Rodris Erklärung contra Havertz’ Gefühl: “Sie wollten uns nicht schlagen”

Rodris Erklärung contra Havertz’ Gefühl: “Sie wollten uns nicht schlagen”

Alles wie gehabt: Manchester City ist Meister, Arsenal “nur” Zweiter. Während Kai Havertz Ungerechtigkeit empfindet, hat Rodri eine Erklärung dafür.

Gefühlswelten: Rodri (li.) feiert, Kai Havertz trauert.

Gefühlswelten: Rodri (li.) feiert, Kai Havertz trauert.

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Kai Havertz, dessen später Siegtreffer am letzten Spieltag gegen Everton keine Auswirkungen auf das Meisterrennen mehr hatte, war sichtlich gezeichnet. Arsenals Mittelstürmer, der mit dem FC Chelsea zwar Champions-League-Sieger, nicht aber englischer Meister geworden war, standen auf dem Rasen des Emirates die Tränen in den Augen, als Arsenals erneute Vizemeisterschaft – wieder hinter Manchester City – besiegelt war.

“Wir haben unser Bestes gegeben”, haderte Havertz nach Spielende bei TNT Sports, “aber es war nicht genug”. Genauer gesagt 89 Punkte nach 38 Spielen waren nicht genug, fünf mehr als bei der Vizemeisterschaft – noch ohne Havertz – im Vorjahr. Doch City sammelte eben 91. “Im Moment habe ich das Gefühl, dass wir mehr verdient hatten”, meinte der deutsche Nationalspieler. Doch genau daran scheiden sich die Geister.

Arsenal ist zwar ein mehr als würdiger Vizemeister, daran kann kaum ein Zweifel bestehen, aber in Manchester City gab es einmal mehr eine Mannschaft, die noch ein kleines bisschen besser war. Die in der Liga seit dem 15. Spieltag, 23 Spiele in Folge, nicht mehr verloren hatte. Während Arsenal Mitte April eine empfindliche 0:2-Heimniederlage gegen Aston Villa hinnehmen musste. Das passierte City nicht.

28 Prozent Ballbesitz im Etihad

Im roten Teil Nordlondons ärgern sie sich noch immer über die vergebene Möglichkeit von Heung-Min Son, der im Trikot von Arsenals Erzrivalen Tottenham vor einer Woche die große Chance liegen ließ, City auf der Zielgeraden noch zwei entscheidende Punkte abzunehmen. Doch Stefan Ortega Moreno parierte überragend.

Citys Mittelfeldanker Rodri, mit dem die Skyblues letztmals vor knapp 15 Monaten ein Pflichtspiel verloren hatten, hält ein anderes Ergebnis für ausschlaggebender: Arsenals 0:0 in Manchester Ende März. Für ihn ist die Meisterschaft im Kopf entschieden worden. “Als sie zu uns kamen”, so der spanische Nationalspieler, “habe ich sie mir angeschaut und gedacht: Sie wollen uns gar nicht schlagen. Sie wollen nur unentschieden spielen.”

Die Gunners ließen am 30. Spieltag im Etihad 72 Prozent gegnerischen Ballbesitz und 6:12 Schüsse zu, mauerten, um die Niederlage zu verhindern, spielten scheinbar nicht auf Sieg. Auf einen Sieg, der sehr wahrscheinlich zur Meisterschaft gereicht hätte.