Großes Comeback gegen Griekspoor: Zverev steht in Paris im Achtelfinale

Großes Comeback gegen Griekspoor: Zverev steht in Paris im Achtelfinale

Alexander Zverev steht im Achtelfinale der French Open. Der Hamburger musste gegen den Niederländer Tallon Griekspoor einem doppelten Break im Entscheidungssatz hinterherlaufen, drehte den Spieß aber noch um.

Ein Sieg mit viel Kampf: Alexander Zverev hat das Achtelfinale von Roland Garros erreicht.

Ein Sieg mit viel Kampf: Alexander Zverev hat das Achtelfinale von Roland Garros erreicht.

picture alliance/dpa

Mangels formstarker Kontrahenten gilt Alexander Zverev bei diesen French Open als einer der Top-Favoriten, der erste Grand-Slam-Titel der Karriere scheint greifbar. Doch fürs Achtelfinal-Ticket musste der 27-Jährige hart arbeiten: Gegen Tallon Griekspoor aus den Niederlanden gewann er mit 3:6, 6:4, 6:2, 4:6, 7:6 (10:3).

Zverev war direkt im ersten Satz zunächst ein Fehlstart unterlaufen. Nach zwei vergebenen Breakchancen verlor der Deutsche selbst seinen Aufschlag zum 0:3 und machte Griekspoor im weiteren Verlauf das Leben nicht besonders schwer. Der Hamburger bewegte sich schlecht, spielte auch deshalb fehlerhaft und musste Durchgang eins nach dem zwölften Unforced Error mit 3:6 an seinen sehr soliden Kontrahenten abgeben.

Zverev schlägt zurück

Auch der Beginn in Satz zwei gestaltete sich zäh. Zverev war unzufrieden und weiter auf der Suche nach seinem Rhythmus, hielt nur mit Mühe sein Service zum 2:1, ehe beide bei ihren folgenden Aufschlagspielen nicht in Gefahr gerieten. Zverev verbesserte sich in seiner Findungsphase etwas –  der Niederländer gab sich zunächst unbeeindruckt, musste dann allerdings in einem bis dorthin höhepunktarmen Duell gegen eine nun konsequentere deutsche Nummer 1 das einzige Break zum Satzausgleich hinnehmen – zu null.

Während sich Zverev mit einem “Let’s go” für den dritten Satz pushte und in Spiel eins zwei Breakchancen abwehrte, lautete das Motto für Griekspoor erneut zu null: Dies ging einher mit dem Serviceverlust zum 0:2 gegen den nun variabler aufspielenden und an Sicherheit gewinnenden Favoriten, der aus nun etwas längeren Rallys meistens als Gewinner hervorging und nach einem tollen Stopp zum zweiten Break und 6:2 auf die Siegerstraße einbog.

Medical Timeout bei Griekspoor

Der Niederländer hatte sich im Laufe des Spiels immer wieder an den Hüftbeuger gefasst und vielleicht auch deshalb an Stabilität verloren. Vor dem vierten Durchgang nahm der 27-Jährige ein Medical Timeout. Griekspoor bot nun wieder besser Paroli, wehrte sich energisch und erfolgreich gegen den Aufschlagverlust und breakte Zverev gar im fünften Spiel.

Das sollte reichen, um mit 6:4 ins Entscheidungssatz einzuziehen – obwohl Zverev sogar eine Breakmöglichkeit zum 5:5 besaß. Das Match schien nun endgültig in Richtung des Niederländers zu kippen: Direkt zum Start des fünften Satzes fing sich Zverev abermals ein Break ein und verpasste es, eine der drei Rebreakchancen zu nutzen.

Griekspoor entscheidet sich falsch am Netz

Bei 1:4 sah er sich gar einem doppelten Break ausgesetzt. Gerade die langen Ballwechsel entschied der Niederländer für sich, ärgerte den Deutschen immer wieder per Stoppball und wirkte unheimlich stabil. Zudem folgte bei knappen Bällen die eine oder andere Diskussion Zverevs mit der Stuhlschiedsrichterin.

Doch dann folgte die nächste Wendung: Mit dem Rücken zur Wand zeigte Zverev plötzlich eine ungeheure mentale Stärke, machte nun kaum noch Fehler und erkämpfte sich ein 4:4. Erst im Tie-Break des fünften Satzes fiel schließlich die Entscheidung über Wohl und Wehe: Nachdem sich Griekspoor in einer Szene am Netz falsch entschlossen hatte, schlug das Pendel in Richtung des Favoriten aus, der den Tie-Break 10:3 gewann und danach milde lächelnd die Arme in die Luft riss.

In der Rede danach adelte Zverev Griekspoor als “unglaublichen Spieler” und sagte, er habe “jede Sekunde auf dem Platz genossen”.