McDavid führt die Oilers heran: Floridas Final-Vorsprung schmilzt weiter

McDavid führt die Oilers heran: Floridas Final-Vorsprung schmilzt weiter

Dank eines 5:3-Erfolgs bei den Florida Panthers haben die Edmonton Oilers in der Finalserie um den Stanley Cup nach 0:3-Rückstand nunmehr auf 2:3 verkürzt – insbesondere dank ihres Superstars Connor McDavid.

Führte die Oilers mit erneut vier Punkten zum zweiten Sieg in Folge: Edmontons Kapitän Connor McDavid.

Führte die Oilers mit erneut vier Punkten zum zweiten Sieg in Folge: Edmontons Kapitän Connor McDavid.

IMAGO/USA TODAY Network

Während Edmontons Coach Kris Knoblauch nach dem 8:1-Kantersieg in Spiel vier auf Änderungen verzichtete, gab Paul Maurice auf Seiten der Panthers Ryan Lomberg nach sieben Spielen auf der Tribüne wieder eine Chance. Er ersetzte Steven Lorentz in der vierten Angriffslinie.

Wieder ein Shorthander: Oilers gehen historisch in Führung

Beide Teams starteten hellwach in die Partie. Mattias Janmark für Edmonton und Aaron Ekblad für Florida hatte in den ersten beiden Spielminuten die besten von mehreren guten Schusschancen, doch auch die Keeper Sergei Bobrovsky und Stuart Skinner waren früh im Spiel auf Betriebstemperatur. Die Panthers waren zunächst leicht überlegen und erhielten früh ein Powerplay zugesprochen. Doch wie schon in Spiel drei war es Edmonton in Person von Connor Brown, der nach Alleingang und cleverer Bewegung an Bobrovsky vorbei in Unterzahl die Führung erzielte (6.). Es war das erste Mal in der Geschichte eines Stanley-Cup-Finals, das ein Team per Shorthander in zwei aufeinanderfolgenden Partien das erste Tor schoss.

Die gute Anfangsphase war anschließend wie abgerissen bei den Hausherren. Während die Oilers mit konsequenter Defensivarbeit nichts mehr zuließen, fehlte Florida die Wucht der ersten drei Partien der Serie. Die Zweikämpfe waren intensiv, die spielerischen Highlights fehlten. Ein starker letzter Wechsel vor der ersten Drittelpause bescherte den Oilers schließlich ein Powerplay für den Anfang von Drittel zwei.

Connor Brown (li.), Sergei Bobrovsky (re.)

Brachte Edmonton per Shorthander in Führung: Connor Brown (li.).
IMAGO/USA TODAY Network

Zweites Drittel: McDavid-Show und Floridas Lebenszeichen

Im zweiten Drittel nahm die Partie richtig Fahrt auf. Zunächst gelang den Oilers kurz vor Ende des Überzahlspiels noch aus dem ersten Abschnitt die 2:0-Führung. Zach Hyman fälschte einen Schuss von Evan Bouchard unhaltbar für Bobrovsky ab (22.). Noch immer in der Anfangsphase des zweiten Drittels überraschte Connor McDavid den russischen Keeper aus spitzem Winkel mit einem flachen Schuss, der über die Linie trudelte (25.).

Doch Florida fand diesmal eine Antwort. Der bis dahin sehr unauffällige Matthew Tkachuk traf nach Scheibenverlust von Dylan Holloway im eigenen Drittel mit Hilfe der Unterkante der Querlatte zum 1:3 aus Sicht der Panthers (27.). Doch da war ja noch McDavid: Edmontons Superstar ließ – erneut in Überzahl – drei Gegenspieler stehen und legte anschließend Corey Perry sein erstes Tor der laufenden Playoffs auf (32.). Es war zugleich der 41. Scorerpunkt für McDavid.

Diesmal indes brauchte Florida nur ganze 14 Sekunden, um erneut zu verkürzen. Im Getümmel vor dem Tor von Skinner prallte der Puck letztlich von Evan Rodrigues über die Linie zum 2:4 aus Sicht des Heimteams (33.). So blieb es auch nach 40. Minuten.

Die Oilers wanken, aber die Defensive hält

Im Schlussdrittel hielt Edmonton das Geschehen in den ersten Minuten gut vom Tor weg. Eine Verkettung von mehreren defensiven Fehlern, wie man sie bei mehreren Gegentoren in den ersten drei Partien der Serie bereits gesehen hatte, führte dann aber zum Anschlusstreffer für die Panthers: Tkachuk legte clever zurück zum einlaufenden Oliver Ekman-Larsson, der aus recht kurzer Distanz über die Fanghandseite von Skinner ins rechte obere Toreck vollstreckte (45.).

Im weiteren Verlauf gelang es den Oilers bis in die hochspannende Schlussphase, Floridas Chancen einzudämmen. Nachdem Mattias Janmark über eine Minute vor Schluss – Bobrovsky war längst zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis gegangen – den Pfosten traf und Tkachuk rund 20 Sekunden vor Schluss spektakulär kurz vor der Linie klärte, war es natürlich McDavid, der letztlich 19 Sekunden vor der Schlusssirene ins verwaiste Tor einschoss und damit für Spiel sechs in Edmonton sorgte.

In der Nacht von Freitag auf Samstag (2 Uhr MESZ) könnten die Oilers um McDavid, der mit erneut vier Punkten und damit 42 Scorerpunkten in den Playoffs auch an Wayne Gretzkys ewigen Scorer-Rekord (47 Punkte in den Playoffs 1985) heranrückte, in Edmonton für den 3:3-Ausgleich in der Serie sorgen.