Hürzeler ist bewusst, dass seine Abschiedsworte nicht bei jedem Anhänger des Kiez-Klubs ankommen werden. “Ich verstehe, dass viele von euch enttäuscht sind”, schreibt er in seinem Beitrag, “aber ich entscheide mich nicht gegen etwas, sondern für etwas Neues, für eine sehr große Herausforderung und Chance.”

Der 31-Jährige blickt gleichzeitig dankbar auf seine Zeit als Co- und Chef-Trainer am Millerntor zurück: “Nach vier unglaublichen Jahren ist es für mich an der Zeit, einen neuen Weg einzuschlagen. Der Aufstieg in die Bundesliga war der absolute Höhepunkt und ich bin stolz darauf, ein Teil dieses historischen Moments gewesen zu sein. Der FC St. Pauli ist mehr als nur ein Fußballverein, er ist eine Familie, die mir unglaublich ans Herz gewachsen ist. Diesen Verein zu verlassen, war die schwierigste Entscheidung überhaupt.”

Einigkeit in der Chefetage

Auf St. Pauli muss nun die Entscheidung darüber getroffen werden, wer dem Erfolgs- und Aufstiegstrainer nachfolgen soll und Einigkeit herrscht in der Chefetage zumindest darüber, dass Sorgfalt vor Eile geht – obwohl durch die vakante Trainerposition die Personalplanungen derzeit weitgehend auf Eis liegen.

Dass die Ausstiegsklausel von Christian Eichner beim Karlsruher SC am Samstag um 23.59 Uhr ausgelaufen ist, bedeutet nicht automatisch, dass der 41-Jährige aus dem Rennen ist. Ein Treffen zwischen Bornemann und dem Badener ist verbürgt, St. Paulis Sportchef aber will sich zeitlich nicht treiben lassen, sondern den Findungsprozess sorgsam vorantreiben. Schon am Freitag und Samstag hatte der kicker berichtet, dass Eichner ein, aber nicht der einzige Kandidat sei.

Was sich abzeichnet, ist, dass die Suche nach einem neuen Chefcoach nicht zu den derzeit verfügbaren Kandidaten wie etwa Thomas Letsch (bis zum Frühjahr beim VfL Bochum) oder Thomas Reis (bis Herbst beim FC Schalke 04) führt, sondern dass nach einem passenden Profil gefahndet wird. Die Kontaktaufnahme zu Eichner zeigt, dass St. Pauli auch bereit ist, einen Fußballlehrer aus einem bestehenden Vertrag herauszukaufen.

Sebastian Wolff