WDR reagiert auf Kimmich und Co.

WDR reagiert auf Kimmich und Co.

Am 5. Juni strahlt die ARD die Dokumentation “Einigkeit und Recht und Vielfalt” aus. Für Schlagzeilen hat der Beitrag schon jetzt gesorgt und eine darin enthaltene Umfrage für viel Kritik – unter anderem durch Joshua Kimmich. Jetzt reagiert der WDR mit einem Statement.

Der WDR (Westdeutscher Rundfunk) hat auf die Kritik der Umfrage aus Dokumentation

Der WDR (Westdeutscher Rundfunk) hat auf die Kritik der Umfrage aus Dokumentation “Einigkeit und Recht und Vielfalt” reagiert und Stellung bezogen.

imago/MIS

In dem Film, der sich mit Einstellung der Deutschen zu ihrer Nationalmannschaft beschäftigt und in dem unter anderem Ex-Nationalstürmer Gerald Asamoah und der aktuell bei Julian Nagelsmann gesetzte Innenverteidiger Jonathan Tah zu Wort kommen, gab es bei einer Umfrage unter anderem diese Antwortmöglichkeit: “Ich finde es besser, wenn wieder mehr weiße Nationalspieler in der deutschen Nationalmannschaft spielen.”

Die Ergebnisse sind auch Ausdruck der gesellschaftlichen Lage in Deutschland.

WDR-Sportchef Karl Valks

Bayern-Profi Joshua Kimmich hatte auf der Pressekonferenz am Samstagmittag im Teamquartier in Herzogenaurach nicht nur das befremdliche Ergebnis von 21 Prozent kritisiert (“Ich finde, das ist absolut rassistisch, dafür ist überhaupt kein Platz bei uns”), sondern auch die Art der Fragestellung: “Wenn man überlegt, dass wir kurz vor einer Heim-EM stehen, dann finde ich es absurd, überhaupt so eine Frage zu stellen. Weil es für uns darum geht, unser Land zu vereinen. Das ist absolut kontraproduktiv.”

WDR-Sportchef Karl Valks reagiert nun mit einer offiziellen Erklärung auf die Kritik und erklärt: “Unser Reporter Philipp Awounou wurde in den Interviews bei den Dreharbeiten zu der Dokumentation ‘Einigkeit und Recht und Vielfalt’ mit der Aussage konfrontiert, dass zu wenige ‘echte’, hellhäutige Deutsche auf dem Fußballplatz stehen. Das wollten wir bewusst nicht anekdotisch wiedergeben, sondern auf fundierte Daten stützen.”

Das bedeutet: Die Idee zu der nun viel kritisierten Umfrage ist offenbar erst im Zuge der Recherche entstanden. “Daher”, erklärt Valks weiter, “haben wir mit unseren Kollegen von Infratest Dimap die Umfrage in Auftrag gegeben.”

Sein Resümee drückt aus, dass es keinesfalls das Ziel war, zusätzlich zu spalten: “Wir selber sind bestürzt, dass die Ergebnisse sind wie sie sind, aber sie sind auch Ausdruck der gesellschaftlichen Lage in Deutschland. Der Sport spielt in unserer Gesellschaft eine wichtige Rolle, die Nationalmannschaft ist ein starkes Vorbild für Integration.”

Zum Thema: Kimmich-Kritik nach WDR-Umfrage – “Absolut rassistisch”

Sebastian Wolff