33-mal unbesiegt: Würzburg denkt schon an die Aufstiegsspiele

33-mal unbesiegt: Würzburg denkt schon an die Aufstiegsspiele

Die Würzburger Kickers sind in dieser Saison noch immer unbesiegt, obwohl gerade defensiv zuletzt das Verletzungspech zugeschlagen hat. Da die Verfolger keine Drittliga-Lizenz beantragt haben, richten die Unterfranken bereits ihren Blick auf die Aufstiegsspiele.

Siegertypen: Fabrice Montcheu und seine Würzburger Kickers stehen souverän an der Tabellenspitze.

Siegertypen: Fabrice Montcheu und seine Würzburger Kickers stehen souverän an der Tabellenspitze.

IMAGO/foto2press

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Jetzt sind es bereits 33 Pflichtspiele in dieser Saison, in denen die Würzburger Kickers in Liga und Pokal-Wettbewerb unbesiegt sind. Das souveräne 4:0 gegen Türkgücü München war am Beginn einer englischen Woche mit dem Auswärtsspiel in Fürth am Dienstag und dem prestigeträchtigen Unterfranken-Derby am Freitag gegen Schweinfurt auch schnell abgehakt. Es gilt die Spannung hochzuhalten, bis es nach Saisonschluss, gegen den Regionalliga-Meister aus dem Norden um den Aufstieg geht.

Das scheint der Mannschaft von Trainer Marco Wildersinn gut zu gelingen. Weil aus Bayern neben den Kickers nur Bayern München II eine Drittliga-Zulassung beantragt hat, stehen die Unterfranken bereits als Teilnehmer an den Aufstiegsspielen fest. Von einem Spannungsabfall ist nichts zu spüren. Das mögliche Double aus Regionalliga-Meisterschaft und Landespokal-Sieg und die Aussicht auf eine Saison ohne Niederlage treibt das Team weiter an.

Dazu trägt auch der interne Konkurrenzkampf bei. Gegen seinen Ex-Verein Türkgücü durfte erstmals in einem Punktspiel Winter-Neuzugang Johann Hipper ins Tor. Auch wenn Trainer Wildersinn betont, “dass sich am Ranking der Torhüter nichts ändert” und Vincent Friedsam als Nummer 1 weiterhin das Vertrauen genießt, zeigt sich einmal mehr, es gibt auf fast jeder Position gleichwertige Alternativen.

Gerade einmal zwei Gegentreffer haben die Kickers in acht Pflichtspielen nach der Winterpause kassiert – darunter auch noch ein Eigentor. Diese defensive Stabilität verwundert umso mehr, weil mit Routinier Daniel Hägele ein bislang fester Bestandteil der Abwehr schon die ganze Zeit ausfällt. Nach einer Muskelverletzung in der Fußsohle ist er erst in der vergangenen Woche wieder voll ins Training eingestiegen. Winter-Neuzugang Lukas Gottwalt fällt mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel lange aus. Und weil am Samstag auch noch Yannick Scholz angeschlagen fehlte, standen drei von vier Innenverteidigern nicht zur Verfügung.

Doch die Kickers profitieren von der Vielseitigkeit einiger Spieler im Kader. Zum wiederholten Mal zeigte der gelernte Mittelfeldmann Tim Kraus in zentraler Rolle in der Abwehr eine gute Leistung. “Wir haben im Winter viel an der Variabilität gearbeitet, einige Spieler in verschiedenen Rollen ausprobiert”, so Wildersinn: “Im Rest der Saison geht es jetzt vermehrt darum, an den Abläufen zu feilen.” Denn am Ende soll, ja muss eigentlich der Aufstieg in Liga drei stehen. “Bei allem Respekt vor den jetzigen Gegnern. Wir müssen uns, auch im Kopf, schon darauf vorbereiten, was uns Ende Mai in den Aufstiegsspielen erwartet. Das wird etwas ganz anderes,” so Kickers-Torhüter Hipper nach seinem Liga-Debüt gegen Türkgücü.

Frank Kranewitter