Ein cleverer Architekt und zwei hohe Draftrechte: Floridas Weg zum Champion

Lange Jahre dümpelten die 1993 gegründeten Florida Panthers in den letzten über zwei Jahrzehnten relativ erfolglos dahin. Erst in den letzten Jahren entwickelte sich der Klub zum Titelkandidaten und nun Champion. Doch warum?

Der Architekt des Erfolgs und sein Schützling: Floridas General Manager Bill Zito (li.) und Power Forward Matthew Tkachuk.

Der Architekt des Erfolgs und sein Schützling: Floridas General Manager Bill Zito (li.) und Power Forward Matthew Tkachuk.

Typischerweise entwickelt sich ein Meisterteam in der NHL ein wenig aus sich selbst heraus, durch frühes Draften und anschließend jahrelangen Aufbau. Für die Panthers gilt dies allerdings nur teilweise. Denn zwar wurden Kapitän Aleksander Barkov (an zweiter Stelle im Draft 2013) und Aaron Ekblad (sogar an erster Stelle 2014) gezogen. Doch sämtliche anderen Stammkräfte stammen nicht aus dem eigenen Stall. Kleine Ausnahme ist dabei Dmitry Kulikov, der Florida 2009 an 14. Stelle gezogen hatte, der von 2016 bis 2023 aber für sieben weitere NHL-Klub tätig war, ehe er nach Sunrise zurückkehrte.

Mut auf dem Transfermarkt wird belohnt

Die Basis mit Barkov und Ekblad mag vorhanden gewesen sein, der Rest aber war die Arbeit von General Manager Bill Zito. Sergei Bobrovsky nahm der neue Sportchef quasi von seinem alten Arbeitgeber Columbus Blue Jackets mit. Auch wenn der Russe in seinen ersten zwei Jahren in Florida schwächelte – ein Keeper mit Starpotenzial blieb er immer. Die Akquise von Gustav Forsling, der von der Waiverliste umsonst zu den Panthers wechselte, war eine einzige Erfolgsgeschichte. Der Schwede entwickelte sich zum vielleicht besten Verteidiger eines Teams.

Das Spiel 7 um den Stanley Cup

In Sachen Tauschgeschäften und Free-Agent-Verpflichtungen bewies Zito indes ein ebenso gute Händchen: Matthew Tkachuk (in einem Blockbuster-Deal mit Jonathan Huberdeau mit Calgary), Sam Bennett oder Vladimir Tarasenko kamen per Tausch, ebenso Carter Verhaeghe, dessen Transferrechte ausgerechnet vom Lokalrivalen Tampa Bay erstanden wurden. Das finale Puzzlestück war am Ende zweifellos Chefcoach Paul Maurice, der 2022 nach dem Abschied aus Winnipeg bei den Panthers anheuerte. Am Ende von Zitos kluger Komposition stand der Stanley Cup 2024.

Bricht das Team nun auseinander?

So groß die Freude über den Titelgewinn, so schwierig ist es in Zeiten des Salary Cap, ein erfolgreiches Team auch beisammen zu halten. Das gilt auch für die Panthers. So laufen im Angriff die Verträge mit dem entscheidenden Siegtorschützen Sam Reinhart, der in der Hauptrunde zuvor zudem mit 57 Toren eine Karrierebestmarke feierte, ebenso aus wie der von Vladimir Tarasenko sowie den wertvollen Zwei-Wege-Stürmern Kevin Stenlund und Kyle Okposo. In der Abwehr gilt gleiches für den besten Offensivverteidiger Brandon Montour und die Routiniers Oliver Ekman-Larsson und Kulikov.

Alle dieser Spieler dürften Zito kaum halten können, zumal gerade Reinhart und Montour massive Gehaltserhöhungen erhalten dürften. Floridas Vorteil allerdings sind nicht nur die mäßigen Steuern in Florida im Vergleich zu anderen NHL-Standorten, sondern auch die Cap-Situation selbst: Denn immerhin rund 20 Millionen US-Dollar können die Panthers – auch aufgrund der von 83,5 auf 88 Millionen Dollar steigenden Gehaltsobergrenze – ausgeben. Und so dürfte Zito zwar nicht alle Meisterspieler halten können, aber dennoch viele.

Der Meister-Kader der Florida Panthers im Überblick:

Tor: Sergei Bobrovsky, Anthony Stolarz.

Abwehr: Aaron Ekblad, Oliver-Ekman-Larsson, Gustav Forsling, Dmitry Kulikov, Niko Mikkola, Brandon Montour.

Angriff: Aleksander Barkov, Sam Bennett, Nick Cousins, Anton Lundell, Eetu Luostarinen, Ryan Lomberg, Steven Lorentz, Kyle Okposo, Sam Reinhart, Evan Rodrigues, Kevin Stenlund, Vladimir Tarasenko, Matthew Tkachuk, Carter Verhaeghe.

Aufgeführt sind nur diejenigen Spieler, die die Kriterien dafür erfüllen, dass ihr Name auf den Stanley Cup graviert werden darf. Hierfür muss der betreffende Spieler mindestens 41 Partien in der Hauptrunde absolviert haben oder ein Spiel im Stanley-Cup-Finale.

Draisaitls Traum geplatzt: “Es ist herzzerreißend”

Weniger ist brutaler im nordamerikanischen Profisport als eine Niederlage im siebten Spiel einer Finalserie. Auf den verpassten NHL-Titel reagiert Leon Draisaitl entsprechend emotional.

Muss den Panthers beim Feiern zuschauen: Leon Draisaitl.

Muss den Panthers beim Feiern zuschauen: Leon Draisaitl.

NHLI via Getty Images

Während die Florida Panthers noch auf dem Eis mit dem begehrten Stanley Cup ihre rauschende Party-Nacht einläuteten, versuchte Leon Draisaitl mit geröteten Augen in einem Nebenzimmer der Kabine die größte Enttäuschung seiner Karriere zu beschreiben. Drei Niederlagen zum Auftakt, dann drei Siege und im siebten Spiel der Final-Serie die Chance auf den ersehnten Triumph – nur um dann 1:2 zu verlieren und trotz zahlreicher Chancen brutal aus dem großen Eishockey-Traum aufzuwachen.

“Es ist herzzerreißend. Viel schlechter ging es mir noch nicht, um ehrlich zu sein”, sagte der Angreifer der Edmonton Oilers am Montagabend (Ortszeit) in den Katakomben der Arena nördlich von Miami. “Es tut sehr weh gerade. Du bist einen oder zwei Schüsse entfernt, das Ding zu gewinnen. Jetzt musst du wieder durch 82 Saisonspiele gehen, gut genug spielen, um überhaupt noch mal eine Chance zu bekommen.”

Stanley-Cup-Finale, Spiel 7

Draisaitl verweigert Kommentar zu Verletzungen und eigener Zukunft

Körperlich angeschlagen und am Ende sichtlich leer hatte auch Draisaitl am Ende nichts mehr im Tank, um die Verlängerung zu erzwingen. Seit Wochen gab es Gerüchte über einen Rippenbruch sowie gebrochene Finger. Kommentieren wollte Draisaitl seinen körperlichen Zustand nicht. “Da müssen wir jetzt nicht drüber reden”, sagte er nur – und verweigerte auch einen inhaltlichen Kommentar zu seiner eigenen Zukunft.

Denn während die Panthers ein Jahr nach der Final-Niederlage gegen die Vegas Golden Knights die Erlösung und ihre erste Meisterschaft zelebrierten, schlitterten die Oilers in eine schmerzhafte Sommerpause mit Fragezeichen. Ob Draisaitl in der kommenden Saison erneut beteiligt ist beim Versuch, den sechsten Titel für die Oilers zu gewinnen, ist offen. Der Vertrag des 28 Jahre alten Kölners läuft nach der kommenden Spielzeit aus.

Will Edmonton nicht riskieren, einen der besten Profis der Liga ohne Gegenwert zu verlieren, müssen sich beide Parteien in den kommenden Monaten auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit einigen – oder der Stürmer läuft zukünftig womöglich erstmals in seiner NHL-Karriere in einem anderen Trikot auf. Laut dem gut informierten NHL-Insider Frank Seravalli sollen Draisaitl und sein kongenialer Sturmpartner Connor McDavid (Vertragsende 2026) dem Oilers-Management bereits das Signal gegeben haben, langfristig bleiben zu wollen.

Lob von Uwe Krupp

Vor diesen Gesprächen liegen aber wohl zunächst einige Tage Trauerarbeit. “Ich glaube, es wird einige Zeit weh tun auf jeden Fall. Einfach auf die nächste Saison fokussieren dann”, sagte Draisaitl nach dem bitteren Saisonende in Florida, bevor er wieder in die Kabine ging.

“Diese Niederlage im siebten Spiel ist ein Tritt unter die Gürtellinie”, sagte der zweimalige Stanley-Cup-Gewinner Uwe Krupp der dpa. Der frühere Bundestrainer lobte Draisaitl für eine “Riesen-Saison. Er hat einen riesigen Anteil am Erfolg der Oilers, ist ein ganz wichtiger Faktor.”

Oilers verpassen ein Kapitel Sportgeschichte

Mit einem vierten Sieg hätten die Oilers Sportgeschichte geschrieben und als erst zweites Team der NHL-Geschichte nach drei Pleiten zum Auftakt in die Stanley-Cup-Finals die Serie noch für sich entschieden. Zum bislang einzigen Mal war das den Toronto Maple Leafs vor 82 Jahren gelungen. Auch die Durststrecke kanadischer Teams wäre vorbei gewesen, zuletzt kam der NHL-Meister vor 31 Jahren nicht aus den USA.

Somit bleibt es dabei, dass sich erst fünf deutsche Profis Stanley-Cup-Sieger nennen können: Krupp (1996/2002), Dennis Seidenberg (2011), Tom Kühnhackl (2016/2017), Philipp Grubauer (2018) und Nico Sturm (2022). Die persönlichen Auszeichnungen als wertvollster Spieler einer Saison und Torschützenkönig hat Draisaitl. Auf den ersehnten Titel muss er noch warten. “Ich traue ihnen wieder den Griff nach dem Stanley Cup zu, gerade mit den Erfahrungen des jetzigen Laufs”, sagte Krupp.

Draisaitl, der ungekrönte Nowitzki des Eishockeys

Hierzulande findet Leon Draisaitl außerhalb der Eishockey-Gemeinde leider noch immer zu wenig Beachtung für seine herausragenden Leistungen in der NHL. Der Gewinn des Stanley Cups mit den Edmonton Oilers hätte dies ändern können. Am Ende fehlte nur das Glück. Ein Kommentar von Frank Linkesch.

Erzielte zehn Tore und sammelte 21 Assists in den Playoffs: Leon Draisaitl.

Erzielte zehn Tore und sammelte 21 Assists in den Playoffs: Leon Draisaitl.

imago images

Man muss sich das einmal vorstellen: 107 Spiele lang haben die Edmonton Oilers in dieser Saison um den Stanley Cup gekämpft. Und dann fehlt im entscheidenden siebten Spiel der Finalserie bei den Florida Panthers ein Tor zum Triumph, das Glück in einem umkämpften, ausgeglichenen Spiel. Das Team von Leon Draisaitl überwand den schlechtesten Saisonstart seiner Franchise-Geschichte, zog nach dem Wechsel auf der Trainerbank zu NHL-Rookie-Coach Kris Knoblauch souverän in die Playoffs ein, dominierte dort die Los Angeles Kings, kämpfte die Vancouver Canucks und die Dallas Stars nieder und egalisierte im Finale einen 0:3-Serienrückstand gegen den neuen Champion Florida Panthers. Am Ende für die Katz, in Erinnerung bleiben die Sieger, selten die Verlierer, mag der auch noch so eine tolle Moral bewiesen haben.

Für Draisaitl endet der Traum vom Gewinn seines ersten Stanley Cups vorerst, alle persönlichen Statistiken helfen ihm nicht, werden ihn kaum trösten. Neben den Legenden Wayne Gretzky, Mario Lemieux, Mark Messier und Jari Kurri, seinem Teamkollegen Connor McDavid und Tampas Nikita Kucherov ist er einer von nur sieben Spielern in der NHL-Geschichte, der in mindestens zwei Playoff-Jahren über 30 Scorerpunkte gesammelt hat. 31 waren es in dieser Saison, Rang 3 hinter McDavid mit 42, der dafür die Conn-Smythe-Trophy für den besten Spieler der Playoffs erhielt, sowie Oilers-Verteidiger Evan Bouchard (32 Punkte). Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass Draisaitl ab dem Halbfinale kaum noch offensiv in Erscheinung trat. In den sieben Finalspielen blieb er ohne Torerfolg, sammelte nur drei Vorlagen.

Entscheidung im Stanley-Cup-Finale

Verlängert Draisaitl seinen Vertrag bei den Oilers?

Vermutlich wird in den kommenden Tagen herauskommen, welche Verletzungen er mit sich herumschleppte, Gerüchte gab es seit Wochen über einen Rippenbruch sowie gebrochene Finger. Bitter für Draisaitl und die Oilers, aber auch Alltag in den wohl härtesten Playoffs des Sports. Es wird gespielt, nicht gejammert, Blessuren ignoriert, sie können hinterher auskuriert werden. Schon 2022 schleppte sich Draisaitl mit einem Syndesmoseriss bis zum Halbfinal-Aus gegen Colorado.

Spannend wird nun, wie Draisaitl seine Zukunft plant. Sein aktueller Vertrag mit gut acht Millionen US-Dollar Jahresgehalt endet 2025. Ab 1. Juli dürfte er theoretisch bei den Oilers verlängern. Doch tut er es auch? Am wichtigsten ist dem 28-Jährigen die Perspektive auf den Cup. Die hat er bei den Oilers, das hat dieses Frühjahr gelehrt. Laut dem stets gut informierten NHL-Insider Frank Seravalli haben Draisaitl und McDavid (Vertragsende 2026) dem Oilers-Management bereits das Signal gegeben, langfristig bleiben zu wollen.

Treffen die Oilers in den kommenden Wochen in der Kader-Planung kluge Entscheidungen, kann das Team auch in den kommenden Jahren ernsthaft um den Titel mitspielen, den ersten für die Franchise seit 1990. Draisaitl ist derweil mit seinen herausragenden Leistungen der vergangenen Jahre – bester Spieler der Liga 2020, bester Torschütze, Topscorer – längst auf dem Weg zur NHL-Legende, aus deutscher Sicht ist er der Dirk Nowitzki des Eishockeys. Doch während sich der Basketballer seinen Traum vom NBA-Titel 2011 mit den Dallas Mavericks erfüllte, muss der ungekrönte Draisaitl weiter warten und erstmal die Enttäuschung verkraften, den Triumph haarscharf verpasst zu haben.

Playoff-MVP: McDavid gewinnt die Conn-Smythe-Trophy

Erstmals seit 2003 ging die Trophäe für den Playoff-MVP, die Conn-Smythe-Trophy, nicht an einen Spieler des Stanley-Cup-Siegers. Denn Topscorer Connor McDavid wurde zum besten Spieler der Endrunde gewählt.

Trotz Finalniederlage zum Playoff-MVP ausgezeichnet: Oilers-Kapitän Connor McDavid.

Trotz Finalniederlage zum Playoff-MVP ausgezeichnet: Oilers-Kapitän Connor McDavid.

IMAGO/USA TODAY Network

Als erst fünfter Spieler seit Vergabe der MVP-Trophäe ab 1965 hat mit McDavid ein Spieler des Verlierer-Teams im Stanley-Cup-Finale die Conn-Smythe-Trophy gewonnen. Nach Roger Crozier (Detroit Red Wings) 1966, Reggie Leach (Philadelphia Flyers) 1976, Ron Hextall (Philadelphia Flyers) 1987 und Jean-Sebastien Giguere (Anaheim Ducks) 2003 wurde Edmontons Superstar diese Ehre zuteil.

McDavid bleibt Auszeichnung fern

“Die Conn-Smythe-Trophy geht an den Spieler, der Playoff-Topscorer wurde und der den Assist-Rekord von Wayne Gretzky in den Playoffs gebrochen hat”, sagte NHL-Commissioner bei Verkündung der Entscheidung für McDavid. Kurios: Letzterer nahm die Trophäe nicht persönlich an, sondern blieb nach der bitteren Niederlage im finalen siebten Spiel mit seinen Mitspielern in der Kabine.

McDavid hatte im Verlauf der Finalserie einen der als nahezu ewig geltenden Playoff-Rekord von Eishockey-Legende Wayne Gretzky pulverisiert. 31, 30 und 29 Vorlagen hatte Gretzky in den Spielzeiten 1987/88, 1984/85 und 1986/87 erzielt und schien damit unangefochten. Doch McDavid kam in den Playoffs 2024 auf satte 34 Assists und führt die Geschichtsbücher damit nun in dieser Kategorie vor Gretzky an.

Viertbester Playoff-Scorer aller Zeiten

Insgesamt kam McDavid  in der nun abgelaufenen Endrunde auf satte 42 Scorerpunkte – es war der viertbeste Wert aller Zeiten in den Playoffs. Hier hat Gretzky den Rekord mit 47 Zählern 1984/85 weiterhin inne. Vor Mario Lemieux (44 in der Saison 1990/91) und abermals Gretzky (43 in der Saison 1987/88).

In den drei genannten Saisons waren Gretzky und Lemieux allerdings jeweils Teil von Meistermannschaften gewesen. McDavid ist damit auch der punktbeste Spieler, der jemals in der Historie mit seinem Team nicht den Titel gewann.

Reinhart und Bobrovsky entscheiden: Florida holt den Stanley Cup 2024

Die Florida Panthers sind Stanley-Cup-Sieger 2024. Das Team aus dem Südosten der USA setzte sich im entscheidenden siebten Spiel des Finals knapp mit 2:1 gegen die Edmonton Oilers durch, deren Aufholjagd nach 0:3-Serienrückstand damit ungekrönt bleibt.

Entscheidendes Tor: Sam Reinhart (nicht im Bild) trifft zum entscheidenden 2:1 gegen Edmonton.

Entscheidendes Tor: Sam Reinhart (nicht im Bild) trifft zum entscheidenden 2:1 gegen Edmonton.

IMAGO/USA TODAY Network

Florida startete mit Tempo und Wucht in die Partie, fuhr harte Checks – und kam nach einem Hohen Stock von Warren Foegele einmal mehr früh zu einem Powerplay. Das Unterzahlspiel der Oilers, die zuvor in den Playoffs in 47 Unterzahlsituationen nur einen Gegentreffer zugelassen hatte, funktionierte indes zunächst wieder einmal nahezu perfekt. Dennoch gingen die Panthers, bei denen im Vergleich zu Spiel sechs wieder Kyle Okposo statt Nick Cousins spielte, einige Sekunden nach Ablauf der Strafe in Führung: Carter Verhaeghe fälschte einen Schlenzer von Evan Rodrigues perfekt durch die Beine von Edmontons Goalie Stuart Skinner ab (5.).

Janmark bleibt vor Bobrovsky eiskalt

Die Oilers waren durch den Rückstand indes keineswegs geschockt und kam schon 137 Sekunden später zum Ausgleich. Nach einem gekonnten weiten Pass von Verteidiger Cody Ceci tauchte Mattias Janmark frei vor Panthers-Torhüter Sergei Bobrovsky auf – und traf abgeklärt über die Stockhandseite hoch in den linken Torwinkel – 1:1 (7.). Danach zeigte sich das Spiel bis zu Ende des ersten Drittels eher taktisch geprägt und ausgeglichen. Erst in den letzten gut 60 Sekunden machte Floridas Topreihe um Kapitän Aleksander Barkov noch einmal viel Druck, es blieb aber beim 1:1 .

In der Anfangsphase des zweiten Drittels bekam auch Edmonton sein erstes Powerplay zugesprochen. Matthew Tkachuk hatte Derek Ryan zu Fall gebracht. Evan Bouchard und Leon Draisaitl hatten gute Schusschancen (5.), aber Bobrovsky und die Panthers-Defensive hielten stand. Im weiteren Verlauf des zweiten Drittels gestaltete sich die Partie ausgeglichen, beide Teams versuchten Fehler zu vermeiden und ließen kam klare Chancen zu.

Kulikov klärt, Reinhart überrascht Skinner

In der Schlussphase des Mitteldrittels wurde das Duell immer intensiver. Nach einer Chance von Warren Foegele wenige Sekunden zuvor, nach der Dmitry Kulikov gerade noch vor der eigenen Torlinie klärte, traf Sam Reinhart im Gegenangriff aus recht kurzer Distanz mit einem akkuraten Handgelenkschuss über die Fanghandseite von Skinner zum 2:1 für die Panthers (36.). Auch danach gelang es Florida, insbesondere die Oilers-Stars Connor McDavid und Draisaitl vom eigenen Tor fernzuhalten.

Im Schlussdrittel schaltete Florida in den Defensivmodus und dämmte alle Angriffsversuche der Oilers zunächst ein. McDavid und Draisaitl spielten nun immer öfter zusammen. Je länger die Uhr runterlief, desto größer wurde der Druck der Kanadier. In der 53. Minute parierte Bobrovsky zweimal stark gegen McDavid und Zach Hyman. Der russische Keeper war auch in der Schlussphase, als Skinner in den letzten gut 90 Sekunden zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis ging, nicht mehr zu überwinden. Und so sicherte sich Florida nach hartem Kampf den ersten Stanley-Cup-Sieg der Franchise-Historie seit 1993.

Alle Stanley-Cup-Sieger in der NHL seit 1918

Rekordmeister in der National Hockey League sind die großen Montreal Canadiens, die als einziger Klub seit Gründung vor über 100 Jahren in der Liga sind. Alle Titelträger der NHL seit 1918 auf einen Blick …

Der Stanley Cup in der Hockey Hall of Fame in Toronto. 

Der Stanley Cup in der Hockey Hall of Fame in Toronto. 

Getty Images

2024 – ?
2023 – Vegas Golden Knights
2022 – Colorado Avalanche
2021 – Tampa Bay Lightning
2020 – Tampa Bay Lightning

2019 – St. Louis Blues
2018 – Washington Capitals
2017 – Pittsburgh Penguins
2016 – Pittsburgh Penguins
2015 – Chicago Blackhawks
2014 – Los Angeles Kings
2013 – Chicago Blackhawks
2012 – Los Angeles Kings
2011 – Boston Bruins
2010 – Chicago Blackhawks

2009 – Pittsburgh Penguins
2008 – Detroit Red Wings
2007 – Anaheim Ducks
2006 – Carolina Hurricanes
2005 – *aufgrund von Tarifstreitigkeiten fiel die komplette Saison 2004/05 aus
2004 – Tampa Bay Lightning
2003 – New Jersey Devils
2002 – Detroit Red Wings
2001 – Colorado Avalanche
2000 – New Jersey Devils

1999 – Dallas Stars
1998 – Detroit Red Wings
1997 – Detroit Red Wings
1996 – Colorado Avalanche
1995 – New Jersey Devils
1994 – New York Rangers
1993 – Montreal Canadiens
1992 – Pittsburgh Penguins
1991 – Pittsburgh Penguins
1990 – Edmonton Oilers

1989 – Calgary Flames
1988 – Edmonton Oilers
1987 – Edmonton Oilers
1986 – Montreal Canadiens
1985 – Edmonton Oilers
1984 – Edmonton Oilers
1983 – New York Islanders
1982 – New York Islanders
1981 – New York Islanders
1980 – New York Islanders

1979 – Montreal Canadiens
1978 – Montreal Canadiens
1977 – Montreal Canadiens
1976 – Montreal Canadiens
1975 – Philadelphia Flyers
1974 – Philadelphia Flyers
1973 – Montreal Canadiens
1972 – Boston Bruins
1971 – Montreal Canadiens
1970 – Boston Bruins

1969 – Montreal Canadiens
1968 – Montreal Canadiens
1967 – Toronto Maple Leafs
1966 – Montreal Canadiens
1965 – Montreal Canadiens
1964 – Toronto Maple Leafs
1963 – Toronto Maple Leafs
1962 – Toronto Maple Leafs
1961 – Chicago Black Hawks
1960 – Montreal Canadiens

1959 – Montreal Canadiens
1958 – Montreal Canadiens
1957 – Montreal Canadiens
1956 – Montreal Canadiens
1955 – Detroit Red Wings
1954 – Detroit Red Wings
1953 – Montreal Canadiens
1952 – Detroit Red Wings
1951 – Toronto Maple Leafs
1950 – Detroit Red Wings

1949 – Toronto Maple Leafs
1948 – Toronto Maple Leafs
1947 – Toronto Maple Leafs
1946 – Montreal Canadiens
1945 – Toronto Maple Leafs
1944 – Montreal Canadiens
1943 – Detroit Red Wings
1942 – Toronto Maple Leafs
1941 – Boston Bruins
1940 – New York Rangers

1939 – Boston Bruins
1938 – Chicago Black Hawks
1937 – Detroit Red Wings
1936 – Detroit Red Wings
1935 – Montreal Maroons
1934 – Chicago Black Hawks
1933 – New York Rangers
1932 – Toronto Maple Leafs
1931 – Montreal Canadiens
1930 – Montreal Canadiens

Stanley Cup – Play-offs – Stanley Cup Finals – Best of 7
mehr Infos

Florida Panthers – Vereinsdaten
Florida Panthers

Gründungsdatum

14.06.1993

Vereinsfarben

Blau-Rot-Gold-Weiß

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Edmonton Oilers – Vereinsdaten
Edmonton Oilers

Gründungsdatum

01.11.1971

Vereinsfarben

Blau-Orange-Weiß

mehr Infos

1929 – Boston Bruins
1928 – New York Rangers
1927 – Ottawa Senators
1926 – Montreal Maroons
1925 – Victoria Cougars (WCHL) 
1924 – Montreal Canadiens
1923 – Ottawa Senators
1922 – Toronto St. Pats
1921 – Ottawa Senators
1920 – Ottawa Senators

1919 – *aufgrund einer Grippe-Pandemie nicht vergeben
1918 – Toronto Arenas

Die aktiven NHL-Klubs mit den meisten Stanley-Cup-Siegen

1. Montreal Canadiens (24 – inklusive eines Stanley-Cup-Siegs vor NHL-Gründung)
2. Toronto Maple Leafs (13)
3. Detroit Red Wings (11)
4. Boston Bruins, Chicago Blackhawks (je 6)
6. Edmonton Oilers, Pittsburgh Penguins (je 5)
8. New York Islanders, New York Rangers (je 4)
10. Colorado Avalanche, New Jersey Devils, Tampa Bay Lightning (je 3)
13. Los Angeles Kings, Philadelphia Flyers (je 2)
15. Calgary Flames, Dallas Stars, St. Louis Blues, Carolina Hurricanes, Anaheim Ducks, Washington Capitals, Vegas Golden Knights (je 1)

Aktive NHL-Klubs noch ohne Stanley-Cup-Sieg

Vancouver Canucks, Buffalo Sabres, Florida Panthers, San Jose Sharks, Nashville Predators, Columbus Blue Jackets, Minnesota Wild, Winnipeg Jets, Arizona Coyotes und Ottawa Senators*.

* Das gleichnamige Senators-Team, das in den 1920er-Jahren viermal den Cup gewann (und sechs weitere Male schon vor NHL-Gründung), aber schon 1934 aus Ottawa wegzog, hat mit der heutigen Franchise organisatorisch nichts zu tun.

Draisaitl leitet ein: Defensivstarke Oilers schaffen das Comeback

Edmonton hat es geschafft: Als erst drittes Team in der NHL-Historie gelang den Edmonton Oilers in der Nacht auf Samstag nach einem 0:3-Rückstand in einem Stanley-Cup-Finale das Comeback zum 3:3. Damit gibt es nun das entscheidende Spiel sieben in der Nacht auf Dienstag (2 Uhr MESZ).

Brachte sein Team mit dem Pass zum 1:0 auf Kurs. Leon Draisaitl (re.).

Brachte sein Team mit dem Pass zum 1:0 auf Kurs. Leon Draisaitl (re.).

IMAGO/USA TODAY Network

Während Kris Knoblauch sein Team nach dem 5:3-Erfolg in Spiel fünf in Florida unverändert ließ, stellte Paul Maurice erneut in seiner vierten Angriffsformation um: Statt Routinier Kyle Okposo spielte Nick Cousins.

Die ersten Minuten der Partie verliefen noch ausgeglichen. Dann aber übernahm Edmonton klar das Kommando und ging in der 8. Minute in Führung: Nach Pass des von Beginn an gut aufgelegten Leon Draisaitl erzielte Warren Foegele aus spitzem Winkel per Direktabnahme genau ins rechte Kreuzeck die 1:0-Führung. Sergei Bobrovsky im Tor der Panthers war chancenlos.

Klare Vorteile für Draisaitl & Co.

Im weiteren Verlauf des ersten Drittels ergab sich für beide Mannschaften je eine Powerplay-Chance. Einem Tor näher waren dabei die Oilers, Draisaitl scheiterte mit einer Direktabnahme – aus gewohnter Position rechts aus spitzem Winkel an Bobrovsky (17.). Nach weitgehend überlegenem ersten Drittel der Hausherren und einem Schussverhältnis von 11:2 zugunsten Edmontons ging es in die erste Pause.

Das zweite Drittel begann ähnlich wie das zweite in Spiel fünf in Florida – mit einem frühen Oilers-Tor: Nach nur 46 gespielten Sekunden schoss Adam Henrique nach einer Zwei-auf-Eins-Situation und Flip-Pass von Mattias Janmark mit Hilfe des linken Innenpfostens zum 2:0 ein.

Eine “Coach’s Challenge” mit Folgen

Ebenfalls wie mehrfach in Spiel fünf schlug Florida prompt zurück. Jedoch nur vermeintlich: Aleksander Barkov hatte nur zehn Sekunden später getroffen. Doch Knoblauch nahm seine “Coach’s Challenge”, weil er und seine Video-Coaches eine Abseitsstellung in der Entstehung wähnten. Und tatsächlich: Nach rund dreiminütigem Video Studium erkannten die Referees das vermeintliche 1:2 aus Sicht der Panthers ab, weil Sam Reinhart sich beim Eintritt des Pucks ins Angriffsdrittel am Schläger von Carter Verhaeghe wohl bereits wenige Zentimeter zu weit vorne befand.

In der Folge war Edmonton darauf bedacht, die stärker werdenden Panthers in Schach zu halten, was trotz ein paar Chancen insgesamt sehr ordentlich gelang. Erst nach 31 gespielten Minuten gelang der erste Torschuss eines Panthers-Stürmers, die sechs Schüsse zuvor waren allesamt von Abwehrspielern gekommen. Nach einem weiteren vergebenen Powerplay Floridas – Connor McDavid, der nach historischen zwei Vier-Punkte-Spielen in Folge ohne Scorerpunkt blieb, hatte Barkov beim Torschuss zu Fall gebracht (31.) – endete das zweite Drittel wie es begonnen hatte, mit einem Tor für Edmonton: Zach Hyman überwand Sergei Bobrovsky nach Alleingang zu seinem bereits 16. Playoff-Tor (39.).

Barkov verkürzt, doch am Ende geht es schnell

Was ihm Anfangs des zweiten Drittels nicht gewährt wurde, schaffte Barkov dann aber früh im dritten Drittel. Der Finne tanzte mehrere Oilers-Spieler aus und verlud dann auch noch Keeper Stuart Skinner – nur noch 1:3 (42.). Die Spannung wurde nun wieder größer, doch Edmontons Defensive übernahm erneut und schränkte die Floridas Offensive enorm ein. Ein weiteres Powerplay der Gäste verpuffte gegen das einmal mehr phänomenale Penalty Killing der Oilers wirkungslos.

Über drei Minuten vor Schluss nahm Panthers-Coach Paul Maurice Bobrovsky aus dem Tor. Doch der Schuss ging schnell nach hinten los. Ryan McLeod schob den Puck mit der Rückhand ins leere Tor (57.). Nur Sekunden später zeigte Stuart Skinner ein starke Parade – und leitete dann mit der Kelle weiter zu Darnell Nurse, der nach Assist des Goalies aus der eigenen Zone auch noch zum 5:1-Endstand ins leere Tor traf. Der Treffer kam nur zwölf Sekunden nach dem vierten Treffer.

Oilers auf den Spuren der Maple Leafs von 1942

Erst zwei anderen Teams war es in der über hundertjährigen Geschichte der NHL gelungen, einen 0:3-Rückstand im Finale aufzuholen: 1945 schafften die Detroit Red Wings nach einem 0:3 gegen die Toronto Maple Leafs noch ein 3:3, verloren Spiel sieben aber dennoch.

1942 hatte das Finale ebenfalls Toronto gegen Detroit gelautet. Damals aber holten die Maple Leafs ein 0:3 auf  und gewannen als bislang einziges Team in der NHL-Historie in dieser Konstellation auch den Stanley Cup. Wiederholt sich die Geschichte nun am kommenden Dienstag – 82 Jahre später – mit den Edmonton Oilers?

Browns Shorthander, McDavids Empty Netter: Oilers erzwingen 6. Spiel

NHL-PlayOffs – Highlights 19.06.2024

Browns Shorthander, McDavids Empty Netter: Oilers erzwingen 6. Spiel

1:35Die Edmonton Oilers haben Spiel 5 der Finalserie um den Stanley Cup gegen die Florida Panthers mit 5:3 gewonnen, damit Spiel 6 erzwungen und die Serie auf 2:3 verkürzt. Leon Draisaitl blieb ohne Punkte und stand im Schatten von McDavid, der 20 Sekunden vor Schluss den Sack für die Kanadier zumachte.

McDavid führt die Oilers heran: Floridas Final-Vorsprung schmilzt weiter

Dank eines 5:3-Erfolgs bei den Florida Panthers haben die Edmonton Oilers in der Finalserie um den Stanley Cup nach 0:3-Rückstand nunmehr auf 2:3 verkürzt – insbesondere dank ihres Superstars Connor McDavid.

Führte die Oilers mit erneut vier Punkten zum zweiten Sieg in Folge: Edmontons Kapitän Connor McDavid.

Führte die Oilers mit erneut vier Punkten zum zweiten Sieg in Folge: Edmontons Kapitän Connor McDavid.

IMAGO/USA TODAY Network

Während Edmontons Coach Kris Knoblauch nach dem 8:1-Kantersieg in Spiel vier auf Änderungen verzichtete, gab Paul Maurice auf Seiten der Panthers Ryan Lomberg nach sieben Spielen auf der Tribüne wieder eine Chance. Er ersetzte Steven Lorentz in der vierten Angriffslinie.

Wieder ein Shorthander: Oilers gehen historisch in Führung

Beide Teams starteten hellwach in die Partie. Mattias Janmark für Edmonton und Aaron Ekblad für Florida hatte in den ersten beiden Spielminuten die besten von mehreren guten Schusschancen, doch auch die Keeper Sergei Bobrovsky und Stuart Skinner waren früh im Spiel auf Betriebstemperatur. Die Panthers waren zunächst leicht überlegen und erhielten früh ein Powerplay zugesprochen. Doch wie schon in Spiel drei war es Edmonton in Person von Connor Brown, der nach Alleingang und cleverer Bewegung an Bobrovsky vorbei in Unterzahl die Führung erzielte (6.). Es war das erste Mal in der Geschichte eines Stanley-Cup-Finals, das ein Team per Shorthander in zwei aufeinanderfolgenden Partien das erste Tor schoss.

Die gute Anfangsphase war anschließend wie abgerissen bei den Hausherren. Während die Oilers mit konsequenter Defensivarbeit nichts mehr zuließen, fehlte Florida die Wucht der ersten drei Partien der Serie. Die Zweikämpfe waren intensiv, die spielerischen Highlights fehlten. Ein starker letzter Wechsel vor der ersten Drittelpause bescherte den Oilers schließlich ein Powerplay für den Anfang von Drittel zwei.

Connor Brown (li.), Sergei Bobrovsky (re.)

Brachte Edmonton per Shorthander in Führung: Connor Brown (li.).
IMAGO/USA TODAY Network

Zweites Drittel: McDavid-Show und Floridas Lebenszeichen

Im zweiten Drittel nahm die Partie richtig Fahrt auf. Zunächst gelang den Oilers kurz vor Ende des Überzahlspiels noch aus dem ersten Abschnitt die 2:0-Führung. Zach Hyman fälschte einen Schuss von Evan Bouchard unhaltbar für Bobrovsky ab (22.). Noch immer in der Anfangsphase des zweiten Drittels überraschte Connor McDavid den russischen Keeper aus spitzem Winkel mit einem flachen Schuss, der über die Linie trudelte (25.).

Doch Florida fand diesmal eine Antwort. Der bis dahin sehr unauffällige Matthew Tkachuk traf nach Scheibenverlust von Dylan Holloway im eigenen Drittel mit Hilfe der Unterkante der Querlatte zum 1:3 aus Sicht der Panthers (27.). Doch da war ja noch McDavid: Edmontons Superstar ließ – erneut in Überzahl – drei Gegenspieler stehen und legte anschließend Corey Perry sein erstes Tor der laufenden Playoffs auf (32.). Es war zugleich der 41. Scorerpunkt für McDavid.

Diesmal indes brauchte Florida nur ganze 14 Sekunden, um erneut zu verkürzen. Im Getümmel vor dem Tor von Skinner prallte der Puck letztlich von Evan Rodrigues über die Linie zum 2:4 aus Sicht des Heimteams (33.). So blieb es auch nach 40. Minuten.

Die Oilers wanken, aber die Defensive hält

Im Schlussdrittel hielt Edmonton das Geschehen in den ersten Minuten gut vom Tor weg. Eine Verkettung von mehreren defensiven Fehlern, wie man sie bei mehreren Gegentoren in den ersten drei Partien der Serie bereits gesehen hatte, führte dann aber zum Anschlusstreffer für die Panthers: Tkachuk legte clever zurück zum einlaufenden Oliver Ekman-Larsson, der aus recht kurzer Distanz über die Fanghandseite von Skinner ins rechte obere Toreck vollstreckte (45.).

Im weiteren Verlauf gelang es den Oilers bis in die hochspannende Schlussphase, Floridas Chancen einzudämmen. Nachdem Mattias Janmark über eine Minute vor Schluss – Bobrovsky war längst zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis gegangen – den Pfosten traf und Tkachuk rund 20 Sekunden vor Schluss spektakulär kurz vor der Linie klärte, war es natürlich McDavid, der letztlich 19 Sekunden vor der Schlusssirene ins verwaiste Tor einschoss und damit für Spiel sechs in Edmonton sorgte.

In der Nacht von Freitag auf Samstag (2 Uhr MESZ) könnten die Oilers um McDavid, der mit erneut vier Punkten und damit 42 Scorerpunkten in den Playoffs auch an Wayne Gretzkys ewigen Scorer-Rekord (47 Punkte in den Playoffs 1985) heranrückte, in Edmonton für den 3:3-Ausgleich in der Serie sorgen.

Furios aufspielende Oilers verkürzen auf 1:3

Mit einem Torfestival melden sich die Edmonton Oilers in den NHL-Finals zurück. Leon Draisaitl verbucht dabei seinen ersten Scorerpunkt in der Endspielserie.

Dylan Holloway jubelt mit seinem Teamkollegen - die Oilers schöpfen nochmal Hoffnung.

Dylan Holloway jubelt mit seinem Teamkollegen – die Oilers schöpfen nochmal Hoffnung.

NHLI via Getty Images

Die Edmonton Oilers haben sich im Play-off-Finale der NHL eindrucksvoll zurückgemeldet. Gegen die Florida Panthers gewann das Team um Leon Draisaitl vor heimischer Kulisse mit 8:1 und verkürzte in der Serie damit auf 1:3. Für den Gewinn des Stanley Cups sind insgesamt vier Siege notwendig.

Die Oilers überstanden die druckvolle Anfangsphase der Panthers unbeschadet und feierten ihrerseits einen Traumstart: Erst traf Mattias Janmark ins halbleere Tor (4. Minute), dann drückte Adam Henrique ein scharfes Zuspiel in die Maschen (8.). Per abgefälschtem Schuss kam Florida durch Vladimir Tarasenko zwar wieder heran (12.), doch Dylan Holloway fand in einer Überzahlsituation auf Vorlage von Draisaitl die richtige Antwort zum 3:1 (15.). Für den Deutschen war es die erste Torbeteiligung in den laufenden Finals.

Auch im zweiten Drittel spielten die Oilers weiter befreit auf. Connor McDavid baute die Führung mit seinem ersten Treffer in der Serie aus (22.). Darnell Nurse sorgte mit einem Schlenzer in den Winkel dafür, dass der Arbeitstag des bis zu der Partie so starken Panthers-Keeper Sergej Brobovsky vorzeitig beendet war (25.). Und auch das erste Powerplay-Tor der Finalserie sollte Edmonton durch Ryan Nugent-Hopkins zum 6:1 noch gelingen (34.).

Im dritten Drittel versuchten die Panthers nochmal das Momentum zu kippen, scheiterten aber mehrfach am glänzend aufgelegten Stuart Skinner (97 Prozent Fangquote). So waren es wiederum die Oilers, die im Energiesparmodus durch Holloway (55.) und Ryan McLeod (57.) den 8:1-Endstand herstellten.

Für Spiel fünf geht es zurück nach Florida. Dann haben die Panthers in der Nacht zu Mittwoch die nächste Chance, sich den ersten Stanley Cup ihrer Franchise-Geschichte zu sichern.