Amiri schießt Mainz bei den Standards in die Top 3

Amiri schießt Mainz bei den Standards in die Top 3

15 der 39 Saisontore von Mainz 05 fielen nach ruhenden Bällen. Seit Ende Januar ist Nadiem Amiri der etatmäßige Standardschütze. Er leitete sieben Treffer ein.

Im Freudentaumel: Nadiem Amiri (re.) und Silvan Widmer.

Im Freudentaumel: Nadiem Amiri (re.) und Silvan Widmer.

IMAGO/regios24

Fünf Freistöße und zwei Eckbälle von Nadiem Amiri wurden zu Treffern verwertet, damit ist er an 70 Prozent der zehn Mainzer Standardtore seit der Winterpause beteiligt. Je eines geht auf das Konto von Jonathan Burkardt (per Elfmeter), Brajan Gruda (in Folge eines Freistoßes) und Silvan Widmer (nach Einwurf). Im ersten Halbjahr fielen die Standardtore nach Ecken von Gruda, Edimilson Fernandes und Marco Richter (je einmal) sowie nach zwei Freistößen von Fernandes. Seit dem Abschied von Aaron im vergangenen Sommer fehlte in Mainz ein ausgewiesener Standardschütze.

Diesen und noch viel mehr zog der Klub mit der Verpflichtung von Amiri an Land. Der ehemalige Ergänzungsspieler von Bayer Leverkusen wurde zum Volltreffer, ordnete von Anfang an das FSV-Spiel und führte die Mannschaft zusammen mit dem neuen Trainer zum Klassenverbleib. Wenige Tage nachdem die 16. Bundesligasaison nacheinander perfekt war, verlängerte Amiri vorzeitig um zwei weitere Jahre bis 2028.

Wofür sich auch Kapitän Widmer explizit stark gemacht hatte. “Ich hatte mit ihm nach dem letzten Saisonspiel gesprochen und noch mal versucht zu sagen, wie wichtig er sein kann für uns, wenn er sich längerfristig an den Verein bindet. Da hat mir versichert, dass er sich bei mir melden würde, sobald es News gäbe. Ein Tag vor der Unterschrift habe ich von ihm erfahren, dass es darauf hinauslaufen wird, darüber habe ich mich unglaublich gefreut. In erster Linie für ihn persönlich, weil ich sehe, wie er sich bei uns wohlfühlt und wie er Woche für Woche abgeliefert hat. Für den Verein freue ich mich sehr, dass wir so einen klasse Spieler haben, das ist auch ein Zeichen dafür, dass hier tolle Arbeit geleistet wird. Insgesamt ist es eine tolle Geschichte.”

Die zukünftige Rolle von Bungert ist noch offen

Mainz gehört mit einer Standardtor-Quote von 38,5 Prozent seit der Winterpause zu den Top 3 der Liga. Erfolgreicher sind nur noch Union Berlin (43,8 Prozent) und der VfL Bochum (45,8). Seit Anfang des Jahres ist Niko Bungert (37) für die FSV-Standards verantwortlich. Bungert und Sören Hartung (40) sind damals als Assistenten ins Team um den damaligen Cheftrainer Jan Siewert aufgerückt. Nach dem Wechsel zu Bo Henriksen kam Michael Silberbauer (42) als weiterer Co-Trainer hinzu.

Henriksen, Sportvorstand Christian Heidel und Sportdirektor Martin Schmidt machten nach dem Klassenverbleib klar, dass sich an der Gesamtkonstellation nichts ändern soll. Silberbauer und Hartung haben noch laufende Verträge, mit Bungert soll ein neues Arbeitspapier ausgehandelt werden. Allerdings hat der Ex-Profi erst kürzlich den Zertifikatslehrgang “Management im Profifußball” der DFL und des DFB erfolgreich abgeschlossen. Bis Januar fungierte er außerdem als Vereinsbotschafter. Die Gespräche über seine zukünftige Rolle laufen.

Michael Ebert, Steffen Geyer