Chiarodia, Scally und die Suche nach “dem dritten Mann”

Chiarodia, Scally und die Suche nach “dem dritten Mann”

Abwehrnöte bei Borussia Mönchengladbach vor dem Heimspiel gegen Union Berlin. Die Fahndung nach einem Spieler zum Komplettieren der Dreierkette läuft.

Grübelt, wer das dritte Glied der Dreierkette in der Innenverteidigung wird: Gladbachs Trainer Gerardo Seoane.

Grübelt, wer das dritte Glied der Dreierkette in der Innenverteidigung wird: Gladbachs Trainer Gerardo Seoane.

IMAGO/Kirchner-Media

Max Wöber wird sehr wahrscheinlich nicht zur Verfügung stehen, wenn die Borussen gegen Union Berlin mit einem Heimsieg einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt unternehmen wollen. Der Ausfall des Österreichers, der sich im Spiel gegen Hoffenheim (3:4) einen leichten Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen hat, zwingt Trainer Gerardo Seoane zum Umbau seiner Dreierkette – und zum Nachdenken, wer am Sonntag das Abwehrzentrum besetzen soll.

Die naheliegende Lösung wäre, Ko Itakura aus dem Mittefeld in die Dreierreihe zurückzuziehen. Allerdings wird der Japaner aufgrund der Gelbsperre von Julian Weigl (10. Gelbe Karte) umso dringender in der Doppelsechs benötigt als Spieler mit vorwiegend defensiver Orientierung. Tony Jantschke kann Wöbers Rolle auch nicht übernehmen: der Routinier befindet sich nach seiner Adduktorenverletzung noch im individuellen Aufbautraining.

Viererkette ist wohl keine Option

Die Rückkehr zur Viererkette – und dann mit der Besetzung Nico Elvedi/Marvin Friedrich im Abwehrzentrum – wäre eine Möglichkeit, doch dagegenspricht, dass sich Seoane eigentlich schon festgelegt hat, dass er am System mit Dreier- bzw. Fünferkette und einer Doppelsechs festhalten will in den verbleibenden Saisonspielen. Also muss der Coach einen Kandidaten finden, den er neben Elvedi und Friedrich in der zentralen Verteidigung einbauen kann.

Der junge Fabio Chiarodia kommt für den Job infrage, allerdings musste der 18-Jährige in dieser Saison schon einiges an Lehrgeld zahlen bei seinen Einsätzen. Beim 3:3 in Freiburg im November verursachte er in der Nachspielzeit den Strafstoß, der zum Ausgleich führte. In Frankfurt bei der 1:2-Niederlage kurz vor Weihnachten machte er beim Siegtor der Eintracht in der Nachspielzeit ebenfalls eine unglückliche Figur. Gleichwohl genießt Chiarodia in Gladbach und bei Seoane eine hohe Wertschätzung. Der Teenager zeigte bei seinen weiteren Einsätzen, wie viel Talent in ihm steckt. Er verkörpert Borussias Zukunft in der Innenverteidigung.

Während Chiarodia als Linksfuß die Wöber-Position einfach übernehmen könnte, würde sich Joe Scally, die andere Option, rechts in die Kette eingliedern. Der US-Amerikaner kam schon einige Mal in der Dreierkette zum Zug. Stefan Lainer hat zwar auch schon mal innen gespielt, dürfte aber eher als Schienenspieler auf der rechten Seite vorgesehen sein.

Jan Lustig